Donnerstag, 18. Februar 2010
Die Wolke beobachten
Als das Volk Israel durch die Wüste wanderte, wurde es von Gott geführt, in dem sie die Bewegungen der Wolke über der Stiftshütte beobachteten und darauf reagierten.
Wenn sie aufstieg, packten sie alle Sachen zusammen und setzten sich in Bewegung, in die Richtung, die durch die Wolke angezeigt wurde. Sobald die Wolke sich an einem Ort niederließ, blieben sie auch stehen und bauten die Stiftshütte und ihre Zelte wieder auf. Egal, wie lange die Wolke stehen blieb, sie harrten aus und bewegten sich nicht weiter. Das ging immerhin 40 Jahre in diesem Stil, schwer vorstellbar. Aber Gott wollte das Volk Israel prüfen, ob es bereit ist, blind auf Gottes Führung zu vertrauen, ohne zu wissen in welche Richtung es gehen sollte und wie lange es noch dauern sollte, bis sie am Ziel angelangen. So lesen wir in 5.Mose 8,2:
„Und du sollst an den ganzen Weg denken, den der HERR, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der Wüste hat wandern lassen, um dich zu demütigen, um dich zu prüfen und um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht.“
Wir wissen, dass diese Wüstenwanderung normalerweise nach zwei Jahren zu Ende sein sollte, denn Gott beabsichtigte sie ins verheißene Land zu bringen. Doch weil sie Gott nicht vertrauten und am Ende murrten, dauerte die Wanderung dann 40 Jahre, bis die ganze erste Generation, außer Kaleb und Josua, in der Wüste gestorben war.

In Hebräer 3 u. 4 wendet Paulus dieses Bild auf die Gemeinde an und motiviert die Gläubigen, sich nicht so wie die Israeliten damals zu verhalten, sondern, wenn sie Gottes Stimme hören in die Glaubensruhe einzukehren. Das hat auch heute noch seine Gültigkeit.
Das Leben eines Christen könnte man, wie den Werdegang Israels, in drei Lebensetappen einteilen – von Ägypten in die Wüste, von der Wüste in das verheißene Land. Jesus war auch 2 Jahre mit seinen Eltern in Ägypten und er war später 40 Tage in der Wüste, wo er vom Satan versucht wurde, danach folgten 3 Jahre, wo er seinen eigentlichen Auftrag in Vollmacht ausrichten konnte.
Jede Etappe hat eine besondere Bedeutung und kann von unterschiedlicher Länge sein. Die Zeit der Wüste hat seine eigenen Prinzipien und Besonderheiten. Es ist die Zeit, wo wir lernen sollen, Gott absolut in jeder Lebenslage zu vertrauen. Was auch immer auf uns zu kommen sollte, Gott ist der Starke, der uns zu Überwindern machen will. Es ist auch die Zeit der Prüfung, Gott will sehen, was in unserem Herzen ist, deshalb geschehen oft Dinge in unserem Leben, die uns an den Rand des Erträglichen bringen. Solche Situationen offenbaren unser Herz, unsere wahre Haltung. Und wenn wir darüber erschrecken, was in uns ist, dann gibt Gott Gnade, damit sich unser Charakter ins Positive verändern kann.
In dieser Zeit geht es nicht um den „richtigen Weg“, es geht nicht um den Plan den Gott für unser Leben hat und es geht nicht um unsere Berufung. Vielmehr geht es um uns selbst, um unsere Herzenshaltung, um unser Verhalten Gott und den Menschen gegenüber. Gott benutzt alle möglichen Situationen und Umstände, die geeignet sind, um uns darin zu prüfen. Er offenbart uns die Dinge in unserem Leben, die hinderlich für seine Absichten mit uns sind und, das ist die gute Nachricht, er macht es auch, dass wir sie unter die Füße bekommen, wenn wir an Ihm dran bleiben. Gott selbst vollbringt ins uns beides, das „Wollen und das Vollbringen“.
Was wir in der Wüste zu lernen werden, ist auf Gott zu vertrauen, dass er den Plan für unser Leben hat und dass er ihn zur rechten Zeit für uns in die Realität bringen wird. Solange davon nichts konkret wird, wissen wir, dass Gott an uns handeln möchte, dass wir zubereitet werden für den Eintritt in das verheißene Land. Er wartet, dass wir in diese Ruhe des Glaubens einkehren.

Ric

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