Freitag, 28. September 2007
Organische Gemeinde - wat is dat dan?
Wenn es um Hausgemeinden oder einfache Gemeinden geht, dann ist auch oft die Rede von der „organischen Gemeinde“. Ist das ein neues Schlagwort, bzw. eine nichts sagende Phrase, oder steckt dahinter eine wichtige Aussage für alle, die sich nach einfachen Gemeindestrukturen sehnen. Es lohnt sich, meiner Meinung nach, diese Frage eingehend zu untersuchen. Ist nicht jede christliche Gemeinde auch eine organische Gemeinde? Was ist denn der Unterschied zwischen einer organischen und einer nicht- organischen Gemeinde? Diese Fragen drängen sich mir auf, wenn ich länger über die Thematik nachdenke.

Gemeindeforscher können bestätigen, dass jede Gemeinde, die durch die Initiative von einzelnen Gemeindegründern zustande kommt, ein „geistlich- organisches Wachstum“ aufweist. Organisch insofern, dass der geistliche Samen des Evangeliums in einzelne Herzen suchender Menschen eingesät wird und nach einer Zeit der Inkubation neues geistliches Leben hervorsprießen lässt. Wenn eine kleine Gruppe solcher Menschen, die neues Leben aus Gott empfangen haben, sich in einer verbindlichen Gemeinschaft um ihren Herrn Jesus Christus versammelt, ist die Grundlage für organisches Gemeindewachstum gegeben. Organisch wachsen wird diese Gemeinde, wenn die anfänglichen Jünger „geistlich fruchtbar“ werden und neue geistliche Kinder zeugen, dann geschieht das, was wir einen „geistlich- organischen Gemeindezyklus“ nennen. Die Gemeinde ist reif geworden, zeugt neue Kinder und kann bei der nötigen Weichenstellung neue Gemeinden reproduzieren.
Nun sind gewiss viele oder sogar die meisten Gemeinden, die es gibt organisch entstanden, insofern sie wirklich „gepflanzt“ wurden, indem sich ein Gruppe von Menschen ganz neu zum Herrn bekehrt hat und neues Leben aus Gott empfangen hat. Unter sehr günstigen Wachstumsbedingungen und der Wirkung des Heiligen Geistes, gelingt es diesem anfänglichen „Gemeindenuekelus“ eine neue Generation von Gläubigen zu „zeugen“. Ein organischer Wachstumsprozeß hat dann stattgefunden, von dem wir noch nicht wissen, ob und wie er weitergehen wird. So starteten viele der großen Gemeinden organisch und wuchsen anfänglich als Einfache Gemeinden, bzw. als Hausgemeinden heran, bis sie eine gewisse Größe, d.h. Mitgliederzahl erreicht hatten.

An dieser Stelle beginnt immer eine kritische Phase im organischen Wachstum einer Gemeinde, bei manchen wird diese bei einer Mitgliederzahl von 15 erreicht, bei vielen aber erst bei 25 oder 30 Personen. Denn wir können nur dann von wirklich organischem Wachstum sprechen, wenn das Lebewesen, um das es geht, in diesem Fall die Gemeinde als solche fruchtbar ist und sich selbst reproduzieren kann. Das würde bedeuten, dass das wichtige Ziel organischen Wachstums immer die Zeugung eines neuen Lebewesens derselben Art ist. So kann z.B. ein Apfelbaum Frucht tragen und doch keinen neuen Apfelbaum hervorbringen, was aber beim organischen Wachstumszyclus notwenig ist. Viele Gemeinden sind wie große Scheunen, bzw. Silos, in denen der geerntete Weizen aufbewahrt wird und darauf wartet zu Mehl gemahlen zu werden, damit Brot zum Verzehr gebacken werden kann. Doch versucht man mehrere Säcke dieser Weizenkörner zu nutzen, um neuen Weizen auszusäen, wie es früher üblich war, dann stellt man fest, dass das nicht funktioniert, da dieser Weizen infolge der Genmanipulation unfruchtbar geworden ist. Er nützt nun nicht mehr zur Reproduktion sondern ist nur noch zum Verzehr geeignet.
Freilich kann eine Gemeinde, die organisch gepflanzt wurde auch kräftig wachsen, ohne sich selbst zu reproduzieren. Sie wächst eben durch Zunahme an Masse, aber nicht durch Reproduktion einer neuen Gemeinde. Dabei kann sogar auf der Ebene der persönlichen Jüngerschaft eine echte Reproduktion geschehen, indem ein gefestigter Gläubiger eine andere Person zum Herrn führt und diese in Jüngerschaft ausbildet, damit auch dieser Jünger das Selbe tun kann. Wir wissen aber, dass erst die Verbindung einzelner Jünger zu einer verbindlichen Gemeinschaft eine Gemeinde entstehen lässt. Wenn das nicht geschieht und in der Regel gibt es diese Bestrebungen in den meisten Gemeinden nicht, dann geschieht kein weiteres organisches Wachstum. Erst wenn das Wachstum einer Gemeinde nicht nur im Volumen des eigenen Körpers stattfindet, sondern auch darin besteht, dass ein neues Gemeindeleben gezeugt wird, kann man streng genommen von organischem Wachstum sprechen.

Ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung kann das bezeugen: Vor vielen Jahren begannen wir ein zweites Mal einen Hauskreis in unserer Wohnung. Bei der Besichtigung eines Schiffes von Jugend mit einer Mission lernten wir einen jungen Mann kennen, der wenige Monate danach in unsere Stadt kam, um Zivildienst zu machen. Er suchte Anschluss an einen Hauskreis und motivierte uns, einen solchen anzufangen. In unserer Heimatgemeinde, die in einer anderen Stadt war, lernten wir zur gleichen Zeit einen anderen jungen Mann kennen, der sich vor wenigen Tagen bekehrt hatte und auch aus unserer Stadt kam. Um noch mehr Gemeinschaft auch mit diesem jungen Mann zu haben, beschlossen wir, ihn zu unserem neuen Hauskreis einzuladen. Es dauerte nicht lange und eine Arbeitskollegin kam durch unser neues Hauskreismitglied zum Glauben und schloss sich uns an, diese wiederum brachte ihren Mann mit, der ebenfalls zum Glauben kam. Ehe wir uns versahen, waren wir in kürzester Zeit 6 Personen, ein stattlicher Kreis. Es folgte eine Zeit der Stabilisierung als Gruppe, währenddessen „unser Zivildienstleistender“ eifrig an seiner Arbeitsstelle evangelisierte und mit den Neubekehrten und einigen anderen Gläubigen einen Gebetskreis anfing. Dieser wuchs bis auf mehr als 10 Personen an. Nachdem unser Hauskreis etwa ein Jahr bestand, überzeugte unser Freund die Leute aus seiner Gruppe, sich uns anzuschließen. Mit einem Schlag waren wir dann fast 20 Personen. Eine dieser neuen Personen war ein erfahrener Gläubiger mit großem Potential, sodass es sich anbot einen zweiten Hauskreis mit ihm als Leiter zu beginnen. Das Wachstum hielt an und wir wurden von unserer Gemeinde ermutigt, mit den mehr als 30 Personen, die wir geworden waren, eine neue Gemeinde in unserer Stadt zu gründen. Begeistert unternahmen wir die dazu notwenigen Schritte. Wir fanden Räumlichkeiten, ich wurde offiziell als Pastor eingesetzt, bekam zwei Älteste zur Seite gestellt und ein dritter Hauskreis wurde aus dem Boden gestampft. Ich machte mich an die Arbeit, die Gemeinde zu strukturieren, Mitarbeiterschulungen, Glaubensgrundkurse zu machen und meine Predigten vorzubereiten, wie ich es gelernt hatte. Die Gemeinde wurde mehr programmorientiert und verlor die ursprüngliche Beziehungsstärke, obwohl wir drei Hauskreise hatten. Ich musste feststellen, dass wir jetzt in einem anderen System lebten.
Es dauerte nicht mehr lange und es stellten sich Stagnation und gemeindinterne Probleme ein. Die Leichtigkeit, das Wachstum und die Begeisterung der ersten Zeit waren vorbei, wir schlitterten in eine Krise, aus der wir nicht mehr herauskamen und an der die Gemeinde schließlich zerbrach. Das organische Wachstum endete an diesem Punkt, wir waren eine Gemeinde geworden wie viele andere, doch das bedeutete für uns den Tod.

ric

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Mittwoch, 19. September 2007
Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm …
Was den Ablauf unserer Gemeindetreffen und Versammlungen betrifft möchte der Heilige Geist durch alle wirken und ein gemeinsames Ganzes schaffen. So heißt es in 1.Kor. 14,26:
„Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.“
Die Inspiration, die der Heilige Geist in die Gemeinde geben will ist sehr vielfältig und dient zur Gestaltung des Gottesdienstes und zur Auferbauung aller (1.Kor.12, 7). Die Gaben sind zum Nutzen für alle gegeben. Das Gemeindeleben darf nicht von einzelnen begabten oder ausgebildeten Klerikern bestimmt werden, denn alle anderen Mitglieder sind dann gezwungen eine passive „Zuschauerrolle“ zu übernehmen und das ist nicht das biblische Bild vom Leib Jesu. Nein, alle haben den gleichen Stand untereinander und sind von Gott als Begabte und Akteure eingesetzt, um einen priesterlichen Dienst tun. Das Zuschauen in der Gemeinde ist nur den Ungläubigen und der unsichtbaren Welt gestattet. In dem genannten Text der Bibel lesen wir nichts von einem Leiter, der den Ablauf der Zusammenkunft organisieren und bestimmen soll. Der einzige Maßstab, den Paulus hier aufstellt ist: „Alles geschehe zur gegenseitigen Auferbauung“. Einige Verse weiter sagt er: „Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen.“ Wieder lesen wir hier, dass viele an der Gottesdienstgestaltung beteiligt sind.

Wir sind in unseren Hausgemeindetreffen seit längerem dabei, zu entdecken, wie das praktisch aussehen kann, denn es ist auch ein Lernprozess und eine Frage des Umdenkens. Als verantwortliche Leute sind wir es doch gewohnt, unsere Treffen vorzubereiten, denn wir möchten nicht schlampig und rastlos umhergetrieben sein. Das ist nicht schlecht, doch kann ein Zuviel an Vorbereitung unsere Treffen geistlich ersticken und das wollen wir nicht. Die Frage ist deshalb, was und wie ist die richtige Vorbereitung. Es ist sicher gut, sich innerlich auf ein gemeinsames Treffen einzustimmen und mit anderen Dingen abgeschlossen zu haben, um frei zu sein, für die gemeinsame Zeit mit Gott und mit den Geschwistern. Aber bedeutet das auch, dass wir den gesamten Ablauf planen müssen, und ein Programm mit verschiedenen Punkten vorbereiten müssen? Ich meine nein.
Als charismatische Christen ist es unsere Gewohnheit, einen Lobpreisleiter zu haben, der die einzelnen Lieder zusammenbringt und alle zum Lobpreis animiert. Ein bestimmter Leiter soll für den Ablauf des gesamten Treffens verantwortlich und unter Umständen gibt es auch jemanden, der zu Hause in sorgfältiger Arbeit ein Thema, bzw. eine Bibelarbeit vorbereitet hat. Wenn die Gruppe kommunikativ und rege war, dann hatten sich die meisten auch am Singen, am Gespräch und am gemeinsamen Gebet beteiligt. Diese Art von programmorientierten Treffen haben uns so sehr geprägt, dass wir oft hilflos sind, wenn diese Punkte nicht mehr vorhanden sind.



Es gibt gute Nachricht, denn Gott will uns helfen, Schritt für Schritt frei zu werden von vorgefertigten Strukturen dieser Art. Wir müssen lernen, dass jedes Treffen soviel Offenheit haben muss, dass der Heilige Geist die Möglichkeit bekommt seine Inspiration in die Gruppe hineinzugeben und zwar nicht nur als Unterstützung für unser Programm, sondern vielmehr als alleiniger Initiator von Programm und Thema für das Treffen. Wir müssen verstehen, noch bevor wir zusammen kommen, ist Jesus bereits da und hat alles vorbereitet, was geschehen soll und was er uns mitteilen möchte. Unsere Aufgabe ist es, dass wir uns uns in den Plan Gottes ohne Widerstreben einordnen, dann wird das Treffen ein geistgeleitetes werden. Zugegeben, es erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität gegenüber dem Heiligen Geist, ein heiliges Abwarten, was und wie der Geist wirken will. Das betrifft das gemeinsame Singen von Liedern, die Anbetung, die Fürbitte, aber auch den thematischen Aspekt, bzw. die Bibelarbeit oder die Lehre. Wenn wir vor Ihm so stille werden können und ausruhen von unseren eigenen Werken, werden wir uns wundern, wie die einzelnen Dinge zusammenwirken und ein wunderschönes Bild formen. Das Problem ist oft, dass wir nicht abwarten können und uns die Minuten der Stille unangenehm werden, doch diese Zeit müssen wir im kindlichen Vertrauen aushalten, damit Jesus übernehmen kann, denn er ist ein Gentleman und drängt sich nicht auf. Wir haben in unseren Treffen diesbezüglich noch nie eine Enttäuschung erlebt. Immer brachte der Heilige Geist auf wunderbare Weise die einzelnen Teile unseres gemeinsamen Gottesdienstes zusammen. Manchmal geschah es schon kurz vor dem Treffen, dass jemand ein bestimmtes Lied oder einen Gedanken empfing, was dieser Person während des Treffens wieder in den Sinn kam, um es weiterzugeben. Bei anderen Treffen kamen Eindrücke und Impulse, Worte beim Beginn der Zusammenkunft, ein anderes Mal während war es während der Gebetszeit, oder beim Singen eines Liedes - es war immer anders.
Vor einigen Jahren stellte am Anfang einer unserer Versammlungen jemand die Frage an alle Beteiligten, wer denn ein Wort von Gott für unser Treffen habe. Es meldete sich unser schwächster Teilnehmer, der eine Behinderung hatte und zeigte uns ein Wort, das er von einem Plakat in der Straßenbahn abgeschrieben hatte. Es war genau das Wort, das Gott für unser Treffen vorbereitet hatte. Im Gespräch darüber entfaltete sich für uns die Weisheit Gottes.
In einer anderen Situation bekam eine junge Frau während des Gebets eine Bibelstelle, mit der sie nichts anfangen konnte. Da hatte noch jemand anders ein Bild empfangen, das genau dazu passte und im gemeinsamen Gespräch konnten wir die Auslegung finden – viele Male war es auch umgekehrt.
Wir haben festgestellt, dass durch diese Art von Gottesdienst die einzelnen Gemeindemitglieder sehr viel für ihr geistliches Leben profitieren.

ric

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Donnerstag, 6. September 2007
Wo und wie fängt Gemeinde an?
Meiner Meinung nach fängt da "einfache Gemeinde" an, wo wir beginnen, in dem bescheidenen Rahmen unseres Hauses, bzw. unserer Wohung und so wie es uns jetzt möglich ist, unser Leben mit anderen "Hausgenossen" (oikejos) zu teilen, in dem Bewußtsein, dass Jesus in unserer Mitte ist, wenn wir in seinem Namen zusammen kommen. Da brauch ich dann nicht in spezielle Kirchenräume zu gehen und auch nicht auf bestimmte Tage und Gepfolgenheiten Rücksicht nehmen. Zu Hause spielt sich dann der Gottesdienst ab, mit allem drum und dran, was zum normalen Leben einer Familie/ Gemeinde gehört.
Das kann ein Treffen ein Mal in der Woche sein, wo wir unser Haus öffnen (für viele ist das schon zu viel), wo drei vier und mehr Gläubige zusammenkommen, als bescheidener Anfang. Das kann aber auch ein offenes Haus sein, wo mehrere Tage die Woche sich Gläubige (und auch Suchende) treffen können und Gemeinschaft haben. Bis dahin, dass manche "oikejos" tatsächlich zusammen in einem Haus leben. Auch dieses Beipiel gibt es in Deutschland.

Wir haben uns dazu bereit erklärt, unsere Wohnung für die Gemeinde zur Verfügung zu stellen (nicht jeder kann das und muss das) immerhin kostet das auch eine gewisse Hingabe, weil die meiste Mühe bleibt bei einem selbst hängen. Da wir uns aber als Hauseltern (Älteste, bzw. Diakone) des Hauses sehen und auch anerkannt sind, ist das völlig normal. So steht es auch in der Bibel, dass die Ältesten sich für die Gemeinde "abmühen" - deshalb wird ihnen auch eine gewisse Achtung entgegen gebracht. Und Geben ist seliger als Nehmen, diesbezüglich haben wir erlebt, dass vieles, was wir in den letzten 6 Jahren investiert haben auf uns zurückkam. So wie bei Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern und später, was sie investiert haben, auf verschiedene Art zurückbekommen. Das ist Familie, das ist Gemeinde.

ric

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Freitag, 31. August 2007
Ist unser Konzept des Predigens biblisch
(Teile entnommen aus den Studien von Kevin Graig)

Viele Christen sagen, dass zu einem guten Gottesdienst eine gute Predigt gehört – woher kommt eigentlich dieses Denken? Können wir das im NT finden? Nein, denn es kommt direkt aus der griechischen- römischen Kultur der ersten Jahrhunderte nach Christus.
Wenn wir in unseren Bibelübersetzungen etwas über das „Predigen“ lesen, dann bezeichnet es das „Evangelisieren“ bzw. das „Aufrufen zur Buße“. Wenn Paulus vom Predigen sprach, dann meinte er „Herolden“ bzw. „Verkündigen“, bei dem es darum ging, den Herrschaftsanspruch Gottes auszurufen und die Zuhörer zur Umkehr aufzufordern. Es war die Verkündigung des Reiches Gottes, zu der auch Jesus seine Jünger aufforderte. Diese Art der Ansprache können wir nicht mit dem Predigen vergleichen, das wir aus unseren Gottesdiensten kennen. Die Verkündigung war an Heiden und an zurückgefallene Christen gerichtet, aber nicht an die Versammlung der Gläubigen. Zur Erbauung der Christen diente die Lehre (s. Röm. 15,4) und es war die Aufgabe aller Gläubigen, sich gegenseitig zu belehren. Darüber hinaus galt die Apostolische Lehre und die Prophetische Botschaft noch als eine besondere Sache, das war jedoch keine Verkündigung dem vorher beschriebenen Sinn, sondern eine „Predigt-lehre“, die der Zurüstung und Auferbauung der Gläubigen in der Gemeinde diente.


Das Konzept des Predigens, wie wir es kennen, wurde schon im 2. Jahrhundert von vielen Gemeinden übernommen. Leider trug es nicht zum Wachstum, sondern eher zur Stagnation der Gemeinden bei, weil der Gläubige dadurch entmündigt wurde. Es schuf die Idee, dass einfache Christen nicht in der Lage seien, die Tiefen des Wortes allein zu verstehen, geschweige denn, sie zu lehren. Parallel zu dieser Entwicklung wurde auch die Form der Gemeindeleitung langsam verändert. War es bisher üblich, dass eine Gruppe von Ältesten die Gemeindeleitung gemeinsam ausübte, so gab man jetzt der Ein- Mann- Leitung durch nur einen Bischof den Vorrang. Er trug nun die letzte Verantwortung in der Gemeinde und war den anderen Ältesten übergeordnet. Als alleiniger Stellvertreter Gottes in der Gemeinde war das Predigen seine Hauptaufgabe. Dadurch wurde ein neues Priesteramt für die Gemeinde des Neuen Testamentes geschaffen. Die Aufgabe der „Wanderprediger, der reisenden Apostel, Propheten und Lehrer, apostolisch- prophetische Lehre in die Gemeinde hineinzugeben, wurde allmählich durch das Bischofsamt und durch den Katecheten (ausgebildeter theologischer Lehrer) ersetzt.

Überall im Römischen Reich gab es damals Dichter, Poeten, Staatsmänner und Redner, die an Seminaren, Schulen und in öffentlichen Auditorien vor einem anspruchsvollen Publikum Vorträge hielten. Manche von ihnen reisten im ganzen Reich umher und hatten dadurch einen lukrativen Verdienst. Gute Reden waren sehr beliebt und überall verbreitet, in der Regel waren es abstrakte und theoretische Lehren und Spekulationen, die einem anspruchsvollen Publikum vorgetragen wurden. Die gute rhetorische Rede galt auch als Vorbild für die Predigt im Gottesdienst. Die Kirche übernahm damit nicht nur die Autoritäts- und Organisationsstruktur der Welt in der sie lebte, sondern auch die Art der Rede und den Vortragsstil der damals beliebt war. Das griechische Ideal von Weisheit, Bildung und schöne Rede wurde zum Vorbild für das Predigen in der Versammlung der Christen.

Die im 2.Jahrhundert aufblühenden Christlich- theologischen Schulen in Antiochia und Alexandria orientierten sich mehr und mehr am Ideal der vorherrschenden Philosophie des griechisch- romanischen Humanismus ihrer Zeit. Ihre Vorbilder waren Philosophen und Gelehrte, die in Vortrefflichkeit der Rede und mit großem Allgemeinwissen ihre Lehren über die Welt, über die Gesellschaft und über die vorherrschende Moral der damaligen Zeit verbreiteten. Viele unserer noch heute aktuellen christlichen Denkstrukturen haben dort ihre Wurzeln. Es entwickelten sich in der christlichen Welt nichtbiblische Denkmuster mit synkretischen Elementen, die bis in unsere Zeit hineinreichen. So z.B. die verschiedenen Lehrmeinungen über die Gottheit Jesu und vieles mehr.


Das Studium der Theologie entstand damals als eine neue wissenschaftliche Disziplin, zu der auch die Predigtvorbereitung, Grammatik und Rhetorik gehörte. Bekannte Kirchenväter wie Himerius, Basilius, Chrysostomos oder Ambrosius folgten dem griechischen Trend der Zeit. Ihre Predigten waren gut vorbereitete Reden auf hohem intellektuellem Niveau mit ausgefeilter Rhetorik im Stil der griechischen Philosophievorlesungen und ersetzten die direkte Wortbetrachtung. Viele der sophistisch- christlichen Prediger waren auch im Reisedienst, überall wo sie sprachen bekamen sie Applaus und Geld für ihren Unterhalt. Bei vielen dieser Prediger stand im Mittelpunkt nicht mehr Christus, sondern humanistisches und gnostisches Gedankengut. Der Einfluss auf die Christen war verheerend und die vom Heiligen Geist inspirierte und prophetische Botschaft wurde mehr und mehr verdrängt. (Kommt uns das irgendwie bekannt vor?)

ric

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Donnerstag, 16. August 2007
Eine Kirche ohne Mauern
"Der Sturm, der die Kirchen hin und her schüttelt, ist wirklich sehr stark ... und so ernst, dass er das Ende des "business as usual" der Kirchen kennzeichnet und auf die Notwendigkeit hinweist, die Kirche von Grund auf wieder neu aufzubauen."
(Loren Mead in Transforming Congregations for the Future, Alban Institute, 1994.)

"Die Kirche, das sind Menschen mit Jesus in ihrer Mitte, die überall hingehen, wohin Jesus uns führt."
(A Church without Walls, Bericht an die Generalversammlung der Kirche von Schottland.)

"In der Jugendarbeit...versuche nicht sie dorthin zu rufen, wo sie vorher waren. Versuche aber auch nicht, sie dorthin einzuladen, wo du bist, egal, wie schön der Ort dir vorkommen mag. Du musst den Mut haben, mit ihnen zusammen an einen Ort zu gehen, wo weder du noch sie vorher gewesen sind."
(Vincent J Donovan, Christianity Rediscovered: An Epistle from the Masai, SCM, 1982.)

hier weiterlesen aus "Reformierter Weltbund"

ric

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Dienstag, 24. Juli 2007
Hausgemeinde und "Mission"
Ich halte es für wichtig, dass Hausgemeinden sich auch weltmissionarisch betätigen. Mit Mission meine ich hier das Engagement in einem anderen Land, zur Verbreitung des Evangliums bzw. des Reiches Gottes (mit allem, was dazu gehört - da will ich jetzt nicht drauf eingehen.)
Es ist ja so, dass durch die Art, wie wir in der Hausgemeinde Gemeinde leben, enorm viel Geld gespart wird. Weder Sonderausgaben für Pastor oder großartiges Equipment, noch Ausgaben für angemietete oder gebaute Räumlichkeiten bzw. Häuser - und viele andere Ausgaben, die wegfallen. Dadurch wird eine Menge Geld für die Mission freigesetzt.
Es wäre schade, wenn wir das freigewordene Geld dann für uns behalten - nein wir sollten genauso prüfen und Gott fragen, wo sollen die freigewordenen Ressourcen investiert werden. Da gibt es genug Möglichkeiten.
In unseren Hausgemeinden hat Gott uns zwei Sachen anvertraut - einmal haben wir eine Missionarsfamilie, die aus unserer Mitte kommt und seit einigen Jahren im Ausland ist. Wir unterstüzen sie finanziell und auch durch viele andere Liebesbeweise.
Dann engagieren wir uns noch mit Hilfsgütern und Jüngerschaftstraining in einem anderen Land und fahren dort jedes Jahr hin. Da gibt es auch viel Möglichkeiten, sein Geld gut zu investieren. Hier sind wir auch offen, andere Geschwister aus entfernten Hausgemeinden mit einzuladen.
Wir wissen, dass in diesen zwei Projekten unser Geld gut aufgehoben ist, weil wir starke persönliche Beziehungen haben. Preis dem Herrn, dass er diese Beziehungen gestiftet hat, und wir nicht nur einfach etwas organisiert haben.

ric

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Mittwoch, 11. Juli 2007
Kann man online Gemeinde leben?
Darüber gab es eine kontroverse Diskussion in einem Forum.
Das geht nicht, weil die Intimsphäre in einem Froum nicht gewahrt bleiben kann sagen die einen.
Gegenargument: Es gibt verschiedene Methoden, die man anwenden kann. Geschützter Chatroom, e-mails, blogs mit Passwort etc.
Aber es ist doch kein echter Kontakt an einem Ort von Christ zu Christ, Gemeinde ist lokal.
Gegenargument: Gemeinde ist auch überregional. Vernetzung ist auch ein Thema für Gemeinde und Dienste, das Internet eignet sich gut dafür. Die Gemeinde ist ein Netzwerk.
Aber das was sich da abspielt ist nicht real, die Leute verbergen sich hinter geheimnissvollen Identitäten mit entsprechendenm Charakter.
Gegenargument: In der lokalen Gemeinde xy kommen am Sonntag Christen zusammen und setzen ihre Masken auf und spielen eine fromme Rolle, wo ist der Unterschied?
Aber ....

ric

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Samstag, 30. Juni 2007
Zaunbusch



Was Menschen bauen ist meist stabil und unbeweglich, es wächst nicht. Man kann den Zaun von Zeit zu Zeit von Rost befreien und ihn neu streichen. Man kann noch einen zweiten dazutun, aber man kann ihn nicht zum Wachsen anregen. Er behält seine Form und seine Größe. Da er aus Eisen ist, wird er relativ lange halten, Holz verrottet nach Jahrzehnten.

Der Busch allerdings ist flexibel, er bahnt sich seinen Weg zwischen den Sprossen des Zaunes, er wächst, wo er Gelegenheit findet. Er verändert sich ständig, von Jahreszeit zu Jahreszeit, von Jahr zu Jahr wird er größer und bleibt im Kreislauf des Wachstums. Er bringt auch Früchte und kann sich selbständig vermehren.

Haugemeinden und deren Netzwerke wachsen zwischen den Zäunen der Denominationen und institutionellen Kirchen. Beide sind oft miteinander verflochten und doch sind sie sehr unterschiedlich. Will man sie voneinander trennen, geht es ohne Schaden nicht ab. Es ist gut, dass kein Zaun aufhalten kann, was Gott zum Wachstum anregt, es wird durch die starren und veralteten Formen hindurchwachsen und sein Leben zwischen der toten Struktur entfalten. Zu welcher Struktur hältst du dich, zur starren Zaunstruktur oder zur flexiblen und organischen Buschstruktur?

ric

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Samstag, 23. Juni 2007
"ins Land der Franken fahren - falleri, fallera"
Das ist der Reim von einem alten Volkslied, das ich in meiner Kindheit in Franken in der Schule gelernt habe.
Es lohnt sich, nach Franken zu fahren, ein schönes Land, es gibt viel zu sehen und es ist sehr anders als im Ruhrgebiet.


Natürlich sind auch die Menschen anders. Trotzdem haben sie die gleichen Probleme. Wir hatten unterschiedliche Begegnungen:

1) Nach 18 Jahren traf ich meine "geistlichen Eltern" wieder, die mich liebevoll die ersten zwei zarten Jahre meines Glaubenslebens "erzogen" haben. Sie sind immer noch katholisch und immer noch tief gläubig und spirituell.

2) Meine leiblichen Geschwister, die versuchen trotz Wirrwarr von Religiösität, Traditionen und Verwandtschaft Christus zu entdecken und festzuhalten.


3) Eine Hausgemeinde im Fichtelgebirge, die in ländlicher Umgebung echte Gemeinschaft praktiziert und um einen klaren Stand als Gemeinde vor Gott ringt.


4) Eine alleinerziehende Frau, die in ihrer Not Gott sehr real und nah erlebt und ihren Weg geht, trotz Anfeindungen aus der Nachbarschaft.


Einzelne Menschen, denen wir helfen durften. Über die Jahre haben wir gesehen, wie Gott langsam seine Spuren in ihren Leben hinterlässt und sie zu Personen des Friedens werden, bei denen Suchende einkehren dürfen.
Und eine echte Hausgemeinde die wir jetzt in Franken kennengelernt haben und wir hoffen, dass noch mehr davon entstehen.

ric

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Mittwoch, 6. Juni 2007
Mein Weg zur (mit der) Hausgemeinde
Als langjähriger Christ habe ich natürlich gewichtige Gründe, warum ich „die Gemeinde, wie wir sie kennen“ verlassen habe, um mich einer Hausgemeinde anzuschließen. Wie es dazu kam und was mich daran so begeistert, will ich in dieser Geschichte erzählen.

Ich bin seit 1975 ein Nachfolger Jesu, ich bin außerdem verheiratet und habe vier erwachsene Kinder und lebe in Essen. Über einen katholischen Hauskreis bekam ich als junger Mensch Kontakt zur Baptistengemeinde und war dort etwa 14 Jahre aktives Mitglied, zuerst in Bayern und später im Ruhrgebiet. Im Jahr 1989 kam ich, angestoßen durch eine Jüngerschaftsschule bei Jugend mit einer Mission, in einen starken Veränderungsprozess. Das führte schließlich dazu, dass ich mich einer neuen, charismatischen Gemeinde in einer anderen Stadt anschloss und in dieser die darauffolgenden 9 Jahre verbrachte. Die dortige Leiterschaft beauftragte mich 1995 an meinem Wohnort Essen eine „Tochtergemeinde“ zu gründen.
Nach etwa drei Jahren pastoraler Leitung der Gemeinde sah ich mich von Gott geführt und von der Gemeinde bestätigt, den Dienst, T.A.U.B.E. e.V. (TAUBE- Lebensdienst) zu beginnen. Doch dann wollte ich schon 1998 wegen aufkommender Konflikte und privater Probleme die pastorale Leitung der Gemeinde an einen der Ältesten abgeben. Meine Frau und orientierten uns anders, wir waren uns gewiss, dass Gott für uns etwas Neues vorbereitet hatte. Nach einem Jahr sogenannter „Gemeindelosigkeit“ wählten wir schließlich eine kleine evangelikale und anticharismatische Gemeinde als neuen Platz für uns. Dort konzentrierten wir uns mehr auf unsere „übergemeindliche Tätigkeit“ und hatten unseren Blick von der Gemeindearbeit abgewandt.
Aber schon im Jahre 2000 stellte uns Gott durch einen Propheten eine entscheidende Frage: „Warum wollt ihr keine Gemeinde sein.“ Mit dieser Frage konnten wir zunächst gar nichts anfangen und legten sie erst einmal zur Seite - eigentlich waren wir froh, den Gemeindestress hinter uns zu haben. Wir hatten keine Ahnung, dass mit der Frage Gottes ein neues Abenteuer für uns beginnen sollte. Ein Jahr später, wieder durch einen Propheten, redete Gott deutlicher: "Der Herr nimmt dir einen Plan aus der Hand und reicht dir einen neuen Plan, mit den Worten: ‚Ich will dir neue Vorlagen geben, nach denen du bauen sollst’“. Das klang in unseren Ohren schon deutlicher und wir waren gespannt, was das konkret bedeuten sollte. Bald folgte eine Reise in die Türkei. „Auf den Spuren des Apostel Paulus“ lernten wir die Sieben Sendschreibengemeinden kennen und waren begeistert. Ich beschloss, für unsere kleine evangelikale Gemeinde, einen Reisebericht mit Dias zusammenzustellen. Natürlich wollte ich auch genug historische Belege und biblische Zusammenhänge über die Gemeinde der ersten Jahrhunderte aufzeigen, doch dazu erschien mir das vorhandene Material zu wenig. So machte ich mich auf, um in der Stadtbücherei und im Internet noch mehr Informationen zu für meinen Vortrag zu besorgen. Als ich meine Recherche begann, war es, als ob ich von einem Virus infiziert wurde, der mich nicht mehr los lies und ich grub mich immer tiefer in die Geschichte der frühen Gemeinde ein. Etwa ein Jahr lang trug ich unermüdlich eine Menge Informationen zusammen und nutze die Zeit der Nachtwache in einer Betreuungstätigkeit, um das Material zu einem Buch zusammenzustellen. Aus meinen Nachforschungen wurde mir deutlich, dass sich die christlichen Gemeinden damals überwiegend in Privathäusern und an geheimen Orten versammelten und dass erst im dritten Jahrhundert institutionelle Strukturen und große Kirchengebäude auftauchten. Ich versuchte diese Entwicklung in meinem Buch zu verdeutlichen.
In dieser Zeit wurde ich von einem Bekannten zu einer bestehenden Hausgemeinde in einer Nachbarstadt eingeladen. Als ich diese „andere Gemeindeatmosphäre“ auf mich wirken ließ, wusste ich, das ist es, was Gott mit den „neuen Vorlagen“ meinte. Von da an hielten wir uns regelmäßig zu den Treffen dieser für uns „etwas anderen Gemeinde“. Nach einem halben Jahr verspürten wir den Drang, dasselbe in unserer Stadt, in unserer Wohnung zu beginnen. Ohne das zu wissen kam ein uns bekanntes Ehepaar auf uns zu und sagte: „Wenn ihr in Essen eine Hausgemeinde beginnen wollt, dann möchten wir dabei sein. Das gab uns den Startschuss und ehe wir uns versahen, waren wir 6 Personen. Anfangs gab es eine Fluktuation, Leute kamen und gingen, bis ein fester Kern zurückblieb. Im ersten Jahr begannen wir mit der Frage, die Gott uns anfangs gestellt hatte und formulierten sie für uns folgendermaßen um: „Wollt ihr Gemeinde sein?“
Da alle diese Frage bejahten, trugen wir innerhalb eines halben Jahres alle uns bekannten biblischen Informationen und eigenen Erkenntnisse zusammen, um zu definieren, was zu einer Gemeinde gehört. Am Ende schlossen wir einen gemeinsamen Bund: wir alle wollten konsequent Gemeinde sein. Gestärkt durch diese interessante Startphase verdoppelten wir uns innerhalb von zwei Jahren, doch dann stagnierte das quantitative Wachstum, trotz vieler Bemühungen. Längere Zeit fanden wir keinen Konsens und sahen auch keine gemeinsame Linie mehr, wie Gott uns führen wollte. Ein heftiges Konfliktgespräch in der versammelten Hausgemeinde brachte uns dann den nächsten Schritt, mit dem alle Teilnehmer einverstanden sein konnten. Wir sahen es als richtig an, die Gemeinde in drei Minigemeinden mit verschiedenen Treffen aufzuteilen Es war für alle eine schwere Entscheidung, doch wir gingen mutig voran und gaben uns einander frei. Danach geschah eine interessante Entwicklung, bei der die persönlichen Beziehungen immer stärker wurden – es war ein Wachstum in die Tiefe. Die Kontakte aller brachen nicht ab, sondern weiteten sich auf spontane „private Treffen“ untereinander aus.
Ein wichtiges Ereignis für alle ist heute der monatliche Hausgottesdienst in unserer Wohnung, wo wir alle zusammenkommen und fast den ganzen Sonntag miteinander verbringen. Es beginnt mit dem morgendlichen Kaffeetrinken, geht dann über in den Gottesdienst, der vom Ablauf immer anders ist und endet dann mit dem Kaffetrinken am Nachmittag und oft mit einem Spaziergang.

Im Rückblick erkenne ich, wie Gott uns über die anfängliche Frage in seinen Plan mit Gemeinde hineingenommen hatte. Er hatte uns wirklich den eignen Plan aus der Hand genommen und baute, wie er es wollte. Und dabei wurde uns bewusst, dass „Seine Gedanken höher sind als unsere und Seine Wege anders sind als unsere“. Nicht wir, sondern Gott selbst baut seine Gemeinde und er tut es so, wie er es für richtig hält. Unsere eigenen Ambitionen und unsere Versuche das Gemeindeleben nach bestimmten Vorstellungen zu organisieren musste in den vergangenen Jahren zerbrechen – Gott forderte uns auf, alles in Seine Hände zu legen. Wir sind gespannt wie es nun weitergeht und wir sind zuversichtlich, weil es Seine Gemeinde, Sein Werk ist und wir sind bereit, uns von Ihm gebrauchen zu lassen.
Jesus selbst sagte: „Und auf diesem Felsen (Jesus) will ich meine Gemeinde bauen und des Hades Pforten werden sie nicht überwinden.“ (Mt. 16,18)

ric

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