Samstag, 21. April 2007
Liest du eigentlich deine Bibel?
charly-l, 21:50h
Liest du eigentlich deine Bibel?
In der letzten Zeit habe ich mehrfach Berichte gelesen, wie in den ersten Gemeinden die Treffen abgelaufen sind. Vieles war sehr einfach und hat mit den uns so bekannten Gottesdienstabläufen wenig gemein. Wenn wir uns z.B. die Wortbetrachtung ansehen, so hat dort Niemand der Versammlung der Christen gepredigt. Jemand aus der Runde las ein Bibelwort vor (oder besser zitierte es aus dem Gedächtnis) oder brachte ein Thema ein. Das konnte Jeder sein, der z.B. lesen konnte oder fähig und mutig genug war etwas vorzutragen, dafür waren keine speziell geschulte Mitglieder notwendig. Dieser brachte dies also ein und sagte ein paar Gedanken dazu. Dann übergab er/sie das Thema der Versammlung und nun war Jeder aufgefordert Kommentare sowie andere Schriftstellen dazu zu ergänzen.
So etwas gefällt mir. Ich mag es eigentlich, wenn Christen reif werden und nicht vorgedachte Lehren einfach nur schlucken. Das müsste man doch auch in den Hausgemeinden gut umsetzen können........... oder?
Wer die Überschrift gelesen hat, ahnt was jetzt kommt: Ich mache an vielen Plätzen die Erfahrung, dass man so mit Christen kaum arbeiten kann. Warum nicht? Weil sie in ihren Gedanken zu den vorgebrachten Themen keine Verbindung zu anderen Bibelstellen finden. Und warum finden sie diese nicht? Weil sie ihre Bibel nicht kennen, denn sie lesen sie nicht.
Bringe ich ein Thema vor und nenne dazu eine Bibelstelle und frage nun: „Was fällt euch dazu ein?“ folgt oft schlicht Schweigen. Oder ich frage: „da war doch noch eine Stelle, wo ähnliches gesagt wurde, wer weiß grad wo die sein könnte?“ folgt oft auch Schweigen oder ratloses Stirnrunzeln.
Mehr und mehr treffe ich auf langjährige Christen, denn man erst in ihrer Bibel zeigen muss, wo z.B. der Jakobusbrief zu finden ist. Das zeigt mir, dass sie ihr eigenes Buch / ihre eigene Bibel nicht lesen.
Wem will ich nun Vorwürfe machen? Ich will Niemanden etwas vorwerfen, ich möchte auf etwas aufmerksam machen.
Wir haben eine Jahrhunderte alte Tradition regelmäßig in einen Gottesdienst zu kommen und dort Lesungen und Predigten vorgetragen zu bekommen. Wir sind es gewohnt, dass wir nicht selber wissen müssen, wo was in der Bibel steht. Und Heutzutage ist es ja noch „besser“, denn Heute wird in vielen Gemeinden nicht mehr aufgefordert seine eigene Bibel aufzuschlagen und mitzulesen. Heute werden dort die Bibelverse per Beamer auf eine Leinwand projiziert. So bleibt es dem Gottesdienstbesucher noch nicht mal in seinem visuellen Gedächtnis verhaftet, wo in seiner Bibel dieser Vers zu finden ist. In so manchen Gemeinden ist es auch schon lange nicht mehr Sitte überhaupt eine eigene Bibel mit zum Gottesdienst zu bringen.
Des weiteren haben wir gelernt uns damit zu begnügen, dass es besonders begabte, geschulte und berufene Leute in unseren Gemeinden gibt, die quasi für uns die Bibel studieren und uns die Ergebnisse mundgerecht servieren. Ja selbst das kauen haben wir verlernt – wir schlucken nur noch.
Eigentlich müssten wir einen Streik ausrufen. Einen Streik Derer, von denen erwartet wird die Bibel zu kennen und ihre Studien häppchenweise zu servieren. Gerade in unseren Hausgemeinden sollten wir anfangen wieder jeden Einzelnen aufzufordern seine Bibel zu lesen und sich am Austausch zu beteiligen.
Hier am Ort gibt es eine kleine Versammlung von Christen, auf die andere Gemeinden in der Umgebung schon seit Jahren etwas arrogant herabschauen. Es gibt verschiedenste Vorbehalte dieser Versammlung gegenüber. Es ist auch eine besondere Versammlung. Denn dort kommen Christen zusammen, die woanders nicht so gerne gesehen werden – deren Leben nicht so strikt fromm geradeaus verläuft. Ich werde dorthin immer wieder zum predigen eingeladen und komme sehr gerne. Denn so konfus das Leben so mancher der Besucher dort auch sein mag, dort brauche ich nicht nach ergänzenden Bibelstellen fragen – sie werden einfach mitten in die Predigt eingeworfen. Halleluja! Diese Christen, deren Leben nicht so fromm-konform erscheinen lesen und kennen ihre Bibel. Immer haben wir angeregte interaktive Versammlungen – zumindest wie ich das beurteilen kann. Bei ihnen ist ein Hunger nach Gottes Wort und Weisung zu spüren, wie ich es in so vielen Gemeinden vermisse. Es mag sein, dass dies dadurch kommt, dass sie für ihre – nicht so gerade verlaufenden – Leben genau das brauchen.
Fast fühle ich mich versucht zu unserem Gott auszurufen: „Gott, mach die Wege der Gläubigen krummer und steiniger. Lass sie über Hürden und Hindernisse stolpern, damit sie wieder Hunger nach deinem Wort und deinen Weisungen bekommen!“
1.Kor.14,28 "Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung." (nach der Elberfelder Übers.)
Charly
In der letzten Zeit habe ich mehrfach Berichte gelesen, wie in den ersten Gemeinden die Treffen abgelaufen sind. Vieles war sehr einfach und hat mit den uns so bekannten Gottesdienstabläufen wenig gemein. Wenn wir uns z.B. die Wortbetrachtung ansehen, so hat dort Niemand der Versammlung der Christen gepredigt. Jemand aus der Runde las ein Bibelwort vor (oder besser zitierte es aus dem Gedächtnis) oder brachte ein Thema ein. Das konnte Jeder sein, der z.B. lesen konnte oder fähig und mutig genug war etwas vorzutragen, dafür waren keine speziell geschulte Mitglieder notwendig. Dieser brachte dies also ein und sagte ein paar Gedanken dazu. Dann übergab er/sie das Thema der Versammlung und nun war Jeder aufgefordert Kommentare sowie andere Schriftstellen dazu zu ergänzen.
So etwas gefällt mir. Ich mag es eigentlich, wenn Christen reif werden und nicht vorgedachte Lehren einfach nur schlucken. Das müsste man doch auch in den Hausgemeinden gut umsetzen können........... oder?
Wer die Überschrift gelesen hat, ahnt was jetzt kommt: Ich mache an vielen Plätzen die Erfahrung, dass man so mit Christen kaum arbeiten kann. Warum nicht? Weil sie in ihren Gedanken zu den vorgebrachten Themen keine Verbindung zu anderen Bibelstellen finden. Und warum finden sie diese nicht? Weil sie ihre Bibel nicht kennen, denn sie lesen sie nicht.
Bringe ich ein Thema vor und nenne dazu eine Bibelstelle und frage nun: „Was fällt euch dazu ein?“ folgt oft schlicht Schweigen. Oder ich frage: „da war doch noch eine Stelle, wo ähnliches gesagt wurde, wer weiß grad wo die sein könnte?“ folgt oft auch Schweigen oder ratloses Stirnrunzeln.
Mehr und mehr treffe ich auf langjährige Christen, denn man erst in ihrer Bibel zeigen muss, wo z.B. der Jakobusbrief zu finden ist. Das zeigt mir, dass sie ihr eigenes Buch / ihre eigene Bibel nicht lesen.
Wem will ich nun Vorwürfe machen? Ich will Niemanden etwas vorwerfen, ich möchte auf etwas aufmerksam machen.
Wir haben eine Jahrhunderte alte Tradition regelmäßig in einen Gottesdienst zu kommen und dort Lesungen und Predigten vorgetragen zu bekommen. Wir sind es gewohnt, dass wir nicht selber wissen müssen, wo was in der Bibel steht. Und Heutzutage ist es ja noch „besser“, denn Heute wird in vielen Gemeinden nicht mehr aufgefordert seine eigene Bibel aufzuschlagen und mitzulesen. Heute werden dort die Bibelverse per Beamer auf eine Leinwand projiziert. So bleibt es dem Gottesdienstbesucher noch nicht mal in seinem visuellen Gedächtnis verhaftet, wo in seiner Bibel dieser Vers zu finden ist. In so manchen Gemeinden ist es auch schon lange nicht mehr Sitte überhaupt eine eigene Bibel mit zum Gottesdienst zu bringen.
Des weiteren haben wir gelernt uns damit zu begnügen, dass es besonders begabte, geschulte und berufene Leute in unseren Gemeinden gibt, die quasi für uns die Bibel studieren und uns die Ergebnisse mundgerecht servieren. Ja selbst das kauen haben wir verlernt – wir schlucken nur noch.
Eigentlich müssten wir einen Streik ausrufen. Einen Streik Derer, von denen erwartet wird die Bibel zu kennen und ihre Studien häppchenweise zu servieren. Gerade in unseren Hausgemeinden sollten wir anfangen wieder jeden Einzelnen aufzufordern seine Bibel zu lesen und sich am Austausch zu beteiligen.
Hier am Ort gibt es eine kleine Versammlung von Christen, auf die andere Gemeinden in der Umgebung schon seit Jahren etwas arrogant herabschauen. Es gibt verschiedenste Vorbehalte dieser Versammlung gegenüber. Es ist auch eine besondere Versammlung. Denn dort kommen Christen zusammen, die woanders nicht so gerne gesehen werden – deren Leben nicht so strikt fromm geradeaus verläuft. Ich werde dorthin immer wieder zum predigen eingeladen und komme sehr gerne. Denn so konfus das Leben so mancher der Besucher dort auch sein mag, dort brauche ich nicht nach ergänzenden Bibelstellen fragen – sie werden einfach mitten in die Predigt eingeworfen. Halleluja! Diese Christen, deren Leben nicht so fromm-konform erscheinen lesen und kennen ihre Bibel. Immer haben wir angeregte interaktive Versammlungen – zumindest wie ich das beurteilen kann. Bei ihnen ist ein Hunger nach Gottes Wort und Weisung zu spüren, wie ich es in so vielen Gemeinden vermisse. Es mag sein, dass dies dadurch kommt, dass sie für ihre – nicht so gerade verlaufenden – Leben genau das brauchen.
Fast fühle ich mich versucht zu unserem Gott auszurufen: „Gott, mach die Wege der Gläubigen krummer und steiniger. Lass sie über Hürden und Hindernisse stolpern, damit sie wieder Hunger nach deinem Wort und deinen Weisungen bekommen!“
1.Kor.14,28 "Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung." (nach der Elberfelder Übers.)
Charly
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Donnerstag, 15. März 2007
Vorlauf statt Programm
risced, 20:21h
von John White (DAWN North Amerika)
Vor einigen Jahren habe ich (John) eine Serie von Artikeln über das Konzept des „Vorlaufs“ geschrieben. Es ist so grundlegend, dass ich es in den nächsten Wochen noch mal bringen will.
Da immer mehr christliche Leiter die Hauskirche entdecken, wird die Versuchung immer größer, die übliche programmorientierte Methode einfach vom Kirchengebäude in das private Haus zu verlagern.
Was „tut“ eigentlich eine Hauskirche, wenn sie sich trifft? Einige haben die Frage so beantwortet, indem sie einfach zum Programm der traditionellen und institutionalisierten Kirche zurückgekehrt sind. Da gibt es einen bestimmten Gottesdienstablauf: Begrüßung, Anfang, Gebet, Zeit zum singen (Lobpreis), vielleicht einige persönliche Mitteilungen oder Bekanntmachungen, die Predigt, Schlussgebet oder Segen etc. Ist es nicht das, was man tun soll, wenn man eine Gemeinde hat? Woche für Woche immer das gleiche Programm?
Mit diesem Modell wird die Hausgemeinde zu einer Miniversion von dem, was jeden Sonntagmorgen überall im ganzen Land in unseren Kirchengebäuden geschieht.
Als Gegensatz zur „programmorientierten Gemeinde “ möchte ich die „vorlauforientierte Gemeinde“ vorschlagen. Das Wort „Vorlauf“ bezieht sich auf „das, was vorher geht oder geschieht“. Das Wort beschreibt einen wichtigen Aspekt des Charakter Gottes. Er ist vorlaufend. Das meint, dass er immer schon vorher an der Arbeit ist, bevor wir in Aktion treten. Er ist immer initiativ tätig, in unserem Leben und in unserer Gemeinde.
Vorlauf wird meist gemeinschaftlich in Bezug auf Gnade angewendet. „Als wir noch Sünder waren starb Jesus für uns“ (Römer 5,8). Noch bevor wir über Gott nachgedacht haben, und noch in Sünde verloren waren, ergriff Er schon die Initiative und gab sein Leben für uns. Bevor wir uns Gott zuwandten, war er uns schon zugewandt.
Was ist dabei unser Teil? Zu sehen, was er tut und darauf zu reagieren. Er ist der Agierende, wir sind die Reagierenden. Wie wir Gemeinde leben, muss immer auf der Grundlage dessen aufgebaut sein, wie Gott ist. Die Frage ist, was bedeutet das für unseren Dienst im Allgemeinen und besonders für unsere Hausgemeindetreffen?
Das “Vorlaufmodell” der Gemeinde wird schon im Alten Testament sichtbar.
Wann immer sich die Wolke über dem Zelt der Begegnung unter dem Volk Israel in der Wüste erhob, stand das ganze Volk auf und erhob sich, um weiterzuziehen; und wenn die Wolke sich niederließ, war es Zeit für die Israeliten, ihre Zelte wieder aufzubauen. Auf den Befehl des Herrn setzte das Volk sich in Bewegung und auf Seinen Befehl ließ es sich wieder nieder. Egal, ob die Wolke zwei Tage oder einen Monat über dem Zelt stehen blieb, sie mussten solange bleiben und durften sich nicht in Bewegung setzen. (2.Mos.9,17;18,22)
Die Wolke war die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes (siehe Mt.17,5). Das Zelt ist das Zelt der Begegnung, der Platz, um den die Menschen versammelt waren, um Gott zu treffen. (Denken wir an 1.Kor.14,26: „Wenn ihr zusammenkommt…“ oder „wenn ihr euch versammelt…“) Gott, hier durch die Wolke repräsentiert, ist immer der, der sich zuerst in Bewegung setzt. Er ist immer der Initiator. Er ist immer vorher aktiv. Er ist immer „vorlaufend“. Und Gottes Kinder sollen immer die Reagierenden sein. Ihre Tätigkeitsbeschreibung ist einfach: „ACHTE AUF DIE WOLKE. Wenn sie sich bewegt, dann setze dich auch in Bewegung. Wenn sie sich nicht bewegt, dann bewege dich auch nicht. Egal, wie lange es dauert, zwei Tage, einen Monat oder ein Jahr.“ Für manche unter uns ist es schwerer zu lernen sich nicht zu bewegen, als zu lernen, wie man sich bewegt.
Das klingt sehr unamerikanisch, oder? Unsere Kultur sagt doch: „Sei vorher aktiv! Sitze nicht einfach herum, tu etwas! Mach schon!“ Und diese Kultur spiegelt sich in der Gemeinde wider. Die Werte der Bibel sind anders: „Achte auf die Wolke und tu, was sie tut.“ Gott ist eben Gott und nicht wir. Es ist Seine Gemeinde, nicht unsere (Mt.16,18). Er baut sie, nicht wir (obwohl er uns manchmal helfen lässt).
Die Kirche, die Gott wiederherstellt ist mehr als die Kirche, die sich zu Hause trifft. Es ist eine Kirche, die aus Menschen besteht, die gelernt haben „DIE WOLKE ZU BEOBACHTEN“ und wissen, wie man richtig darauf reagiert. Denke über die Wolke nach.
Das „Vorlaufkonzept“ war die Grundlage des Dienstes Jesu.
Jesus sagte:
“ Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch der Sohn gleicherweise.“. (Joh.5,19)
„…und dass ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich.“ (Joh.8,28)
„Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll“ (Joh.12,49).
Jesus, Der Sohn Gottes tat und sprach nichts, rein gar nichts aus seiner eigenen Initiative. Sein Vater war initiativ und Jesus reagierte. Jesus glaubte, dass sein Vater vorlaufend war. Jede Heilung, jedes Wunder, jede Lehre wurde durch seinen Vater initiiert und von Jesus ausgeführt.
Sein ganzer Plan bestand aus Folgendem:
1. Sehen was der Vater tut und das tun.
2. Hören, was der Vater sagt und sagen, was er sagt.
Nicht mehr und nicht weniger.
Das „Programmmodell“ geht davon aus, dass der vorlaufende Schöpfer (der niemals nur eine Schneeflocke wie die andere gemacht hat) immer auf die gleiche Art vorgeht, wenn seine Kinder sich versammeln. Solch ein Modell erfordert unsere Planung. Wir entwickeln den Zeit- und Ablaufplan. Dann bitten wir Gott es zu segnen. Dieses Modell führt dazu, dass es gewöhnlich in unserer Gemeinde ordentlich zugeht, aber deswegen auch oft steril ist.
Das „Vorlaufmodell“ geht davon aus, dass der vorlaufende Schöpfer bereits am Werk ist, bevor sich seine Kinder in der Gemeinde versammeln. Dieses Modell setzt voraus, dass wir sehen/ hören, was der Vater tut/ sagt und dass wir dann fragen, wie wir darauf reagieren sollen. Wir liefern unsere Agenda an Gott aus und richten uns nach seiner Agenda. Das führt in Gemeinden manchmal dazu, dass es wie ein Durcheinander aussieht (entsprechend unserer Definition), aber eben deshalb ist es oft außerordentlich lebendig und fruchtbar.
Wenn wir zum neutestamentlichen Modell von Gemeinde zurückkehren, dann bedeutet das nicht, dass wir einfach Gemeinde in einem Privathaus leben. Es meint vielmehr, dass wir zur Realität Jesu zurückkehren, der beides ist, anwesend und vorlaufend. Er ist dann nicht länger der passive „Ehrengast“, für den wir uns anstrengen.
Nein, er ist der eigentliche „Zeremonienmeister“.
Es ist seine Show. Er macht den Zeitplan und bestimmt den Ablauf.
Und, das verändert alles.
übersetzt von Richard Schutty
Vor einigen Jahren habe ich (John) eine Serie von Artikeln über das Konzept des „Vorlaufs“ geschrieben. Es ist so grundlegend, dass ich es in den nächsten Wochen noch mal bringen will.
Da immer mehr christliche Leiter die Hauskirche entdecken, wird die Versuchung immer größer, die übliche programmorientierte Methode einfach vom Kirchengebäude in das private Haus zu verlagern.
Was „tut“ eigentlich eine Hauskirche, wenn sie sich trifft? Einige haben die Frage so beantwortet, indem sie einfach zum Programm der traditionellen und institutionalisierten Kirche zurückgekehrt sind. Da gibt es einen bestimmten Gottesdienstablauf: Begrüßung, Anfang, Gebet, Zeit zum singen (Lobpreis), vielleicht einige persönliche Mitteilungen oder Bekanntmachungen, die Predigt, Schlussgebet oder Segen etc. Ist es nicht das, was man tun soll, wenn man eine Gemeinde hat? Woche für Woche immer das gleiche Programm?
Mit diesem Modell wird die Hausgemeinde zu einer Miniversion von dem, was jeden Sonntagmorgen überall im ganzen Land in unseren Kirchengebäuden geschieht.
Als Gegensatz zur „programmorientierten Gemeinde “ möchte ich die „vorlauforientierte Gemeinde“ vorschlagen. Das Wort „Vorlauf“ bezieht sich auf „das, was vorher geht oder geschieht“. Das Wort beschreibt einen wichtigen Aspekt des Charakter Gottes. Er ist vorlaufend. Das meint, dass er immer schon vorher an der Arbeit ist, bevor wir in Aktion treten. Er ist immer initiativ tätig, in unserem Leben und in unserer Gemeinde.
Vorlauf wird meist gemeinschaftlich in Bezug auf Gnade angewendet. „Als wir noch Sünder waren starb Jesus für uns“ (Römer 5,8). Noch bevor wir über Gott nachgedacht haben, und noch in Sünde verloren waren, ergriff Er schon die Initiative und gab sein Leben für uns. Bevor wir uns Gott zuwandten, war er uns schon zugewandt.
Was ist dabei unser Teil? Zu sehen, was er tut und darauf zu reagieren. Er ist der Agierende, wir sind die Reagierenden. Wie wir Gemeinde leben, muss immer auf der Grundlage dessen aufgebaut sein, wie Gott ist. Die Frage ist, was bedeutet das für unseren Dienst im Allgemeinen und besonders für unsere Hausgemeindetreffen?
Das “Vorlaufmodell” der Gemeinde wird schon im Alten Testament sichtbar.
Wann immer sich die Wolke über dem Zelt der Begegnung unter dem Volk Israel in der Wüste erhob, stand das ganze Volk auf und erhob sich, um weiterzuziehen; und wenn die Wolke sich niederließ, war es Zeit für die Israeliten, ihre Zelte wieder aufzubauen. Auf den Befehl des Herrn setzte das Volk sich in Bewegung und auf Seinen Befehl ließ es sich wieder nieder. Egal, ob die Wolke zwei Tage oder einen Monat über dem Zelt stehen blieb, sie mussten solange bleiben und durften sich nicht in Bewegung setzen. (2.Mos.9,17;18,22)
Die Wolke war die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes (siehe Mt.17,5). Das Zelt ist das Zelt der Begegnung, der Platz, um den die Menschen versammelt waren, um Gott zu treffen. (Denken wir an 1.Kor.14,26: „Wenn ihr zusammenkommt…“ oder „wenn ihr euch versammelt…“) Gott, hier durch die Wolke repräsentiert, ist immer der, der sich zuerst in Bewegung setzt. Er ist immer der Initiator. Er ist immer vorher aktiv. Er ist immer „vorlaufend“. Und Gottes Kinder sollen immer die Reagierenden sein. Ihre Tätigkeitsbeschreibung ist einfach: „ACHTE AUF DIE WOLKE. Wenn sie sich bewegt, dann setze dich auch in Bewegung. Wenn sie sich nicht bewegt, dann bewege dich auch nicht. Egal, wie lange es dauert, zwei Tage, einen Monat oder ein Jahr.“ Für manche unter uns ist es schwerer zu lernen sich nicht zu bewegen, als zu lernen, wie man sich bewegt.
Das klingt sehr unamerikanisch, oder? Unsere Kultur sagt doch: „Sei vorher aktiv! Sitze nicht einfach herum, tu etwas! Mach schon!“ Und diese Kultur spiegelt sich in der Gemeinde wider. Die Werte der Bibel sind anders: „Achte auf die Wolke und tu, was sie tut.“ Gott ist eben Gott und nicht wir. Es ist Seine Gemeinde, nicht unsere (Mt.16,18). Er baut sie, nicht wir (obwohl er uns manchmal helfen lässt).
Die Kirche, die Gott wiederherstellt ist mehr als die Kirche, die sich zu Hause trifft. Es ist eine Kirche, die aus Menschen besteht, die gelernt haben „DIE WOLKE ZU BEOBACHTEN“ und wissen, wie man richtig darauf reagiert. Denke über die Wolke nach.
Das „Vorlaufkonzept“ war die Grundlage des Dienstes Jesu.
Jesus sagte:
“ Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch der Sohn gleicherweise.“. (Joh.5,19)
„…und dass ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich.“ (Joh.8,28)
„Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll“ (Joh.12,49).
Jesus, Der Sohn Gottes tat und sprach nichts, rein gar nichts aus seiner eigenen Initiative. Sein Vater war initiativ und Jesus reagierte. Jesus glaubte, dass sein Vater vorlaufend war. Jede Heilung, jedes Wunder, jede Lehre wurde durch seinen Vater initiiert und von Jesus ausgeführt.
Sein ganzer Plan bestand aus Folgendem:
1. Sehen was der Vater tut und das tun.
2. Hören, was der Vater sagt und sagen, was er sagt.
Nicht mehr und nicht weniger.
Das „Programmmodell“ geht davon aus, dass der vorlaufende Schöpfer (der niemals nur eine Schneeflocke wie die andere gemacht hat) immer auf die gleiche Art vorgeht, wenn seine Kinder sich versammeln. Solch ein Modell erfordert unsere Planung. Wir entwickeln den Zeit- und Ablaufplan. Dann bitten wir Gott es zu segnen. Dieses Modell führt dazu, dass es gewöhnlich in unserer Gemeinde ordentlich zugeht, aber deswegen auch oft steril ist.
Das „Vorlaufmodell“ geht davon aus, dass der vorlaufende Schöpfer bereits am Werk ist, bevor sich seine Kinder in der Gemeinde versammeln. Dieses Modell setzt voraus, dass wir sehen/ hören, was der Vater tut/ sagt und dass wir dann fragen, wie wir darauf reagieren sollen. Wir liefern unsere Agenda an Gott aus und richten uns nach seiner Agenda. Das führt in Gemeinden manchmal dazu, dass es wie ein Durcheinander aussieht (entsprechend unserer Definition), aber eben deshalb ist es oft außerordentlich lebendig und fruchtbar.
Wenn wir zum neutestamentlichen Modell von Gemeinde zurückkehren, dann bedeutet das nicht, dass wir einfach Gemeinde in einem Privathaus leben. Es meint vielmehr, dass wir zur Realität Jesu zurückkehren, der beides ist, anwesend und vorlaufend. Er ist dann nicht länger der passive „Ehrengast“, für den wir uns anstrengen.
Nein, er ist der eigentliche „Zeremonienmeister“.
Es ist seine Show. Er macht den Zeitplan und bestimmt den Ablauf.
Und, das verändert alles.
übersetzt von Richard Schutty
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Mittwoch, 14. März 2007
Grüße die Gemeinde in deinem Haus
risced, 15:03h
von Victor Choudhrie
Die ursprüngliche Gemeinde (Kirche) war die Hausgemeinde (Hauskirche). Jesus nutzte ausgiebig die Häuser der Leute um zu lehre und um Wunder zu tun. Die ersten Jünger blieben in der Lehre, in der Gemeinschaft und im Brotbrechen in den Häusern.
Paulus grüsste oft die Gemeinden, in dem er sagte: „Grüsse die Gemeinde in deinem Haus. Die Gemeinde wuchs exponential während der Blütezeit der Hauskirchen. Dann kam Kaiser Konstantin, im dritten Jahrhundert nach Christus, der „das Kind mit dem Bad auschüttete“. Die Steine, der professionelle Klerus, der Sonntagsgottesdienst, die Sakramente, der Zehnte und die programmorientierten Gemeindeaktivitäten brachten die Gemeinde an den Rand des Todes. Die Kirchengebäude schadeten der Gemeinde Jesu wie keine andere Sache und der Rest folgte. Was wir heute Kirche oder Gemeinde nennen ist nur eine Karikatur. Ein Besucher aus dem ersten Jahrhundert würde die Kirche heute nicht wieder erkennen. Er würde die offene, warme und informelle Atmosphäre der Gemeinschaft einer Hauskirche vermissen.
Und dennoch geschieht es, dass die Kirche in unserer Zeit wieder nach Hause kommt, zu Tausenden werden sie wieder auf dieser Erde gepflanzt.
Über den Autor:
Victor Choudhrie war lange Jahre als Krebsspezialist tätig. Er beendete 1992 seine Arbeit als Direktor des Christian Medical College (CEO) in Ludhiana Punjab, Indien und begann eine Gemeindegründungsdienst in Zentralindien. Seine Frau Bindu ist auch vollzeitig im Gemeindegründungsdienst tätig, sie bildet Frauen zu Leiter und Trainer für Hausgemeinden aus. Gott segnete den Dienst mächtig. Eine große Zahl volksnaher Leiter wurden trainiert, die tausende von Hauskirchen in ganz Indien gründeten.
ric
Die ursprüngliche Gemeinde (Kirche) war die Hausgemeinde (Hauskirche). Jesus nutzte ausgiebig die Häuser der Leute um zu lehre und um Wunder zu tun. Die ersten Jünger blieben in der Lehre, in der Gemeinschaft und im Brotbrechen in den Häusern.
Paulus grüsste oft die Gemeinden, in dem er sagte: „Grüsse die Gemeinde in deinem Haus. Die Gemeinde wuchs exponential während der Blütezeit der Hauskirchen. Dann kam Kaiser Konstantin, im dritten Jahrhundert nach Christus, der „das Kind mit dem Bad auschüttete“. Die Steine, der professionelle Klerus, der Sonntagsgottesdienst, die Sakramente, der Zehnte und die programmorientierten Gemeindeaktivitäten brachten die Gemeinde an den Rand des Todes. Die Kirchengebäude schadeten der Gemeinde Jesu wie keine andere Sache und der Rest folgte. Was wir heute Kirche oder Gemeinde nennen ist nur eine Karikatur. Ein Besucher aus dem ersten Jahrhundert würde die Kirche heute nicht wieder erkennen. Er würde die offene, warme und informelle Atmosphäre der Gemeinschaft einer Hauskirche vermissen.
Und dennoch geschieht es, dass die Kirche in unserer Zeit wieder nach Hause kommt, zu Tausenden werden sie wieder auf dieser Erde gepflanzt.
Über den Autor:
Victor Choudhrie war lange Jahre als Krebsspezialist tätig. Er beendete 1992 seine Arbeit als Direktor des Christian Medical College (CEO) in Ludhiana Punjab, Indien und begann eine Gemeindegründungsdienst in Zentralindien. Seine Frau Bindu ist auch vollzeitig im Gemeindegründungsdienst tätig, sie bildet Frauen zu Leiter und Trainer für Hausgemeinden aus. Gott segnete den Dienst mächtig. Eine große Zahl volksnaher Leiter wurden trainiert, die tausende von Hauskirchen in ganz Indien gründeten.
ric
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Dienstag, 13. März 2007
Die Veränderung vom AT zum NT
risced, 15:53h
1. Das Gebäude:
Jesus transformierte den heiligen Tempel von einem Steingebäude in das menschliche Herz (1.Kor.3,16). Etwa 300 Jahre lang traf sich die neutestamentliche Gemeinde zuhause bei den Leuten, ohne ein speziell dafür gebautes heiliges Gebäude zu haben - sie hatte ein exponentielles Wachstum, bis Konstantin die erste Kathedrale in Rom errichtete.
Unsere Reaktion: Es wurden noch mehr Kirchengebäude gebaut. Steine und Mörtel haben der Gemeinde und ihrem Wachstum mehr Schaden getan,als alles andere. Jeder Dollar, der für Kirchengebäude ausgegeben wird schickt jemanden in die Hölle. Alle 4 Sekunden stirbt ein Mensch in Indien, ohne dass er das Evangelium gehört hat und geht in die Hölle.
Bedenke: Gott lebt nicht in Häusern, die von Menschen gemacht sind. (Apg.1,48-49).
2. Die Priesterschaft:
Im AT dominierte eine Priesterschaft, aus der Erbfolge der Leviten. Jeder konnte ein Prophet werden, aber niemals ein Priester. Jesus brachte Veränderung, sodass in seiner Gemeinde die Priesterschaft aller Gläubigen besteht. Jeder Gläubige ist ein königlicher Priester. (Offb.5,9-10; 1.Pet. 2,9).
Unsere Verhalten: Obwohl es in der Gemeinde keine Kleriker und Laien geben darf, existiert das sündhafte Kastensystem immer noch. Die professionelle Priesterschaft wurde durch Konstantin, 322 n. Chr. wieder eingeführt.
3. Der Sonntags- Gottesdienst:
Die Juden feierten den Sabbath am Samstag. Jesus verlagerte das System auf jeden Tag, zu jeder Zeit und an jeden Ort (Röm.14,5). Die Sonntagsgottesdienste starteten erst nach einem kaiserlichen Erlass durch Konstantin (321 n. Chr.) und haben keine biblische Grundlage.
Unsere Reaktion: Dem unbiblischen Konzept wurden biblische Muskeln gegeben. Tatsache ist, dass die Hauskirchen sich dauernd und an jedem Tag trafen.
4. Die Lehrmethoden:
Die Juden waren die einzigen Personen des Buches. Die jüdischen Schulen produzierten hervorragende Intellektuelle
Jesus veränderte das System und lehrte fundierte Wahrheiten durch einfache Geschichten und Gleichnisse aus dem täglichen Leben. (Mt. 13,13.34.35).
Was haben wir getan: Die Schrift- Kommunikatoren wurden von den mündlichen Kommunikatoren getrennt und letztere als ungebildet bezeichnet. Die Ausbildung wurde in Schulräume verlagert, man produzierte Gehirn- Intellektuelle, die in Konzepten, Prinzipien und Analysen denken, die schwer zu behalten und nicht zu reproduzieren sind. Predigten wurden gehalten, nur um andere zu beeindrucken, ohne Gläubige hervorzubringen. Tatsache ist, Geschichten werden leicht behalten, sind einfach reproduzierbar und berühren beides, den Kopf und das Herz. Sie multiplizieren noch mehr Geschichtenerzähler, die die Enden der Erde erreichen können. (1.Kor.1,26-31)
5. Die Juden und Heiden:
Die Juden behandelten die Heiden als “goshe” (unberührbar) und verachteten sie. Jesus änderte alles. In seiner Gemeinde sind Juden und Heiden, Männer und Frauen, Junge und Alte, Reiche und Arme, belesene Personen und Geschichtenerzähler, alle haben den gleichen Status.
Was haben wir daraus gemacht: Kastenorientierte Gemeinden, Kleriker - Laien- Kirchen und Geschlechtertrennung.
Übersetzung Richard Schuty - siehe Blogartikel von Victor Choudhrie
ric
Jesus transformierte den heiligen Tempel von einem Steingebäude in das menschliche Herz (1.Kor.3,16). Etwa 300 Jahre lang traf sich die neutestamentliche Gemeinde zuhause bei den Leuten, ohne ein speziell dafür gebautes heiliges Gebäude zu haben - sie hatte ein exponentielles Wachstum, bis Konstantin die erste Kathedrale in Rom errichtete.
Unsere Reaktion: Es wurden noch mehr Kirchengebäude gebaut. Steine und Mörtel haben der Gemeinde und ihrem Wachstum mehr Schaden getan,als alles andere. Jeder Dollar, der für Kirchengebäude ausgegeben wird schickt jemanden in die Hölle. Alle 4 Sekunden stirbt ein Mensch in Indien, ohne dass er das Evangelium gehört hat und geht in die Hölle.
Bedenke: Gott lebt nicht in Häusern, die von Menschen gemacht sind. (Apg.1,48-49).
2. Die Priesterschaft:
Im AT dominierte eine Priesterschaft, aus der Erbfolge der Leviten. Jeder konnte ein Prophet werden, aber niemals ein Priester. Jesus brachte Veränderung, sodass in seiner Gemeinde die Priesterschaft aller Gläubigen besteht. Jeder Gläubige ist ein königlicher Priester. (Offb.5,9-10; 1.Pet. 2,9).
Unsere Verhalten: Obwohl es in der Gemeinde keine Kleriker und Laien geben darf, existiert das sündhafte Kastensystem immer noch. Die professionelle Priesterschaft wurde durch Konstantin, 322 n. Chr. wieder eingeführt.
3. Der Sonntags- Gottesdienst:
Die Juden feierten den Sabbath am Samstag. Jesus verlagerte das System auf jeden Tag, zu jeder Zeit und an jeden Ort (Röm.14,5). Die Sonntagsgottesdienste starteten erst nach einem kaiserlichen Erlass durch Konstantin (321 n. Chr.) und haben keine biblische Grundlage.
Unsere Reaktion: Dem unbiblischen Konzept wurden biblische Muskeln gegeben. Tatsache ist, dass die Hauskirchen sich dauernd und an jedem Tag trafen.
4. Die Lehrmethoden:
Die Juden waren die einzigen Personen des Buches. Die jüdischen Schulen produzierten hervorragende Intellektuelle
Jesus veränderte das System und lehrte fundierte Wahrheiten durch einfache Geschichten und Gleichnisse aus dem täglichen Leben. (Mt. 13,13.34.35).
Was haben wir getan: Die Schrift- Kommunikatoren wurden von den mündlichen Kommunikatoren getrennt und letztere als ungebildet bezeichnet. Die Ausbildung wurde in Schulräume verlagert, man produzierte Gehirn- Intellektuelle, die in Konzepten, Prinzipien und Analysen denken, die schwer zu behalten und nicht zu reproduzieren sind. Predigten wurden gehalten, nur um andere zu beeindrucken, ohne Gläubige hervorzubringen. Tatsache ist, Geschichten werden leicht behalten, sind einfach reproduzierbar und berühren beides, den Kopf und das Herz. Sie multiplizieren noch mehr Geschichtenerzähler, die die Enden der Erde erreichen können. (1.Kor.1,26-31)
5. Die Juden und Heiden:
Die Juden behandelten die Heiden als “goshe” (unberührbar) und verachteten sie. Jesus änderte alles. In seiner Gemeinde sind Juden und Heiden, Männer und Frauen, Junge und Alte, Reiche und Arme, belesene Personen und Geschichtenerzähler, alle haben den gleichen Status.
Was haben wir daraus gemacht: Kastenorientierte Gemeinden, Kleriker - Laien- Kirchen und Geschlechtertrennung.
Übersetzung Richard Schuty - siehe Blogartikel von Victor Choudhrie
ric
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Sonntag, 11. März 2007
Die Seestern- Allianz
risced, 23:50h
Seesterne gehören zur Kategorie der Meeresfische mit erstaunlichen Merkmalen. Wenn man Arme abschneidet, haben sie die Fähigkeit aus jedem der Stücke einen neuen Seestern zu entwickeln. Damit zeigt der Seestern eine typische Fähigkeit die auch wahre Hauskirchen haben. Je mehr du sie aufteilst, desto mehr multiplizieren sie sich.
siehe Wikipedia Seestern
Das Seestern- Bündnis ist eine lose Allianz von gleichgesinnten Leuten, die bereit sind, den „Auftrag zu Ende zu führen“ (FTT = Finisching The Task), den großen Missionsbefehl, alle Nationen zu Jüngern zu machen. Es ist mehr eine Bewegung, als eine Organisation.
Siehe Blogartikel von Victor Choudhrie
ric

siehe Wikipedia Seestern
Das Seestern- Bündnis ist eine lose Allianz von gleichgesinnten Leuten, die bereit sind, den „Auftrag zu Ende zu führen“ (FTT = Finisching The Task), den großen Missionsbefehl, alle Nationen zu Jüngern zu machen. Es ist mehr eine Bewegung, als eine Organisation.
Siehe Blogartikel von Victor Choudhrie
ric
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Sonntag, 25. Februar 2007
Habt Mut, euch zu binden!
risced, 23:03h
Von: Evangelische Nachrichtenagentur idea
"Jeder sehnt sich nach tiefer und echter Gemeinschaft mit einem anderen Menschen. Trotzdem tun sich immer mehr junge und alte Menschen schwer damit, eine Ehe einzugehen, weil sie Bindungsängste haben. Diese Bindungsunfähigkeit hat mittlerweile dramatische gesellschaftliche und persönliche Auswirkungen angenommen. In vier Jahrzehnten hat sich in Deutschland die Zahl der Eheschließungen halbiert.
Gleichzeitig vervierfachte sich fast in den letzten 30 Jahren die Zahl der Kinder, die außerhalb einer Ehe geboren werden (2005 bereits 29%). Jeder dritte Haushalt ist ein Ein-Personen-Haushalt. Dazu ein Beitrag des Geschäftsführers des Weißen Kreuzes, Rolf Trauernicht (Ahnatal bei Kassel) ..."
Ric sagt:
Auch eine Hausgemeinde basiert auf verbindliche Beziehungen. Auch da ist es notwendig mutig zu sein und sich füreinander zu entscheiden - nicht bis das der Tod uns scheidet, aber bis Gott uns woanders hinführt. Wir haben in unserer HG nach etwa zweieinhalb Jahren Gemeinschaft einen Bund der Liebe geschlossen wo sich jeder Beteiligte dafür ausgesprochen hat für den anderen da zu sein, einander zu helfen, beizustehen in Notsituationen, Hilfe und Rat zu geben und vieles mehr. Jetzt einige Zeit später können wir sagen, es ist eine feste stabile Gemeinschaft entstanden. Man kann sich aufeinander verlassen. Liebe zeigt sich in Verbindlichkeit, das ist der Kit, der eine Ehe, eine Familie, aber auch eine Gemeinde zusammenhält.
Ric
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"Jeder sehnt sich nach tiefer und echter Gemeinschaft mit einem anderen Menschen. Trotzdem tun sich immer mehr junge und alte Menschen schwer damit, eine Ehe einzugehen, weil sie Bindungsängste haben. Diese Bindungsunfähigkeit hat mittlerweile dramatische gesellschaftliche und persönliche Auswirkungen angenommen. In vier Jahrzehnten hat sich in Deutschland die Zahl der Eheschließungen halbiert.

Gleichzeitig vervierfachte sich fast in den letzten 30 Jahren die Zahl der Kinder, die außerhalb einer Ehe geboren werden (2005 bereits 29%). Jeder dritte Haushalt ist ein Ein-Personen-Haushalt. Dazu ein Beitrag des Geschäftsführers des Weißen Kreuzes, Rolf Trauernicht (Ahnatal bei Kassel) ..."
Ric sagt:
Auch eine Hausgemeinde basiert auf verbindliche Beziehungen. Auch da ist es notwendig mutig zu sein und sich füreinander zu entscheiden - nicht bis das der Tod uns scheidet, aber bis Gott uns woanders hinführt. Wir haben in unserer HG nach etwa zweieinhalb Jahren Gemeinschaft einen Bund der Liebe geschlossen wo sich jeder Beteiligte dafür ausgesprochen hat für den anderen da zu sein, einander zu helfen, beizustehen in Notsituationen, Hilfe und Rat zu geben und vieles mehr. Jetzt einige Zeit später können wir sagen, es ist eine feste stabile Gemeinschaft entstanden. Man kann sich aufeinander verlassen. Liebe zeigt sich in Verbindlichkeit, das ist der Kit, der eine Ehe, eine Familie, aber auch eine Gemeinde zusammenhält.
Ric
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Freitag, 16. Februar 2007
Die Post- konstantinische Kirche
risced, 19:53h
1. Menschen gehen in ein Gebäude (Kathedrale),
2. an einem besonderen Tag in der Woche (Sonntag),
3. und jemand (ein Priester, oder ein Pastor),
4. gibt ihnen etwas (Lehre, Predigt, die Absolution, Heilung …)
5. oder tut etwas für sie (ein Ritual oder eine Unterhaltung)
6. für einen Preis (Opfersammlung)
So beschreibt William A. Beckharn die Post-konstantinische Kirche in seinem ausgezeichneten Buch “Die zweite Reformation“
ric
2. an einem besonderen Tag in der Woche (Sonntag),
3. und jemand (ein Priester, oder ein Pastor),
4. gibt ihnen etwas (Lehre, Predigt, die Absolution, Heilung …)
5. oder tut etwas für sie (ein Ritual oder eine Unterhaltung)
6. für einen Preis (Opfersammlung)
So beschreibt William A. Beckharn die Post-konstantinische Kirche in seinem ausgezeichneten Buch “Die zweite Reformation“
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Sonntag, 28. Januar 2007
einfach Gemeinde leben
risced, 02:23h
Was mich stört, ist der unsägliche Vergleich der Hausgemeinde als eines von mehreren Gemeindemodellen mit anderen. Das Problem liegt im Terminus "Hauskirche/ Hausgemeinde" - wenn ich könnte, würde ich ihn für den deutschsprachigen Raum ersetzen - aber eben nicht mit "Emerging Church" , "Missional Church", "Organic Church" oder "Simple Chruch" denn das sind auch wieder nur nichtssagende Worthülsen, die die Eigenheit haben vorübergehende Modeerscheinungen zu kreieren, die den Inhalt und die Fülle der tatsächlichen Gemeinde Jesu nicht wiedergeben können. Es ist einfach schwer es auszudrücken und die Frage ist, muß es denn sein. Wir wollen "einfach Gemeinde leben".
Das griechische Wort "ecclesia oikos" (so in der Bibel zu finden) gefällt mir am besten - aber ein solches Wort lässt sich schlecht an "den Mann bringen". Es ist die Gemeinde im "oikos" (frei übesetzt = soziales Gefüge, Basisgruppe, Familie, Großfamilie, Interessensgruppe, Subkultur ...) Mit dem gegenständlichen Haus, dem Wohnzimmer hat das nur nachrangig zu tun, denn sie kann sich überall treffen. Und wir als "Hausgemeinde" sind z.B. auch in einem "säkularen Haus" für Kreative und Künstler und auch an der Uni tätig, um solche Gemeinden zu bilden.
Diese Gemeinden ist häuslich, emerging, missional, evangelistisch, worshiporientiert, jüngerschaftsorientiert etc., unter Einbeziehung neuer Formen, weil es auf den Inhalt ankommt. Modelle sind Formen und Gemeinde ist keine Form, sondern Inhalt.
Wenn ich von Hauskirche/Hausgemeinde rede, dann meine ich eben diese einfache Kirche/ Gemeinde, die evangelistisch ausgerrichtet ist Lobpreis und Gebet sehr wichtig nimmt und einen Focus auf Gemeinschaft und Jüngerschaft setzt. Hier ein link zu einem interessanten Blog, der darüber schreibt.
http://intheway.typepad.com/in_the_way/2007/01/simple_churchwh.html
Das einzige "Gemeindemodell", das meiner Meinung nach richtig ist, ist diese ausgewogene, ausballancierte Gemeinde und die finden wir in der Apostelgeschichte als Beispiel wieder.
ric
Das griechische Wort "ecclesia oikos" (so in der Bibel zu finden) gefällt mir am besten - aber ein solches Wort lässt sich schlecht an "den Mann bringen". Es ist die Gemeinde im "oikos" (frei übesetzt = soziales Gefüge, Basisgruppe, Familie, Großfamilie, Interessensgruppe, Subkultur ...) Mit dem gegenständlichen Haus, dem Wohnzimmer hat das nur nachrangig zu tun, denn sie kann sich überall treffen. Und wir als "Hausgemeinde" sind z.B. auch in einem "säkularen Haus" für Kreative und Künstler und auch an der Uni tätig, um solche Gemeinden zu bilden.
Diese Gemeinden ist häuslich, emerging, missional, evangelistisch, worshiporientiert, jüngerschaftsorientiert etc., unter Einbeziehung neuer Formen, weil es auf den Inhalt ankommt. Modelle sind Formen und Gemeinde ist keine Form, sondern Inhalt.
Wenn ich von Hauskirche/Hausgemeinde rede, dann meine ich eben diese einfache Kirche/ Gemeinde, die evangelistisch ausgerrichtet ist Lobpreis und Gebet sehr wichtig nimmt und einen Focus auf Gemeinschaft und Jüngerschaft setzt. Hier ein link zu einem interessanten Blog, der darüber schreibt.
http://intheway.typepad.com/in_the_way/2007/01/simple_churchwh.html
Das einzige "Gemeindemodell", das meiner Meinung nach richtig ist, ist diese ausgewogene, ausballancierte Gemeinde und die finden wir in der Apostelgeschichte als Beispiel wieder.
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Mittwoch, 24. Januar 2007
Nichts Neues unter der Sonne
risced, 16:22h
Vor kurzem las ich einen Artikel zu dem Thema"Holdung Church" auf der neuen Internetseite http://www.gemeindeinnovation.net/index.php?option=com_content&task=view&id=19&Itemid=30
Ein paar Gedanken, die mir dazu kamen, möchte ich hier weitergeben und zur Diskussion angregen
"Wenn ich von der christlichen, neutestamentlichen Gemeinde spreche, dann kann es meiner Meinung nach nicht sein, dass diese Gemeinde in verschiedenen Modellen in Erscheinung treten kann, wie zum Beispiel "Hauskirche, Mega Church, Emerging Church". So wie ich die Bibel verstehe, gibt es nur ein Modell der Gemeinde und das zeigt uns die Apostelgeschichte.
Tatsächlich sehe ich aber unterschiedliche Erscheinungsformen dieser einen Gemeinde und in der Bibel sehe ich drei Erscheinungsformen:
1. Die Gemeinde im Haus (oikos), bzw. an einem bestimmten Platz (i. d. Straße, bei einer bestimmten Personengruppe, z.B. Sklaven)
2. die Gemeinde der Stadt
3. die universale Gemeinde, der übergeordnete Leib Jesu in der Welt
Wenn ich die Situation der Urgemeinde versuche nachzuvollziehen, dann meine ich zu erkennen, dass es verschiedene Gemeindaktivitäten der einen Gemeinde in Jerusalem gab. Zu dieser Gemeinde mögen vielleicht 10000 Christen oder mehr gehört haben. Man sprach hier aber niemals von zwei oder mehr Gemeinden in der Stadt - nein, es war eine Gemeinde und sie hatten keine große Halle, in der sich alle gleichzeitig trafen. Das Leben dieser einen Gemeinde äußerte sich jedoch in verschiedener Weise und in verschiedenen Formen und Strukturen.
Jeder neue Christ, der "zur Gemeinde hinzugetan wurde", wurde nicht einer bestimmten Gemeindeorganisation (mit Benennung) hinzugetan, sondern dem überordneten Leib Jesu in der Stadt Jerusalem. Wo sich die Neubekehrten dann trafen, welcher Gruppe oder Familie sie sich zugehörig fühlten, war eine andere Frage. Es hieß "Sie trafen sich täglich im Tempel und in den Häusern". Bestimmt auch im Freien - tatsächlich trafen sie sich auch in öffentlichen Häusern, z.B. im Obersaal, dort versammelten sich vor Pfingsten immerhin 120 Personen, oder im Haus der Maria, der Mutter des Johannes Markus, das war ein großes römisches Haus, wie es wohlhabende Bürger hatten. Dort hatten sicherlich auch mehr als 20 Personen Platz.
Die Bibel zeigt uns ein vielfältiges Bild der Gemeinde in Jerusalem. "Hin und Her in den Häusern" brachen sie das Brot - das dürfte zugegangen sein, wie bei Feierlichkeiten einer durchschnittlichen jüdischen Familie, bei der oft drei Generationen und auch Haussklaven zusammen waren. Bestimmt bekamen sie auch hin und wieder Besuch von den Aposteln oder von anderen Christen. Wie wir wissen, trafen sie sich auch im Tempel, in der Säulenhalle des Salomon in der mehr als tausend Leute Platz fanden. Es gab also kein einheitliches Erscheinungsbild der Gemeinde und keine "Gemeindeorganisation", wie wir sie kennen.
Das möchte ich auf heute übertragen und ich vergleiche deshalb nicht Hauskirchen mit anderen "Gemeindeformen" - allesamt sind sie Erscheinungen der einen Gemeinde und gehören zusammen.
Große "Congregations, Celebrations oder Seeker- Gottesdienste" ordne ich dann nicht in die Kategorie Gemeinde ein, es sind für mich leiglichVeranstaltungen oder Programme von Christen, z.B. aus der Stadtgemeinde, die sich zu einer bestimmten Gemeindeorganisition (Verein) zugehörig wissen, in diesem Sinne sind es die unterschiedlichen Erscheinungsformen der übergeordneten Stadtgemeinde. Und es wäre sinnvoll, dass sich alle Christen, die zur Gemeinde zählen, auch an solchen Veranstaltungen beteiligen.
Gemeinde als Leib Jesus muß aber auch sichtbar werden in einer verbindlichen und konkreten Teilhabe als Glied am Leib Jesu und das funktioniert zuerst an der Basis einer kleinen Gruppe der Gemeinde. Welche Gemeinde meinen wir nun?
Meine Gemeinde, in der ich verbindliche Gemeinschaft und Gliedfunktion am Leib Jesu ausübe, ist die Gemeinde in meinem Wohnzimmer. Der größere Verband, bzw. das nächste Netzwerk, zu dem ich mich zugehörig fühle ist unser Hauskirchen- Netzwerk. Ebenso nehme ich aber auch regelmäßig teil an Veranstaltungen konfessionell orientierter Gemeindeorganisationen unserer Stadt. Zu ihnen fühle ich mich auch zugehörig, natürlich ist das Zusammengehörigkeitsgefühl zu der kleinen Gemeinde in meinem Wohnzimmer am Stärksten. Es würde mir aber nicht einfallen diese unterschiedlichen Erscheinungen miteinander zu vergleichen weil sie eigentlich alle zusammengehören.
Wenn es um die Umsetzung der Vision von einer "Holding Church" geht, dann kommen wir zum neuralgischen Punk des Gemeindeverständnisses. Denn es gibt in der "Christlichen Landschaft "zweierlei Arten von Netzwerke, und damit auch zweierlei Arten von Leiterschaft:
Hierarchische und flache. Sie funktionieren grundsätzlich anders. Eine zentrale Leiterschaft eines Netzwerkes wird automatisch eine Hierarchie bilden und dann sind wir wieder bei dem alten Problem, der Gemeindeorganisaiton und der Bildung einer Kirche, bzw. Denomination oder Konfession. Zwar kann ein Leiter in einer Hierarchie auch nach Jesu Vorbild den Charakter eines Dieners haben, doch wird dieser Leiter in einem inneren Wiederspruch leben, weil die Hierarchie nicht dem Modell Jesu von Gemeinde entspricht.
Die gewünschte Verlinkung der verschiedenen Gemeindestrukturen ist auch kein neuer Weg, sich Gemeinde vorzustellen, sondern funktionierte genau so in der Urgemeinde, mit dem Unterschied, dass sie organisch gewachsen war. Wir brauchen das Rad also nicht neu zu erfinden, das wäre wieder Organisation statt Organiscmus. Wir sollten uns vielmehr an das Vorbild der Gemeinde im 1. Jahrhundert halten.
Bleibt allerdings, dass wir uns immer noch mit dem kranken Organismus der Gemeinde heute auseinandersetzen müssen.
ric
Ein paar Gedanken, die mir dazu kamen, möchte ich hier weitergeben und zur Diskussion angregen
"Wenn ich von der christlichen, neutestamentlichen Gemeinde spreche, dann kann es meiner Meinung nach nicht sein, dass diese Gemeinde in verschiedenen Modellen in Erscheinung treten kann, wie zum Beispiel "Hauskirche, Mega Church, Emerging Church". So wie ich die Bibel verstehe, gibt es nur ein Modell der Gemeinde und das zeigt uns die Apostelgeschichte.
Tatsächlich sehe ich aber unterschiedliche Erscheinungsformen dieser einen Gemeinde und in der Bibel sehe ich drei Erscheinungsformen:
1. Die Gemeinde im Haus (oikos), bzw. an einem bestimmten Platz (i. d. Straße, bei einer bestimmten Personengruppe, z.B. Sklaven)
2. die Gemeinde der Stadt
3. die universale Gemeinde, der übergeordnete Leib Jesu in der Welt
Wenn ich die Situation der Urgemeinde versuche nachzuvollziehen, dann meine ich zu erkennen, dass es verschiedene Gemeindaktivitäten der einen Gemeinde in Jerusalem gab. Zu dieser Gemeinde mögen vielleicht 10000 Christen oder mehr gehört haben. Man sprach hier aber niemals von zwei oder mehr Gemeinden in der Stadt - nein, es war eine Gemeinde und sie hatten keine große Halle, in der sich alle gleichzeitig trafen. Das Leben dieser einen Gemeinde äußerte sich jedoch in verschiedener Weise und in verschiedenen Formen und Strukturen.
Jeder neue Christ, der "zur Gemeinde hinzugetan wurde", wurde nicht einer bestimmten Gemeindeorganisation (mit Benennung) hinzugetan, sondern dem überordneten Leib Jesu in der Stadt Jerusalem. Wo sich die Neubekehrten dann trafen, welcher Gruppe oder Familie sie sich zugehörig fühlten, war eine andere Frage. Es hieß "Sie trafen sich täglich im Tempel und in den Häusern". Bestimmt auch im Freien - tatsächlich trafen sie sich auch in öffentlichen Häusern, z.B. im Obersaal, dort versammelten sich vor Pfingsten immerhin 120 Personen, oder im Haus der Maria, der Mutter des Johannes Markus, das war ein großes römisches Haus, wie es wohlhabende Bürger hatten. Dort hatten sicherlich auch mehr als 20 Personen Platz.
Die Bibel zeigt uns ein vielfältiges Bild der Gemeinde in Jerusalem. "Hin und Her in den Häusern" brachen sie das Brot - das dürfte zugegangen sein, wie bei Feierlichkeiten einer durchschnittlichen jüdischen Familie, bei der oft drei Generationen und auch Haussklaven zusammen waren. Bestimmt bekamen sie auch hin und wieder Besuch von den Aposteln oder von anderen Christen. Wie wir wissen, trafen sie sich auch im Tempel, in der Säulenhalle des Salomon in der mehr als tausend Leute Platz fanden. Es gab also kein einheitliches Erscheinungsbild der Gemeinde und keine "Gemeindeorganisation", wie wir sie kennen.
Das möchte ich auf heute übertragen und ich vergleiche deshalb nicht Hauskirchen mit anderen "Gemeindeformen" - allesamt sind sie Erscheinungen der einen Gemeinde und gehören zusammen.
Große "Congregations, Celebrations oder Seeker- Gottesdienste" ordne ich dann nicht in die Kategorie Gemeinde ein, es sind für mich leiglichVeranstaltungen oder Programme von Christen, z.B. aus der Stadtgemeinde, die sich zu einer bestimmten Gemeindeorganisition (Verein) zugehörig wissen, in diesem Sinne sind es die unterschiedlichen Erscheinungsformen der übergeordneten Stadtgemeinde. Und es wäre sinnvoll, dass sich alle Christen, die zur Gemeinde zählen, auch an solchen Veranstaltungen beteiligen.
Gemeinde als Leib Jesus muß aber auch sichtbar werden in einer verbindlichen und konkreten Teilhabe als Glied am Leib Jesu und das funktioniert zuerst an der Basis einer kleinen Gruppe der Gemeinde. Welche Gemeinde meinen wir nun?
Meine Gemeinde, in der ich verbindliche Gemeinschaft und Gliedfunktion am Leib Jesu ausübe, ist die Gemeinde in meinem Wohnzimmer. Der größere Verband, bzw. das nächste Netzwerk, zu dem ich mich zugehörig fühle ist unser Hauskirchen- Netzwerk. Ebenso nehme ich aber auch regelmäßig teil an Veranstaltungen konfessionell orientierter Gemeindeorganisationen unserer Stadt. Zu ihnen fühle ich mich auch zugehörig, natürlich ist das Zusammengehörigkeitsgefühl zu der kleinen Gemeinde in meinem Wohnzimmer am Stärksten. Es würde mir aber nicht einfallen diese unterschiedlichen Erscheinungen miteinander zu vergleichen weil sie eigentlich alle zusammengehören.
Wenn es um die Umsetzung der Vision von einer "Holding Church" geht, dann kommen wir zum neuralgischen Punk des Gemeindeverständnisses. Denn es gibt in der "Christlichen Landschaft "zweierlei Arten von Netzwerke, und damit auch zweierlei Arten von Leiterschaft:
Hierarchische und flache. Sie funktionieren grundsätzlich anders. Eine zentrale Leiterschaft eines Netzwerkes wird automatisch eine Hierarchie bilden und dann sind wir wieder bei dem alten Problem, der Gemeindeorganisaiton und der Bildung einer Kirche, bzw. Denomination oder Konfession. Zwar kann ein Leiter in einer Hierarchie auch nach Jesu Vorbild den Charakter eines Dieners haben, doch wird dieser Leiter in einem inneren Wiederspruch leben, weil die Hierarchie nicht dem Modell Jesu von Gemeinde entspricht.
Die gewünschte Verlinkung der verschiedenen Gemeindestrukturen ist auch kein neuer Weg, sich Gemeinde vorzustellen, sondern funktionierte genau so in der Urgemeinde, mit dem Unterschied, dass sie organisch gewachsen war. Wir brauchen das Rad also nicht neu zu erfinden, das wäre wieder Organisation statt Organiscmus. Wir sollten uns vielmehr an das Vorbild der Gemeinde im 1. Jahrhundert halten.
Bleibt allerdings, dass wir uns immer noch mit dem kranken Organismus der Gemeinde heute auseinandersetzen müssen.
ric
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Mittwoch, 24. Januar 2007
Living Room Liturgy - Many American Believers Meet in 'House Churches'
risced, 00:52h
By STEVE GROVE - ABC News
Jan. 9, 2007 — Every Monday night, Meredith Scott and eight of her friends get together at one of their homes in St. Paul, Minn. They cook a meal, share what's going on in their lives and pray together.
But Scott and her friends don't call this a Bible study or a support group — they call it a church. They are part of the growing number of Americans who are shifting from traditional churches toward more informal, intimate settings, dubbed house churches.
hier der ganze Artikel von ABC News:
http://abcnews.go.com/US/story?id=2781114&page=1
Jan. 9, 2007 — Every Monday night, Meredith Scott and eight of her friends get together at one of their homes in St. Paul, Minn. They cook a meal, share what's going on in their lives and pray together.
But Scott and her friends don't call this a Bible study or a support group — they call it a church. They are part of the growing number of Americans who are shifting from traditional churches toward more informal, intimate settings, dubbed house churches.
hier der ganze Artikel von ABC News:
http://abcnews.go.com/US/story?id=2781114&page=1
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