Samstag, 29. Januar 2011
Das Reich Gottes und einfache Gemeinden, Teil 4
Das Evangelium des Reiches Gottes

Schon an anderer Stelle habe ich darauf hingewiesen, dass wir das Evangelium Jesu Christi differenziert betrachten müssen. Oft begegnet uns ein verkürztes Evangelium, das zwar nicht falsch ist, doch in seiner Tiefe und umfassenden Bedeutung nicht ausgeführt wird. Die Verkündigung Jesu war immer eine umfassende Erklärung und Proklamation der kommenden und jetzt schon sichtbar werdenden Herrschaft Gottes. Mehr als 100 Mal spricht Jesus in den Evangelien über dieses Reich Gottes. Von sich selbst sagte Jesus in Lukas 4,43:
„Ich muss auch den anderen Städten die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt worden.“
Jesus sah seinen Auftrag auf Erden so umfassend, dass er das Evangelium vom Reich Gottes verkündigen müsse. Diese Verkündigung war keine schöne rhetorische Rede allein, sondern eine Botschaft, zu der mitfolgende Zeichen gehörten. Er demonstrierte die Herrschaft Gottes in praktischer Weise durch Dämonenaustreibung, Heilung, Wunderwirkung oder Totenauferweckung. Wir müssen auch festhalten, dass es nicht sein Auftrag war, alle Kranken oder Dämonisierten zu heilen, oder alle Menschen in Israel zur Buße zu führen. Vielmehr waren die Zeichen und wunder, die er tat exemplarische Demonstrationen der anbrechenden Herrschaft Gottes, damit die Menschen, die es sahen von dessen Existenz überzeugt werden konnten.

Jesus sandte seine Jünger aus, dasselbe auch zu tun und in gleicher Weise das Reich Gottes zu demonstrieren. Wir lesen in Mt.10, 5-8:
„Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen…. Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht: Das Reich der Himmel (Königsherrschaft) ist nahe gekommen. Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt!“ (siehe Lk. 9,2)
Auch die anderen Jünger folgten dem Auftrag das Evangelium vom Reich Gottes überall zu verkündigen. Und er sandte Jesus 70 weitere Jünger mit diesem Auftrag aus (Lk.10,9) und später, nach dem die erste Verfolgung in Jerusalem war, waren es die „Zerstreuten“, die überall, wo sie hinkamen das Evangelium vom Reich Gottes verkündigten. Selbst Paulus und alle nachfolgenden Jünger, verkündigten das Reich Gottes. Als Paulus in Rom unter Hausarrest stand, "predigte er zwei ganze Jahre in seiner eigenen Mietwohnung das Reich Gottes und nahm alle auf, die zu ihm kamen und lehrte die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen, mit aller Freimütigkeit ungehindert.“ (Apg 28,31-32)

Das war auch der Grund, warum die Gemeinde des ersten Jahrhunderts in einer direkten Naherwartung der Wiederkunft Jesu stand. Sie erwarteten den kommenden König Jesus Christus, der die Königsherrschaft Gottes auf Erden errichten würde noch zu ihren Lebzeiten. Sie hatten im Grunde nicht verstanden, was dieses kommende Königreich wirklich bedeuten sollte und wie es in Erscheinung treten würde. Sicher wusste Jesus das schon vorher, deshalb legte er während seines Wirkens so viel Wert auf die Erklärung und Verkündigung des Reiches Gottes. Als Jesus in Mt. 24,14- 15 über die Endzeit sprach, sagte er:
„Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“
Und sogar nach seiner Auferstehung war das, worüber er sich mit den Jüngern 40 Tage unterhielt das Reich Gottes:
„Diesen hat er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt, indem er sich vierzig Tage hindurch von ihnen sehen ließ und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.“ (Apg 1,3)

Entsprechend dieser Aussagen müsste es auch uns ein vorrangiges Ziel sein, das „Evangelium des Reiches“ zu verkündigen zu verkündigen. Nun ist die verständliche Frage, die aufkommen wird, was denn so anders an dieser Art von Evangelium sei? Unterscheidet es sich etwa von dem Evangelium das vielerorts in Gemeinden und bei Evangelisationen verkündet wird?

Ric

Fortsetzung folgt

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