Sonntag, 13. Januar 2008
China: Regierung will Hausgemeinden beseitigen
Montag, 17. Dezember 2007

Peking (DEA) Shi Weihan (37), der Besitzer eines christlichen Buchladens in der Nähe des Olympischen Dorfes in Peking, der einer Hausgemeinde angehört, wurde verhaftet. Nachdem seine Frau wieder freigelassen ist, versteckt sie sich aus Angst mit ihren kleinen Töchtern.

Wahrscheinlich steht die Verhaftung in Verbindung mit einem politischen Programm, das die Hausgemeinden in China beseitigen soll. Es wird befürchtet, dass der Druck auf die Gemeinden bis zu den Olympischen Spielen noch zunehmen wird. Seit Mitte November gab es Verhaftungen: 40 Pastore eines großen Hausgemeindenetzwerkes wurden festgenommen. Noch nicht alle sind wieder frei. Die Polizei verlangt hohe Summen, um sie freizukaufen.

Quelle: ead.de

ric

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Mittwoch, 9. Januar 2008
Artikel über einfache Gemeinden in Deutschland
von Richard Schutty, erschienen am 4.11.07 im Forum von Türkische Christen Berlin

“Seit einigen Jahren gibt es eine neue „Strömung“ in der christlichen Gemeindelandschaft in Deutschland – die Hauskirchen, Hausgemeinden, oder wie sie jetzt auch oft genannt werden, die “Einfachen Gemeinden”. Was hat es eigentlich damit auf sich, ist das wieder nur eine neue Moderscheinung aus Amerika innerhalb der christlichen Welt, oder handelt es sich um eine ernst zu nehmende Bewegung, die auch uns jetzt erreicht hat?

Manch einer hat es vernommen, dass die Mehrzahl der Christen in China zu nichtregistrierten und verbotenen Hausgemeinden gehört und auch in Kuba gibt es eine solche Bewegung unter den verfolgten Christen im Kommunismus. Ebenso hören wir von Bangladesh und auch von Indien dass sich dort die Hausgemeinden rasch ausbreiten. Sogar in der westlichen Welt in Amerika und Europa gibt es immer häufiger diese Erscheinungen.

Dabei sind Hauskirchen/Hausgemeinden keine neue Sache und stellen auch kein neues Gemeindemodell einer postmodernen Gesellschaft dar. Im Gegenteil, die klassische Form, diese Art von Gemeinde im Alltag zu leben, geht bis auf die Zeit der ersten Christen im 1. und 2. Jahrhundert zurück. Mehr als dreißig Mal finden wir allein im Neuen Testament den Hinweis auf “die Gemeinde im Hause des/der…”. Auch in außerbiblischen Schriften dieser Zeit ist immer die Rede von der Gemeinde als eine Gemeinde im Privathaus. Damals war es gar nicht anders möglich seinen Glauben in der Gemeinschaft zu leben, als nur in der intimen Atmosphäre des eigenen Hauses, bzw. der eigenen Wohnung. Das änderte sich stark nach der konstantinschen Wende (313 n.Chr.) wo den Christen öffentliche Anerkennung zugesprochen wurde und der Kaiser selbst den Bau großer Kirchenhäuser förderte. Und mit der Aufwertung des Christentums als Staatsreligion wenig später geschah dann der umfassende Wandel der Gemeinde – aus einer starken Bewegung von Hausgemeinden, die sich epedimieartig über das ganze Römische Reich im Untergrund ausbreitete, wurde die uns bekannte Institutionelle Kirche, wie wir sie auch heute noch kennen.

Trotzdem gab es im Laufe der Jahrhunderte in erwecklichen Zeiten immer wieder solche Neuaufbrüche und es entstanden neue Haukirchenbewegungen, wie z.B. die Nestorianer, die Waldenser oder auch die Täufer. Immer war ein Kennzeichen, dass diese Bewegungen auch unter Verfolgung litten, was letztlich zu ihrer starken Ausbreitung über viele Länder führte.

Natürlich sollten wir uns auch die Frage stellen, welchen Stellenwert eine solche Bewegung in unserer Zeit bzw. im Westen haben kann, wo Religionsfreiheit und Wohlstand herrscht. Dazu meine ich erstens, dass wir als aufmerksame Christen die Zeichen der Zeit richtig deuten müssen um zu erkennen, dass auch in unserem Land der Druck auf bekennende Christen zugenommen hat. Die Medien und auch die Politik geht nicht mehr zimperlich mit den so genannten “christlichen Fundamentalisten” um, wie bekennende Christen of genannt werden. Also meine ich, ist es gut, durch eine passende Gemeindestruktur besser auf die Zukunft vorbereitet zu sein.

Zweitens bietet uns die familiäre Atmosphäre der Hausgemeinde die Möglichkeit genau das auszuleben, auch im Alltag, was das Kennzeichen der ersten Christen war, die Liebe untereinander. In großen Gemeinden, selbst wenn sie mit vielen Zellen durchstrukturiert sind, kann das in dieser Intensität nicht geschehen – ich spreche aus langjähriger Erfahrung.

Eine dritte Sache, die für die Gründung von Hausgemeinden in unserer Zeit und in unserem Land spricht, ist die große Möglichkeit, dass in dem überschaubaren Rahmen der kleinen Gemeinde und der dazugehörenden Netzwerke jeder zum Dienst optimal zugerüstet werden kann. In großen Gemeinden geht der einzelne oft unter und in den Zellgruppen kann niemals diese Breite und Tiefe des Dienstes erreicht werden, wie in selbständigen Hausgemeinden.

Abschließend meine ich, dass die Hausgemeinden in unserer Zeit die besondere Chance haben, eine größere Tiefe und Stärke zu erreichen als viele andere Hauskirchenbewegungen vor ihr, da sie aus den vergangenen Jahrhunderten viel lernen konnte. Wir brauchen heute in den Hausgemeinden nicht mehr mit den Lehrmängeln und Reifedefiziten zu leben, wie es zum Beispiel bei den Täufern oder bei den Waldensern war.

Neben den vielen anderen Kirchen- und Gemeindestrukturen, die in unserer Zeit auch wichtig sind, sehe ich die besondere Berufung der einfachen Gemeinden zu einer der stärksten Kräfte innerhalb der Gemeindelandschaft zu werden.

Richard Schutty

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Donnerstag, 27. Dezember 2007
Die Wiedergeburt der congregation oder: wider den Struktur-Dogmatismus
Geschrieben von Reinhold Scharnowski

Es war eine meisterhafte Beobachtung, die Donald McGavran und nach ihm die "Fuller-Schule" machte: Gemeinde konstituiert sich immer in drei Grund-Strukturen, die man amerikanisch-griffig mit "CCC" bezeichnete: Cell - congregation - celebration. Dabei spielte die mittlere Struktur der "congregation" in klassischen Gemeinden noch eine Hauptrolle: entweder war die ganze Gemeinde nicht grösser als 50-70 Personen, dann war sie die congregation. Oder man hatte Strukturen wie die Bibelstunde, die Jugendgruppe oder den Seniorenkreis: alles mittelgrosse Gruppen von 30-60 Leuten, die sich alters- oder interessenmässig sammelten. Schon in den 70ern, aber vollends in den 80er und 90er Jahren fand hier eine Verschiebung statt: Hauskreise wurden eingerichtet, das Gewicht verlagerte sich auf die Zellen, die fortan zum A und O eines neuzeitlichen Gemeindebaus wurden. Mit dem Aufkommen der "Jüngerschaft" (ein Begriff, den man in den 70er Jahren in evangelikalen Kreisen noch gar nicht kannte) wurde die kleine Gruppe vollends zum A und O. Hier hatte alles geistlich Entscheidende zu geschehen. "Persönliche Beziehungen" war das Zauberwort. Sie wurden in den Zellen organisiert.

Hier der ganze Bericht auf Forum Gemeindeinnovation

Die Wiedergeburt der Congregation

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Dienstag, 25. Dezember 2007
The British House Church Movement
Ein interessanter Bericht von Felicity Dale
Tim Thompson posted the following great question that I would like to try to answer:

“I'm interested in the potential for evangelism in house/simple churches in the USA. Jeff Gilbertson has already reported that most people in US HCs were believers before they came, and I've often heard from H2H sources about explosive HC-based evangelism taking place in the developing world. So this has left me wondering... Tony and Felicity, what was your experience during the emergence and growth of the HC movement in the UK? I'm guessing that it started out in ways that are similar to what we're seeing in the
US: believers migrating from legacy churches to HCs. But as it progressed, did you see a shift, or signs that evangelism per se was ramping up in the houses?”

Hier der ganze Bericht auf simplychurch.com

The British House Church Movement

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Freitag, 21. Dezember 2007
Nick Vujicic, No Arms - No Legs - No Worries!
Nick Vujicic, spricht über Perspektive, Vision, Wahlmöglichkeit
TEIL 1



TEIL 2



TEIL 3

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Dienstag, 18. Dezember 2007
Die Gemeinde im Oikos
Die kleinste oder niedrigste Ebene der Gemeinde ist die Versammlung der Gläubigen im Haus (ekklesia oikos). Hier wird die Gemeinschaft der Christen in ihrer ursprünglichen und essenziellen Art im Oikos gelebt, was in erster Linie nicht den räumlichen Rahmen definiert, sondern das soziale Gefüge, das die herausgerufenen Gläubigen bilden. Es ist vergleichbar mit der Familie, bzw. mit der erweiterten Familie und zeigt den Charakter und die Art eines intakten Beziehungsgeflechtes unter den gläubigen Christen. So wie Gott die Familie als kleinste Basiseinheit für die Entwicklung des natürlichen Menschen in einer Gesellschaft bzw. unter der Menschheit gegeben hat, so hat er seinen geistlichen Kindern die ekklesia oikos als ersten und kleinsten Baustein für die Gemeinde gegeben. Eine Vernachlässigung dieser ersten Ebene wird in der Gemeinde immer negative Auswirkungen haben und das Wachstum der Einzelnen hemmen. Als Christen brauchen wir das Leben im „Oikos“, wenn wir den Leib Christi zeugnishaft in dieser Welt sichtbar machen wollen. Hier leben wir verbindliches Christensein und stellen uns der Herausforderung unseren Glauben ganzheitlich auch im Alltag zu leben. Die Gefahr der Aufteilung unseres Lebens in ein „öffentlich- christliches Leben“ und in ein „privat- weltliches Leben“ ist sehr groß, wenn wir nicht in einer Basiseinheit der Gemeinde verwurzelt sind. Dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn junge Christen, die einst enthusiastisch begonnen haben, sich später wieder in der Welt verlieren, weil sie den Unterschied auf die Dauer nicht mehr kennen. Die Gemeinde lebt von den intensiven Kontakten und Interaktionen in den kleinen Beziehungsgeflechten. Es reicht nicht aus, wenn wir am Sonntag nach dem Gottesdienst für eine halbe Stunde gemeinsam Kaffetrinken und uns ein Mal in der Bibelstunde unter der Woche treffen, um das wirkliche Leben des Leibes Christi kennen zu lernen.
Viele Gemeinden haben deshalb in den vergangenen Jahrzehnten damit begonnen Hauskreise oder Zellgruppen einzurichten, was ein wichtiger und lobenswerter Schritt in die richtige Richtung ist. Man hat die „Wichtigkeit der kleinen Gruppe“ in der Gemeinde entdeckt. Und doch gibt es da immer noch ein nicht einfaches Problem in der Umsetzung dessen, was die wirkliche ekklesia oikos bedeutet, weil bei vielen immer noch die Prioritäten falsch gesetzt sind, und die kleine Gruppe nur als zusätzliche Ergänzung verstanden wird. Die Gemeinde konzentriert sich nach wie vor auf den Gottesdienst am Sonntag und auf andere Veranstaltungen an der die meisten der Mitglieder teilnehmen und ist immer noch die erste Priorität im Gemeindeleben.
Natürlich, es ist sehr schwierig, fast unmöglich, eine gefestigte Gemeinde so umzustruktuieren, dass die kleinen Gruppen den Charakter selbständiger Hausgemeinden annehmen. Vielleicht ist es sogar sinnvoller, beide Strukturen parallel zueinander existieren zu lassen - dazu gibt es auch Beispiele, die wir beobachten können. Eine Gemeinde kann auch nicht auf dem Reisbrett mit bestimmten Strukturen entworfen werden. Gott hat mich gelehrt, diese Angelegenheit ganz ihm zu überlassen, denn er ist der Bauherr der Gemeinden und er hat einen eigenen Plan nach dem er vorgeht. Wer deshalb aufmerksam beobachtet, wird feststellen, dass sich uns die Gemeinde in sehr unterschiedlicher Strukturkombination darstellt. Aber immer wird die kleine Gruppe als Basiseinheit der Gemeinde für gesundes Wachstum notwenig sein.
Das Neue Testament erwähnt ungefähr 30 Mal die Existenz von Gemeinden in den Häusern von Christen. (siehe "oikos@wikipedia").

ric

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Freitag, 14. Dezember 2007
Die Gemeinde in der Stadt
Der Apostel Paulus schrieb die Mehrzahl seiner Briefe im Neuen Testament jeweils an die bestimmte Gemeinde der Stadt. Seine Anweisungen und Ermutigungen galten immer allen Christen in der Stadt, z.B. den Römern, Korinthern, Ephesern, Philippern, Kolossern oder den Thessalonichern. Offensichtlich sah er in Ihnen eine Einheit, obwohl sie in vielen einzelnen Hausgemeinden auf das ganze Stadtgebiet verteilt waren. Die Briefe wurden vorgelesen, besprochen und durch einen Boten an die nächste Haugemeinde weitergereicht.
Das lässt mich vermuten, dass es einen tieferen Zusammenhang, eine systemische Einheit unter den verschiedenen christlichen Versammlungen einer Stadt gab, egal wo und an welchen verschiedenen Orten innerhalb der Stadtgrenzen sie sich versammelten. Ich denke, Gott blickt auf ganze Städte und auf die eine Gemeinde in ihnen, zu der alle Nachfolger Jesu aus den einzelnen Hausgemeinden gehören. Wenn wir das auf heute beziehen, dann gehören auch alle Nachfolger Jesu aus den konfessionsgebundenen Gemeinden dazu, denn diese Gruppierungen befinden sich im Einzelnen auf der gleichen Ebene wie die ekklesia oikos (Gemeinde im Haus), egal, wie groß oder wie exklusiv sie sind. Zusammen mit allen Gläubigen aus den anderen kleinen und großen Gemeinden bilden sie am Ort die Gemeinde der Stadt.

Denken wir an die 7 Sendschreiben in der Offenbarung – Johannes richtete seine prophetischen Worte an die Gemeinden der Stadt, bzw. an den „Engel der Gemeinde von Ephesus, Smyrna, Pergamus, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicäa“. Manche Ausleger vermuten, dass mit dem Engel die Ältesten der Stadtgemeinde gemeint sind. Egal, ob das richtig ist, oder nicht, auf jeden Fall waren die Briefe repräsentativ für alle Christen in der Stadt , bzw. für alle Versammlungen gemeint. Es wäre irrig anzunehmen, dass damit jeweils nur eine einzelne bevorzugte Versammlung gemeint war, die sich an einem bestimmten Ort der Stadt traf. Gemeindehäuser waren damals nicht üblich, die Christen litten Verfolgung und mussten sich im Verborgenen in vielen verschiedenen Häusern, bzw. Orten treffen. Jede kleine Gemeinde war selbständig und traf sich unabhängig von den anderen. Die Zahl der Christen wuchs beständig und es war schwer möglich und zu gefährlich sich nur in einer großen Versammlung öffentlich zusammenzufinden.
Am Ende des Römerbriefes grüßt Paulus z.B. auch viele einzelne Gruppen in der Metropole des römischen Reiches. Sie trafen sich bei Privatpersonen, die in Mietwohnungen lebten, in größeren und kleineren Familenhäusern und sogar im Geheimen am Hof des Kaisers in den Zimmern der Soldaten oder Sklaven (Römer 16). Alle diese kleinen Versammlungen waren aus meiner Sicht einfache Gemeinden an der Basis, die alle zur Gemeinde der Stadt Rom gehörten. Darüber finden sich auch Hinweise im 1. Clemensbrief. Aus geschichtlichen Belegen ist auch bekannt, dass die Christen in Rom im 2. und 3. Jahrhundert auch in den Gewölben der Katakomben unter der Stadt Rom in großen Versammlungen zusammenkamen. In diesen Grabstädten der Juden und Christen hatten sie wenig zu befürchten, da die Allgemeinheit diesen Ort nicht aufsuchte. Vielleicht gab es bei diesen Gelegenheiten auch größere Gottesdienste, bei denen Paulus und auch Petrus predigten.

Als Paulus seinen ersten Brief an die Korinther schrieb, sprach er verschiedene Gruppen der Gemeinde in Korinth an. Beim Zusammentragen aller Hinwiese und Anmerkungen aus diesem Brief und aus anderen Briefen ergibt sich das klare Bild, dass es in der Stadt Korinth viele kleinere Gemeinden gab, die sich in den Häusern einzelner Gemeindeglieder versammelten. Auch in der Apostelgeschichte lesen wir, dass Paulus in Ephesus öffentlich und in den Häusern predigte und lehrte. Einen Hinweis gibt es, dass es auch regelmäßige Versammlungen im großen Stil gab, nämlich in der Schule des Tyrannus, wo Paulus mehr als zwei Jahre lang lehrte. Es ist anzunehmen, dass sich die Christen der Stadtgemeinde, die zu verschiedenen Hausversammlungen gehörten, dort zusammen kamen, um sich für den Dienst zurüsten zu lassen.
ric

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Sonntag, 2. Dezember 2007
Fisch Video von Simplechurchhappens.net
Fishing Video

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Freitag, 30. November 2007
Guayaquil House Church Network 2000-2007

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Dienstag, 27. November 2007
Was von bekannten christliche Größen unseres Landes zu erwarten ist.
Bei Johannes B. Kerner trafen sich am 15.11. der Atheist und "Gotteswahn"-Erfolgsautor Richard Dawkins und Vertreter des von ihm gescholtenen Glaubens: Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Bischof Wolfgang Huber und der Ex-Politiker Heiner Geißler.
Was am Ende des Gesprächs im Raum stand ist ernüchternd und zeigt wo der Glaube im Land steht. Hier einige Auszüge von Andreas Dippel, Pro Christliches Medienmagazin:

`"Plötzlich war man mittendrin in der Diskussion um das Verständnis und die Auslegung der Bibel, die Dawkins auszunutzen wusste. "Die Frage ist doch: Welche Teile der Bibel nimmt man aber wörtlich, welche lehnt man ab?" Und konkret sagte er: "Nehmen Sie etwa die Lehre von der Hölle. Das ist eine Drohung, die mit einem liebenden Gott nichts zu tun hat."

Was kann man darauf antworten als Theologe, als Christ, der im Sonntagsgottesdienst im Glaubensbekenntnis sagt: "Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten." Der Ex-Politiker Geißler leitete bei Kerner die Antwort der Dawkins-Gegner ein: "Man muss auch einmal Dinge über Bord werfen. Die Hölle ist mit dem Bild eines gütigen Gottes nicht übereinbringbar." Und Bischof Huber ergänzte: "Man muss den Leuten nicht androhen, dass sie in die Hölle kommen, weil sie sich einmal vor Gott zu verantworten haben. Dennoch darf es nicht so sein, dass wir uns das Bild eines niedlichen Gottes aneignen."

Ja, da konnte Dawkins nur beglückt zustimmen: "Ich freue mich sehr darüber, dass Kirchen in Deutschland nicht mehr an die Hölle glauben und diese nicht mehr lehren. Doch in Südamerika oder den USA wird das immer noch gelehrt."

"Christliche Religion als Lebensphilosopie"

Für "Welt Online" hat Alan Posener einen Kommentar über die Debatte geschrieben. Der Kommentarchef der "Welt" kann Dawkins Thesen grundsätzlich sein "Amen" geben. Dessen Buch sei vor allem geschrieben für den amerikanischen Markt, "wo Glaube noch Glaube ist und das Wort der Bibel Gewicht hat".

Und weiter schreibt Posener: "Mit weichgespülten westeuropäischen Theologen, die in schöner Einmütigkeit erklären, die Hölle habe für sie 'keine große Bedeutung', ihre Existenz werde von der Kirche 'eigentlich nicht' gelehrt (Jaschke), die 'Kritik der Höllenforschung' sei eine der Stärken der modernen Theologie (Huber) und überhaupt sei 'die Existenz der Hölle unvereinbar mit der Existenz eines gütigen Gottes' (Geißler) hatte Dawkins sichtlich seine Schwierigkeiten. Wenn der Abend bei Kerner dennoch intellektuell interessant war, so eben deshalb, weil die Ausführungen der Dawkins-Gegner klar machten, wie sehr die christliche Religion in Deutschland heute einerseits zur reinen Lebensphilosophie, andererseits zur Magd der Politik verkommen ist."`

Ric

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