Sonntag, 17. September 2006
ecclesia oikos – „Grüßt Aquila und Priszilla … und die Gemeinde in ihrem Hause“
Drei kräftige Tage – unterschiedliche Ereignisse und doch zusammenhängend!

Do.: Jüngerschaftsschule in Bochum, Thema: „Der Heilige Geist und du“. Christus will in dir wohnen - durch den Heiligen Geist, derselbe will auch auf dich kommen.
Fr.: Überkonfessioneller Gottesdienst in Werl, Predigt: Du bist das Haus Gottes, lass dich mit anderen zusammen aufbauen zu einem geistlichen Hause.
Sa.: Seminar in Werl, Hausgemeinden/ Kirchen – „ecclesia oikos“

1. Im NT finden wir nur 2 x das Wort Kirche („kyriakon“) es heißt „dem Herrn gehörend“. Und zwar „das dem Herrn gehörende Mahl“ (das Herrenmahl) und „der dem Herrn gehörende Tag“ (der Herrentag, der Sonntag), also nicht im Zusammenhang mit dem Haus Gottes. Im 2./ 3. Jahrhundert bürgert sich der Name Kyriacus („der dem Herrn Gehörende“) und Kyriakos („das dem Herrn gehörende [Haus]“) ein, daraus entsteht später das Wort „Kirche“.


2. Im NT finden wir aber über 100 x das Wort Gemeinde („ecclesia“) - in der gesamten Bibel finden wir es sogar 325 x - es heißt die Herausgerufene (Versammlung). Gemeint sind „die aus der Welt herausgerufenen Menschen", die zu Gott gehören, bzw. die durch den Glauben an Christus zum Leib Jesu gehören. Die erwählte Versammlung der Gläubigen.

3. Im NT finden wir auch über 100 x das Wort Haus („oikos“). Es bedeutet die Familie, die Angehörigen eines Hauses, einer Großfamilie eines Geschlechtes, die Sippe, der Haushalt, das Haus Gottes, die Familie Gottes. Gemeint ist damit das „psychosoziale Gefüge“, das „Beziehungsnetz“, in dem Gott wohnen möchte, egal, wo es sich trifft oder versammelt.


Also: Um treffend zu bezeichnen, was die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, ist das Wort Kirche unbrauchbar und das Wort Gemeinde bedingt brauchbar. Am besten eignet sich die Umschreibung „die Gemeinde in ihrem / seinem Hause“.

(vollständiger Artikel: Hauskirchen-Hausgemeinden/Themen/Das Haus Gottes)

Ric

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Donnerstag, 14. September 2006
Ein heißer Tag.
Ja, ein Superschnäppchen bei e-bay ersteigert und abholen in der Vulkan- Eifel und
das verbinden wir mit einem „Betriebsausflug“ - au jaaa.


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Sonntag, 10. September 2006
Gemeinde ist nicht Monokultur, sondern Polykultur.
Viele Gemeinden sehen aus wie Felder mit gleichen, einheitlichen Gewächsen. Diese Einheit in der Uniformität ist wenig aufwendig und einfach. Pflanzen der gleichen Sorte lassen sich im großen Stil leichter pflegen. Alle brauchen den gleichen Dünger, die gleiche Bewässerung, die gleiche Schädlingsbekämpfung usw.
Leiter solcher Gemeinden argumentieren: „die Steine des Tempels werden behauen und passend gemacht“. Dazu brauchen wir eine Vision, klar definierte Werte und biblisch fundierte Normen. Die unterschiedlichen Gemeindeglieder sollen in das vereinheitliche System Gemeinde eingepasst werden, wie die Einkleidung und Grundausbildung bei der Armee. Wird ein solches Regelwerk zum Eintrittstor in die Gemeinde, dann wird es gefährlich.


Ich glaube, dass die Gemeinde Gottes anders aussehen soll. Ihre Einheit entsteht durch Vielfalt. Das mag im ersten Moment wie ein Durcheinander aussehenn, doch näheren Hinsehen erkennt man, wie die unterschiedlichen Arten und Pflanzen in ihrer Ergänzung ein neues Ganzes, eine Einheit ergeben. Intakte Ökosysteme (Öko von griech. oikos, „Haus, Haushalt“) wie der Wald weisen eine außerordentliche Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten auf, die sich in einem interaktiven System ergänzen und ein Gleichgewicht herstellen. Auch die Gemeinde wird in Eph.2,19 als „Haus“ (griech. oikos), bezeichnet deren „Hausgenossen“ (oikejos) sich ergänzen und ein gesamtes Neues, einen Leib mit unterschiedlichen Gliedern ergeben. Eine Einheit in der Vielfalt.


Nur durch freies organisches Wachstum, angeregt durch das Wirken des Heiligen Geistes, und nicht durch menschliche Kultivierung, kann sich die Gemeinde zu einem Ökosystem (oikos) entwickeln, indem Vielfalt, Unterschiedlichkeit, Individualität vorherrscht.
Eine große Gemeinde kann auf Dauer nur durch Monokultur (Zellen mit gleicher Infomation) überleben. Eine Hausgemeinde dagegen kann zum idealen oikos werden, da in ihr der Einzelne genügend Raum zum individuellen Wachstum und zur Ergänzung findet. Wie Paulus in 1.Kor.14,26 sagt: „Wenn ihr zusammenkommt, da hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprachenrede, hat eine Auslegung, alles geschehe zur Erbauung“. Vernetzt mit anderen Hausgemeinden bilden sie eine Polykultur, ein intaktes Ökosystem, indem die Vielfalt Gottes zum Ausdruck kommen kann.

Ric

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Mittwoch, 6. September 2006
GeO: Das gestreckte Mittagessen u. der 2 Km- Lauf
"An den Bedürfnissen der Heiligen nehmt teil, nach Gastfreundschaft trachtet". (Röm.12,13)

Gestern ergab sich eine gute Gelgenheit. R. trifft sich mit M. zum Jüngerschaftsgespräch. Sie sind im Wohnzimmer, ich bin mit L. im Büro am Computer, jeder hat seine Arbeit, im Wohnzimmer lesen die beiden Frauen in der Bibel und unterhalten sich.


Zeit zum Mittagessen - reicht eigentlich nur für drei - kein Problem wird gestreckt, noch ein paar Kartoffeln rein, fertig. Es klingelt. K. kommt, um seine Frau abzuholen. Auf meine Einladung zum Mittagessen zu bleiben zögert er kurz, spricht sich dann mit M. ab - sie bleiben. Das Mittagessen muß nochmals gestreckt werden - kein Problem, noch etwas Wasser, noch ein Würstchen, fertig. Wir haben ein wunderbares gemeinsames Mahl - Hausgemeinde life. Wir sind alle erquickt von der spontanen Gemeinschaft mit Essen.


Heute auf dem Weg nach Hause treffe ich K. wieder. Gerade er, zu dem ich wenig Kontakt habe. Jetzt ist die Gelegenheit, wir laufen zusammen, ca 2 km und unterhalten uns, über Dinge, für die wir sonst keine Zeit finden. Danke Jesus, dass du uns die Gelegenheit gibst, das nachzuholen. Teilzuhaben an den Bedürfnissen meines Bruder, zu hören, was ihn bewegt. Hausgemeinde life.

ric

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Montag, 4. September 2006
Vom Regen in die Taufe, vom Segen in die Haufe (Haus)
12.30 Uhr, es regnet noch immer, wir sind schon am See. Total viele Leute da, wo kommen die alle her, bei so einem Wetter. Der Wind bläst - schnell die regenfreie Zone nutzen, ausziehen und mit dem Täufling ins Wasser.


Am Ufer bilden die Leute, eingemummt in Regenjacken einen Halbkreis und stimmen ein Lied an, tapfer steigen wir ins Wasser:


„auf das Bekenntnis deines persönlichen Glaubens an den Herrn Jesus Christus taufe ich dich A. im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Raus aus dem Wasser und umziehen – während dessen steigt Andreas in dasselbe und tauft eine Frau aus seiner Hausgemeinde.
Wir fahren, etwas verfroren, zum nahe gelegenen Archezentrum, dort gibt’s was zu trinken und dann Lobpreis. Das Essen kommt, andere haben bereits unbeirrt ihren Grill vor dem Haus angeschmissen – es nieselt noch immer.


Etwa zwei Stunden später sind alle satt geworden. Jetzt beten wir für die Täuflinge „nach dem Regen um den Segen“ – dann kommt Keith Smith ans Mikro und spricht über den geistlichen Tempel, der wir sind: „ Besser an der Schwelle zum Haus des Herrn, als draußen.“ Er bemerkt: “Keiner ließ sich abhalten von Wind, Regen, oder langer Anfahrt, heute zu kommen, warum, weil es das Haus des Herrn ist – und das sind wir. Etwas besonderes, und du, du bist ein lebendiger Stein in diesem geistlichen Haus. Freu dich, nimm deinen Platz ein …. Wir machen uns auf den Weg nach Zion, zum Haus des Herrn – unser Leben. Es geht über Berge und in Täler – ins Ruhrtal, ins Rheintal - in den Tälern will Gott Quellen aufbrechen lassen. Viele kleine Quellen im Rhein- Ruhr- Valley (=Tal), über all. Ich sehe, es sind viele kleine Hausgemeinden - freut euch.“ Danach lassen einige für sich beten – anschließende Gespräche zu zweit, zu dritt. Ric

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Samstag, 2. September 2006
Die Hausgemeinde - Familie und Leib
NetzwerkGottesdienst in Bochum am 01.09.06 mit Keith Smith

Als Hausgemeinde sind wir Familie Gottes. In Gal.6,10 steht, dass wir besonders den Geschwistern gegenüber Liebe üben sollen. Sind wir wirklich bereit, für unsere Brüder und Schwester alles, ja das Beste zu tun und zu geben? Sind wir bereit den Preis zu zahlen, den es kostet, Mitglieder der Familie Gottes zu sein? Das ist nichts Populäres. Luk.14, 25-33 spricht über den Preis der Jüngerschaft, das übertrage ich auf Hausgemeinde – auch hier müssen wir die Kosten überschlagen.


1. Was kostet es für uns in Bezug auf unsere Z e i t ? Wie sieht es denn mit unseren Prioritäten aus? Für jemand der Jesus nachfolgt, muss die erste Priorität Jesus sein. Danach kommt die Familie, auch die geistliche Familie und danach kommen die anderen Menschen, dann erst kommen unsere eigenen Angelegenheiten. Wie sieht das praktisch aus? In Apg.2, 46 lesen wir, dass die ersten Christen jeden Tag miteinander in den Häusern und im Tempel verbrachten. Sind wir bereit den Preis für eine solche Familie und Geminschaft zu zahlen. Wir suchen meistens nach Ausreden, warum wir nicht mit der Familie Gottes zusammen sein wollen.


2. Der nächste Punkt sind unsere F i n a n z e n . In Apg.4, 32 heißt es, sie hatten alles zusammen. Keiner litt Not. Es gibt Kosten, die in unserer Kultur verloren gegangen, sind dazu gehört das finanzielle Teilen. Mk.10, 28 sagt, es kostet etwas, aber es gibt auch einen Lohn dafür. Wenn du nicht bereit bist, alles zu bezahlen, dann bist du am falschen Ort, dann wirst du auch nicht alles erhalten, nämlich Beste, Christus selbst. Es wird auch in Deutschland nicht mehr einfach sein, ein Christ zu sein und dann wirst du deine Geschwister umso mehr brauchen. Zwei Dinge werden passieren, wenn Jesus wieder kommt – eine große Ernte und eine große Verfolgung.

3. Wir müssen allerdings noch mehr sein als eine Familie. Familien streiten sich oft, wir brauchen aber Einheit unter den Geschwistern. Wir sagen oft, wir sind eine Familie, tatsächlich haben wir nicht viel Zeit füreinander, wir sind zu weit entfernt. Wenn wir in den letzten Tagen bestehen wollen, dann müssen wir unser Denkmuster gehörig ändern.
Da gibt es noch ein anderes Bild von Gemeinde, neben der Familie - hauptsächlich im Epheserbrief: Wir sind ein Leib. Z.B. der Leib hat ein Haupt. In Gemeinden und Organisationen gibt es viele Menschen, die wollen das Haupt sein. Nur Jesus ist aber tatsächlich das Haupt der Gemeinde, kein Mensch. Jedes einzelne Teil des Körpers ist mit dem Kopf, bzw. mit dem Gehirn verbunden. Vom Kopf gehen die Botschaften in die einzelnen Teile des Körpers, damit er sich auch bewegt. Das ist auch der Grund, warum jedes einzelne Teil des Leibes die Botschaften des Gehirnes empfangen kann.


Die einzelnen Teile benötigen sich auch untereinander und wir müssen glücklich sein, der Teil zu sein, zu dem uns Gott auch gemacht hat. Leider wollen wir oft die Teile sein, die wir in Wirklichkeit nicht sind. Wir brauchen einander, um als Leib am Leben zu bleiben. Wie können wir als Leib eins bleiben und sein. 1. Kor.11, 29: „Jeder der isst und trinkt, ohne den Leib Jesu zu unterscheiden …“ Das Abendmahl ist nicht nur ein Symbol, sondern auch eine geistliche Sache, die da läuft. Wir sind füreinander gegeben, als sein Leib und es kostet uns alles, füreinander gegeben zu sein, das zeigen wir im Abendmahl. Es ist wichtig, mit was wir bauen – mit Holz (menschlich) oder mit Gold und Edelsteinen. Gold und Edelsteine sind sehr dreckig, wenn man sie ausbuddelt und wir sehen sie nicht gleich als wertvoll an, so ist es auch mit der Mühe und dem Unansehnlichen am Anfang – später wird es sich als kostbar erweisen. Der Leib Christi sind nicht nur schlaue Worte, sondern wirklich Kraft und Leben im Alltag. Mitschrift von Ric

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Mittwoch, 30. August 2006
Die Charakteristiken eines Apostels der frühen Kirche
von Gene Edwards

Eines der größten Probleme unserer Tage, unter den vielen großen Problemen, ist die Tatsache, dass es niemanden gibt, der wirklich qualifiziert ist, dem Herrn zu dienen. Den Dienern Gottes in diesem Zeitalter fehlt die echte tiefe Begegnung mit dem lebendigen Christus. Es fehlt die ganze Hingabe. Neben dieser Unzulänglichkeit und dutzend anderer, haben die Christen unserer Zeit nicht die geringste Ahnung davon, was das zentrale Anliegen Gottes ist. Sie haben keine Sicht was für die Gemeinde am wichtigsten ist. Die Ausbildung, die moderne Diener Gottes erhalten, bevor sie in den Dienst eintreten, ist zu fast 100 Prozent ineffektiv, wenn nicht nutzlos im Lichte der Absichten Gottes.
Ich habe mir vorgenommen, die Charakteristiken eines wahren Apostels aufzulisten. Die Zusammenstellung basiert auf dem Leben der Apostel des ersten Jahrhunderts. Wenn Gott gnädig ist und diese Dienste erneuert, dann kannst du auch heute Menschen sehen, die solche Kennzeichen in ihrem Leben aufweisen.
Wenn du diese Liste zu Ende gelesen hast, dann wirst du nicht nur einen guten Eindruck davon haben, was man vom Leben eines Apostels zu erwarten hat, sondern du wirst auch wissen, warum diese Gruppe von Menschen solange aus der Geschichte verschwunden waren.
Der Standart, der durch diese ersten Apostel gesetzt wurde, ist, um es schwach auszudrücken, brutal hoch.


Bitte sei dir im Klaren darüber, dies ist nicht eine Liste von „Qualifikationen, die du erfüllen musst, um ein Apostel zu werden“. Du kannst all die genanten Eigenschaften aufweisen und doch kein Apostel sein. Aber andererseits wird es wirklich schwer sein, einen Apostel zu finden, der all diese Charakteristiken nicht aufweist. Wenn diese Liste wenig bewirkt, lieber Leser, dann vielleicht doch dies, dass sie dir dazu dient, dein Herz demütig zu machen und einen suchenden Geist in dir zu erwecken. 1. Ein Apostel wird nicht jung sein. Er wird Ende dreißig sein oder Anfang Die Beauftragung zur Apostelschaft wird ihm frühestens Ende dreißig oder Anfang vierzig gegeben werden. Die meiste Zeit seines erwachsenen Lebens, bis zu diesem Zeitpunkt, wird mit Vorbereitung ausgefüllt sein. Junger Männer sollten dem Herrn in dieser Fülle nicht dienen. Junge Männer sollten sitzen, beobachten, Christus erfahren und die Gemeinde genießen. 2. Er wird Jahre in der Gemeinde verbracht haben und ein erfülltes Gemeindeleben gehabt haben. Er wird ein einfacher Bruder in der Gemeinde gewesen sein und ein normales Gemeindeleben geführt haben. Er wird eine gute, lange Periode gehabt haben, in der er ein „Nobody“ war. Er wird unter Autorität gelebt haben und gelernt haben, sich unterzuordnen … wie alle anderen auch. 3. Er wird nicht in das vorgefertigte Apostelbild einiger Leute hineinpassen. Apostel haben die aus dem Rahmen fallende Eigenart, nicht wie Apostel auszusehen. 4. Er wird ein Mann sein, der total außerhalb des religiösen Systems steht. Das ist unbedingt erforderlich. Es kann keine aktive Apostelschaft innerhalb des Systems geben. Beides schließt sich gegenseitig aus. Warum? Es gibt endlose Gründe – hier sind einige davon Apostelschaft bringt nichts, wenn sie keinen Mut erfordert. Wenn ein Mann nicht den Mut findet total außerhalb des religiösen Systems zu treten und seine Wege zu verlassen, dann ist er auch keinen Schritt tiefer in das Wissen und in die Erfahrung des Christus und seiner Gemeinde hinein getreten.


Das bedeutet auch:
5. Er wird keine Organisation leiten. Er kein Oberhaupt einer Organisation sein. Er wird völlig außerhalb solcher Dinge stehen. Nein er wird weder hinter einem glänzenden Schreibtisch sitzen, noch der Kopf einer Bewegung sein.
6. In Bezug auf sein Reden und seinen Einfluss wird man ihm nichts vorwerfen können.
7. Er wir eine nahezu unerschöpfliche Fähigkeit zum Leiden und zum Tragen des Kreuzes haben.
8. Man wird ihn hassen. Er wird niemanden hassen. Man wird ihn sehr kritisieren. Er wird niemanden kritisieren. Er wird beständig in der Hitze der Bedrängnis leben. Verraten und missbraucht während seines ganzen Lebens, wird er am Ende dastehen, ohne Bitterkeit, Kritik und Verletzung, erfüllt mit Barmherzigkeit, Geduld, Verständnis und sogar mit Optimismus!
9. Er wird die Schrift so gut kennen, wie nur wenige vor ihm sie kannten. Er wird ein Meister dieses Buches sein. Gleichzeitig wird er weder „die Schrift lehren“, noch wird er den Leuten sagen „du musst die Bibel kennen, um ein siegreicher Christ zu sein“. Nicht die Schrift wird seinen Dienst charakterisieren. Du wirst spüren, dass obwohl er die Schrift benutzt, sie nicht das entscheidende seiner Botschaft ist. Oh, natürlich wirst du die Schrift von ihm lernen, wie du es niemals geträumt hast sie zu lernen, aber er wird dir nicht in erster Linie die Schrift beibringen; bei ihm wird das ein Nebenprodukt sein, ein zweitrangiges Ergebnis davon, dass er dir den Christus zeigt, wie er ist. Christus alleine wird den Vorrang haben in allem, was er sagt und in allem wozu er die Menschen ruft.
10. Er wird Christus kennen. Er wird Christus sehr gut kennen und er wird ihn über alles kennen.
11. Er wird Christus dienen. Wenn er spricht, dann wird es keine Doktrin sein, kein Glaubens-bekenntnis und keine endlos miteinander verwobenen Bibelverse um eine Lehre auszu-drücken. Er wird Christus aussprechen. Er wird den Menschen erzählen und ihnen zeigen wie man Jesus Christus kennen soll. Christus wird seine einzige Beschäftigung, sein einziges Thema sein.
12. Er wird beten.
13. Er wird Gemeinden gründen.
Er wird nicht mit neuen Ideen Visionen kommen, um die Gemeinde zu ersetzen. Nein. Die Gemeinde wird sein einziges Interesse sein. Er wird nur dafür leben, Gemeinden zu gründen (örtliche, sichtbare, erreichbare, wahrnehmbare, nicht künstliche, abgehobene, universelle, draußen im wilden Blau sentimental erscheinende) und sie zu stärken. Er wird für sie leiden, leben und wahrscheinlich für sie sterben, für sie allein.
14. Er wird nicht die Arbeit eines Anderen behindern. Er wird sich auf keinen Fall in das Leben einer Gemeinde einmischen, die ein Anderer in einer anderen Stadt gegründet hat. Er wird sich nicht in Konflikte mit anderen Dienern Gottes hineinziehen lassen. In die Arbeit Anderer wird er sich nicht einmischen und er wird sich größtenteils fernhalten von Gemeinden, die nicht von ihm gebaut wurden.
15. Apostel sind Pioniere.
16. Schließlich wird er jede Gemeinde, die er gebaut hat, freisetzen und loslassen.
Er wird die Gemeinde weder in seiner Hand halten, noch wird er sie für seine Interessen benutzen. Er wird sie letztlich völlig freigeben, frei für Christus. Wie? Er wird sie verlassen. Die Leute werden total für sich gelassen.
17. Er wird die Gemeinden, die er gegründet hat nicht in eine Art Bewegung zusammen-schließen. Er wird nicht zu einem Vater, oder Aufseher einer Bewegung werden.
18. Er wird sich demütig, verborgen und sanft anderen unterordnen. Er wird nicht regieren oder diktieren. Er wird von anderen nicht verlangen, sich ihm unterzuordnen.
19. Er wird vom Heiligen Geist ausgesandt sein.
20. Am Ende wird es nur einen Beweis seiner Apostelschaft geben: Er wird Gemeinden bauen (gründen, pflanzen) und diese Gemeinden werden Bestand haben und gedeihen.
Die Gemeinden werden bleiben … frei von Gesetzen, Regeln, Organisation oder Struktur. Es wird keine speziell trainierte Person geben, die zurückbleiben muss, damit sie überlebt. Diese Gemeinde wird überleben, aber nur, weil sie die lebendige Braut Christi ist. Und das Kenn-zeichen Siegel dieser Gemeinden wird die Liebe sein, die sie zueinander haben. Das wird der generelle Tenor des Lebens eines Apostels sein und so war es auch, als diese Art Spezies früher auf dieser Erde war. Möge Gott sich beeilen, dass für diese Welt bald der Tag kommt, wo sie wieder mit solchen Menschen zu tun haben wird. Nicht lange nach diesem Tag wird es einen anderen Tag geben, den Tag der Wiederherstellung des wahren Gemeindelebens auf der Erde.

Übersetzt von Richard Schutty

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Sonntag, 27. August 2006
Gemeinde ohne Mauer
Teil 7 (letzter Teil) Gott selbst in ihrer Mitte

Die Apostel begannen nach Pfingsten, gedrängt durch den Heiligen Geist, einen mobilen Einsatz. Sie zirkulierten von einem Ort zum anderen und versahen unter mindestens 1000 Hausgemeinden einen wichtigen Dienst. Sie waren wie der natürliche Blutkreislauf eines großen Organismus, der die einzelnen Organe und den ganzen Körper mit den nötigen Nährstoffen versorgte. Es war ihre Aufgabe, die apostolische Lehre, auf der Grundlage der Reden Jesu, in die kleinen Gruppen hineinzutragen. In den Häusern bot sich die Gelegenheit, im Rede- und Antwortstil nicht nur die Glaubensgrundlagen zu lehren, sondern auch wichtige Themen des älltäglichen Lebens anzusprechen. Diese Kreise eigneten sich auch besonders für das  intensive und anhaltende gemeinsame Gebet um bestimmte Anliegen.


In Apg.12 lesen wir die Geschichte, von Petrus, der von Herodes gefangen genommen wurde. Die ganze Gemeinde begann intensiv für seine Freilassung zu beten. Gott tat schließlich ein Wunder und schickte einen Engel, der Petrus befreite und herausführte. Dieser kam dann in der Nacht an das Haus der Maria, der Mutter des Johannes Markus, wo sie versammelt waren und für Petrus beteten. Das Haus der Maria war nur ein Haus von vielen, wo die Gemeinde sich versammelte, um in dieser Bedrängnis zu Gott zu beten.  Wie selbstverständlich bediente sich die junge Gemeinde der traditionellen Strukturen der jüdischen Kultur und füllte sie mit neuem explosivem Leben in ungeahnter Dynamik.


Das Einmalige und  Neue war, dass sie "ein Herz und eine Seele" waren (Apg.4,32a). Sie pflegten eine Lebensgemeinschaft, die in dieser Art noch nie dagewesen war. Die Liebe Gottes, die durch den Heiligen Geist in ihre Herzen ausgegossen war, bestimmte den neuen Rhythmus ihrer Gemeinschaft, in der Worte und Werke aufeinander abgestimmt waren, dem anderen zu dienen und zu helfen. Es heißt: "... und auch nicht einer sagte, dass etwas von seiner Habe sein eigen sei, sondern es war ihnen alles gemeinsam" (Apg.4,32b). Wenn hier von Gütergemeinschaft die Rede ist, so beruhte sie keineswegs darauf, dass sie von den Aposteln organisiert oder bestimmt wurde. Nein, vielmehr gab jeder, wie er wollte, freiwillig von seinem Eigentum an die Gemeinschaft. Da sie das nahe Ende und die Wiederkunft Jesu noch zu ihrer Lebenszeit erwarteten, wurden soziale Verhältnisse und Besitztümer nebensächlich.
Und Gott selbst in ihrer Mitte.
Die neugeborenen Mitglieder der Familie Gottes, des neuen Bundesvolkes erinnerten sich an die Verheißungen Jesu: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen ver-sammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“ Die Jünger mußten auch weiterhin nicht ohne Jesus Christus auskommen.


Gemäß seiner Worte war er unter ihnen und sie gedachten auch daran, dass Jesus den Tröster verheißen hatte, den Heiligen Geist, der jetzt auf sie gekommen war. Von ihm sagte Jesus, er werde sie in alle Wahrheit leiten, er werde von dem, was von ihm selbst komme, nehmen und ihnen geben. Und er würde sie an alles erinnern, was er gesagt hatte. Genau das erlebten sie jetzt ganz konkret. Die neue Gemeinde war geboren mit Gott selbst in ihrer Mitte. Damit erfüllte sich auch die Verheißung aus Sacharja, wo Gott keine Mauer wollte, sondern selbst die Mauer um sie herum sein wollte und er selbst in ihrer Mitte Wohnung wohnen wollte. (mit Auszügen aus „Die frühe Kirche, die erste Gemeinde“, Richard Schutty) Ric

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Samstag, 26. August 2006
"Wer in Christus gestorben ist, kann nicht mehr beleidigt werden"
"Wer in Christus gestorben ist, kann nicht mehr beleidigt werden"
oder: "Wenn Christus in mir lebt und ich beleidigt werde, so wird auch Christus beleidigt und ich kann diese Beleidigung an Christus abgeben und Ihm vertrauen, dass Er das Richtige damit macht und Ihm allen Ärger darüber einfach abgeben."

Schöne Sätze, die ich eben gehört habe, oder? So ersteinmal oberflächlich gelesen wirken die doch toll, oder nicht?

Aber sind sie auch wahr? Halten diese Sätze auch der Realität stand?
Ich meine: Nein, sie halten der Realität nicht stand. Und ich denke darüber nach, ob das Menschenbild dahinter nicht eher etwas pervers ist?
Also für mich leuchtet hier ein Menschenbild durch, indem der Mensch als Christ Puppengleich an den Fäden Gottes hängt. Christen sind hier Menschen ohne eigenes Selbstwertgefühl, lohnendes Ziel aller Unverschähmtheiten, offensichtlich in ihren Emotionen vollkommen erstarrt.
Erlöst zu sein bedeutet anscheinend aller Menschenwürde verlustig gegangen zu sein.

Nun glaube ich ja, dass wir in unserer Bekehrung alle Rechte an uns selber an Gott abgeben, Ihm uns völlig hingeben und eben "in Christus sterben". Aber hier bleibt es ja nicht stehen, denn wir "stehen mit Christus auch wieder von den Toten auf!" Daher meine ich, dass wir gerade in Gott vermittelt bekommen, dass wir sehrwohl wertvolle Menschen sind - wertvoll genug, dass der eine allmächtige Gott sich selber dem Tod ausgesetzt hat, damit wir leben. Für mich bedeutet das, dass wir sehrwohl ein gesundes Selbstwertempfinden haben sollen und uns durchaus von Beleidigungen zB getroffen fühlen dürfen.

Diese Sätze oben fiehlen im Zusammenhang mit dem Thema "Vergebung".
Für mich ist so zu denken aber keine Vergebung.
Vergebung fängt mMn damit an, dass wir den Schmerz, den Frust, unsere Emotionen auch haben, sie erleben und sogar (zumindest vor Gott) ausdrücken dürfen. Erst indem wir in Gott ein Gegenüber finden, der uns nicht nur nicht verwirft, sondern auch versteht und uns weiterhin zugewand bleibt, finden wir Raum diesen erlebten Schmerz etc. loszulassen und letztlich zu vergeben.

Also: ich bin zwar in Chrstus gestorben, aber auch mit Ihm wieder auferstanden. Ich lebe und empfinde sehrwohl. Mich kann man beleidgen und ich zucke, wenn Jemand es tut - denn ich bin keine "Leiche in Chrstus". Schmerz und Frust erlebe ich sehrwohl. In Gott aber habe ich ein Gegenüber, der mir die Freiheit schenkt nicht im Schmerz und Frust stehen zu bleiben oder gar zu versinken, ja sogar vergeben zu können.

Charly

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Freitag, 25. August 2006
Bei Maren: Thema Hausgemeinde
Eine Gelegenheit einer Gruppe von interessierten Christen die Grundgedanken über Hauskirchen weiterzugeben:


1. Die Gemeindesituation weltweit zeigt, wir brauchen Neues – in Amerika treffen sich bereits ca 100 Mil. Christen außerhalb etablierter Gemeinden, die meisten davon in Hauskirchen (aus Revolution, George, www.barna.org) Die Leute wollen nicht mehr zur Kirche/ Gemeinde gehen, sie wollen Gemeinde sein. Simple Church = einfache Kirche, einfache Gemeinde heißt die Devise. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind da bin ich in ihrer Mitte, Mt.18)


2. Es folgte ein kurzer geschichtlicher Abriss der Gemeinde im 1./2. Jhdt. bis in unsere Zeit. Schon Jesus traf sich in den Häusern (7 Beispiele über Häuser) – im NT werden außerdem noch 26 Beispiele erwähnt, wie die Gemeinde sich im Haus getroffen hat.

3. Gemeindegründung und Hausgemeinde gehören zusammen - Mulitplikation statt Addition – HG sind einfach und lassen sich deshalb einfach reproduzieren, wenn die „DNA“ weitergegeben wird.

4. HG haben große Vorteile: Jeder kommt zu Wort, kann sich aktiv beteiligen, Gaben können eingesetzt und trainiert werden, Leute könnten für ihre Berufung freigesetzt werden, HG sind ein idealer Raum für Jüngerschaft und Leitertraining
Echte tiefe Gemeinschaft (Koinonia) kann in der kleinen Gruppe stattfinden.

3) Das Zwei- Taktmodell (Apg. 5,42) sie trafen sich im Tempel und in den Häusern – auch HG sollten neben den Treffen unter Woche hier und da sich mit anderen Gemeinden zum großen „Celebration- Gottesdeinst“ treffen.
4) Hausgemeinden können auf Dauer nur überleben, wenn sie vernetzt sind, mit anderen HG und Diensten. (Römer 12, 1.Korinther 12 ; der Leib ist vernetzt: siehe viele Glieder - ein Leib, der Blutkreislauf, das neuronale System …)
5) Auch der fünffältige Dienst (Eph.4,11) hält die Hausgemeinden zusammen, indem er durch Lehre und Dienst wie ein Blutkreislauf den Leib versorgt. (Eph. 4,11-16 ; Zurüstung, Auferbauung, durch das „Gelenk des Dienstes, Knotenpunkte …
Ric

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