Sonntag, 29. März 2009
Die apostolisch- prophetische Lehre, Teil 6
Laut Eph. 2,19-20 leben wir als Gläubige in dem geistlichen Haus Gottes, das auf der Grundlage der Apostel und Propheten mit dem Grundstein Jesus Christus aufgebaut ist. Wir sind Gottes Hausgenossen und als Mitbewohner betraut mit der Verwaltung aller Güter, die es in diesem Hause gibt. Gott erwartet von uns eine treue Haushalterschaft über das, was er uns anvertraut hat. Folgende Bibelstellen führen uns tiefer in diese Zusammenhänge.

"So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien abreiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen Weisung erteilen solltest, nichts anderes zu lehren noch mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern sich abzugeben, die mehr Streitfragen hervorbringen, als sie den Verwalterdienst Gottes fördern, der im Glauben geschieht. Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben." (1.Tim.1, 4-5)

Nicht lange nach der Gündung der Gemeinde in Ephesus, vielleicht 3- 5 Jahre später, gab es durch uneinsichtige Leute immer wieder nutzlosen Streit über Lehrfragen. Die Ältesten waren nicht in der Lage, diese Streitigkeiten zu schlichten, deshalb sollte Timotheus bleiben und dafür sorgen, dass durch apostolisch- prophetische Lehre die geistlichen Güter der Gemeinde richtig verwaltetet werden. Dabei ging es darum, das Wichtige von dem Nutzlosen zu trennen und sich auf das zu konzentrieren, was die Gemeinde weiterbringt. Das Endziel der "Weisung" sollte die reine Liebe und der ungeheuchelte Glaube sein. Hier steht das griechische Wort parangelia, es bedeutet "eine Anweisung, ein Gebot, das man von einem Herrn empfangen hat, an andere weitergeben". Der Verwalterdienst des Timotheus bestand also darin, durch die richtige Lehre praktische Anweisungen zu geben, damit die ganze Gemeinde in die von Gott gezeigte Richtung gehen kann, eine wahrhaft apostolisch- prophetische Aufgabe.

1. In der Gemeinde haben wir alle einen Verwalterdienst von Gott bekommen. Unser Dienst soll auf die "reine Liebe"und auf den "ungeheuchelten Glauben" ausgerichtet sein. In 1.Petr. 4,10 lesen wir:
"Wie jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dient damit einander als gute Verwalter der verschiedenartigen Gnade Gottes."
Unsere Verantwortung besteht darin, mit unseren natürlichen und geistlichen Gaben gut hauszuhalten und zwar so, dass wir dem anderen damit dienen und zur Auferbauung der ganzen Gemeinde beitragen. Zum Nutzen aller sollen die Gaben eingesetzt werden, sagt Paulus in 1.Kor.12.7. Dadurch wird das Haus Gottes gebaut.

2. Daneben gibt es Einzelne in unserer Mitte, die Gott mit einer zusätzlichen Verwaltung beauftragt hat, es sind die "Ältesten, Aufseher" oder "Hirten" der lokalen Gemeinde. Ihre größere Verantwortung schliesst die Versorgung der Gemeindeglieder mit ein. Von ihnen erwartet Gott eine besonders Integrität und einen vorbildlichen Verwalterdienst, der zur Nachahmung reizt. In den Anweisungen an Titus (Tit.1,7-9) beschreibt Paulus den Charakter und die Aufgaben dieser Verwaltung:
"Denn der Aufseher muß untadelig sein als Gottes Verwalter, nicht eigen- mächtig, nicht jähzornig, nicht dem Wein ergeben, nicht ein Schläger, nicht schändlichem Gewinn nachgehend sondern gastfrei, das Gute liebend, besonnen, gerecht, heilig, enthaltsam, der an dem der Lehre gemäßen zuverlässigen Wort festhält, damit er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen."

3. Schließlich beschäftigt sich die Schrift auch mit speziellen Dienern und Haushaltern der Gemeinde, die von Gott mit der Verwaltung von Geheimnissen beauftragt sind. So heißt es in 1.Kor.4,1:
"Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes. Übrigens sucht man hier an den Verwaltern, daß einer treu befunden werde."
Diese Geheimnisse, griech. "mysterion" sind keine myteriösen Kulte oder geheime Lehren und Offenbarungen, sondern beinhalten das "Geheimnis Christi" und seiner Gemeinde, die sein Leib ist. Die Vorsilbe myo kommt von Auge und Lippe - sie haben geöffnete Augen wie ein Prophet um die Geheimnisse zu sehen und einen geöffneten Mund wie ein Apostel, um das zu verkündigen, was Gott ihnen anvertraut hat.
In der Überregionalen Gemeinde, also in dem ihnen von Gott anvertrauten Wirkungskreisen (Netzwerke), unter mehreren Gemeinden, hat Gott ihnen die Verwaltung anvertraut, ihre empfangene Einsicht und Weisung für den Aufbau der Gemeinde in Vollmacht und Verantwortung einzusetzen, sie geben die apostolisch- prophetische Lehre weiter.

Ric

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Samstag, 28. März 2009
Die apostolisch- prophetische Lehre, Teil 5
Die Tätigkeit der Apostel und Propheten hatte viel mit praktischer Arbeit zu tun, insofern es darum ging den Christen und den Gemeinden vor Ort Anleitung zu geben, wie sie im Alltag und in der Gemeinschaft die Glaubensgrundsätze unter der Führung des Heiligen Geistes und mit Hilfe der Gaben praktisch umsetzen konnten.

1. Ihre Lehre war nicht vergleichbar mit den Vorträgen, die in dieser Zeit bekannte Redner an Seminaren, Schulen und in öffentlichen Auditorien hielten. Diese Lehrer reisten wie die Apostel und Propheten im Römischen Reich umher und hatten ihre Anhängerschaft. Gute Reden waren sehr beliebt und überall verbreitet, in der Regel waren es aber abstrakte und theoretische Lehren. Nach dem Tod der Apostel, dauerte es nicht lange, dass die gute rhetorische Rede mit großem Allgemeinwissen und philosophischem Anstrich als Vorbild für die christliche Predigt genommen wurde. Im 2. Jahrhundert erblühten die ersten theologischen Schulen, die sich mehr und mehr am Ideal der griechisch- römischen Gelehrsamkeit orientierten. Nicht wenige der apostolischen Väter, die nach den Aposteln kamen, wie zum Beispiel Himerius, Basilius, Chrysostomos oder Ambrosius folgten dem Trend der Zeit. Ihre Predigten waren gut vorbereitete Reden auf hohem intellektuellem Niveau mit ausgefeilter Rhetorik.

2. Ganz anders die Lehre der Apostel und Propheten im ersten Jahrhundert. Sie war ganzheitlich und hatte die Transformation des Menschen und den Aufbau der Gemeinde als ein geistliches Haus zum Ziel. Das neue geistliche Leben, das entstanden war musste in adäquate Bahnen gelenkt werden und dazu war es nötig, auch die richtigen Strukturen vorzubereiten, in denen sich das Leben der Gemeinde entfalten konnte.
Das Wort Gottes gibt uns auch im Alten Testament neben Noah, Mose und David noch andere apostolisch- prophetische Vorläufer bzw. Prototypen, von denen wir auch heute viel lernen können. An ihnen sehen wir diesen praktische Aspekt der beiden Dienste ganz deutlich. Zum Beispiel Nehemia und Esra, die beide geführt durch die starke Hand Gottes auf ihre Art den Aufbau der Stadtmauer Jerusalems bewerkstelligten. Oder der Stadthalter Serubbabel und der Hohepriester Jeshua, die später dafür sorgten, dass der Opferaltar und der Tempel wieder aufgebaut wurden. Wenn wir die Geschichten über sie lesen, dann spüren wir etwas von der praktischen Dimension des Dienstes, der uns im Neuen Testament auf eine neue geisltiche Art als apostolisch- prophetischer Dienst begegnet.

3. Die Einflussnahme des Apostels durch Lehre war insofern praktisch, dass sie den Überblick über die ganze Gemeinde behielt und es verstand, Richtlinien und Anleitung zu geben, um eine gute geistliche "Konstruktion" der Gemeinde zu gewährleisten, während der prophetische Teil mehr das Beziehungsgeflecht der Gemeinde im Focus hatte und die Beziehung der einzelnen Gläubigen zu Gott thematisierte.
Wenn wir die Briefe der Apostel (Petrus, Johannes, Paulus) lesen, dann sehen wir, dass ihre "Belehrungen" überwiegend den praktischen Aufbau der Gemeinde und das Verhalten und den Umgang der Christen untereinander und in der Gemeinde behandelten - es waren also weniger philosophisch- geistliche Abhandlungen über die Tiefe des Glaubens.

Ric

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Freitag, 27. März 2009
Die apostolisch- prophetische Lehre, Teil 4
Die Aufgabe der drei Dienste ist es, alle Gemeinden des Netzwerkes mit der apostolisch- prophetischen Lehre zu versorgen, dazu müssen sie mobil sein - im Gegensatz zu den Hirten üben sie ihre Lehrautorität für die Gemeinden in einer ganzen Region aus.
In 2.Kor 10,15-16 spricht Paulus darüber:
"... dabei rühmen wir uns nicht ins Maßlose mit fremden Arbeitsleistungen, haben vielmehr die Hoffnung, wenn euer Glaube wächst, unter euch entsprechend unserem Wirkungskreis groß gemacht zu werden bis zum Übermaß und dann das Evangelium weiter über euch hinaus zu verkündigen, nicht in fremdem Wirkungskreis uns dessen zu rühmen, was schon fertig ist."

1. Paulus spricht hier von "Wirkungskreisen" innerhalb derer er tätig ist und er möchte sich nicht rühmen und darüber hinaus, in fremden Wirkungskreisen arbeiten. Das griechische Wort für Wirkungskreis ist "kanon" das bedeutet auch Masstab, Richtschnur, Regel es ist hier der Bereich, innerhalb dessen der Apostel das Mandat bzw. die Autorität hat, den Masstab Gottes durch die entsprechende Lehre aufzurichten. Nicht überall wurde die apostolisch- prophetische Lehre des Paulus akzeptiert, in manchen Regionen, wie z.b. später in Kleinasien wollte man ihn nicht mehr hören - dort hatte er keinen Einfluss. Doch da, wo er akzeptiert wurde, konnte er die Fundamente für die Gemeinden legen, die Jünger trainieren und Älteste einsetzen.

2. Als Paulus auf seiner dritten Missionsreise nach Ephesus kam, fand er dort die 12 Johannesjünger und legte in ihnen das Fundament einer tiefen Bekehrung zu Jesus Christus mit Taufe und Erfüllung im Heiligen Geist. Ich denke, das war der Momet der Geburt der Gemeinde in Ephesus, die sich dann weiter auf die Stadt ausbreitete. Später mietete sich Paulus in der Schule des Tyrannus ein, da es kein Gemeindezentrum mit Gebäude gab und begann dort etwa zwei Jahre lang täglich die Jünger zu lehren. Die Gemeinde, die sich über all in den Privathäusern traf wurde nun durch die apostlisch- prophetische Lehre gestärkt und erhielt eine soliden Grundstock, auf dem andere Dienste weiter aufbauen konnten.

3. Gewöhnlich arbeitete Paulus im Team, mit anderen Aposteln, Propheten und Lehrern zusammen und war mobil in mehreren Wirkungskreisen innerhalb des damaligen römischen Reiches tätig. In den Berichten der Apostelgeschichte und in mehrern Lehrbriefen erhalten wir Informationen über seine Missionsreisen. (In meinem Buch "Die erste Gemeinde - die frühe Kirche", siehe links unten, habe ich diese Reisen chronologisch aufgeführt.) In der Zusammenarbeit mit Titus und Timotheus sehen wir, wie es ihnen möglich war, in bestimmten Wirkungskreisen vollmächtig tätig zu werden. Als Paulus wegen der Konflikte in Korinth in seinen Briefen die nötige apostolisch- prophetische Unterweisung und Ermahnung gab, liesen sich die Korinther anfangs dadurch nicht beeidrucken. Da Paulus in Ephesus unabkömmlich war, schickte er Titus mit einem weiteren Brief zu ihnen. Dann erst gelang es Titus die Hausgemeinden zurechtzubringen und eine Spaltung abzuwenden. In Kreta sollte Titus später in jeder Stadt Älteste einsetzen und eine grundlegende Gemeindestruktur etablieren, das war keine leichte Arbeit, da der Umgang mit den Christen in Kreta nicht einfach war. Zu diesem Wirkungskreis gehörten offensichtlich mehrere Städte und in jeder Stadt wiederum waren es mehrere Gemeinden, die durch Paulus und seine Mitarbeiter, betreut wurden.
Auch Timotheus war ein Apostel, der in Vertretung für Paulus in Ephesus bleiben sollte, um die vielen kleinen Hausgemeinden der Stadt zu betreuen. Er sollte trotz Widerstände und persönlicher Herausforderungen fortfahren den Kanon der apostolisch- prophetischen Lehre zu etablieren. Darüber hinaus erwartete Paulus, dass sein junger Mitarbeiter dort auch als Evangelist wirken sollte.

Ric

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Donnerstag, 26. März 2009
Die apostolisch- prophetische Lehre, Teil 3
Apostolisch- prophetische Lehre ist immer eine Lehre, die zur Veränderung führt, wenn sie bereitwillig aufgenommen wird, weil sie sich nicht an den Verstand richtet, sondern an den geistlichen Menschen.

1. In diesem Sinne ist sie nicht intellektuelle Weisheit und nicht Wissen oder Bildung, sondern eine Kraft, die durch das verkündete Wort wirksam wird. Wie Paulus in 1.Kor 2,4 sagt: "und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft". Diese Art von Lehre oder Rede wirkt durch den Heiligen Geist und veranlasst den Hörer zum Tun und zur Umsetzung des Gehörten, sie erzeugt Glauben, der durch die Liebe Gottes tätig wird. Sie ist die richtige Verkündigung, zum richtigen Zeitpunkt zu den richtigen Leuten in der Vollmacht des Heiligen Geistes. Für die Gemeinde und für den einzelnen Gläubigen ist eine solche Verkündigung notwendig, damit echtes Wachstum dadurch geschieht.

2. Deshalb wird diese Lehre im prophetischen Sinne auch eine bestimmte Richtung für die Gemeinde und/ oder für den einzelnen weisen und Offenbarung enthalten. Darüber, wie der momentane Zustand ist, welches die Herausforderungen der Gegenwart sind, worin die Blockaden aus der Vergangenheit bestehen und was wir in der Zukunft getan werden muss. Sie enthält die Weisheit, die nötig ist, um stabil und sicher das eigene leben und die Gemeinde zu bauen, sie unterscheidet und klärt, welche Methoden, Verhaltensweisen und Aussagen satanischen, menschlichen oder göttlichen Ursprungs sind.

3. Paulus erklärt in 1. Kor.12,28:
"Und die einen hat Gott in der Gemeinde eingesetzt erstens als Apostel, zweitens andere als Propheten, drittens als Lehrer, sodann Wunder-Kräfte, sodann Gnadengaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Leitungen, Arten von Sprachen"
Meines Erachtens wird hier nicht die Hierarchie einer lokalen Gemeinde beschrieben, sondern die Prioritäten in der übergeordneten Gemeinde, der Gemeinde einer Region aufgezeigt. Dort gilt eine göttliche Ordnung, die besagt, dass das Fundament der Gemeinden zuerst von den Aposteln und von den Propheten gelegt werden soll, dann folgt die Aufgabe des permanenten Lehrens in allen Gemeinden, wo die Ältesten und Diakone letztlich die Verantwortung übernehmen und jede einzelne Gemeinde vor Ort leiten und versorgen.
Durch die rotierende apostolisch-prophetische Verkündigung erhalten die Gemeinden zunächst die nötige Grundaussattung und Ausrichtung, damit sie auf gutem Fundament stehen können. Vergleichbar ist das mit einem großen Garten, in dem durch apostolisch-prophetische Initiative verschiedene Gewächse (Gemeinden) gepflanzt werden. Gemeinden werden ins Leben gerufen bzw. gezeugt und bekommen die Nahrung, damit sie tiefe Wurzeln setzen können und überlebensfähig werden. Als nächstes ist der Dienst der Lehrer notwenig, der die jungen Pflanzungen genügend wässert. In diesem Sinne waren im 1. und 2. Jahrhundert die Apostel, die Propheten und die Lehrer ständig unterwegs, um Gemeinden zu gründen, zu stärken und die Jünger auszubilden. Dazu lesen wir in 1.Kor.3,6-8:
"Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben. So ist weder der da pflanzt etwas, noch der da begießt, sondern Gott, der das Wachstum gibt. Der aber pflanzt und der begießt, sind eins; jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit."

Die Hege und Pflege des Gartens übernahmen die "Auseher" (episkopos), die in der Funktion der Hirten und Ältesten arbeiteten, sie hatten dann auch die lokale Lehrautoriät im Sinne des gelegten Fundaments.

Ric

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Mittwoch, 25. März 2009
Die apostolisch- prophetische Lehre, Teil 2
In 1.Kor.3,11-12 lesen wir:
„Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf; jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus."
1. Paulus bezeichnet sich hier als einen Baumeister (griech. architekton) der ein Fundament für die Errichtung eines geistlichen Hauses gelegt hat. Dabei betont er ausdrücklich, dass es für uns keinen anderen Grund gibt, außer Jesus Christus. Das geistliche Fundament, das der Apostel legte ist also keine neue Offenbarung, sondern die alte Offenbarung, die schon Petrus im Gespräch mit Jesus in Mt. 16 hatte, als dieser sagte: „Du bist der Christus“. Gemeinde muss immer auf einer wahren Christus- Offenbarung aufgebaut sein, das sind Menschen, die durch ihre Umkehr das Fundament Jesus tief in ihr Leben integriert haben. Das ist in den heutigen Gemeinden keine Selbstverständlichkeit mehr, denn viele Gläubige bauen ihr Leben nicht richtig auf diesem Fundament auf. Geistliche Schwäche, Unreife Religiosität und Irrlehre sind oft das Ergebnis. Meistens liegt das aber nicht an der Lauheit der Gläubigen, so meine ich, sondern an dem Mangel an echter apostolisch- prophetischer Verkündigung.
Paulus sagte, „als ein weiser Baumeister …“ legte ich das Fundament, als jemand, der sein Handwerk versteht, der ein Experte auf seinem Gebiet ist und zusätzlich noch mit Weisheit agieren kann. Solche Bauleiter und Architekten sind in unseren Gemeinde von Nöten, denn die menschliche Neigung von Organisatoren und Gemeindeleitern geht immer wieder stark in die Richtung, sich Anleihen aus der Welt des Managements, der Psychologie und anderen Diziplinen zu nehmen, um Gemeinde zu organisieren. Damit aber die Ältesten einer Gemeinde und auch alle Gemeindeglieder echte geistliche Leitung und Anweisung bekommen ist die Begleitung durch apostolische und prophetische Ratgeber wichtg. Sie haben den geistlichen Überblick über das ganze Bauwerk und das nötige Verständnis, wie die „Konstruktion“ erfolgen soll. Das hat unter anderem auch damit zu tun, dass sie genau wissen, wer zu welcher Aufgabe und zu welchem Dienst von Gott wirklich berufen ist. In Eph.4,11 ist die Rede von Diensten, die Jesus der Gemeinde gegeben hat, damit die Heiligen zugerüstet und auferbaut werden. Die Auferbauung, von der hier gesprochen wird (griech. oiko domeo), ist im warsten Sinne des Wortes vergleichbar mit dem Aufbau eines Hauses (oikos = Haus - domeo = bauen). Für diesen Aufbau sind natürlich viele Dienste nötig, der apostolisch- prophetische Dienst hat in dem Ganzen eine Schlüsselaufgabe.

2. Wie ein Architekt hält der Apostel den Plan für den Bau der Gemeinde in der Hand, seine Anweisungen sind wichtig für alle Beriche und Arbeitsgebiete am gesamten Bauwerk. Nur wenn der Plan befolgt wird, kann das Haus den Belastungen standhalten. Wichtig ist, zu verstehen, dass der Plan, den der Apostel hat, nicht sein eigener Plan ist. Er hat ihn nicht erfunden oder entwickelt, er hat ihn selbst nur ausgehändigt bekommen, von dem Bauherrn, der Gott selbst ist. „Auf diesen Felsen will ICH meine Gemeinede bauen, sagte Jesus in Mt.16. Der Apostel ist der Archtiekt, auf dem Bauplatz, der den Plan des Bauherrn umsetzen weill.
In der Geschichte Gottes mit seinem Volk sehen wir durchgängig dieses Muster, das sich meiner Meinung nach bis heute nicht geändert hat. Es ist ein Grundsatz, den Gott verfolgt, den wir schon bei den ersten „Prototypen von Gemeinde“ im AT sehen können: Gott offenbarte Noah, dass er eine Arche bauen soll, weil eine große Flut kommt und er offenbarte ihm auch bis ins kleinste Detaill, mit Massangaben und Sonderheiten, wie die Arche gebaut werden soll. Auch Mose offenbarte Gott seine Absichten mit dem Bau einer Stiftshütte. Er zeigte ihm wie und mit welchen Materialien sie gebaut werden soll. Und David erhielt den ganauen Plan für den Tempel, den später sein Sohn Salomon errichtete. Gott suchte sich immer bereite Leute, die nah an seinem Herzen waren, um ihnen seine Gedanken für die Gemeinschaft der Gläubigen zu offenbaren. Insofern waren die erwähnten Personen apostolisch- prophetische Vorläufer der Gemeinde. Im NT sehen wir, dass alle diese Gedanken und Pläne Gottes sich auf die Sendung seines Sohnes konzentrierten und zur Vollendung kamen. In Jesus Christus haben wir das Fundament und den Plan des Gemeindebaus selbst. Sein Leib ist die Gemeinde und wir alle zusammen genommen als Glieder können uns identifizieren mit diesem Leib.

Ric

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Dienstag, 24. März 2009
Die apostolisch- prophetische Lehre, Teil 1
Die folgenden drei Bibelstellen sehe als ich grundlegend für die Begründung der apostolisch- prophetischen Lehre:
„Sie (die Jünger) verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.“ (Apg 2,42)
„Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist.“ (Eph.2,19)
„Denn mir ist durch Offenbarung das Geheimnis zu erkennen gegeben worden - wie ich es oben kurz geschrieben habe; beim Lesen könnt ihr meine Einsicht in das Geheimnis des Christus merken das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht zu erkennen gegeben wurde, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart worden ist.“ (Eph.3,3-5)

1. Die ersten Jünger in Jerusalem kamen in den Häusern zusammen, um unter anderem, die „Lehre der Apostel“ zu hören. Entweder waren die Apostel selbst dabei immer wieder anwesend und lehrten, was sie von Jesus gelernt hatten, oder andere Jünger lehrten das, was sie von den Aposteln gehört hatten. Diese Lehre war einer der vier Grundelemente der Versammlungen. Es gab damals in der Jerusalemer Gemeinde noch keine Propheten, die traten erst 8- 10 Jahre später in Erscheinung.
2. Mehr als 20 Jahre später schrieb Paulus seinen Brief an die Epheser und klärte diese auf, dass die Gemeinde Jesu auf der „Grundlage der Apostel und Propheten“ aufgebaut ist. Es gab die Gemeinde schon vor Paulus und vor dem Erscheinen der ersten neutestamentlichen Propheten, also muss Paulus jetzt eine neues und mehr differenziertes Bild über den Aufbau der Gemeinde vor Augen gehabt haben, in dem das Wirken der Apostel und der Einfluss der Propheten zusammen die wichtigsten geistlichen Grundlagen der Gemeinde bildeten.
Wenn wir die Gemeinde als ein geistliches Haus sehen, dann war und ist Jesus der erste Stein, der Grundstein, bzw. der Eckstein, auf dem, oder an dem die beiden nächsten Steine des Apostels und des Propheten gelegt wurden, damit ein festes Fundament entstand. Wenn Apostel und Propheten eine Gemeinde gegründet hatten, blieben sie nicht an diesem Ort, sondern wanderten weiter, um eine weitere Gemeinde zu beginnen. Was aber in der Gemeinde blieb, war die Lehre, die von ihnen weitergegeben wurde, als Fundament für das geistliche Haus der Gemeinde.
3. Das bestätigt auch der nächste Text, in dem Paulus von einem Geheimnis spricht, das Gott nur den Aposteln und den Propheten geoffenbart hat, das für die Entwicklung bzw. für den Bau der Gemeinde wichtig ist. Es kann also nicht nur die Lehre der 12 Apostel gewesen sein, auf der die Gemeinde in den nachfolgenden Jahrhunderten gegründet wurde, sondern auch die Lehre der Apostel und der Propheten, die nach ihnen kamen. Das sehe ich als ein Indiz dafür, dass es auch heute noch Apostel und Propheten geben sollte und gibt, die durch ihre Lehre das Fundament der Gemeinde legen.
4. Der Grundstein jeder Gemeinde damals und heute bleibt der selbe, es ist der Eckstein Jesus Christus. Aber die Apostel und Propheten, die dicht an Ihn und mit Ihm zusammen gebaut sind wechseln und sind immer wieder anders. Apostel und Propheten verstehen durch Offenbarung das Geheimnis, wie der Grundstein Jesus Christus als Fundament für eine bestimmte Gemeinde gelegt werden soll. Nicht nur wie das ganze Gemeindehaus aus vielen lebendigen Steinen aufgebaut werden soll, sondern auch, wie jeder einzelne Gläubige den Grundstein Jesus Christus in seinem eigenen Leben richtig legt, damit gut gebaut werden kann. Das hängt immer mit einer tiefen und radikalen Umkehr zusammen.

Fortestzung folgt

Ric

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Donnerstag, 11. Dezember 2008
Besteht nicht auch in Hauskirchen durch den fünffältigen Dienst die Gefahr, Konsumchristen zu züchten?
Die Dienste aus Eph.4.11, ich denke, dass die gemeint sind, sind nicht da, um die Gläubigen der Gemeinde zu unterhalten, geschweige denn um eine Show abzuziehen. Vielmehr ist ihre Aufgabe die Gläubigen auszubilden und sie für die Praxis reif zu machen. Wörtlich heißt das in dem Bibeltext so:
"Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi."
Die Dienste sind also keine Entertainer, Comediens oder Schauspieler, sondern hart arbeitende Trainer, Coaches bzw. Ausbilder. Ihr Ziel ist, dass die "einfachen Christen" nicht Zuschauer und Gäste in der Gemeinde bleiben, sondern fähig werden, Teil des gesamten Leibes zu werden und den Dienst selbst zu tun. Die Dienste dürfen nicht die Arbeit und die Verantwortung der Gläubigen übernehmen - sie lehren und geben ihr Vorbild zuerst und führen dann die Jünger der Gemeinde zur Selbständigkeit und gehen weiter.
In Eph.1,19-20 heißt es:
"So seid ihr nun nicht mehr Fremde (Gäste) und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist."

Als "Mitbürger und Gottes Hausgenossen" haben alle Gläubige Mitverantwortung an der Gemeinde, mit Rechten und Pflichten, sich zu beteiligen und die verschiedenen Bereiche aktiv mitzugestalten. Gerade die kleine und überschaubare Gruppe einer einfachen Gemeinde bietet ein ideales Umfeld, alle können sich hier am Leben und am Dienst beteiligen. Die Dienste helfen den Einzelnen, ihren Platz entsprechend der Gaben und Fähigkeiten einzunehmen, um aktiv mitwirken zu können. Jeder hat seine spezifische Aufgabe, das ist der kooperative Leib Christi.
Nicht zu verwecheseln mit einer "Veranstaltung" bei denen es Akteure und Zuschauer gibt, wie im Theater.

Ric

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Samstag, 8. November 2008
Die Suche nach dem persönlichen prophetischen Wort
Gott hat seinen Jüngern unter anderem die prophetische Gabe gegeben – nicht allen aber doch auch nicht wenigen. Das tat er aus guten Gründen. Nach meiner Überzeugung ist Gott auch heute noch in dieser Art in seinem Leib aktiv. Und ich stimme dem Wort zu:
1 Thessalonicher 5:19 Den Geist löscht nicht aus! 20 Weissagungen verachtet nicht, 21 prüft aber alles, das Gute haltet fest! (rev. Eelb.)

Neben dem, dass Gott zu seiner Gemeinde auch durch die prophetische Gabe redet, finden wir auch, dass er zu einzelnen Menschen persönlich so durch Dritte redet. Gott will mit uns in einen dynamischen Dialog treten und dazu wählt er verschiedene Wege. Eine sehr schöne Sache, will ich meinen.

In den vielen Jahren (nahezu 30 nun) in denen ich mit der konkreten Umsetzung der prophetischen Gabe im Leib Christi zu tun habe beobachte ich, dass der Anteil der persönlichen prophetischen Worte wesentlich höher zu sein scheint, als das, was Gott so zu ganzen Gemeinden redet. Das macht mich nachdenklich, denn das sagt auch viel über uns und unsere Beziehung / Haltung gegenüber Gott aus.

Zunächst betrachten wir mal die Qualität der vielen persönlichen prophetischen Worte.
Da kommen wir auf ein eigentlich trauriges Ergebnis. Genau hingesehen ist das meiste, was dort „prophetisch“ geäußert wird, kaum oder garnicht prophetisch. Nicht weniges davon ist lediglich Ausdruck des Herzens des „prophetischen“ Redners. Das ist nicht wirklich so schlimm, wie mancher jetzt evtl. denken mag. Es hängt eben viel davon ab, wie wir damit umgehen.
Dann ist vieles, was da mitgeteilt wird oft so unscharf, dass man unmöglich beurteilen kann, ob es nun prophetisch ist oder nicht oder in wie weit es das ist.
Ok, niemand wird als Prophet geboren. Klar bedarf es guter Lehre und ein gutes Maß an Vertrautheit mit Gott und auch Übung, damit diese Gabe in ihrer individuellen Ausübung geschärft wird. Daher ist es Verständlich, wenn so manches prophetische Wort (noch) nicht so scharf oder so ungetrübt durch den prophetisch Redenden selbst ist. Dafür sollen wir uns ja im geschützten Raum unserer Versammlungen darin üben.
1 Korinther 14:1 Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen Gaben, besonders aber, daß ihr weissagt! (rev. Eelb.)

Dennoch ist es wichtig, dass wir einen nüchternen Blick auf all das prophetische Geschehen unter uns bewahren. Leider tun sich da nicht wenige sehr schwer mit. Obwohl wir klar aufgerufen sind, alle prophetischen Worte zu prüfen (egal wer von uns sie weitergibt), empfinden doch manche eben diese Prüfung als Infragestellung der Person des prophetisch Redenden. Nicht nur dass diese Meinung nicht gut und eher unreif ist, eine solche Haltung vergiftet zudem die gute Gabe Gottes. Bei allem Prophetischen geht es zentral um Gott und was er zu uns reden will und nur ganz ganz am Rande um den, der dieses Reden Gottes weitergibt. Hier ist zu oft der Fokus verschoben und wir sollten unter uns daran arbeiten solches abzulegen.
Ich nehme mich selbst hier absolut nicht heraus! Obwohl oder gerade weil ich nun lange Jahre Übung und Praxis in der Ausübung dieser Gabe habe, bin ich mir bewusst, wie wichtig es ist, dass jedes prophetische Wort geprüft wird.
Dabei können wir als Weitergebende sehr entspannt sein: haben wir Gott richtig gehört, so wird er selbst das Weitergegebene auch bestätigen. Fällt das eine oder andere, schon von uns gedeutete oder hinzugefügte, heraus, wird nur das wahre Reden Gottes um so deutlicher. Was wollen wir mehr?

Primärer und sekundärer Dialog.
Der Umstand, dass der Anteil der persönlichen prophetischen Worte so enorm hoch ist, hat mich nachdenklich gemacht. Eigentlich ist die prophetische Gabe ein sekundäres Instrument des Dialogs, den Gott mit uns führen möchte. In der Regel geht dieser Dialog über Dritte und neigt dazu unscharf und oft undeutlich zu sein. Der direkte Weg, von Gottes Herz zu unserem Herz ist der primäre Weg, wie Gott mit seinen Kindern kommunizieren möchte. Dennoch gibt es viele Aspekte und Gründe warum das noch, trotzdem oder zeitweise nicht so gut funktioniert. Hier ist das prophetische Wort sehr hilfreich.

Nachdenklich macht es, wenn man beobachtet, wie sehr es manchen Christen nach einem persönlichen prophetischen Wort verlangt, wenn Propheten oder prophetisch Begabte unter uns sind. Ich befürchte dass dieser Umstand auch ein Ausdruck unserer gestörten Kommunikation mit unserem Gott ist. Oft sicherlich auch ein Sehnen nach Zuspruch und Trost in bestimmten Zeiten unseres Lebens. Auch wenn wir eigentlich wissen, wie Gott zu uns steht, kann ein solches zusätzliches prophetisches Wort sehr gut tun. Das ist wohl so ähnlich wie bei Liebespaaren: auch wenn sie wissen, dass der andere sie liebt, tut es gut es nochmal zu hören. Da Gott ein herzlicher Liebhaber seiner Kinder ist – warum sollte er dann nicht auch immer wieder so seine Liebe bekunden?

Leider habe ich aber auch Verhaltensmuster im Leib Christi beobachten müssen, die mich traurig machen. So musste ich zu oft miterleben wie aus der prophetischen Gabe mehr oder weniger eine Art Wahrsagerei gemacht wurde und wird. Da gibt es „Propheten“ die schon vor ihrem Kommen in eine Gemeinde die Namen derer bekommen möchten, denen sie mit ihrer Gabe dann dienen wollen. Wenn sie dann da sind geben sie erst eine Menge von dem preis, was „Gott ihnen über die Person offenbart“ habe, um dann ein Wort für die Zukunft derselben weiterzugeben. Beeindruckend – aber leider können das auch div. Varieteekünstler, ganz ohne prophetische Begabung. Wozu, bei genauer Betrachtung, soll das auch gut sein? Um den Propheten und seine Gabe zu bestätigen? Sind wir in unseren Versammlungen derart mit der prophetischen Gabe unterversorgt, dass wir soetwas bräuchten? Und wenn dem so ist, warum streben wir nicht eher danach unter uns diese Gabe zu pflegen? Eben so wie es Paulus uns im 1.Kor. 14 sagt.
Oder es kommen Propheten mit noch spektakuläreren Auftritten, um ihren „prophetischen Worten“ noch mehr Nachdruck zu verleihen. Ich verzichte hier jetzt auf weitere Beschreibungen dessen – Beispiele davon sind leider nur allzu bekannt.
Was noch schlimmer ist, ist der Umstand dass immer mehr außerbiblische, teils okkulten Dinge als angebliche „Prophetie“ in unseren Versammlungen Raum gewinnen. Dinge, die vor nicht allzu langer Zeit klar als esoterische Dinge erkannt wurden, finden heute Zugang in unsere Gottesdienste. Aber darüber wollte ich hier jetzt eigentlich nicht weiter schreiben – daher vertiefe ich das nicht weiter.

Worum geht es Gott mit der prophetischen Gabe und worum geht es uns dabei?
Das ist die Frage, der wir uns stellen müssen. Dem sollten wir uns stellen, denn wenn wir diese Fragen bewegen, wird Gottes Gabe unter uns schärfer und reiner werden. Gottes Präsenz in seinem Leib wird dann offenbar und wir könnten wohl mehr als heute das sehen, wovon Paulus sprach:
1 Korinther 14:24 Wenn aber alle weissagen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt; 25 das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird er auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und verkündigen, daß Gott wirklich unter euch ist. (rev. Elb.)

Ich habe für mich erkannt, dass es Gott lieber ist, wenn er von Herz zu Herz mit mir kommunizieren kann und nur in bestimmten Fällen durch einen Prophet zu mir zu reden. Vermittelt mir Jemand ein prophetisches Reden Gottes für mich, so darf ich es entspannt in meinem Herzen prüfen und darauf vertrauen, dass Gott das herausfiltern wird, was er dadurch zu mir sagen wollte. Ich werde mich auch nicht wieder in eine Warteschlange stellen um von einem Propheten ein Wort für mich zu erhalten. Weiß ich doch, dass wenn dies ein echter Prophet Gottes ist und Gott mir durch ihn etwas zu sagen hat, Gott dafür sorgen wird dass dieser Prophet sich zu mir wendet.
Was mich noch mehr begeistert ist, dass Gott solche, die die prophetische Gabe nicht haben oder nicht so darin geübt sind, auch an der prophetischen Gabe anderer, gereiften Propheten Anteil haben lässt. So können wir erleben, dass tatsächlich die körperliche Nähe eines oder mehrerer Propheten die prophetische Gabe auch bei Dritten zeitweise ansteigen lässt. Ein Beispiel davon lesen wir beim König Saul, der unter den Prophetenschülern weilend auch weissagte – ansonsten aber nie solches tat. (zB 1. Sam. 10:11) Ich habe das selber in der Schulung durch einen Propheten erleben können und habe seitdem öfter anderen dabei behilflich sein können, selbst einen prophetischen Eindruck oder ein prophetisches Wort zu empfangen. Meine Aufgabe war und ist es dabei dem Fragenden dabei zu helfen in seinem Herzen das Reden Gottes zu hören. Wenn dies möglich ist, brauchen diese kein weiteres prophetisches Wort durch mich vermittelt. Gott ist in diesem Geschehen so treu, dass es mich immer wieder zum Erstaunen bringt. Das schönste dabei: ich selbst als Prophet oder prophetisch Begabter trete dabei in den Hintergrund – so wie es sein sollte.

Mein Wunsch ist es, dass die prophetische Gabe mehr und mehr geschärft und gereift unter uns aktiv ist. Mein Wunsch ist aber noch viel mehr, dass die prophetische Gabe dazu dient die Christen in eine solche Beziehungsqualität mit Gott zu führen, dass die prophetische Gabe nicht mehr das Schwergewicht unter uns hat, wie sie es (leider) in manchen Kreisen von uns Christen hat. Eben das, was wir hier lesen:
Epheser 4:11 Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, 12 zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, 13 bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi. (rev. Elb.)

Lasst uns also die prophetische Gabe nicht verachten und uns nach Weissagung ausstrecken – so wie es Paulus uns rät. Lasst uns aber auch abtun, was nicht aus Gott ist, oft nur allzu menschlich ist oder gar die gute Gabe Gottes lästert.

Charly

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Sonntag, 2. November 2008
Lehrer, Propheten und Evangelisten in einfachen Gemeinden
Eine Frage, die mich schon etwas länger beschäftigt ist, wie und wo ist der Dienst der Lehrer, der Propheten und der Evangelisten in unseren Hausgemeinden, bzw. Netzwerken vertreten und zu sehen?
Man hört viel vom Apostolischen Dienst, der neus Gebiet einnimmt und das Fundament für Gemeinden, bzw. für die Gründung von neuen Gemeinden legt und von der Wichtigkeit seines Dienstes. Ebenso haben wir uns indirekt auch viel mit dem Hirtendienst beschäftigt, wie das aussehen kann für die Gemeinde.
Aber die anderen Dienste wurden m. E. bisher wenig betrachtet und erläutert. Es besteht da evtl. ein Klärungs- und Nachholbedarf. Anzumerken ist, dass Christen die in einfachen Gemeinden die Schrift betrachten und sie gut auslegen können, deswegen nicht automatisch mit Lehrer aus Eph.4.11 gleichzusetzen sind - auch solche, die in den Gemeindetreffen oft prophetisch reden sind für mich deswegen nicht gleich Propheten und andere, die eine stark evangelistische Gesinnung haben sind deshalb nicht gleich nicht mit Evanglisten im Sinne von Eph.4,11 zu vergleichen. Nein, diese Dinge sollen wir doch alle, als allgemeine Priesterschaft tun. Die Dienste, die ich hier anspreche, bewegen sich noch viel stäker in einer speziellen Autorität für die jeweiligen Bereiche und nicht viele sind von Gott dazu berufen. Ich frage mich, wo sie im Bereich der einfachen Gemeinden sich versteckt haben. Oder gibt es sie etwa gar nicht?

ric

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Samstag, 21. Juni 2008
Postmoderne Wanderprediger im (2)1.Jahrhundert
Wie in den ersten drei Jahrhunderten der Gemeinde, so werden auch in den kommenden Jahren wieder viele „Wanderprediger“ (Apostel, Propheten, Lehrer) unterwegs sein, um das Reich Gottes von Dorf zu Dorf, von Provinz zu Provinz, von Land zu Land, in die ganze Welt zu bringen.
Wir erleben im 21. Jahrhundert eine ähnliche infrastrukurelle Revolution wie damals im 1. Jhdt. nach Christus. Etwa 250 Jahre, von etwa 50 bis 300 n. Chr. erlebte das Römische Reich seine größte Ausdehnung in allle Länder des heutigen Europas. Damals wurden von den Römern die ersten Straßen gebaut und Seewege gefestigt, damit ihre Soldaten mit geschickter Kriegsführung eine Stadt nach der anderen, ein Land nach dem anderen dem Reich einverleiben konnten. Danach waren es die Händler und Gewerbetreibenden, die diese gut ausgebaute Infrastruktur nutzen, um ihre Ware im ganze Reich zu verkaufen. Außer Rom wurden die größten Städte des Römischen Reiches, Alexandria, Karthago, Antiochien, Ephesus und Korinth, zum Hauptumschlagsplatz für Waren aus aller Welt. Der Handel florierte, der Reichtum der Bevölkerung wuchs und es entstand eine immer größer werdene Schicht von Bürgern, die genug Geld hatten, um sich auf Urlaubsreisen zu begeben und natürlich nutzten sie die selben Straßen und Seewege, wie die Soldatan und Händler.

Als Petrus und Paulus um etwa 50 n.Chr. begannen das Reich Gottes in ihrer weiteren Umgebung und dann in den angrenzenden Ländern zu verbreiten fanden sie eine gute Infrastruktur vor, die optimal war, damit die Ausbreitung gelingen konnte. Gott hatte durch Seine Vorsehung den kommenden Siegeszug des Evangeliums gut vorbereitet, denn diese prophanen Dinge sind die notwendigen Voraussetzungen dafür.
Zunächst war es Paulus mit seinen Teams, der in den ersten 30 Jahren dieses wichtigen Zeitabschnittes mit 4 Missionsreisen einen ersten großen Missionschub in die Wege leitete, der noch lange danach andauerte. Über Antiochien gelangte er nach Kleinasien, nach Kreta, nach Mazedonien und Achaia, bis nach Dalmatien und erreichte schließlich auch Rom. Vielliecht kam er auf seiner letzten Missionsreise sagar nach Spanien, was in seiner Absicht war.
Ebenso gelangte, durch einfache Prediger die das Land bereisten, das Evangelium in dieser Zeit in die Städte der afrikanischen Provinzen des Reiches und nach Ägypten,. Darunter waren auch Barnabas und Johannes Markus, sie kamen über Zypern auf dem Seewege nach Nordafrika. Es gibt schriftliche Überlieferungen, nach denen sie zuletzt in Alexandria tätig waren.
Die reisenden Diener Gottes waren Apostel, Propheten und Lehrer, die zur Gesamtgemeinde gehörten und nicht in einer Ortsgemeinde ansässig waren. Diese vom Heiligen Geist ausgesandten Personen wanderten von einer Gemeinde zur andern, von einem Ort zum andern, von einem Land zum anderen, predigten, lehrten und verbanden die Gemeinden miteinander. In den Anfängen der Gemeinde waren nicht nur Petrus und Paulus unterwegs, sondern auch Johannes, den wir schließlich im hohen Alter zu Ephesus. Auch die anderen Apostel waren später überall unterwegs um zu predigen. Sie trugen ihren Namen nicht zu Unrecht - Apostel kommt aus dem Greichischen und heißt „Gesandter, Botschafter“. Der lateinische Begriff Missionar hat die selbe Bedeutung.
In der Erwähnung des ersten Konzils (Apg.15) lesen wir, dass die Gemeinden nicht von den Aposteln, sondern von Ältesten geleitet wurde, die Apostel waren mehr in einem mobilen Einsatz, zusammen mit anderen Propheten, Evanglisten und später auch mit Lehrern. Ein Beispiel für einen wandernden Lehrer und Apostel war Apollos, den wir zuerst in Ephesus sehen, der dann auch in Korinth war und schließlich Titus auf der Insel Kreta erreichte (Tit. 3,13). Er sollte dort mit allem Nötigen für die Weiterreise ausgerüstet werde. In der gleichen Bibelstelle lesen wir auch von dem Gesetzeslehrer Zenas, ein ehemaliger Rabbi, der nach seiner Bekehrung als christlicher Wanderlehrer unterwegs war. Agabus, ein Prophet war zur gleichen Zeit auf der Reise und besuchte die sich überall ausbreitenden Gemeinden, um ihnen mit seinen Gaben zu dienen.

In der „nachapostolischen Zeit“ erreichte ein zweiter Missionsschub durch Pothinos und Irrenäus um das Jahr 150 n. Chr. zunächst Südfrankreich. Beide kamen aus Kleinasien und waren wahrscheinlich Schüler von Polycarp und von Jahannes. Als reisende Prediger gelangten sie auf dem Seewege nach Südfrankreich, wo sie in der Gegend von Lion das Reich Gottes verkündigten. Auch der Apologet Justin „der Märtyrer“ war ein wandernder Lehrer, der durch das ganze römische Reich reiste und überall die Gemeinden besuchte und lehrte, bis er etwa 150 n. Chr. den Märtyrertod erlitt. Er hinterlies einige Schriften, die Aufschluss über diese Zeit geben.
Durch römische Soldaten, die zum Glauben an Jesus Christus fanden, erreichte das Evangelium um 200 n. Chr. schließlich Britannien und breitete sich bis nach Schottland aus. Durch Missionare, die unterwegs waren, gelangte es dann nach Irland und von dort endlich in den Norden des europäischen Festlandes.

Leider verschwanden die wandernden Dienste allmählich aus der übergeordneten Gemeinde und waren bis zum 3. Jahrhundert nicht mehr aktiv. Die Apostel wurden durch starke lokale Bischöfe ersetzt, weil man das für sicherer hielt, um den Einflüssen von Außen dauerhaft wiederstehen zu können. Die Propheten kamen immer mehr in Verruf, weil das Prophetische durch Bewegungen wie dem Montanismus mißbraucht wurde. Sie wurden in den Gemeinden nicht mehr zugelassen und verschwanden deshalb ganz. Die reisenden Lehrer waren nicht mehr nötig, weil es in den Städten bald theologische Lehrschulen, sogenannte Katechetenschulen gab.
Die Didache (Lehre der 12 Apostel), eine 1883 wieder gefundene, nachapostolische Schrift aus dem zweiten Jahrhundert beschreibt diesbezüglich die Situation der Gemeinde. Die Kapitel 10 bis 13 geben Auskunft über die wandernden Apostel, Propheten und Lehrer. Dort werden genaue Anweisungen gegeben, wie die Gemeinden sich ihnen gegenüber verhalten sollten.

Die Christen in der „damaligen, erreichbaren Welt“ wurden in den ersten zwei Jahrhunderten durch die Dienste ausreichend versorgt und die Gemeinden breiteten sich explosionsartig aus. Der Kirchenvater Cyprian sprach von einer „Genealogie von Gemeinden“, deren epedimieartige Ausbreitung entlang der Straßen und Seewege der Römer erfolgte. Leider hat diese großartige Bewegung, die mit den ersten Christen begann, ihr Ziel bis heute nicht erreicht, da sie schon Ende des 3. Jahrhunderts nahezu erstickt wurde und seine Wirkung über mehr als 1500 Jahre verlor.
Die heutige, erschlossene Welt, rund um den Erdball stellt jetzt eine viel größere Herausforderung dar.
Doch wieder sind wir an einem entscheidenden Punkt angelangt, wo die Voraussetzungen für eine Gemeindebewegung dieser Art gegeben sind. Wieder hat die infrastrukturelle Entwicklung eine Ebene erreicht, wo wir die Aufgabe auf gut vorbereiteten Wegen zu Ende bringen können. Noch nie gab es weltweit so gut entwickelte Strukturen, auf denen sich Menschen, Botschaften und Waren so leicht verbreiten können. Erneut war es die Armee, die erste Grundlagen schuf, um in Kriegen erfolgreich zu sein. Das erste Internet war eine Entwicklung, die dem nachrichtlichen Geheimdienst helfen sollte, später entwickelte es sich zum Kommunikationsnetz für Firmen und Unternehmen, heute dient es auch der weltweiten Bevölkerung zur Freizeitbeschäftigung und zur Kommunikation um die ganze Welt. Aufwendige Sateliten- und Navigationssysteme wurden geschaffen, um die Strategien und Operationen der Armee treffsicher zu gestalten. Die Politik und die Wirtschaft machten sich diese Errungenschaften zu Nutze und heute dienen diese Systme auch dem Normalverbraucher für Handykommunikation, Reisen um die ganze Welt und vieles mehr. Ebenso entwickelte die Armee durch Forschung und technische Entwicklung immer bessere Möglichkeiten den See- und Luftverkehr zu erschließen, was heute auch der Wirtschaft und dem Tourismus zugute kommt.
Wir sehen also, wieder bietet uns eine hervorragend vorbereite Infrastruktur die Möglichkeiten, die ganze Welt in kurzer Zeit zu erreichen und die wichtige Botschaft vom Reich Gottes überall hin zu tragen. Wir müssen die uns neu bietenden Chancen ergreifen und das Internet, die Telekommunikation und die verbesserten Reisemöglichkeiten nutzen um eine neue Bewegung von Diensten freizusetzen. Dienste, die wie die Wanderprediger des ersten Jahrhunderts von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent „wandern“, um die Botschaft vom Reich Gottes zu verbreiten und überall Christen und Gemeinden miteinander zu vernetzen, damit bald der König zurückkommen kann.

ric

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