Montag, 21. März 2011
Entweder - oder, du musst dich entscheiden
„Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn“, hörte ich mal jemanden sagen. Das stimmt, eigentlich ist es gar nicht möglich, echten Glauben an Jesus nur teilweise zu leben. Jesus hat gesagt, „Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Mt. 6,24)
Meistens wird dieser Text mit Geld in Verbindung gebracht, aber ich denke, es bezieht sich auch auf alle anderen Dinge des Lebens, mit denen wir zu tun haben.
Und es geht darum, dass wir nicht beides tun können – wir können nicht Jesus nachfolgen und gleichzeitig anderen Dingen des Lebens dieselbe Priorität geben. Wir müssen uns entscheiden, beides können wir nicht tun, es schließt sich gegenseitig aus. Der Ruf in die Nachfolge ist ein Ruf zur Radikalität und Kompromisslosigkeit. Es ist der Ruf in die Jüngerschaft, dem wir nur folgen können, wenn wir unser eigenes Leben loslassen und verlieren. Das heißt, wir können nur dann, Jesus als Jünger nachfolgen, wenn wir allen anderen Ansprüchen und Verlockungen des Lebens sterben.

„Niemand, der Kriegsdienste leistet, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat.“ (2.Tim 2,4)
Ein Soldat, der an der Front kämpft, hat keine Wahl, er muss sich voll auf die Kampfhandlungen konzentrieren, wo er sein Leben riskiert. Lieblingsbeschäftigungen und andere Interessen haben dabei keine Bedeutung mehr, es geht um Leben und Tod.

Trotzdem versuchen viele Christen beides miteinander zu vereinen. Sie wollen Jesus nachfolgen, gehen zum Gottesdienst, lesen die Bibel und beten, gleichzeitig verfolgen sie ihre Lieblingsinteressen, Hobbies und andere Beschäftigungen, die viel Zeit und Energie brauchen. Das geht auf die Dauer nicht, Eines von beiden wird auf der Strecke bleiben.
Es ist ein Hinken auf beiden Seiten, wie es der Prophet Elia dem Volk Gottes einmal so zugerufen hat: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann folgt ihm nach; wenn aber der Baal, dann folgt ihm nach! Aber das Volk antwortete ihm kein Wort.“ (1.Kön.18,21)
In dem Bibeltext gibt das Volk keine Antwort, das ist auch heute so, sie nehmen keine Stellung zur Aufforderung der radikalen Nachfolge Jesu. Die meisten greifen zu einer Kompromisslösung, die so aussieht, dass sie rein äußerlich christlich leben, aber innerlich anders motiviert und ausgerichtet bleiben. Von solchen Christen sind die Gemeinden in Deutschland voll. Von einem Chinesen hab ich mal gehört, dass die Christen in China „Hautchristen (äußere Christen) von Herzchristen (innere Christen) unterscheiden. Herzchristen wären bereit, für ihren Glauben zu sterben, Hautchristen verleugnen im Ernstfall den Herrn und schlagen sich auf die andere Seite.

Gott führt uns immer wieder in Situationen, wo wir uns entscheiden müssen, wo es heißt Gott oder …. Gerade heute leben wir mehr denn je in einer Zeit, in der wir herausgefordert werden, eine klare Entscheidung zu treffen, wohin wir gehören. Wenn wir einmal dazu gezwungen werden, weil wir vor Gerichte und Unterdrückung gestellt werden, kann es zu spät sein. Ich meine, dass Gott heute durch Krisen und Katastrophen, die nacheinander kommen, deutlich zu uns spricht. In erster Linie sehe ich es als eine Botschaft an seine Gemeinde, dass wir aufwachen sollen und die Zeichen erkennen. Wo gehören wir hin? Zum Reich dieser Welt, oder zum Reich Gottes. Wenn wir wirklich zum Reich Gottes, zu Jesus ganz gehören, dann müssen unsere Reaktionen dementsprechend sein.
Noah hatte damals noch sein halbes Leben (hundert Jahre) Zeit, die Arche zu bauen, als Gott mit ihm über das Ende sprach und dann kam die große Flut. Wie viel Zeit haben wir noch? Wir sollten Gottes Reden hören und uns aufmachen. Noah hatte seine Priorität ganz auf Gott gesetzt, sein Hauptziel war es, Gott zu gehorchen und alle Vorbereitungen zu treffen. Er ließ sich von eigenen Gedanken und von dem Gelächter der Leute nicht abhalten und investierte das Beste, was er hatte in den Bau der Arche. So sollten wir auch unsere Zeit nutzen, den Bau des Reiches Gottes als erste und vorrangige Priorität wählen.

Für jeden kann das Setzen dieser wichtigsten Priorität anders sein. Entscheidend ist, dass wir uns die Mühe machen, unseren Lebensstil im Gebet zu hinterfragen. Wenn wir damit starten und uns genug Zeit zum Gespräch mit Gott zu nehmen, dann haben wir den Anfang gemacht. Er wird uns seinen Willen ganz klar mitteilen, sodass wir entsprechend handeln können. Das ist nicht schwer, denn die Grundlagen dafür können wir auch in der Bibel lesen. Zum Beispiel lesen wir da: „Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung (1.Thes. 4,3). Heilig sein bedeutet „abgesondert sein“. Wir sondern uns ab, mehr noch, wir lassen uns von Gott absondern, weg von den Dingen dieser Welt. Gott will uns für sich allein haben, ganz zu seiner Verwendung und er ist ein eifersüchtiger Gott (5.Mos. 4,24), der niemand anderen neben sich duldet.
Das ist eine Aussage, die leider zu wenig ernst genommen wird, denn es bedeutet, dass das Ziel und der Sinn unseres Lebens darin besteht, nur für Gott zur Verfügung zu stehen, das betrifft unser ganzes Leben. Es ist nicht damit getan, dass wir uns in der Woche 10 % für Gottes Anliegen Zeit nehmen und in der anderen Zeit den Dingen des weltlichen Lebens nachgehen. Nein, es beinhaltet, dass jede Minute, jede Sekunde unseres Lebens für Gott ist und nicht für andere Dinge und auch nicht für uns. Paulus sagt in Röm12,1- 2, dass wir „unser ganzes Leben für Gott einsetzen sollen und dass wir uns „nicht mehr am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt orientieren sollen“ (Neues Leben Übersetzung).
Wo finden wir eine solch radikale Nachfolge. Wenn wir tatsächlich solche Leute in unseren Gemeinden treffen, dann hält man sie für besondere Leute, potentielle Kandidaten für das Missionsfeld, für die Bibelschule, oder für ein pastorales Amt, auserwählt für einen vollzeitigen Dienst.
Ich sage euch aber, wir alle sind damit gemeint, du und ich, wir alle sollen einen solchen vollzeitigen Dienst für Gott, besser gesagt mit Gott zusammen, tun, wo wir auch sind und in welcher Situation wir uns auch befinden. Ein „ganzes Christsein“ sollen wir leben, nur dann machen wir einen Unterschied in dieser Welt. Wer das tut, der lebt mit Gottes Verheißung aus Mt. 6,33:
„Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht“.

Ric

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 18. März 2011
Die Zeit der Denominationen ist vorbei II
Denominationen und Ökumene

Denominationen spiegeln die Zerrissenheit des Leibes Jesu wieder, denn jede Denomination grenzt sich von der anderen ab und möchte seine eigene Prägung und Erkenntnis in den Vordergrund stellen. Das universelle und umfassende Bild des Leibes Jesu wird dadurch stark beschädigt. Im ersten Brief des Paulus an die Korinther reagiert der Apostel auf eine ähnliche Situation in Korinth: „Ich meine aber dies, dass jeder von euch sagt: ich bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Kephas, ich aber Christi. Ist der Christus zerteilt?“ (1.Kor.1,12-13) Es waren damals unterschiedliche Gruppen in der Gemeinde der Stadt Korinth entstanden, die für ihr Glaubensleben unterschiedliche Personen favorisierten. Wir erkennen darin schon den kommenden Denominationalismus folgender Jahrhunderte. Im 3. Jhdt. gab es z.B. die Donatisten, nach Bischof Donatus benannt, die Arianer, die sich auf den Presbyter Arius bezogen und dann im 4. Jhdt. die Nestorianer, deren Name sich von Bischof Nestorius ableitet. In diese Zeit fällt auch die große Kirchenspaltung (Schisma), aus denen die orthodoxen Ostkirchen hervorgegangen waren.

Die Spaltungen setzten sich in diesem Stil in den darauffolgenden Jahrhunderten bis in die heutige Zeit fort, sodass die Zahl der Denominationen und Konfessionen unüberschaubar wurde und man jetzt von zehntausenden reden kann. Für die Welt und auch für die Christenheit zeigt das ein Bild äußerster Zerrissenheit und Zersplitterung. Die bekannte Redewendung „teile und herrsche“ kann man hier gut anwenden, denn durch die Zerteilung des Leibes Jesu in zahlreiche verschiedene christliche Glaubensrichtungen ist die Einheit, zu der wir eigentlich berufen sind, verlorengegangen. Ich denke, dass dies ein geschickter Schachzug Satans und seiner Dämonen war und ist, um die Kraft des Leibes Jesu zu schwächen und über die Christen mehr Herrschaft auszuüben. Der Geist Gottes ist ein Geist der Einheit des Leibes und nicht der Aufteilung in Denominationen. Natürlich gab es von Anfang an Bestrebungen, diese Einheit wieder zu finden, was auch heute das Ziel der Ökumene ist. Das ist aber ein menschlicher Versuch, mit menschlichen Mitteln, eine menschliche Art der äußeren Einheit darzustellen. Gottes Absicht bleibt es, eine geistliche innere Einheit zu schaffen, die nur mit geistlichen Mitteln zustande kommen kann.

Ökumenisch gesinnte Christen unterliegen einer Täuschung, wenn sie meinen, dass auf diese Art die Einheit des Leibes Jesu kommen kann. Die Zusammenführung der Denomination zu einem Weg der ökumenischen Einheit geht auf Kosten der Wahrheit und Einzigartigkeit des vollen Evangeliums vom Reiche Gottes. Eine echte Einheit in der Verschiedenheit, bei der sich die individuellen Prägungen gegenseitig ergänzen und die ganze Fülle Christi auszudrücken, kann nur durch den Heiligen Geist geschaffen werden. Dabei entsteht eine echte systemische Einheit, wie wir sie aus den organischen Systemen der gesamten Ökologie unserer Erde kennen. Zwar ist das Wort „Ökumene“ aus diesem Hintergrund entnommen, es zeigt aber in Wirklichkeit nicht diesen schöpferischen Mechanismus Gottes. Stattdessen ist es eine groteske Karikatur der Einheit im Sinne menschlicher Organisation. Wieder steht dahinter das menschlich- leidige Prinzip der Gleichmacherei unterschiedlicher Arten auf Kosten der Einzigartigkeit jedes einzelnen Teiles. In diesem Sinne handelt es sich wieder um eine Einheit im Sinne von Uniformität und nicht um Einheit in der Vielfalt, wo sich die Gemeinschaften gegenseitig ergänzen und den wahren Leibe Christ freisetzen. Bei der Ökumene, wie wir sie kennen, findet keine synergetische Verschmelzung zu einem großen Organismus statt, welchen wir Leib Jesu nennen. Es ist lediglich Sammlung und Vermengung unterschiedlichen Einheiten, bei der sich keine echte Verbindung der einzelnen geistlichen Elemente zu einem göttlichen Leib ereignet. Die Konfessionen und Denominationen geben dabei ihre entdeckten Wahrheiten auf, obwohl diese auch zum Evangelium gehören, um sich mit den anderen auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen. So schaffen sie einen neuen religiösen Brei, ein Gemenge bei dem jeder und alles sich finden kann. Das bringt uns der großen Einheitskirche näher, die keine Ecken, kein Kanten und keine provozierenden Wahrheiten enthält. Alle Unterschiede werden bei diesem Gemenge herausgefiltert und vereinheitlicht , bis ein schmieriger Emulsionsbrei entsteht, der sogar solchen Gruppierungen schmeckt, die nicht mehr das Evangelium verkünden, sondern eigene Lieblingslehren und sogar andere Religionen.

Ric

... link (2 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 10. März 2011
Christ vs. Jünger „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern“ (Mt. 28,19)
Schon vor der Zeit Konstantins wurden die Christus- Gläubigen als Christen bezeichnet. In der Apostelgeschichte nannte man sie „die des Weges sind“ und der Herr selbst bezeichnete die wahren Gläubigen als „Jünger“.
Meistens sind Leute, die sich heute als Christen bezeichnen, zunächst nur Bekehrte die nicht die Absicht haben viel zu lernen! Andererseits sind Jünger „ belehrbar“ und ganz anders in ihrer Haltung. Das heißt, Jünger nehmen Lehre an, aber Bekehrte hören Predigten.
So waren die 12 Jünger bereit, von Jesus zu lernen und wurden fähig, das Gelernte in der Praxis auch anzuwenden, während die Masse von Jesus nur bedient werden konnte. Das ist ein Unterschied. Jesus sprach privat auch anders zu seinen Jüngern, nachdem er die Massen entlassen hatte. Er vertraute ihnen Geheimnisse an, was er bei der Masse niemals tat.
In der Tat wächst im Allgemeinen eine Gemeinde, weil sie mit Christen angefüllt wird und nicht mit Jüngern. Was ist nun ein Jünger? Das Wort Jünger wird in den Evangelien und in der Apostelgeschichte 269-mal erwähnt. Ein Jünger ist jemand, der bereit ist durch den Prozess der „Heiligung“ zu gehen. Das bedeutet, dass er bereit ist, belehrt und für Jesus ausgesondert zu werden und zwar für sein ganzes Leben und nicht nur für besondere Ereignisse und Gelegenheiten.

Der Prozess der Heiligung und Gnade wird in 1. Thes. 4,3-7 erwähnt: “Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung … daß jeder von euch sich sein eigenes Gefäß in Heiligung und Ehrbarkeit zu gewinnen wisse … Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung. Deshalb nun, wer dies verwirft, verwirft nicht einen Menschen, sondern Gott, der auch seinen Heiligen Geist in euch gibt.“

Nur weil du gerettet bist, bedeutet das nicht, dass du auch durch den Heiligen Geist geleitet wirst. Und es ist wichtig, zu wissen, „dass wir lernen sollen und wie wir lernen sollen“. Wenn eine Person gerettet wird, dann hat sie immer noch durch den Heiligen Geist die Selbstkontrolle in Bezug auf Geist, Seele und Körper zu lernen.
In Lukas 9,23 sagt Jesus: „Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach!“ Bekehrte konzentrieren sich nur darauf, gesegnet zu werden. Sie möchten die Kontrolle über ihr Leben behalten, während Jünger bereit sind die Kotrolle aufzugeben. Das Ergebnis davon ist, dass die meisten Gemeinden sich damit beschäftigen müssen, „die Show in Gang zu halten“, damit die Bekehrten gut unterhalten werden und nicht woanders hingehen. Generell schauen diese nämlich nach der Gemeinde, wo sie das bekommen können, was sie wollen, nämlich Segnungen, anstatt nach dem zu suchen, was sie wirklich brauchen, Lehre und Jüngerschaft.
Die Schrift sagt uns, dass wir die Gemeinschaft mit den Geschwistern nicht versäumen sollen. Die Heiligung hilft dem Jünger, dass er für Gott zur Verfügung stehen kann. Im wörtlichen Sinne wird er für Gott „ausgesondert“. Das Kreuz täglich auf sich zu nehmen gehört zu einem Lebensstil des Ausgesondertseins und nicht der Versorgung und der Gefühle. Jeder von uns, der wirklich ein Jünger Jesu sein will, muss bereit sein, sein Leben als ausgesondert für Gott zu führen, das bedeutet, ein „auferstandenes Leben“ zu führen. Das hat Christus für uns möglich gemacht. Du kannst solch ein Leben nicht führen, ohne zuerst zum Kreuz zu kommen. Jeder der im Reich Gottes dienen will, ohne diesen „realen Tod und die reale Auferstehung“ in Christus erlebt zu haben, wird getrieben von seiner eigenen Kraft und Inspiration, aber nicht vom Heiligen Geist. Wir müssen Jünger sein, wenn wir von Gott gebraucht werden wollen.

Jünger sitzen nicht jeden Tag zu Hause beim Bibellesen und bei Übungen für das Geistliche Leben außerhalb des realen Lebens. Gewiss, es gibt Zeiten des Gebets und der Absonderung - für manche kann diese Zeit sogar ein paar Jahre dauern. Paulus war 2 Jahre „abgesondert“, als er in Rom unter Hausarrest stand, dabei verbrachte er die Zeit im Gebet und mit der Predigt für diejenigen, die ihn dort besuchten. Absonderung entbindet nicht vor Verantwortung im realen Leben. Christus starb nicht in der Öffentlichkeit, damit wir im Privaten als Jünger leben.

Tatsächlich umfasst das Leben eines Jüngers sein ganzes Leben und den ganzen Tag, es gibt keinen freien Tag. Es ist der Wandel im Heiligen Geist, „das Bleiben in Ihm“, das den Jünger kennzeichnet. Da der Jünger ganz Gott gehört, braucht er nicht ständig versuchen „zu Gott oder in Gott zu kommen“, denn er ruht schon in Gott mit seinem Leben. Nur Religiosität versucht die Leute dazu zu bringen, immer wieder in die Gegenwart Gottes zu kommen. Die Partnerschaft mit dem Heiligen Geist ist für einen Jünger zum Lebensstil geworden.
Unser Lebensstil offenbart alles für unseren Feind und auch für andere. Tatsächlich sind die meisten Probleme, die wir haben, ein Ausdruck unseres Lebensstils und unseres Charakters….

Main Stream Christians vs. Disciples, Alan Pateman
Übersetztung aus dem Englischen von Richard Schutty

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 24. Februar 2011
Die Zeit der Denominationen ist vorbei I
Was ist eine religiöse Denomination?

Eine religiöse Denomination ist eine Untergruppe innerhalb einer Religion, die unter einem gemeinsamen Namen und unter einer gemeinsamen Tradition und Identität operiert. (s. engl. Wikipedia). Es ist eine religiöse Organisation, deren Angehörige geeint sind in ihren gemeinsamen Glaubensaussagen und Praktiken. (s. Webster)

Im Unterschied zur Konfession steht bei der Denomination die Benennung im Vordergrund. Der gemeinsame Name der Denomination steht für die gemeinsame Identität und für die typischen Glaubensaussagen der Gruppe. Damit soll bewusst eine Abgrenzung zu anderen Gruppierungen entstehen und die Besonderheit der eigenen Erkenntnis und Praxis herausgestellt werden.

Das Entstehen einer Denomination

Denominationen entwickeln sich meist langsam, manchmal auch plötzlich unter dem dauerhaften Einwirken bestimmter Einflüsse. Das können besondere historische Ereignisse sein, oder spezifische geografische und sozio- kulturelle Besonderheiten. Neue Denominationen werden meist unter dem Einfluss einer oder mehrerer, herausragender Persönlichkeiten geprägt die den Anstoß zum Entstehen einer Sondergruppe innerhalb der religiösen Gemeinschaft geben. Anlass sind einzelne Glaubensinhalte, die stärker hervorgehoben werden, neue Überzeugungen oder Erfahrungen die mit Begeisterung verbreitet werden, oder es sind veränderte Ansichten zu Glaubensaussagen, die in den Vordergrund treten. Oft geht es bei der angestrebten Veränderung auch um die Erneuerung ursprünglicher Glaubensinhalte, bzw. um eine religiöse Reformation.
Die entstandene Untergruppe gibt sich einen neuen Namen, um sich von der Herkunftsgemeinschaft und von anderen Denominationen abzugrenzen. Bei der Namensgebung orientiert sie sich meist an den Gründer der neuen Gemeinschaft oder an die besonderen Inhalte, die erneuert oder entdeckt wurden. Die neue Denomination wird in ihren Anfängen von der ursprünglichen religiösen Gemeinschaft meist als Abspaltung bezeichnet.

Beispiele für das Entstehen einer neuen Denomination

Um den anglikanischen Pfarrer John Wesley sammeln sich begeisterte Nachfolger, weil dieser Buße und Wiedergeburt predigt und die Neubekehrten in Klassen unterrichtet. Seine Anhänger stellen diese Methode in den Mittelpunkt christlichen Lebens, daraus entsteht später die Denomination der Methodisten.
Der Methodist William Booth predigt den Armen und Alkoholabhängigen auf der Straße. Seine Kirche will diese Leute nicht, deshalb gründet er die Heilsarmee.
Um 1900 kommen einzelne Christen aus der Heiligungsbewegung und aus Methodistengemeinden mit der Erfahrung der Taufe im Heiligen Geist und der Lehre von den Geistesgaben in Berührung und gründen die ersten Pfingstgemeinden. Und so weiter …

Blick in die Zukunft

Im eigentlichen Sinne ist jede neu gegründete institutionelle Gemeinde/ Kirche, die keine Anbindung an eine bestehende Denomination sucht, eine weitere neue Denomination. Die Zahl der christlichen Denominationen weltweit geht in die Tausende. In den letzten Jahrzehnten haben sich allerdings in Deutschland die Bestrebungen verstärkt, über die denominationellen Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten und die gemeinsamen Glaubensaussagen in den Mittelpunkt zu stellen.

Ric

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 10. Februar 2011
Eindringliche Warnung !!!
Heute habe ich folgendes gelesen und es hat mich erschüttert, sodass ich mich gedrängt fühle, einen Blogbeitrag zu schreiben:

„Ihr aber, lasst ihr euch nicht Rabbi nennen! Denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. Ihr sollt auch nicht jemanden auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, nämlich der im Himmel.
Lasst euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister, der Christus. Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Wer sich aber selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.“


Das sagte Jesus vor langer, langer Zeit zu seinen Jüngern, nach einer Auseinandersetzung mit den Pharisäern und Sadduzäern. Ich wundere mich, wie aktuell diese Worte auch heute noch sind. Es ist hilfreich, sie mal ins Heute zu übertragen/ übersetzen, dann versteht man, was ich meine. Ich formuliere mal frei die Worte Jesu so:

„Stellt euch vor anderen nicht als große Theologen oder als Apostel dar, wie es in den Kirchen und Denominationen getan wird. Denn nur ich, Christus, bin euer Lehrer und unterweise euch recht. Ihr untereinander seid gleiche Brüder und Schwestern, die alle Hilfe von Jesus brauchen.
Nennt auch niemanden Heiliger Vater, denn nur einer ist Gott und wahrer Vater, euer Vater im Himmel, dessen Name geheiligt ist.
Benutzt auch nicht den Titel Lehrer oder Pastor für euren Dienst, denn es gibt nur einen wahren Lehrer und Hirten, nämlich Christus.
Wer wirklich anderen als Leiter und Vorbild vorangehen will, der wird es nur tun können, wenn er mit Hingabe den anderen dient, wenn er sich selbst klein und niedrig macht vor seinen Glaubensgeschwistern.
Wer das nicht tut und stattdessen mehr Einfluss, Titel und Positionen anstrebt, der wird stürzen und sein Fall wird tief sein.“


Ric

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 4. Februar 2011
Alarm
Das falsche Evangelium und New Age, ein Bericht von Catharine Hafner

"... Ich weiss nicht wie es euch geht, aber ich habe mich nie gross für das New Age interessiert und dachte: wir Christen sind hier, das New Age ist dort, wir haben nichts miteinander zu tun, also was soll’s! Ich hätte damals nie gedacht, dass das New Age schon lange in der Gemeinde Jesu ist. Als ich letzten Oktober von Nepal zurückkam, habe ich angefangen über etwas Bestimmtes zu recherchieren. Doch zu meiner grosser Überraschung bin ich ganz woanders angekommen, ich habe ein Wespennest geöffnet und bin seitdem schockiert....

ganzen Bericht lesen

... link (4 Kommentare)   ... comment


Samstag, 29. Januar 2011
Das Reich Gottes und einfache Gemeinden, Teil 4
Das Evangelium des Reiches Gottes

Schon an anderer Stelle habe ich darauf hingewiesen, dass wir das Evangelium Jesu Christi differenziert betrachten müssen. Oft begegnet uns ein verkürztes Evangelium, das zwar nicht falsch ist, doch in seiner Tiefe und umfassenden Bedeutung nicht ausgeführt wird. Die Verkündigung Jesu war immer eine umfassende Erklärung und Proklamation der kommenden und jetzt schon sichtbar werdenden Herrschaft Gottes. Mehr als 100 Mal spricht Jesus in den Evangelien über dieses Reich Gottes. Von sich selbst sagte Jesus in Lukas 4,43:
„Ich muss auch den anderen Städten die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt worden.“
Jesus sah seinen Auftrag auf Erden so umfassend, dass er das Evangelium vom Reich Gottes verkündigen müsse. Diese Verkündigung war keine schöne rhetorische Rede allein, sondern eine Botschaft, zu der mitfolgende Zeichen gehörten. Er demonstrierte die Herrschaft Gottes in praktischer Weise durch Dämonenaustreibung, Heilung, Wunderwirkung oder Totenauferweckung. Wir müssen auch festhalten, dass es nicht sein Auftrag war, alle Kranken oder Dämonisierten zu heilen, oder alle Menschen in Israel zur Buße zu führen. Vielmehr waren die Zeichen und wunder, die er tat exemplarische Demonstrationen der anbrechenden Herrschaft Gottes, damit die Menschen, die es sahen von dessen Existenz überzeugt werden konnten.

Jesus sandte seine Jünger aus, dasselbe auch zu tun und in gleicher Weise das Reich Gottes zu demonstrieren. Wir lesen in Mt.10, 5-8:
„Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen…. Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht: Das Reich der Himmel (Königsherrschaft) ist nahe gekommen. Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt!“ (siehe Lk. 9,2)
Auch die anderen Jünger folgten dem Auftrag das Evangelium vom Reich Gottes überall zu verkündigen. Und er sandte Jesus 70 weitere Jünger mit diesem Auftrag aus (Lk.10,9) und später, nach dem die erste Verfolgung in Jerusalem war, waren es die „Zerstreuten“, die überall, wo sie hinkamen das Evangelium vom Reich Gottes verkündigten. Selbst Paulus und alle nachfolgenden Jünger, verkündigten das Reich Gottes. Als Paulus in Rom unter Hausarrest stand, "predigte er zwei ganze Jahre in seiner eigenen Mietwohnung das Reich Gottes und nahm alle auf, die zu ihm kamen und lehrte die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen, mit aller Freimütigkeit ungehindert.“ (Apg 28,31-32)

Das war auch der Grund, warum die Gemeinde des ersten Jahrhunderts in einer direkten Naherwartung der Wiederkunft Jesu stand. Sie erwarteten den kommenden König Jesus Christus, der die Königsherrschaft Gottes auf Erden errichten würde noch zu ihren Lebzeiten. Sie hatten im Grunde nicht verstanden, was dieses kommende Königreich wirklich bedeuten sollte und wie es in Erscheinung treten würde. Sicher wusste Jesus das schon vorher, deshalb legte er während seines Wirkens so viel Wert auf die Erklärung und Verkündigung des Reiches Gottes. Als Jesus in Mt. 24,14- 15 über die Endzeit sprach, sagte er:
„Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“
Und sogar nach seiner Auferstehung war das, worüber er sich mit den Jüngern 40 Tage unterhielt das Reich Gottes:
„Diesen hat er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt, indem er sich vierzig Tage hindurch von ihnen sehen ließ und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.“ (Apg 1,3)

Entsprechend dieser Aussagen müsste es auch uns ein vorrangiges Ziel sein, das „Evangelium des Reiches“ zu verkündigen zu verkündigen. Nun ist die verständliche Frage, die aufkommen wird, was denn so anders an dieser Art von Evangelium sei? Unterscheidet es sich etwa von dem Evangelium das vielerorts in Gemeinden und bei Evangelisationen verkündet wird?

Ric

Fortsetzung folgt

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 12. Januar 2011
Das Reich Gottes und einfache Gemeinden, Teil 3
Das Reich Gottes Evangelium und die anderen Evangelien

Die tiefe einer echten apostolischen Bekehrung geht im oberflächlichen Christentum verloren. Da die Botschaft vom Kreuz eine harte Botschaft ist, die viele nicht hören wollen, ist man geneigt ihr die Härte und Schärfe zu nehmen. Das geht ganz gut mit verschiedenen Lehren, die sich in unserer christlichen Welt verbreitet haben, man nennt sie „Anderes Evangelium“.
Dabei handelt es sich oft nicht um eine klar ausformulierte Lehre, sondern um allgemeine Grundannahmen, die sich langsam in der Einstellung und im Verhalten Einzelner etabliert haben.

Beim Wellnesevangelium stehen das eigene Wohlfühlen und die Gesundheit im Vordergrund. Man besucht christliche Veranstaltungen, um Heilung und Erleichterung in der Gegenwart des Heiligen Geistes zu finden. Jesus wird dabei zum persönlichen Wellnesscoach degradiert und das Leben dreht sich nur um das eigene Ego und seine Wünsche. Natürlich will uns der Heilige Geist innerlich heilen von allen Wunden und Verletzungen der Vergangenheit, doch das kann nur ein kurzer Prozess sein und darf nicht zum Lebensstil werden, der über Jahre das christliche Leben bestimmt.

Das soziale Evangelium - jeder Christ kennt es - es wird begründet mit einem Vers aus dem Jakobusbrief: „So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot „(Jak. 2,17).
Eine biblsiche Wahrheit, die noch heute steht und doch kann sie zu einer verkehrten Lehre werden, wenn die Werke der Barmherzigkeit in den Mittelunkt rutschen. Dann wird gesagt, dass es lieblos sei, nur das Evangelium zu verkündigen, es muss auch mit materieller Hilfe gepaart sein. Im nächsten Schritt, wird noch die harte Botschaft vom Kreuz weggelassen und man konzentriert sich nur noch auf die Begegnung der sozialen und materiellen Bedürfnisse. Jesus sagte: „die Armen habt ihr allezeit bei euch … mich aber habt ihr nicht allezeit.“, um deutlich zu machen, dass die oberste Priorität immer noch Er selbst ist und sein Wille. In unserer Mission muss immer Christus und das Reich Gottes im Mittelpunkt stehen und nicht der soziale Gedanke.

Das Wohlstandsevangelium, reduziert die Botschaft vom Reich Gottes auf die materiellen Bedürfnisse der Gläubigen. Da heißt es: „Jesus war nicht arm, er war sehr reich und von Gott versorgt, er trug nur die besten Kleider. Am Ende wurde er in ein kostbares Grab gelegt. Gott möchte, dass auch wir wohlhabend sind. Der Reichtum gehört zu unserem Erbe, das wir einfodern können. Jesus war ein Unternehmer, der nach wirtschaftlichen Prinzipien lebte und die Ressourcen vermehrte. Er lernte im Betrieb seines Vaters, den er später übernahm und bei der Speisung der 5000 zeigte er, wie leicht er den Überfluss erzeugen konnte.“ So ähnlich und anders klingen die verlockenden, süßen Predigten der Wohlstandsprediger, die mittlerweile eine große Anhängerschaft haben, nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa und da besonders bei Migranten. Ihre natürliche Motivation, im reichen Europa Wohlstand zu finden vermischt sich mit dem Wohlstandevangeliums, da in vielen Gemeinden verkündigt wird.

Das Powerevangelium, ist in seinem Charakter ähnlich wie das Wohlstandsevangelium, denn es stellt die großen Möglichkeiten in den Mittelpunkt, die wir im Glauben haben. In der Glaubensbewegung wird das Bibelwort: „Alles ist möglich dem, der da glaubt“ besonders betont. Das Glaubensleben wird einerseits reduziert auf die Befriedigung unsere materiellen Bedürfnisse in dieser Welt, andererseits wird dem Machtstreben Einzelner Vorschub geleistet, die mit Mitteln des Glaubens und des Geistes Menschen und Situationen dominieren und beeinflussen wollen. Man predigt unbegrenzte Möglichkeiten, wenn man nur lernt das in Anspruch zu nehmen, was Christus in seinem „Erlösungspaktet“ zur Verfügung stellt. Doch wenn sich das ganze Glaubensleben darum dreht, wie ich in Vollmacht die Dinge des Himmels in die sichtbare Welt hineinglauben kann, dann geht das Zentrum des Evangeliums verloren. Jesus sagte in Lk 9,25:
Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, sich selbst aber verlöre oder einbüßte?“

Sehr stark hat sich in den letzten 20 Jahren auch das Eventevanglium ausgebreitet, bei dem große Ereignissse, Konferenzen, Seminare, Freizeiten und andere aufregende Erlebnisse im Mittelpunkt stehen. Es sind die Höhen, auf die ihre Anhänger immer wieder hinaufsteigen wollen. Sie sind regelrecht abhängig davon, wie Bergsteiger, die von den großen Höhen der Bergmassive in ihren Bann gezogen werden. Dort, auf den Höhen, bei den Events leben sie wirklich, im „Tal der Dämonen“ finden sie nur den Niedergang und die Depression. Sie wollen, wie die Jünger Petrus und Johannes „Hütten auf dem Berg Tabor bauen“. Sie haben nicht gelernt nach den Prizipien der Jüngerschaft den Alltag zu meistern und leben von einem Wochenende zum anderen, wo sie sich in die Höhen flüchten.

Ich möchte an dieser Stelle auch eine abgewandelte Form des vorigen erwähnen, das ich das Lobpreisevangelium nenne. Alles dreht sich dabei um gute Lobpreismusik, um christliche Konzerte und Audios. Hier konzentrieren sich, meist junge Christen, in ihrem Glaubensleben auf die musikalische Darbietung christlicher Inhalte. Christliches Erleben und Motivation wird von gutem Lobpreis erwartet, es ist angelehnt an viele Jugendsubkulturen, bei denen eine bestimmte Musikrichtung im Vordergrund steht. Glaubenserfahrungen werde hier auf das Erleben von besonderen Gefühlen bei der Lobpreismusik reduziert und mit besonderen Erfahrungen mit dem Heiligen Geist gleichgesetzt.

Zuletzt möchte ich noch das "gesetzliche Evanglium" erwähnen. In früheren Zeiten war es stark verbreitet, aber es findet sich auch heute noch hier und da, meist versteckt. Erst wenn man in die Tiefe biblischer Kernaussagen geht, wird man es finden. Und zwar unter Christen, die nicht so sehr von der Freiheit und Gnade des Evangeliums bestimmt sind, sondern mehr von einer religiösen Botschaft. Dabei steht nicht die starke Beziehung zu Jesus im Mittelpunkt, sondern mehr ein Katalog an äußeren Verhaltensweisen und Regeln, die eingehalten werden müssen, damit man ein guter Christ ist.
Da viele Christen in ihrer Vergangenheit durch Erziehung und andere Einflüsse eine starke Leistungsbezogenheit entwickelt haben, können sie nur sehr schwer freiwerden für die bedingungslose Liebe Gottes, die eben nicht an unser Wohlverhalten geknüpft ist, sondern an unsere reine Motivation. Diese Leute sind leicht empfänglich für das gesetzliche Evangelium, das von ihnen eine religiöse Pflichterfüllung verlangt, das kann in verschiedenen Nuancen angetroffen werden.

Natürlich will ich nicht in Abrede stellen, dass in reglmäßigen Übungen, oder im Gesang geistlicher Lieder der Heilige Geist in besonderer Weise zu uns reden kann und uns ansprechen will. Es geht vielmehr um den Stellenwert, den diese Ereignisse dann bei uns einnehmen. Auch Events und Konferenzen können von unschätzbarem Wert sein, aber wenn sie zum Hauptfokus geworden sind, dann sind sie ein falsches Evangelium. Dasselbe trifft auf die Heilung und Erfahrung von besonderer Versorgung in materiellen Dingen zu. All das gehört unbedingt dazu, doch wenn der Gläubige über Monate und Jahre auf diese Erfahrungen fixiert bleibt, dann wird es zu einem falschen Evangelium. Es ist wie mit Alkohol – ein Glas Wein zur rechten Zeit ist gesund und erheiternd, doch wenn dieses Erlebnis zum Hauptpunkt meines Lebens wird, dann ist Gefahr in Verzug.

Paulus spricht von einem „anderen Evangelium“ das manche verkündigen und dass es Leute gibt, die das Evanglium umkehren wollen (2. Kor. 11,4; Gal 1,6.7). Es ist also keine Erscheinung unserer Zeit, sondern schon in der urchristlichen Gemeinde gab es Christen, die ein anderes, ein falsches Evangleium verkündigten und damit viele in die Irre zogen. Es ist also eine Warnung wirklich genau zu sehen, was das wahre Evangleium ist und was seine untrüglichen Kennzeichen sind. Besonders heuet ist es wieder sehr wichtig geworden, genau zu unterscheiden und die Geister zu prüfen, denn es ist eine große Verführung in Anmarsch.

Ric

Fortsetzung folgt

... link (1 Kommentar)   ... comment


Montag, 10. Januar 2011
Das Reich Gottes und einfache Gemeinden, Teil 2
Das Reich Gottes und das Reich dieser Welt

In meiner Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums in der nachkonstantinischen Zeit habe ich eine Beobachtung gemacht, die ich versuche jetzt in Worte zu fassen: Spätestens im 4. Jahrhundert war die ursprüngliche Radikalität der chrstlichen Nachfolge verlorengegangen. In der Zeit davor, also zwischen 50 und 320 n. Chr. gab es schwere Christenverfolgungen, meist in Intervallen von Jahrzehnten. Christen wurden geächtet, ausgestossen, verfolgt, gefoltert und getötet. Insgesamt gab es 8 Verfolgungswellen mit unterschiedlicher Intension. Das führte dazu, dass sich eine extrem starke Kultur der Nachfolge herausbildete. Ein echter Christ zu werden, das bedeutete damals, mit dem irdischen Leben schon jetzt abgeschlossen zu haben und bereit zum Sterben zu sein. Wörtlich war es auch das, was Jesus seinen Jüngern gesagt hatte:
„Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden“ (Mt. 16,24-25).

Nach dem Toleranzedikt von Mailand veränderte sich die Situation zu Gunsten der Christen und schließlich wurde durch Kaiser Theodosius I. im Jahre 380 das Christentum per Gesetz zur Staatsreligion erklärt. Ein Jahr später wurden sogar die heidnischen Götterkulte verboten. Das veränderte die Lage so sehr, dass der radikale Anspruch der Christen verloren ging und ein weltliches Christentum übrigblieb, das überall dominierte. Um das Jahr 400 war die Mehrheit der Christen davon überzeugt, dass Jesus im und mit dem römischen Imperium sein Reich auf dieser Erde aufgerichtet hatte. Dieser Gedanke war so verführerisch, dass sich kaum einer dem entziehen konnte. Als Rom im Jahre 410 von den Westgoten erobert wurde, brach für viele Christen der Traum vom Reich Gottes zusammen. Aus dieser Enttäuschung heraus schrieb der Kirchenvater Augustinus sein Buch „Vom Gottesstaat“, in dem er diesen Irrweg aufdeckte und das Bild vom Reich Gottes zurechtrückte. Er verdeutlichte damals der Kirche, dass das Reich Gottes nicht in einem irdischen Staatswesen sichtbar wird, sondern in den einzelnen Gläubigen, die sich nach den Geboten des Christentums ausrichten.

Der Untergang des römischen Reiches war nicht mehr aufzuhalten, aber das Christentum als Religion und neue Kultur hielt seinen Siegeszug unter den germanischen Völkern, es hatte sich als selbständige Macht etabliert, es war aber nicht das Reich Gottes, sondern ein neuer kultureller Überbau für den Übergang der Spätantike in das Mittelalter. Doch inmmitten dieser Zeit gab es einen neuen echten geistlichen Aufbruch unter einem Teil der Westgoten im Balkan, der an die Nachfolge Christi der ersten Jahrhunderte erinnerte. Wulfila (311- 384) übersetzte die Bibel ins Gotische und Gott setzte dadurch eine echte Missionsbewegung in Gang. Über viele Generationen hinweg kamen aus gotischen Gemeinden unermüdlich Missionare, die fast alle germanischen Stämme mit dem Evangelium erreichten. Es gab auch zwei Verfolgungen und Wulfila musste in die Verbannung flüchten. Leider war bis im 6. Jahrhundert von dieser radikalen Jesusbewegung nicht mehr viel zu spüren, zum Teil lag das an der fortschreitenden Vermischung der Germanen mit dem ehemals römischen Reich und der von Rom geprägten Chrisitianisierung.

Als im 6. Jahrundert die Franken die Oberherrschaft in Mitteleuropa gewannen, war die Mehrheit der Bevölkerung christianisiert und gehörte zur römischen Kirche. Im Jahre 498 hatte sich der Frankenkönig Chlodwig I. nach seinem Sieg über die Alamannen katholisch taufen lassen, das war ein strategisch wichtiger Schritt um später das Erbe Roms in Gallien antreten zu können. In seiner Regierungszeit leitete er Entwicklungen ein, die zur Herausbildung der mittelalterlichen Verhältnisse beitrugen. Unter christlichen Vorzeichen entstand eine gallo-römische Kultur, die unter Karl dem Großen (Kaiserkrönung in Rom 800 n. Chr.) seinen Höhepunkt erreichen sollte. Was sich im Römischen Reich abspielte, nämlich die Verbindung zwischen Kirche und Staat, wiederholte sich jetzt im Nachfolgereich der Franken. So wie Konstantin schon im römischen Reich ließ sich auch Clodwig vom Christentum überzeugen, er lernte nicht Christus kennen, sondern eine neues religiöses Wertgefüge, das ihn überzeugte. Diese Art von Christentum war nun die stärkste Bewegung, durch die im Laufe der folgenden Jahrhunderte alle Germanenvölker erobert wurden. Später, im 10. Jahrhudnert entwickelte es sich zum „Heiligen römischen Reich“, das wieder in die Nähe der Verwirklichung eines Gottesreiches auf Erden kommen sollte. Die christlichen Machthaber unterschieden sich aber bei der Wahl ihrer Mittel und Methoden in keiner Weise von den heidnischen Machthabern, ja sie übertrafen zum Teil diese mit ihrer Grausamkeit und Abgebrühtheit, das wissen wir alle.
Christianisierung ist eben nicht gleichzusetzen mit Evangelisierung und mit wahrer Mission nach dem Vorbild der ersten Apostel, es ging dabei nur um den religiösen Überbau der Völker, aber nicht um die die Person verändernde Kraft des Evangliums. Und doch löste es ein gewaltige Umstrukturierung in ganz Mitteleuropa aus, beginnend mit der Expansion des Frankenreiches und deren direktem Anschluss an das vergangene römische Reich.

Das Bestreben oberflächlichen Christentums geht auch heute in die selbe Richtung. Man ist verführt von dem Gedanken, das Reich Gottes in Strukturen umzusetzen, die in der Wahl ihrer Mittel und Methoden an den Geist dieser Zeit und dieser Welt angelehnt sind. Wir leben heute in einem „nachchristlichen Abendland“ (Postmoderne), einer Zeit, die geprägt ist von Materialismus, Vergnügungssucht, Machstreben und spiritueller Manipulation. Die Mittel und Methoden zur Ausübung desselben haben sich geändert, die grundlegenden Motive aber sind gleich geblieben. Es ist auch heute, wie damals, gut möglich, ein Christ zu sein und trotzdem geldgierig, machstrebend, vergnügungssüchtig und spriritistisch zu sein. Geld regiert nicht nur die Welt, sondern auch die Kirche und sehr viele christliche Gemeinden. Der Vatikan ist ein eigener Staat, mit dem größten prozentualen Vermögen weltweit und einem starken Engagement an der Börse. Viele Gemeindeverbände sind Imperien, in denen große Summen von Geld bewegt werden. Mit dem Glauben werden auch heute große Geschäfte gemacht.
Ähnlich ist es beim Umgang mit der Macht, wie es in der Welt ist, so geschieht es auch in den institutionellen Kirchen und Gemeinden. Dogmatisch eingemauerte Hierarchien bieten dort den Machtmenschen ein großes Feld zur Ausübung ihrer Gier, ohne es zu merken werden viele in diese Struktur hineingezogen und übernehmen das falsche Muster. Da gibt es viele kleine und größe Könige, Päpste und Fürsten, die sich ihr eigenes Reich aufbauen. Prachtvolle Gemeindegebäude, perfektes Management nach weltlichen Modellen und excellente Konsumprogramme sind ihre Markenzeichen. Eine große Masse unmündiger Christen lässt sich von diesem falschen System in den Bann ziehen und in die Irre führen. Neben den Geldskandalen machten in den letzten 30 Jahren auch viele Sexskandale Schlagzeilen. Auch das gab es schon damals im christlich- römischen und fränkischen Reich, heute geschieht es meist verdeckter. Damals wie heute wird unter den oberflächlichen Christen auch manipuliert. Die Bibel sagt, dass Manipulation Zaubereisünde ist. Es ist ein weites Feld, das auch heute in unseren Gemeinden präsent ist. Intrigen und geschickte Lügen sind die traditionelle und verborgene Form, die offene und heute populärste Form ist die Manipulation durch Prophetie und durch andere Gaben, was man charismatische Zauberei nennt.
Es gibt auch globale Bestrebungen, die in eine Richtung zielen, die mich stark an die frühe Christianisierung erinnern. Da formiert sich eine neue apostolische Bewegung, die eine Expansion des Königreiches Gottes in allen Lebensbereichen aufbauen will, als ob uns Jesus das Königreich für heute in unseren weltlichen Strukturen verheißen hätte. Da werden weltliche Strukturen mit gemeindlichen Strukturen vermischt. Schlagzeilen hat auch das „Purpose Driven Movement“ gemacht, wo auf einem seichten für jedermann leicht aufzunehmendem Level Lösungen für das Leben angeboten werden, die nicht mehr die Nachfolge Christi in seiner Tiefe bringen, sondern eine abgespeckte Version des christlichen Glaubens, den auch die Menschen in der Welt nicht als Angriff empfinden. Einher geht diese Richtung mit dem Weg einer allversöhnenden Kirche. Es hat sich in Deutschland schon eine neue ökumenische Bewegung den Weg gebahnt hat, in dem Katholiken, Evanglische Christen, Evangelikale, Pfingstler und Charismatische Gemeinden zusammengeschlossen haben, um der Welt besser dienen zu können. Es ist klar, dass das auf Kosten der Schärfe des Evangleiumsgeht und am Ende die alte Zweiteilung zwischen Christianisierung und wahrer Mission dabei herauskommt.


Teil 3 folgt

... link (2 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 23. Dezember 2010
Reich Gottes und einfache Gemeinden Teil 1
Ein neuer Paradigmenwechsel kommt
Bisher hatte ich eine bestimmte Einstellung zum Reich Gottes gehabt. Es basierte auf einer Lehre aus den 70er Jahren. Zuerst hatte ich diese von Loren Cunningham gehört. Er lehrte damals über die 7 Gesesellschaftsbereiche, in denen sich das Reich Gottes ausbreiten solle. Damit meinte er etwa die folgenden Bereiche:
Medien, Politik, Kirche, Kunst u. Kultur, Wirtschaft,Technik u. Industrie, Familie.
Verstanden wurde es von mir und von anderen so, dass wir als Christen in diesen Bereichen unsere Verantwortung übernehmen müssen, dort unser Christsein zu leben, um das Reich Gottes wie den Sauerteig hineinzubringen. Das bedeutete z.B. dass Christen eine Laufbahn als Politiker beschreiten und dort im Sinne des Reiches Gottes agieren. Oder andere als Wirtschaftsfachleute und Unternehmer nach christlichen Maßstäben handeln. Wieder andere, könnten eine Pastorenausbildung machen, um in einer Kirche zu dienen und so weiter und so fort.

Heute bin ich nicht mehr von diesem Ansatz überzeugt, denn ich habe gesehen, dass er in der Konsequenz gelebt dahin führt, dass einzelne Gläubige wie Agenten in fremde Bereiche eindringen um Einfluss zu gewinnen. Dieser Weg wird mit der Zeit einsam, gefährlich und fragwürdig. Verstehen wir doch, dass sich der einzelne Christ dabei innerhalb weltlicher, natürlicher oder gar dämonischer Systeme behaupten muss. Er kann wohl schaffen dort als Christ zu überleben, aber es ist sehr fraglich, ob er in diesen „Räuberhölen“ auch die Prinzipien des Reiches Gottes umsetzen kann, ohne Schaden zu nehmen.
Was ich leider immer wieder gesehen habe, ist, dass genau das Umgekehrte geschah, die weltlichen Prinzipen drangen mehr und mehr in das „christliche Engagement“ ein. Ich denke dabei z.B. an die Entwicklung im Bereich christlicher Medien (Buch- und Musikvertrieb). Als Kleinverleger kann ich aus eigenem Erleben berichten, wie sehr hier die Anpassung an die Methoden der Welt gängig geworden sind. Auch innerhalb der Wirtschaft haben sich viele christliche Unternehmer mehr an das kapitalistische System angepasst, anstatt einen alternativen neuen Weg zu gehen. Last not least können wir heute auch im Bereich der Kirchen und Gemeinden diese Umkehrung beobachten. Programme für Gemeindewachstum nach psychologischen Methoden und weltichen Managementprinzipien haben da überall Eingang gefunden, um nur eine Sache von vielen anderen zu nennen

Vielleicht war diese alte Lehre vom Reich Gottes für den damaligen Zeitpunkt nicht falsch, sondern der zeitlichen Entwicklung angemessen, doch heute haben sich die Dinge verändert, die Verlogenheit und Bosheit wird immer mehr sichtbar. Egoismus, Habgier, Machstreben und Fleischeslust bestimmen heute zum größten Teil alle Bereiche unserer Gesellschaft. Denkt mal an die täglichen Nachrichten.
Kann es nun sein, dass Gott heute sagt:
„Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung von Dämonen geworden und ein Gefängnis jedes unreinen Geistes …Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt …“ (Offb. 18,2.4)
Wenn das stimmt, was dann?

Fortsetzung folgt ...

Ric

... link (1 Kommentar)   ... comment