Dienstag, 15. Juni 2010
Die Angst vor der eigenen Identität
Die Suche nach Selbsterkenntnis

Normal sollte man meinen, dass jeder Mensch nach mehr Selbsterkenntnis trachtet. Dem ist aber nicht so, wie ich in Erfahrung gebracht habe. Ich erinnnere mich daran, dass vor etwa 30 Jahren in christlichen Kreisen oft gesagt wurde, dass das Streben nach Selbsterkenntnis ein allzu weltliches Ansinnen ist, das nicht unterstützt werden darf. Ein Christ trachtet nach Gotteserkenntnis, wurde gesagt. Aber trotzdem, so meine ich heute, wird ein aufrichtig Gläubiger in seiner Suche nach Gott, wie in einem Spiegel sich selbst erkennen, denn in der Auseinandersetzung mit Gott wird er unweigerlich mit seiner eigenen Person konfrontiert, wahre Motive, Stärken und Schwächen, die Persönlichkeitsstruktur und die Begabung werden offenbar. Ich meine, das ist gut so, es zeigt die bevorzugte Umgangsweise Gottes mit Seinen Kindern: Er möchte, dass wir uns in Seinem Lichte selbst erkennen.

Durch Selbsterkenntnis zur Befreiung von einer falschen Identität

Beim Lesen vieler Lebensgeschichten im Alten und im Neuen Testament fällt mir immer wieder auf, wie Gott einzelne Menschen zu mehr Selbsterkenntnis führte. Das Problem ist, dass durch den Sündenfall Lüge und Falschheit in das Leben eines jeden Menschen gekommen ist und die Sicht über sich selbst verdunkelt wurde.
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Sonntag, 7. März 2010
The King has left the building ...
Der König hat das Gebäude verlassen ...
Jesus hat das Gebäude verlassen und die Gemeinde mit ihm. Sie ist die "ekklesia" die Herausgerufene, die Ihm folgt, es sind die Jünger, die dem Meister folgen. Sie folgen keinem Menschen, sondern dem Herrn und Haupt der Gemeinde.
Wer die Augen nicht verschließt, sieht, was in unserem Land, unter den Christen lost ist. Institutionelle Kirchen und Gemeinden kommen in Krisen, weil sie sich verkalkuliert und überschätzt haben. In den letzten Jahren haben sie sich mehr damit beschäfitgt, ihre Gemeindetempel und heiligen Hallen zu errichten, um der Welt zu beweisen, dass sie auch was können, um ihr eigenes Königreich auszuweiten.


Viele Gläubige, die es gut gemeint haben und mit ihrem Geld und mit ihrer Kraft diese Gemeindesysteme unterstützt haben, liegen erschöpft und ausgebrannt am Boden. Sie sind enttäuscht und desillusioniert von ihren Leitern, weil hinter der Fassade der starken geistlichen Männer und Frauen immer mehr Schwächen, menschliches Versagen, und Zusammenbruch sichtbar werden. Viele erkennen jetzt, dass sie nur Menschen und deren Ideen gefolgt sind, aber nicht dem Auferstandenen. Gläubge verlassen die Gemeindegebäude und treten aus den kirchl. Organisation und Vereinen, die sich Gemeinde nennen aus. Aber sie verlassen nicht die Gemeinschaft mit dem Herrn. Im Gegenteil, sie wollen näher mit Ihm und mit ihren Geschwistern zusammen sein, Gemeinschaft leben und ungezwungen in ihre Berufung hineinwachsen können. Das haben sie lange vermisst, weil sie gebunden waren und nur zu religiösen Veranstaltung gelaufen sind und sich an frommen Programmen beteiligt haben.
Das, was sich vor Jahrzehnten in den Landeskirchen abgezeichnet hat, passiert jetzt überall in Freikirchen und in charismatischen Gemeinden. Die Gläubigen sind dem frommen Gemeinderahmen, den Liturgien, den anstrengenden Programmen, dem äußerlichen Firlefanz und den Gemeindeshows, überdrüssig geworden. Sie suchen nach echter Herzensgemeinschaft und nicht nach Zuschauerrollen und Gemeindearbeitsbeziehungen. Sie wollen der toten Organisation entfliehen, wo sie ihren Wert und ihre Anerkennung durch Aktiväten und Gemeindeämter bekommen - sie suchen nach der bedingungslosen Liebe, wollen um ihrer selbst anerkannt und geliebt sein, ohne die Erfüllung von Bedingungen, Statuten, Vereinssatzungen und neuen christlichen Gesetzen und Verhaltensregeln.

Auf der Suche nach dem Wesentlichen, verlassen sie die Gemeindesysteme, treffen sich mit Gleichgesinnten um neue Ansätze zu finden. Sie verlassen ihre Gemeinden, nicht weil ich sie ihren Gauben verloren haben, sondern sie wollen ihren Glauben nicht verlieren, deshalb gehen sie. Der Heilige Geist bahnt sich überall neue Flussbette, wo er sich ausbreiten kann, um das Land zu bewässern, weil er blockiert wurde. Ein ehrfurchtgebietendes Szenario spielt sich vor unseren Aufgen ab: Überall im Land stehen Gebäude, die immer leerer werden und draußen, auf den Wiesen, an den Flüssen, in den Auen in den Häusern treffen sich Nachfolger Jesu in kleinen Gruppen und fragen nicht danach, aus welcher Konfession, Denomination oder "Gemeinde" sie kommen, sie wissen sich herausgerufen, verstehen sich als Gemeinde, auch wenn sie nur zu zweit oder zu dritt sind, sie sind erneut unterwegs zum verheißenen Land, dem Reich Gottes unter der Leitung ihres großen Herrschers Jesus Christus.

ric

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Brauchen wir für Erweckung Hauskirchen?
Meine Antwort:

1) Es kommt darauf an, wie wir Erweckung definieren. Wenn E. nur auflodern des Evangeliumsfeuer in den Herzen Einzelner für eine kurze Periode ist, dann würde ich sagen NEIN.
Wenn aber Erweckung dauerhaft sein soll und unsere Gemeindestrukturen, unseren Lebensstil, unsere Gemeinschaft und unsere Entschiedenheit in Jüngerschaft betrifft, dann sage ich unbedingt JA. Sie sind dann ein unverzichtbarer Teil in der Bewegung Gottes in einer Kultur.

2) Es kommt darauf an, was man unter Hauskirchen versteht. Wenn H. nur eines von vielen Gemeindemodellen ist, in denen immer wieder das gleiche abläuft, dann würde ich sagen NEIN. Man kann nämlich auch im Kleinen, im Wohnzimmer das gleiche Gemeindesystem in Miniaturform leben. Da kann in einer solchen "Hauskirche" die selbe Liturgie (sogar charismatisch) ablaufen lassen und die selben Werte und Verhaltensweisen propagieren wie in institutionellen Gemeinden.
Wenn aber Hauskirche als einfache Gemeinde, bzw. als organische Gemeinde gelebt wird, dann würde ich sagen JA, wir brauchen unbedingt Hauskirchen. Warum - weil sie der Ausdruck von Gemeinde überhaupt sind. Jede Gemeinde ist in ihrer Anfangsphase "einfach" und "organisch", also sie ist eine "Hauskirche". Problem ist, dass man bei der anfänglichen Frische nicht mehr bleibt, sondern immer größer wird und eine Institution bildet, bei der es dann mehr um Programme und Veranstaltungen geht. Gemeinde an der Basis ist aber Gemeinschaft im Kleinen, auf die eine ganze Gemeinde (Stadtgemeinde) aufgebaut sein soll. Es geht nicht anders.

Ich denke, es geht nicht um die Frage, welches Gemeindemodell besser für Erweckung ist, sondern es geht um die innersten Werte der Gemeinde, um die Frage, was ist Gemeinde.
Wir sehen heute die Großveranstaltungen der "christlich- kirchlichen Insitututionen" (Vereine, Körperschaften des öffentlichen Rechts) meist als Gemeinden an, aber das ist nicht die Gemeinde Jesu - vielmehr sind das Veranstaltungen und Programme, die von vielen Christen in gemeinsamer Arbeit zusammengestellt wurden. Viele Menschen, Gläubige, die zur Gemeinde Jesu der Stadt (des Ortes) gehören und auch Nichtgläubige kommen zusammen um das vorbereitete Programm zu konsumieren.

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Mittwoch, 3. März 2010
Organisches Gemeindeleben funktioniert nicht, wenn ... (von Frank Viola)
Ein statement, das ich auf Konferenzen und Treffen immer und immer wieder gemacht habe ist folgendes:

"Organisches Gemeindeleben ist das wunderbarste, was ein Christ jemals erleben kann, aber es funktioniert nicht und es wird niemals funktionieren, wenn wir nicht das Kreuz erfassen."

Nach meiner Erfahrung funktioniert die Gemeinde Jesu Christi nur dann, wenn wir unsere Leben vor dem Kreuz niederlegen. Es geht nur, wenn wir unser Leben verlieren, es füreinander und für den Herrn hingeben und Christus Raum geben, damit er leben kann, sich bewegen kann und sein Leben durch uns zu lebt.

"Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten." (Luk.9,23-24)

Deshalb ist das authentische "body life" eine der glorreichsten, aber schwierigsten Angelegenheiten, in die ein Christ kommen kann. Es ist eine Bahnstrecke zum Kreuz. Und das ist auch der Grund, warum es unser Leben so sehr verändert.

Frank Viola
(siehe http://frankviola.wordpress.com/2010/02/19/organic-church-life-does...)

übersetzt von Richard Schutty

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Dienstag, 23. Februar 2010
Die Basisgemeinde
„Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein zweiter da ist, um ihn aufzurichten! Auch wenn zwei beieinander liegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist? Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen.“ Prediger 4,9-12

Zwei oder drei – ist ein Begriff, den wir oft in der Bibel finden. Jesus selbst sagt in Mt. 18,19-20:
„Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“
Zwei oder drei Nachfolger genügen, um in Jesu Namen zusammen von Gott eine Sache erfolgreich zu erbitten. Jesus hat verheißen, in ihrer Mitte zu sein und das ist etwas Besonderes. Die Vollmacht der Gläubigen wird schon in dieser Größenordung wirksam und bringt das Reich Gottes in die Welt. Die Gemeinschaft beginnt mit zwei oder drei, das ist die Kern- oder Basisgemeinde des Neuen Testaments. Aus ihr heraus entwickelt sich die lokale Gemeinde, die Stadtgemeinde und die universelle Gemeinde. Sie ist vergleichbar mit der natürlichen Familie, wo Vater und Mutter nicht allein bleiben, sondern ein, zwei, oder mehr Kinder bekommen. In diesem Sinne ist auch das Wachstum der Basisgemeinde im Rahmen der Familiengröße zu sehen. Die lokale Gemeinde, bzw. die Stadtgemeinde besteht aus der Vielzahl der Basisgemeinden, als eine Art Sippe oder Clan.

Gott selbst hat das Prinzip von zwei oder drei in seinem Wesen gezeigt. Er ist der dreieinige Gott. Er begegnet uns nicht als eine einzige Person, sondern als drei Personen, die vollkommen eins sind. Für uns Menschen ist es schon schwer mit zwei oder drei anderen Jüngern eins zu sein, das ist eine große Herausforderung an der man genug zu knacken hat. Wie unmöglich erscheint uns da der Versuch von denominationellen Gemeinden Einheit im großen Stil zu schaffen. Echte Herzensgemeinschaft kann nicht gelingen, wenn an der Basis diese Einheit fehlt. Und außerdem wird es nie möglich sein, diese Art der Einheit in Konfessionsgemeinden zu verwirklichen.
Schon bei den 12 Jüngern wurde die Einheit durch Judas von innen demontiert. Jesus wusste über die Kraft und Einheit der zwei oder drei. Mit Petrus und Johannes ging er auf den Berg der Verklärung und in den Garten Gethsemane nahm er auch nur Petrus, Johannes und Jakobus mit. Diese Vertrautheit der kleinsten Gruppe brauchte Jesus in seinen besonderen Stunden und diese Vertrautheit brauchen auch wir. Da fängt die tiefste Herzensgemeinschaft an, da haben wir das stärkste Erlebnis, füreinander da zu sein, was die Essenz des Gemeindelebens ist. Wenn es an dieser Basis keine Beziehungen gibt, dann fehlt uns das Wesentliche von der Gemeinde. Die Priorität des Gemeindelebens muss deshalb auf die Gemeinschaft der zwei oder drei gelegt werden.

Leider haben die Christen in der Vergangenheit immer wieder Gemeinschaft leben wollen ohne die Kraft und Stärke der zwei oder drei. Das ist für mich ein wesentlicher Grund, warum Gemeinde und Kirche so verletzend und weltlich geworden ist. Nur im Kleinen findet wahre Gemeinschaft und wahre Jüngerschaft statt. Wo man dem anderen seine volle Aufmerksamkeit widmen kann, da ist es möglich zu helfen und das Wachstum bleibend zu unterstützen.
Wir brauchen ein neues Bewusstsein über diese Wahrheit und dürfen uns nicht von denen blenden und verwirren lassen, die nur Köpfe zählen. Unsere Gemeinden kranken an dieser Sucht, weil es etwas ist, was nach außen sichtbar ist, womit man vor den Menschen prahlen kann. Wo viele Menschen einen Gottesdienst besuchen, da sucht man den Segen Gottes, da glaubt man, dass etwas Besonderes passiert. Doch wahre Veränderung und Wachstum geschieht in der Begegnung der Herzen.
Gott sieht das Herz an, er blickt nicht auf das Große, was vor Augen sichtbar ist. Seine Augen „durchschweifen das ganze Land“ und suchen diejenigen, deren Herzen ungeteilt auf Ihn ausgerichtet sind. Leider sind es nicht viele, die diese Herzensgemeinschaft zu Gott und zu dem Nächsten suchen, oft findet man sie in der Gemeinschaft der zwei oder drei, wo Herzensgemeinschaft und Jüngerschaft im Kleinen umgesetzt wird. Es gibt viele Gläubige die Angst vor dieser Intimität haben, sie wollen ihr Innerstes vor Missbrauch schützen. Doch es gibt keinen anderen Weg zur Liebesgemeinschaft mit Gott und in der Gemeinde.

Ric

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Donnerstag, 18. Februar 2010
Die Wolke beobachten
Als das Volk Israel durch die Wüste wanderte, wurde es von Gott geführt, in dem sie die Bewegungen der Wolke über der Stiftshütte beobachteten und darauf reagierten.
Wenn sie aufstieg, packten sie alle Sachen zusammen und setzten sich in Bewegung, in die Richtung, die durch die Wolke angezeigt wurde. Sobald die Wolke sich an einem Ort niederließ, blieben sie auch stehen und bauten die Stiftshütte und ihre Zelte wieder auf. Egal, wie lange die Wolke stehen blieb, sie harrten aus und bewegten sich nicht weiter. Das ging immerhin 40 Jahre in diesem Stil, schwer vorstellbar. Aber Gott wollte das Volk Israel prüfen, ob es bereit ist, blind auf Gottes Führung zu vertrauen, ohne zu wissen in welche Richtung es gehen sollte und wie lange es noch dauern sollte, bis sie am Ziel angelangen. So lesen wir in 5.Mose 8,2:
„Und du sollst an den ganzen Weg denken, den der HERR, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der Wüste hat wandern lassen, um dich zu demütigen, um dich zu prüfen und um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht.“
Wir wissen, dass diese Wüstenwanderung normalerweise nach zwei Jahren zu Ende sein sollte, denn Gott beabsichtigte sie ins verheißene Land zu bringen. Doch weil sie Gott nicht vertrauten und am Ende murrten, dauerte die Wanderung dann 40 Jahre, bis die ganze erste Generation, außer Kaleb und Josua, in der Wüste gestorben war.

In Hebräer 3 u. 4 wendet Paulus dieses Bild auf die Gemeinde an und motiviert die Gläubigen, sich nicht so wie die Israeliten damals zu verhalten, sondern, wenn sie Gottes Stimme hören in die Glaubensruhe einzukehren. Das hat auch heute noch seine Gültigkeit.
Das Leben eines Christen könnte man, wie den Werdegang Israels, in drei Lebensetappen einteilen – von Ägypten in die Wüste, von der Wüste in das verheißene Land. Jesus war auch 2 Jahre mit seinen Eltern in Ägypten und er war später 40 Tage in der Wüste, wo er vom Satan versucht wurde, danach folgten 3 Jahre, wo er seinen eigentlichen Auftrag in Vollmacht ausrichten konnte.
Jede Etappe hat eine besondere Bedeutung und kann von unterschiedlicher Länge sein. Die Zeit der Wüste hat seine eigenen Prinzipien und Besonderheiten. Es ist die Zeit, wo wir lernen sollen, Gott absolut in jeder Lebenslage zu vertrauen. Was auch immer auf uns zu kommen sollte, Gott ist der Starke, der uns zu Überwindern machen will. Es ist auch die Zeit der Prüfung, Gott will sehen, was in unserem Herzen ist, deshalb geschehen oft Dinge in unserem Leben, die uns an den Rand des Erträglichen bringen. Solche Situationen offenbaren unser Herz, unsere wahre Haltung. Und wenn wir darüber erschrecken, was in uns ist, dann gibt Gott Gnade, damit sich unser Charakter ins Positive verändern kann.
In dieser Zeit geht es nicht um den „richtigen Weg“, es geht nicht um den Plan den Gott für unser Leben hat und es geht nicht um unsere Berufung. Vielmehr geht es um uns selbst, um unsere Herzenshaltung, um unser Verhalten Gott und den Menschen gegenüber. Gott benutzt alle möglichen Situationen und Umstände, die geeignet sind, um uns darin zu prüfen. Er offenbart uns die Dinge in unserem Leben, die hinderlich für seine Absichten mit uns sind und, das ist die gute Nachricht, er macht es auch, dass wir sie unter die Füße bekommen, wenn wir an Ihm dran bleiben. Gott selbst vollbringt ins uns beides, das „Wollen und das Vollbringen“.
Was wir in der Wüste zu lernen werden, ist auf Gott zu vertrauen, dass er den Plan für unser Leben hat und dass er ihn zur rechten Zeit für uns in die Realität bringen wird. Solange davon nichts konkret wird, wissen wir, dass Gott an uns handeln möchte, dass wir zubereitet werden für den Eintritt in das verheißene Land. Er wartet, dass wir in diese Ruhe des Glaubens einkehren.

Ric

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Samstag, 23. Januar 2010
Der 3. Johannesbrief – die Dienste, die Ältesten und die Gemeinde im Miteinander
Verfasser, Empfänger und Gruß
1 Der Älteste dem geliebten Gajus, den ich liebe in der Wahrheit.2 Geliebter, ich wünsche, dass es dir in allem wohlgeht und du gesund bist, wie es deiner Seele wohl geht.
Rechtes und falsches Verhalten gegenüber fremden Brüdern
3 Denn ich habe mich sehr gefreut, als Brüder kamen und für deine Wahrheit Zeugnis gaben, wie du in der Wahrheit wandelst. 4 Eine größere Freude habe ich nicht als dies, dass ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln. 5 Geliebter, treu handelst du in dem, was du an den Brüdern, sogar an fremden, tust 6 - sie haben vor der Gemeinde1 von deiner Liebe Zeugnis gegeben -, und du wirst wohl tun, wenn du sie zur Reise ausstattest, wie es Gottes würdig ist. 7 Denn für den Namen sind sie hinausgegangen, und sie nehmen nichts von den Heiden2. 8 Wir nun sind schuldig, solche aufzunehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden. 9 Ich habe der Gemeinde3 etwas geschrieben, aber Diotrephes, der gern unter ihnen der Erste sein will, nimmt uns nicht an. 10 Deshalb, wenn ich komme, will ich seine Werke in Erinnerung bringen, die er tut, indem er mit bösen Worten gegen uns schwatzt; und sich hiermit nicht begnügend, nimmt er selbst die Brüder nicht an und wehrt auch denen, die es wollen, und stößt sie aus der Gemeinde4. 11 Geliebter, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute! Wer Gutes tut, ist aus Gott; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen. 12 Dem Demetrius ist Zeugnis gegeben worden von allen und von der Wahrheit selbst; aber auch wir geben Zeugnis, und du weißt, dass unser Zeugnis wahr ist.
Schlussbemerkung und Grüße
13 Ich hätte dir vieles zu schreiben, aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben, 14 sondern ich hoffe, dich bald zu sehen, und wir wollen mündlich miteinander reden. 15 Friede dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen!


Mir ist jetzt klar geworden, dass die Briefe des Johannes sehr wertvoll sind, um uns auch heute noch einen Einblick zu geben, wie die Dienste aus Epheser 4,11 wirken können, damit der ganze Leib gesegnet wird.

Johannes schrieb diesen Brief wahrscheinlich aus Ephesus. Er ist gerichtet an Gajus, der ein Verantwortlicher einer Gemeinde in einem anderen unbekannten Ort in Kleinasien ist. Das herzliche Verhältnis zu dem Apostel wird in dem Wortlaut deutlich. Johannes lobt Gajus, weil er sich stets als wahrheitsliebend und gastfreundschaftlich gezeigt hat. Von Johannes empfohlen kamen immer wieder fremde Christen bzw. Diener Gottes in die Gemeinde und wurden von ihm herzlich aufgenommen und unterstützt.
Doch in der Gemeinde gab es einen zweiten verantwortlichen Mann mit Namen Diotrephes, der das nicht wollte und deswegen sogar ein Empfehlungsschreiben des Johannes verschwinden lies. Aus den Worten des Johannes geht hervor, dass Diotrephes die Situation kontrollieren wollte, um der alleinige „Bestimmer“ in der Gemeinde zu sein. Diener die von Außen kamen, um der Gemeinde Orientierung zu geben, wollte er die Tür für die Gemeinde nicht öffnen.

Aus der Didache, der ersten nachapostolischen Sammlung von Gemeinderegeln (um 120 n. Chr.), wissen wir, dass im 1. Jahrhundert viele Lehrer, Propheten und Apostel als Wanderprediger im ganzen römischen Reich unterwegs waren. Sie gründeten neue Gemeinden und besuchten die bestehenden Gemeinden um sie zum Dienst zuzurüsten, wie wir es in Eph.4,11 lesen. Als eine Art Gegenleistung übernahmen die Gemeinden die Versorgung dieser Diener. Der Apostel Johannes war für einen Teil von ihnen ein väterlicher Mentor gewesen und setzte sich für sie ein. Nach dem Tod des Johannes wurde es für die wandernden Dienste jedoch immer schwieriger in den Gemeinden Einlass zu bekommen. Leitende Älteste, die dann Bischöfe (episkopos) genannt wurden, begannen die Situation zu kontrollieren und die Gemeinde vor dem Einfluss der Dienste abzuschirmen, wie Diotrephes es auch versuchte.

Heute haben wir eine ganz ähnliche Situation wie damals, doch wir nähern uns der Problematik von der anderen Seite, wo es von der Abschottung hin zur Öffnung gehen wird. Das neue Verständnis von Hausgemeinde bzw. einfacher Gemeinde macht die Struktur von damals aktuell. Es gibt wieder Dienste mit ähnlichem Charakter wie damals in den Netzwerken der einfachen Gemeinden und die gilt es zu erkennen und anzuerkennen. Die Bewegung geht dahin, dass wir mehr und mehr frei werden von dem Paradigma der „bischöflich kontrollierten Gemeindeform“ und das freie Fliessen und Wirken der Dienste im Netzwerk der Gemeinden anerkennen werden.
Es ist wichtig, dass in einem lokalen Gemeindenetzwerk verantwortliche Personen als „Älteste“ anerkannt sind, die sich um die Gemeinden mühen und die Aufsicht haben. Aber diese Wächter werden zugeben müssen, dass Gott zusätzlich Apostel, Propheten und Lehrer in ihr Netzwerk gegeben hat, um die Gläubigen in „ihren Gemeinden“ zuzurüsten. Der Heilige Geist wird sie anweisen, die Tür der Gemeinde für die mobilen Dienste zu öffnen, um mit ihnen zusammenzuarbeiten. Die Gemeinden im ersten und zweiten Jahrhundert sind auf diese Weise gewachsen und sie werden auch im 21. Jahrhundert auf diese Weise wachsen und in die Reife gelangen.

ric

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Dienstag, 19. Januar 2010
Der 2. Johannesbrief - ein Zeugnis über eine Hausgemeinde in einem Netzwerk mit Apostel
Verfasser, Empfänger und Gruß
1 Der Älteste der auserwählten Herrin und ihren Kindern, die ich liebe in der Wahrheit; und nicht ich allein, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben,
2 um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit1.
3 Mit uns wird sein: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe.
Ermahnung zum Wandel in Liebe und zur Ablehnung der Irrlehrer
4 Ich habe mich sehr gefreut, dass ich von deinen Kindern einige gefunden habe, die in der Wahrheit wandeln, wie wir von dem Vater ein Gebot empfangen haben.
5 Und nun bitte ich dich, Herrin, - nicht als schriebe ich dir ein neues Gebot, sondern das, welches wir von Anfang an gehabt haben: dass wir einander lieben.
6 Und dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln. Dies ist das Gebot, wie ihr es von Anfang an gehört habt, dass ihr darin wandeln sollt.
7 Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist.
8 Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt!
9 Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn.
10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht!
11 Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.
Schlussbemerkung und Grüße
12 Obwohl ich euch vieles zu schreiben habe, wollte ich es nicht mit Papier und Tinte tun, sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, damit unsere Freude vollkommen sei.
13 Es grüßen dich die Kinder deiner auserwählten Schwester.


Dieser Brief wurde etwa 90 n. Chr. von Johannes, dem Jünger Jesu geschrieben. Der Apostel kam vermutlich nach der Zerstörung Jerusalems, 70 n. Chr., mit Maria der Mutter Jesu nach Kleinasien und schloss sich der Gemeinde in Ephesus an. Er überlebte mehrere Foltern und Mordversuche und starb etwa 101 n.Chr. in hohem Alter eines natürlichen Todes.
Johannes schrieb in seiner Verantwortung als Apostel diese drei Briefe an die kleinasiatischen Gemeinden, um sie vor den drohenden Irrlehren zu schützen. Es ist auffallend, dass sich der erste Brief auf keine bestimmte Orts- bzw. Hausgemeinde bezieht und dass Johannes keine Personen oder Namen nennt. Der zweite und der dritte Brief ist zwar an bestimmte Orts- bzw. Hausgemeinden gerichtet, aber die Orte werden nicht erwähnt. Dafür könnte es zwei Gründe gegeben haben, einmal kann es eine Schutzmaßnahme vor Verfolgung gewesen sein, zum anderen kann es sein dass Johannes mit dem Brief alle kleinasiatischen Gemeinden erreichen wollte.

Für den zweiten Brief, den ich hier betrachten will, gibt es verschiedene Interpretationen und Auslegungen, keine davon kann beanspruchen, die einzig gültige zu sein. Ich entscheide mich hier für folgende Sicht:
Die „auserwählte Herrin“, die Johannnes hier anspricht, ist meiner Meinung nach eine Frau, eine „Patronin“ (v. lat. patronus, aus pater „Vater“), in deren Haus sich eine Gemeinde versammelte. Es wird wohl eine höhergestellte Person gewesen sein, sonst hätte sie Johannes nicht mit Herrin (kuria) angesprochen. Das ist plausibel, denn in den anderen Briefen finden wir diese Anrede nicht. Gleichzeitig kann die Anrede auch auf die Gemeinde, bzw. auf die Leitung der Gemeinde bezogen werden. Da von ihren Kindern die Rede ist, fällt es leicht, die auserwählte Herrin auch als Mutter zu sehen und die Gemeinde als eine Familie, die sich in ihrem Haus versammelt, sowohl was die leiblichen, als auch was die geistlichen Kinder angeht. Im ersten Brief verwendet der Apostel die Worte Kinder und Kindlein auch sehr häufig, es gehörte zu seinem normalen Sprachgebrauch in den Briefen, Gemeindeangehörige so zu benennen.
Die Erwähnung der „Kinder der auserwählten Schwester“ im Grußwort am Schluss, scheint außerdem die Annahme zu bestätigen, dass es sich um eine Gemeinde handelte, die sich in einer Art Netzwerkbeziehung mit anderen Gemeinden in Kleinasien befand. Dazu gehörten wohl auch die Hausgemeinden in Ephesus, wo Johannes lebte.
Der Brief sollte auch den persönlichen Besuch des Johannes ankündigen. Wie auch aus den anderen Briefen hervorgeht war der Apostel besorgt um das Wohl aller Gemeinden in der Region. Er förderte die Ältesten und Leiter der Gemeinden und half den reisenden Dienern in den Gemeinden zu wirken. Das zeigt uns ein Bild von einem intakten Netzwerk von Gemeinden im engeren und im weiteren Sinn und die funktioierenden Diensten der Apostel, Propheten und Lehrer innerhalb dieser Gemeinden.

Ric

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Donnerstag, 22. Oktober 2009
Mitteilenswertes aus einem e-mail an Freunde
Kein Widerspruch zum vorhergehenden Artikel, sondern eine Ergänzung!

Hallo Ihr Lieben,

im Anhang übersende ich Euch nochmal die aktuelle Teilnehmerliste - jetzt aber in Microsoft excel
Die letzte Version war in Open Office calc - O O ist frei im Internet zu downloaden und kostet nichts, man braucht keine Lizenz im Gegensatz zu dem teueren Office von Microsoft. Das schöne ist, man kann die Open Office Dateien dann auch in Office von Microsoft abspeichern, damit die "Nur Office Nutzer" es auch lesen können.
Hier zwei Links, wenn es euch interessiert: http://www.openoffice.org/
(Wikipedialink: http://de.wikipedia.org/wiki/OpenOffice.org)

Übrigens, unsere Internetseiten (Portal, Forum und Community, Blog) sind auch Freeware, also Software, die nichts kostet und frei im Internet zu downloaden ist. Diese Entwicklung im Internet (Web 2.0) finde ich sehr gut, da auch die, die kein Geld haben es nutzen können und nicht verführt werden, die teuren Microsoftprodukte illegal zu benutzen. Davon können wir für die einfachen Gemeinden viel lernen: Die Güter des Reiches Gottes sind kostenfrei und für jeden frei zu nutzen, aber nur wenn man rechtmäßig ind den Himmel eingeloggt ist, wie wir es als Kind Gottes sind.
Wiedereinmal ist uns die Welt in der sinnvollen Nutzung der Schöpfung weit voraus. Das zeigt uns die Starfish- Vision in einem anderen Bereich: grundlegend lehrt uns das Web 2.0, dass die vernünftigere, menschlichere und effizientere Nutzung unserer Ressourcen nur gelingt, wenn wir flache breite Strukturen in einem weltweiten Netzwerk haben, woran jeder teilnehmen kann. Das heutige Internet ist demensprechend nicht mehr zentralisiert und hierarschisch sondern dezentral und alle mobilisierend, so wie uns 1.Kor.12 lehrt: "Ein Leib und viele Gaben".
Zur Lektüre empfehle ich euch ein Broschüre von Wolfgang Simson: http://starfishportal.net/
konkreter:http://de.starfishportal.net/wp-content/uploads/de/2008/04/0410_die_starfish_vision_10.pdf

Hier noch ein Nachtrag: Gratis download von Büchern: http://www.hknw.de/audios-videos-buecher-/40-buecher.html

ric

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Samstag, 12. September 2009
Ist die Hausgemeindeversammlung wirklich biblisch
Röm 16:3 Grüßt Priscilla und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus,
Röm 16:4 die für mein Leben ihren eigenen Hals hingehalten haben, denen nicht allein ich dankbar bin, sondern auch alle Gemeinden der Heiden;
Röm 16:5 grüßt auch die Gemeinde in ihrem Haus! Grüßt meinen geliebten Epänetus, der ein Erstling von Achaja für Christus ist.
Röm 16:11 Grüßt Herodion, meinen Verwandten; grüßt die vom Haus des Narcissus, die im Herrn sind.
Kol 4:15 Grüßt die Brüder in Laodizea und den Nymphas und die Gemeinde in seinem Haus.
Phlm 1:1 Paulus, ein Gefangener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, an Philemon, unseren geliebten Mitarbeiter
Phlm 1:2 und an die geliebte Apphia, und Archippus, unseren Mitstreiter, und an die Gemeinde in deinem Haus

Kommentar:
Die Christen in Rom versammelten sich offensichtlich in zahlreichen Häusern, darunter auch im Haus von Pricilla und Aquila. Zu einer solchen Hausgemeinde gehörten wahrscheinlich sowohl Familienmitglieder als auch Knechte und Sklaven. In den Anfängen des Christentums, bevor es eigens für kirchliche Zwecke bestimmte Gebäude gab, pflegten sich die Gemeinden in den Privathäusern zu versammeln. Der Brauch, die Gemeindeversammlung in Privathäusern abzuhalten, bestand bis etwa 200 n. Chr. Erst ab dem 3. Jahrhundert kamen die Christen dann in eigens zu diesem Zweck bestimmten Gebäuden zusammen.


Quelle: Das Neue Testament erklärt und ausgelegt / herausgegeben von John F. Walvoord und Roy B. Zuck (Band 4 Seite 635, 636 / Band 5 Seite 242, 357)

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