Dienstag, 27. November 2007
Was von bekannten christliche Größen unseres Landes zu erwarten ist.
Bei Johannes B. Kerner trafen sich am 15.11. der Atheist und "Gotteswahn"-Erfolgsautor Richard Dawkins und Vertreter des von ihm gescholtenen Glaubens: Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Bischof Wolfgang Huber und der Ex-Politiker Heiner Geißler.
Was am Ende des Gesprächs im Raum stand ist ernüchternd und zeigt wo der Glaube im Land steht. Hier einige Auszüge von Andreas Dippel, Pro Christliches Medienmagazin:

`"Plötzlich war man mittendrin in der Diskussion um das Verständnis und die Auslegung der Bibel, die Dawkins auszunutzen wusste. "Die Frage ist doch: Welche Teile der Bibel nimmt man aber wörtlich, welche lehnt man ab?" Und konkret sagte er: "Nehmen Sie etwa die Lehre von der Hölle. Das ist eine Drohung, die mit einem liebenden Gott nichts zu tun hat."

Was kann man darauf antworten als Theologe, als Christ, der im Sonntagsgottesdienst im Glaubensbekenntnis sagt: "Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten." Der Ex-Politiker Geißler leitete bei Kerner die Antwort der Dawkins-Gegner ein: "Man muss auch einmal Dinge über Bord werfen. Die Hölle ist mit dem Bild eines gütigen Gottes nicht übereinbringbar." Und Bischof Huber ergänzte: "Man muss den Leuten nicht androhen, dass sie in die Hölle kommen, weil sie sich einmal vor Gott zu verantworten haben. Dennoch darf es nicht so sein, dass wir uns das Bild eines niedlichen Gottes aneignen."

Ja, da konnte Dawkins nur beglückt zustimmen: "Ich freue mich sehr darüber, dass Kirchen in Deutschland nicht mehr an die Hölle glauben und diese nicht mehr lehren. Doch in Südamerika oder den USA wird das immer noch gelehrt."

"Christliche Religion als Lebensphilosopie"

Für "Welt Online" hat Alan Posener einen Kommentar über die Debatte geschrieben. Der Kommentarchef der "Welt" kann Dawkins Thesen grundsätzlich sein "Amen" geben. Dessen Buch sei vor allem geschrieben für den amerikanischen Markt, "wo Glaube noch Glaube ist und das Wort der Bibel Gewicht hat".

Und weiter schreibt Posener: "Mit weichgespülten westeuropäischen Theologen, die in schöner Einmütigkeit erklären, die Hölle habe für sie 'keine große Bedeutung', ihre Existenz werde von der Kirche 'eigentlich nicht' gelehrt (Jaschke), die 'Kritik der Höllenforschung' sei eine der Stärken der modernen Theologie (Huber) und überhaupt sei 'die Existenz der Hölle unvereinbar mit der Existenz eines gütigen Gottes' (Geißler) hatte Dawkins sichtlich seine Schwierigkeiten. Wenn der Abend bei Kerner dennoch intellektuell interessant war, so eben deshalb, weil die Ausführungen der Dawkins-Gegner klar machten, wie sehr die christliche Religion in Deutschland heute einerseits zur reinen Lebensphilosophie, andererseits zur Magd der Politik verkommen ist."`

Ric

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