Dienstag, 23. Februar 2010
Die Basisgemeinde
„Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein zweiter da ist, um ihn aufzurichten! Auch wenn zwei beieinander liegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist? Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen.“ Prediger 4,9-12

Zwei oder drei – ist ein Begriff, den wir oft in der Bibel finden. Jesus selbst sagt in Mt. 18,19-20:
„Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“
Zwei oder drei Nachfolger genügen, um in Jesu Namen zusammen von Gott eine Sache erfolgreich zu erbitten. Jesus hat verheißen, in ihrer Mitte zu sein und das ist etwas Besonderes. Die Vollmacht der Gläubigen wird schon in dieser Größenordung wirksam und bringt das Reich Gottes in die Welt. Die Gemeinschaft beginnt mit zwei oder drei, das ist die Kern- oder Basisgemeinde des Neuen Testaments. Aus ihr heraus entwickelt sich die lokale Gemeinde, die Stadtgemeinde und die universelle Gemeinde. Sie ist vergleichbar mit der natürlichen Familie, wo Vater und Mutter nicht allein bleiben, sondern ein, zwei, oder mehr Kinder bekommen. In diesem Sinne ist auch das Wachstum der Basisgemeinde im Rahmen der Familiengröße zu sehen. Die lokale Gemeinde, bzw. die Stadtgemeinde besteht aus der Vielzahl der Basisgemeinden, als eine Art Sippe oder Clan.

Gott selbst hat das Prinzip von zwei oder drei in seinem Wesen gezeigt. Er ist der dreieinige Gott. Er begegnet uns nicht als eine einzige Person, sondern als drei Personen, die vollkommen eins sind. Für uns Menschen ist es schon schwer mit zwei oder drei anderen Jüngern eins zu sein, das ist eine große Herausforderung an der man genug zu knacken hat. Wie unmöglich erscheint uns da der Versuch von denominationellen Gemeinden Einheit im großen Stil zu schaffen. Echte Herzensgemeinschaft kann nicht gelingen, wenn an der Basis diese Einheit fehlt. Und außerdem wird es nie möglich sein, diese Art der Einheit in Konfessionsgemeinden zu verwirklichen.
Schon bei den 12 Jüngern wurde die Einheit durch Judas von innen demontiert. Jesus wusste über die Kraft und Einheit der zwei oder drei. Mit Petrus und Johannes ging er auf den Berg der Verklärung und in den Garten Gethsemane nahm er auch nur Petrus, Johannes und Jakobus mit. Diese Vertrautheit der kleinsten Gruppe brauchte Jesus in seinen besonderen Stunden und diese Vertrautheit brauchen auch wir. Da fängt die tiefste Herzensgemeinschaft an, da haben wir das stärkste Erlebnis, füreinander da zu sein, was die Essenz des Gemeindelebens ist. Wenn es an dieser Basis keine Beziehungen gibt, dann fehlt uns das Wesentliche von der Gemeinde. Die Priorität des Gemeindelebens muss deshalb auf die Gemeinschaft der zwei oder drei gelegt werden.

Leider haben die Christen in der Vergangenheit immer wieder Gemeinschaft leben wollen ohne die Kraft und Stärke der zwei oder drei. Das ist für mich ein wesentlicher Grund, warum Gemeinde und Kirche so verletzend und weltlich geworden ist. Nur im Kleinen findet wahre Gemeinschaft und wahre Jüngerschaft statt. Wo man dem anderen seine volle Aufmerksamkeit widmen kann, da ist es möglich zu helfen und das Wachstum bleibend zu unterstützen.
Wir brauchen ein neues Bewusstsein über diese Wahrheit und dürfen uns nicht von denen blenden und verwirren lassen, die nur Köpfe zählen. Unsere Gemeinden kranken an dieser Sucht, weil es etwas ist, was nach außen sichtbar ist, womit man vor den Menschen prahlen kann. Wo viele Menschen einen Gottesdienst besuchen, da sucht man den Segen Gottes, da glaubt man, dass etwas Besonderes passiert. Doch wahre Veränderung und Wachstum geschieht in der Begegnung der Herzen.
Gott sieht das Herz an, er blickt nicht auf das Große, was vor Augen sichtbar ist. Seine Augen „durchschweifen das ganze Land“ und suchen diejenigen, deren Herzen ungeteilt auf Ihn ausgerichtet sind. Leider sind es nicht viele, die diese Herzensgemeinschaft zu Gott und zu dem Nächsten suchen, oft findet man sie in der Gemeinschaft der zwei oder drei, wo Herzensgemeinschaft und Jüngerschaft im Kleinen umgesetzt wird. Es gibt viele Gläubige die Angst vor dieser Intimität haben, sie wollen ihr Innerstes vor Missbrauch schützen. Doch es gibt keinen anderen Weg zur Liebesgemeinschaft mit Gott und in der Gemeinde.

Ric

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