Donnerstag, 24. Februar 2011
Die Zeit der Denominationen ist vorbei I
Was ist eine religiöse Denomination?

Eine religiöse Denomination ist eine Untergruppe innerhalb einer Religion, die unter einem gemeinsamen Namen und unter einer gemeinsamen Tradition und Identität operiert. (s. engl. Wikipedia). Es ist eine religiöse Organisation, deren Angehörige geeint sind in ihren gemeinsamen Glaubensaussagen und Praktiken. (s. Webster)

Im Unterschied zur Konfession steht bei der Denomination die Benennung im Vordergrund. Der gemeinsame Name der Denomination steht für die gemeinsame Identität und für die typischen Glaubensaussagen der Gruppe. Damit soll bewusst eine Abgrenzung zu anderen Gruppierungen entstehen und die Besonderheit der eigenen Erkenntnis und Praxis herausgestellt werden.

Das Entstehen einer Denomination

Denominationen entwickeln sich meist langsam, manchmal auch plötzlich unter dem dauerhaften Einwirken bestimmter Einflüsse. Das können besondere historische Ereignisse sein, oder spezifische geografische und sozio- kulturelle Besonderheiten. Neue Denominationen werden meist unter dem Einfluss einer oder mehrerer, herausragender Persönlichkeiten geprägt die den Anstoß zum Entstehen einer Sondergruppe innerhalb der religiösen Gemeinschaft geben. Anlass sind einzelne Glaubensinhalte, die stärker hervorgehoben werden, neue Überzeugungen oder Erfahrungen die mit Begeisterung verbreitet werden, oder es sind veränderte Ansichten zu Glaubensaussagen, die in den Vordergrund treten. Oft geht es bei der angestrebten Veränderung auch um die Erneuerung ursprünglicher Glaubensinhalte, bzw. um eine religiöse Reformation.
Die entstandene Untergruppe gibt sich einen neuen Namen, um sich von der Herkunftsgemeinschaft und von anderen Denominationen abzugrenzen. Bei der Namensgebung orientiert sie sich meist an den Gründer der neuen Gemeinschaft oder an die besonderen Inhalte, die erneuert oder entdeckt wurden. Die neue Denomination wird in ihren Anfängen von der ursprünglichen religiösen Gemeinschaft meist als Abspaltung bezeichnet.

Beispiele für das Entstehen einer neuen Denomination

Um den anglikanischen Pfarrer John Wesley sammeln sich begeisterte Nachfolger, weil dieser Buße und Wiedergeburt predigt und die Neubekehrten in Klassen unterrichtet. Seine Anhänger stellen diese Methode in den Mittelpunkt christlichen Lebens, daraus entsteht später die Denomination der Methodisten.
Der Methodist William Booth predigt den Armen und Alkoholabhängigen auf der Straße. Seine Kirche will diese Leute nicht, deshalb gründet er die Heilsarmee.
Um 1900 kommen einzelne Christen aus der Heiligungsbewegung und aus Methodistengemeinden mit der Erfahrung der Taufe im Heiligen Geist und der Lehre von den Geistesgaben in Berührung und gründen die ersten Pfingstgemeinden. Und so weiter …

Blick in die Zukunft

Im eigentlichen Sinne ist jede neu gegründete institutionelle Gemeinde/ Kirche, die keine Anbindung an eine bestehende Denomination sucht, eine weitere neue Denomination. Die Zahl der christlichen Denominationen weltweit geht in die Tausende. In den letzten Jahrzehnten haben sich allerdings in Deutschland die Bestrebungen verstärkt, über die denominationellen Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten und die gemeinsamen Glaubensaussagen in den Mittelpunkt zu stellen.

Ric

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