Dienstag, 13. Juni 2006
Unser Erbe - Gedanken eines oikejos (simple church freak)
Richard zu Eph.1,8-14:
1) Jesus Christus ist der rechtmäßige, vom Vater eingesetzte Erbe. "Er kam in das Seine" (Joh.1), doch die Seinen nahmen ihn nicht auf - aber er wirkte trotzdem in seinem Erbe: Er bildete 12 Jünger aus. Er heilte viele Kranke, weckte Tote auf ... zuletzt starb er am Kreuz für uns und öffnete damit die Tür für uns zum Erbe.
2) Jesus Christus erhielt den Geist bei seiner Taufe "nicht nach Maß", also UNBESCHRÄNKT - damit gehört ihm ALLES, das ist SEIN Erbe.
3) In Ihm haben wir Teil an seinem Erbe, bzw. wir bekommen ein Teilerbe, in das wir hineintreten sollen. Es ist ein spezielles Maß des Geistes, das Gott uns zugeteilt hat - unsere individuelle Berufung.
4) Der Geist, der uns schon gegeben ist, ist das Unterpfand unseres Erbes (= die Anzahlung auf unser Erbe), die wir jetzt schon bekommen sollen.
5) Wie Jesus es auf Erden auch tat, sollen wir jetzt schon in der Anzahlung unseres Erbes wirken, das heißt, in unsere Berufung hineingehen.
6) Wenn die Zeit reif ist, müssen wir uns das Angeld unseres Erbes auszahlen lassen. Es liegt schon bereit für uns. Der Vater wartet, dass wir kommen, um es abzuholen.
7) Kennst du die Anzahlung auf dein Erbe. Zu meiner Anzahlung gehört die Gründung und Förderung von Hausgemeinden
8) Wenn Christus wiederkommen wird, dann wird er sein gesamtes Erbe einnehmen und wir werden mit ihm zusammen über die Teile des Erbes verfügen, die uns noch zustehen.

Richard

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Dienstag, 13. Juni 2006
Hauskirchentag in Viersen/ Niederrhein
Samstag, 10. Juni, ein wichtiger Tag für die Region und eine Premiere für das neue RheinRuhrTeam (Charly Lücker, Brigit Kolecki, Richard Schutty). Dabei waren Teilnehmer aus Viersen, Dülken, Aachen, Mettmann, Essen und Bochum.
Von 10 bis 18 Uhr ging es mit Interesse und Aufmerksamkeit durch folgende Themenbereiche:
1) Geschichte der Gemeinde (v. 1 Jhdt. bis heute) - Überblick
2) Warum Hausgemeinden und wie entstehen Hausgemeinden
3) Hausgemeinden und Jüngerschaft.
Die Konfrontation zwischen der üblichen Gemeindeform und dem Stil der Hausgemeinde stand im Vordergrund der Fragen und Gespräche. Es ist kein einfacher Weg, ein System zu verlassen, das uns in der Qualität des Christseins nicht weiterbringt. Aber es ist auch nicht einfach die Neue Gemeinde zu finden, geschweige denn zu leben. In Deutschland gab und gibt es viele gute oder nicht so gute Ansätze. Vieles ist zunächst vergleichbar mit einem Sandkastenspiel, aber da fängt das Lernen an. Schließlich ist es "Jesus, der seine Gemeinde baut und nicht wir", das wurde von den Referenten oft betont. Unser Auftrag ist in erster Linie, andere zu Jünger zu machen den Gemeindebau macht Papa. Nehmen wir seine Hand und lassen uns führen. Anders gesagt: "Leute enspannt euch und versucht mit der Wolke des Heiligen Geistes Schritt zu halten. Gott weiß, wohin der Weg führt und er hilft beim "Aufstieg auf den nächsten Berg" zur "Einfachen Kirche".

Richard

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Sonntag, 11. Juni 2006
Eine ganz normale Predigt heute im Gottesdienst
Die Fußballweltmeisterschaft, Stoff für eine Predigt!?
Diesmal: Begeisterung, die Fußballfans! Gemeinde als Fanclub für Jesus - klingt interessant. "Wo bleibt unsere Begeisterung für Jesus", fragt der Prediger? "Nehmen wir uns doch ein Beispiel an den Fußballfans. Stattdessen sind wir müde, gucken auf die Uhr, wann ist endlich der Gottesdienst vorbei. Der Pastor, die Gottesdienstmitwirkenden strampeln sich ab, aber die Gottesdiensteilnehmer zeigen wenig Begeisterung für Jesus!"
-- Plötzlich kommt mir innerlich eine Frage: Sind die Gottesdienstmitwirkenden etwa die Fußballmannschaft - ist Jesus der Schiedsrichter - oder der Ball? Und die Fans auf der Tribüne die Gottesdeinstbesucher. HILFE - NEIN, das darf nicht sein. Die Bibel zeigt mir ein anderes Bild:
DER PASTOR IST DER TRAINER - DIE GEMEINDE IST DAS FUSSBALLTEAM - DIE ENGEL UND DIE HIMMLISCHE GEMEINDE SIND DIE ZUSCHAUER !!! das gefällt mir besser.

Richard

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Donnerstag, 8. Juni 2006
Gemeinde ohne Mauer
von Richard Schutty

Teil 6 Gemeindeleben auf zwei Standbeinen

Das Leben der neu entstandenen Gemeinde entwickelte sich in zwei Bereichen. In Apg 5,42 heißt es: "und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen". Auf ganz natürliche und ungeplante Weise entwickelte der Heilige Geist eine Strategie, die der jungen Gemeinde zum optimalen Wachstum verhalf.
Da die neuen Christen in Jerusalem fast ausschließlich aus dem Judentum kamen und Jesu Kommen zunächst für die Juden geschah, war es nur folgerichtig, das neue göttliche Leben auch im Tempel, dem alten „Hause Gottes“, und in der Synagoge zu pflegen. Niemand dacht damals an die Entstehung oder Gründung einer neuen Glaubensgemeinschaft und eine eigenständige, vom Judentum abgegrenzte Identität war noch nicht in der Vorstellung der ersten Christen. Zusammen mit allen anderen Juden und Gottesfürchtigen widmeten sie sich dem Gebet, dem Gesang, der Schriftlesung, der Lehre und der Predigt. Nach dem Vorbild Jesu nutzten sie jede Gelegenheit, im Freien, im Tempel und in der Synagoge das Reiches Gottes zu verkündigen und Kranke zu heilen. Täglich kamen sie auch in der Säulenhalle Salomons zusammen und wurden von vielen Neugierigen und aufrichtigen Gottsuchern umringt. Sie identifizierten ihre Verbundenheit als Gemeinschaft nicht mit einem kirchlich- sakralen Gebäude, sondern nutzten einfach die Orte und Räumlichkeiten, die ihnen für die spezifischen Anliegen am besten erschienen.

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Montag, 5. Juni 2006
Gemeinde ohne Mauer
Teil 5 Die erste Gemeinde im N T, eine Gemeinde ohne Mauer

Die Entstehung der Gemeinde durch das Kommen des  Heiligen Geistes geschah an einem öffentlichen Ort, sodass viele der anwesenden Menschen es sahen und von dem ungewöhnlichen Geschehen angezogen wurden.  Die fremdsprachigen Besucher des Festes hörten die Jünger in ihrer eigenen Sprache über die Wunder Gottes reden. Die erste Gemeinde entstand, indem die versammelten Gläubigen alle durch den Heiligen Geist in „einen geistlichen Leib getauft“ wurden. Das war etwas völlig Neues und Einmaliges. Bisher war die Auswahl der Menschen, die zum Volk Gottes gehörten über die natürliche Linie genetischer Abstammung geschehen. Jeztz erreichte die Herausrufung der Gemeinde eine neue geistliche Dimension. Alle, die sich durch den Geist und durch das Opfer Jesus herausrufenliessen gehörten nun zum Volk Gottes unter einem Neuen Bund. Das Zeichen der Sprachen sollte ein Hinweis auf die neue übernatürliche Einheit sein. Gott gab seinen Heiligen Geist und bediente sich der vielen verschiedenen Sprachen, um alle mit seiner Gnade anzusprechen. Symbolisch beendete er damit auch die babylonische Verwirrung der Menschheit, denn die Gemeinde Gottes sollte für alle Sprachen, für alle Nationen und Volksgruppen. In Jesus wurde die Trennung aufgehoben, jeder sollte jetzt die Sprache des Reiches Gottes, die Sprache der neuen Gemeinde, die Sprache der Liebe verstehen. Das führte zu einer großen Evangelisation, bei der sich viele Menschen bekehrten und von Gott der Gemeinde hinzugetan wurden.
Das ist das Geheimnis jeder einzelnen Gemeinde Jesu, indem sie im Plan Gottes, in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes lebt, fügt Gott übernatürlich neue Menschen hinzu. Damals erfüllte sich die Verheißung des Vaters, die gleichbedeutend ist mit der Verheißung, die Gott 2000 Jahre vorher Abraham gab: „In dir sollen gesegnet werden alle Völker dieser Erde“. Jetzt erst war die Voraussetzung zur Erfüllung gegeben. Das Heil sollte nicht nur für die Juden da sein, sondern für alle Völker und Nationen. Ein Neues Bundesvolk wurde durch den Erlöser Jesus Christus möglich gemacht, der als "zweiter Adam" eine neue geistliche Abstammungslinielinie öffnete. Wie Gott es auch David prophezeite. Doch die erste Gemeinde wusste noch nichts von dieser Dimension, die sie erreichen sollte. Zunächst, so sagt die Apostelgeschichte, zielte der Einfluss auf die Parther, Meder, Elamiter, alle Bewohner aus Mesopotamien, Judäa, Kappadozien, Pontus, Asien, Phrygien, Pamphylien, Ägypten und den Gegenden von Libyen gegen Kyrene und auch auf die anwesenden Römer, sowohl Juden als Proselyten (Apg.2). Diese erlebten die übernatürliche Geburt der Gemeinde und wurden ebenso angerührt. Viele von ihnen bekehrten sich während der Predigt des Petrus und gingen dann hinaus in ihre Heimatorte. Die Grenzen wurden aufgelöst.

Eine Gemeinde ohne Mauern
An einem Tag kamen 3000 Menschen neu zur Gemeinde hinzu. Es gab keine Mauern, die diese Gemeinde eingrenzen konnte und kein Gebäude, die diese Gemeinde fassen konnte. Und es kamen immer mehr Leute dazu. Die Gemeinde traf sich in kleinen Familieneinhieten in den Häusern in ganz Jerusalem verstreut. Ab und zu versammelten sich große Teile dieser Gemeinde auch in der Vorhalle des Tempels, dem Vorhof der Heiden, genannt die Säulenhalle Salomons. Dieser Platz war groß genug, um einige hundert oder tausend Leute zu fassen. Sie pflegten die Gewohnheit Jesu, der die Massen hier und da im Freien, in der Wüste am See Genezareth und anderswo versammelte. Trotzdem war er oft in den Häusern der Stadt anzutreffen, um zu lehren, zu essen und Gemeinschaft zu haben.
Die Gemeinde in Jerusalem war nicht definiert durch ein Gebäude, auch nicht durch eine Organisation. Die Gemeinde wurde nicht in einer außerodentlichen Versammlung von bestimmten Gründungpersonen offiziell gegründet, sondern sie „geschah“ einfach, bzw. sie war Pfingsten übernatürlich entstanden. In der Apostelgeschichte wird berichtet, wie sich viele Menschen bekehrten und kurze Zeit danach ist die Rede von der Gemeinde. Wo Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus kommen, da entsteht Gemeinde, von Gott gewirkt.
Viele der Bekehrten gingen nach dem Pfingstfest wieder zurück in ihr Land und verkündigten dort die frohe Botschaft. Damit legten sie den Grund für die Entstehung der ersten Gemeinden in der Diaspora der Juden und auch unter den Heiden dieser Länder. Wir sehen, dass Gott schon bei der Geburt der Gemeinde an Pfingsten alles für die spätere Ausbreitung unter den Heiden vorbereitet hatte. Historiker sind der Meinung, dass auch die Wurzeln der Gemeinde in Rom aus den gläubig gewordenen Rückkehrern dieses Pfingstfestes bestanden.

Nach der zweiten Predigt des Petrus war die Zahl der gläubig gewordenen Männer bereits auf 5000 angewachsen (Apg.4,4). Täglich führte der Herr neue Gläubige hinzu, Männer, Frauen und Kinder, sogar ein große Anzahl von Priestern kam hinzu. Es gibt keine genauen Zahlen, welche Größe die Gemeinde erreichte, aber man darf davon ausgehen, dass es schon nach kurzer Zeit mehr als 10000 Gläubige gab. Es wird geschätzt, dass Jerusalem zur damaligen Zeit zwischen 20000 und 50000 Einwohner hatte. Somit war die ganze Stadt erfüllt von der Kraft des Evangeliums. Von den Gläubiggewordenen heißt es in Apg.2,42: „Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten“ Und in Vers 46: „Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Jubel und Schlichtheit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk (Apg.2,46-47).
Durch das starke Wirken des Heiligen Geistes und die besondere Atmosphäre in diesen Tagen waren die jungen Gläubigen ganz auf das Gemeindeleben ausgerichtet, alles andere rückte in den Hintergrund. Man erwartete, dass Jesus noch während dieser Generation zurückkehren würde. Das Wort Jesu „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit ...“ wurde in aller Konsequenz gelebt, so heißt es: „Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam, und sie verkauften die Güter und die Habe und verteil-ten sie an alle, je nachdem einer bedürftig war“ (Apg.2,44-45).


(Auszüge aus „Die frühe Kirche, die erste Gemeinde“, Richard Schutty)

Teil 6 folgt

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Donnerstag, 1. Juni 2006
Gemeinde ohne Mauern
Teil 4 Pfingsten - Geburtsstunde der Gemeinde - das Bundesvolk Gottes im Neuen Testament

Die Gemeinde im Alten Testament, bzw. das alttestamentliche Bundesvolk Gottes ist uns als ein Beispiel und als ein Vorläufer für die Gemeinde des Neuen Bundes gegeben. Sie wurde aber nicht als ungültig erklärt, sondern gehört als vollwertig zum ersten Teil des Planes Gottes mit den Menschen. Schließlich wird das Bundesvolk im Neuen Testament am Ende den Vollkommenheitszustand erreichen, den Gott von ihr erwartet. Sie ist dann die Braut Jesu, die ohne Flecken und Runzeln dem Bräutigam entgegengehen wird, um mit ihm die Hochzeit des Lammes zu feiern.
Mit dem Beginn der Gemeinde des neuen Bundes erreicht das Volk Gottes zum ersten Mal die Anfangshase der Erfüllung der Verheißung, die Gott schon Abraham gegeben hatte: „In dir sollen gesegnet werden alle Völker der Erde“. Wie im Teil 3 bereits erwähnt erinnert sich Jakobus nach Pfingsten an diese Verheißung und sieht deren Erfüllung jetzt kommen. Schon einige Jahre vorher sprach Petrus darüber in seiner Pfingstpredigt: „Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die in der Ferne sind, so viele der Herr unser Gott hinzurufen wird.“ Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes auf alles Fleisch fing Gott an seine neue Bundesgemeinde zu bilden.

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Dienstag, 30. Mai 2006
Gemeinde ohne Mauern
Teil 3 Die Gemeinde, das Bundesvolk Gottes

Gott hat mit seiner Gemeinde immer wieder einen Bund geschlossen um sie zusammenzuhalten und ihr eine Garantie für seine Treue zu geben. Ohne das Bündnis gibt es keine göttliche Gemeinde. Wie im Alten Testament (Bund), so gilt auch im Neuen Testament (Bund) die Gemeinde als das Bundesvolk Gottes. Leider ist in unserem christlichen Verständnis der Bündnisgedanke weitgehend verlorengegangen. Was übriggeblieben ist, begegnet uns nicht mehr als ein Bund im eigentlichen Sinne, sondern mehr als eine weltliche Form von Mitgliedschaft oder Vereinszugehörigkeit. Fast jede Kirche, Gemeinde, Konfession bildet ihre Gemeinschaft in der Form dieser Mitgliedschaften. Dadurch wird eine weltliche Form von Gemeinde gebildet – mehr ein Verein, als eine geistliche Einheit. Die wahren Glieder der Gemeinde sind jedoch Bündnispartner und nicht Vereinsmitglieder.

Die Bedeutung des Bundes
Bund kommt aus dem mittelhochdeutschen Wortstamm „binden, zusammenbinden“. Daraus entwickelte sich das Wort „Gebundenes, Bindendes“ und wurde als das „Gebundene“ in Bezug auf Stroh oder Reisig gebraucht.

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Samstag, 27. Mai 2006
Gemeinde ohne Mauern
Teil 2 Wenn Gott seine Gemeinde baut

Der Text aus Sach.1,16 kann zu dem was vorher gesagt wurde wie ein Widerspruch klingen: „Jerusalem soll gemessen werden“. Also doch, aber von wem? Von Gott selbst natürlich. Er hat den richtigen Meßstab. Er hat den vollkommenen Plan.
Durch die ganze Bibel sehen wir Gottes Plan mit seinem Volk. Sein Volk ist seine Gemeinde und seine Gemeinde sollte ein Abbild seiner Gemeinschaft sein, die er mit dem Sohn und mit dem Geist selbst hat. Diese Gemeinschaft folgt einem grundle-genden Plan, dessen Urheber Gott selbst ist.

Die vollkommene Gemeinschaft.
Schon in der Schöpfungsgeschichte sehen wir die vollkommene Gemeinschaft unter dem dreieinigen Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
In 1.Mose heißt es: „Und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach es werde Licht! Und es wurde Licht.“ In Johannes 1,1.3 lesen wir: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.... In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“ Hier ist natürlich von Jesus die Rede. Die Erschaffung der Welt geschah in der vollkommenen Einheit von Gott, mit dem Geist und durch das Wort, welches Jesus selbst ist. Und dieses Wort wurde das Licht der Menschen. Aus dieser Einheit und vollkommenen Gemeinschaft wurde unsere Erde und die Menschen erschaffen. Diese Einheit der Drei war so volkommen, dass Jesus sagte: „Wer mich sieht, der sieht den Vater...der Vater und ich sind Eins.“ (Joh.10,30) Und: „Er (der Geist) wird mich verehrrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat ist mein.“(Joh.16,14.15)

Die Familie Gottes.
Weiter heißt es, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde schuf, als Mann und Frau. (1.Mose 1,28). Und er gab ihnen den Auftrag, sich zu vermehren. Wieder sind es zwei, dann drei, die als Dreier- Gemeinschaft in Erscheinung treten. Wir sehen hier das Urbild der Gemeinschaft, eine Familie. Gottes Wesen kommt in der Familien- Gemeinschaft zum Ausdruck. Mit Adam und Eva erschuf Gott sich eine Familie, seinem Bild ähnlich. In der Famile ist alles verborgen, was die Fülle Gottes zum Ausdruck bringt. Und die Familie bildet den Grundstock für ein ganzes Volk. Sie ist der kleinste Baustein, aus dem sich eine Gesellschaft zusammensetzt. Ihre Funktion, ihr Sein ist die Basis für die weitere Entwicklung menschlicher Kultur. Wenn diese erste Einheit intakt ist, dann ist auch das Volk gesund.

Die Familie Gottes und die Gemeinde
Gottes Heilsplan ist der Plan mit seinem Volk, mit seiner Gemeinde. Sein Plan war es und ist es, sich ein Volk zuzubereiten, das wissen wir aus der Bibel. Immer wieder wird es darin sichtbar.
Im Alten Testament wird insgesamt 202 mal von der Gemeinde gesprochen.
qahal = Versammlung, Zusammenkunft, Schar, Schicksals/ Kampfgemeinschaft, Rechtsgemeinschaft, Einheit des Bundesvolkes, Gottesdienstliche Versammlung
edah = Versammlung, Rotte, Schwarm (neg), Rechtsgemeinschaft, Gemeinschaft in Verantwortung vor Gott
Im Neuen Teatament: 110 x Gemeinde
– ekklesia = Versammlung, Herausgerufene (V./G.)
- synagoge(1x)= Versammlung, Treffen, Zusammenkunft (zum Gottesdienst)

Immer war es Gottes Anliegen, sich ein Volk zuzubereiten, mit dem er in Frieden und Gemeinschaft leben könne. Dazu hatte er bestimmte Menschen herausgerufen und sie um sich versammelt, um mit ihnen seine Gemeinde zu gestalten. Gott ist Ein Gott der Gemeinschaft, er lebt vollkommene Einheit in der Gemeinschaft und er liebt es, wenn wir Gemeinschaft haben. Und er möchte dass wir Gemeinschaft mit ihm haben.
Jesus greift die Einheit in der Gemeinschaft in Joh. 16/17 auf, er sagt: „Ich und der Vater sind eins ... ich tue nichts, was ich nicht den Vater tun sehe.“ Und an anderer Stelle, wo es um die Wirksamkeit des Heiligen Geistes geht: „Er wird von dem meinen nehmen ... er wird meine Worte in euch geben ... Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen ... damit sie alle eins sein, wie du Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie eins seien ...“
Diese Einheit gibt Gott seiner Gemeinde im Alten Testament, indem er sie unter einer gemeinsamen Gesetzgebung vereint, dem Alten Bund. In der Gemeinde des Neuen Testament wird diese Einheit in der Gemeinschaft durch den Neuen Bund in Jesus Christus hergestellt. Alles, was der wahren Gemeinschaft und Einheit zwischen Gott und den Menschen im Wege stand, nahm er durch den Opfertod Jesu hinweg. Und auch alles, was zwischen den einzelnen Menschen an Blockade aufgerichtet war und die Gmeinschaft verhinderte, trug er durch seinen Kreusestod hinweg. (Eph.2,14-17) Diese Einheit erzeugte eine starke Identität – das Volk Gottes zu sein, vereint durch Christus, der aus Beiden eins gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung weggenommen hat.

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Donnerstag, 25. Mai 2006
Gemeinde ohne Mauern
Teil 1 Wenn Menschen Gemeinde bauen

Gemeindebau und was damit zusammenhängt ist zur Zeit ein hochaktuelles Thema unter Christen. Es geht um neue Formen der Gemeinschaft, um attraktive Gottesdienste für Unerreichte, um zeitgmäße Veranstaltungen und Programme und für manche geht es gar um die glorreiche Erscheinung der neuen Gemeinde in einer postmodernen Gesellschaft (emerging Church). Dabei sagt die Bibel, „Es gibt nichts neues unter der Sonne“. Bewegungen dieser und anderer Art gab es schon viele in den vergangenen Jahhunderten.
Als die Heilsarmee zum Beispiel auf dem Höhepunkt ihrer Blüte war, war es eine noch nie dagewesene Gemeindeform, passend für die damalige Zeit. Und doch hatte sie etwas entdeckt, das schon uralt war – es wurde nur neu aufgelegt und in ein neues Outfit gesteckt. Wenn die Rede von der Missional Church ist, klingt das interessant und ganz besonders, als ob es etwas ganz Neues wäre. In Wirklichkeit waren die Gemeinden des ersten Jahrhunderts zutiefst missionarisch. Wenn es um beziehungsorientierte Gemeindeformen geht, wissen wir auch, dass die frühen Gemeinden ganz stark auf enge Beziehungen ausgerichtet waren. Was immer es auch ist, was in den neuen Bewegungen als die neue Sache angepriesen wird, sie war schon einmal da und ist eine Neuauflage der alten im neuem Outfit.

In den Sprüchen steht: „Des vielen Bücher machens ist keine Ende.“ Es hat noch nie so viele neue Bücher über Gemeindeentwicklung und neue Gemeindeformen gegeben wie in der heutigen Zeit. Klar die Entwicklung der Medien macht es möglich. In all diesen Büchern steht aber nichts Neues, sondern es ist höchstens, wenn es auf biblischem Boden ist, ein neues Entdecken verlorengegangener Ausdruckformen von Gemeinde. Schlimm daran ist, dass viele der Leser sich mehr an neuen Bewegungen und an neuen Veröffentlichungen orientieren, als an dem Wort Gottes selbst. Würden sie ihre Bibel besser kennnen, wüssten sie, dass das beste Muster von Gemeinde dort zu finden ist. Dort lesen wir, wie die ersten Gemeinden gegründet waren und wie sie auf eine organische Weise wuchsen. Dort finden wir das Original, so wie Gott es für uns als Muster aufbewahrt hat.
Leider ist uns dieser Blick verlorengegangen. Die Geschichte der Erweckungsbewegungen war auch immer eine Geschichte der Rückbesinnung auf diese ersten Muster und Modelle von Gemeinde im ersten und zweiten Jahrhundert. Wir würden heute gut daran tun, uns mehr an diese originale Quelle und an den Herrn der Gemeinde selbst zu wenden. Wenn wir ihn befragen und die Bibel genau befragen erhalten wir ein klares Bild. Und wenn wir uns mehr vom Heiligen Geist, als von Verkündigern neuer Wege für Gemeinde leiten ließen, wären wir schon weiter.



In dem Nachtgesicht kommt ein Engel, er korrigiert den jungen Mann und bringt die Nachricht Gottes: „Eine offene Stadt soll Jerusalem bleiben, wegen der Menge an Menschen und Vieh in ihrer Mitte. Und ich selbst werde ihm ringsherum eine feurige Mauer sein, spricht der Herr, und ich werde zur Herrlichkeit in ihrer Mitte sein.“ (Sach.2,8-9)
Gott will keine Begrenzung, keine enge Struktur, keine menschliche Überlegung, weil durch sie Menschen und das Leben ausgegrenzt werden. Weil dadurch Organisation geschieht und nicht organisches Leben verbreitet wird. In den verschiedenen Denominationen, Konfessionen, Kirchen und Gemeinden werden bestimmte Christen ausgegrenzt. Keine Gemeinde kann allen alles bieten, sondern jede hat ihren eigenen Schwerpunkt und zieht solche Christen an, deren Interesse und Ausrichtung dazu passt. Man achtet darauf, sich genau von den Lehrmeinungen anderer abzugrenzen. Soweit haben wir das in der Vergangenheit als nicht problematisch betrachtet, spiegelt es doch die Vielfalt im Leib Christi wieder. Jeder hat einen bestimmten Teil der Wahrheit, alle gehören zusammen und ergänzen sich gegenseitig. Jeder sucht sich eben die Gemeinde aus, die zu ihm passt. Und es gibt „Zielgruppengemeinden“.

Im Grundansatz ist diese Sicht von Gemeinde falsch. „Ist der Christus zerteilt“, fragt Paulus provozierend in 1.Kor. 1,13. Natürlich nicht, wir sollen „Eins“ in Christus sein.
Wie kann das gehen, ohne Richtlinien, Glaubensdogmen und Doktrinen, die unser Zusammenleben als Christen regeln. Es soll doch jede Gemeinde ihre Grundlagen und Reglen, ihre Vision oder Philosophie haben. Jedes Unternehmen braucht das sagen die Managertypen, also auch die Gemeinde. Schon im zweiten Jahrhundert hat sich die „Kirche“ ausgestreckt nach weltlichen Methoden um Einheit und Rechtgläubigkeit zu schützen. Aus Angst vor Irrlehren und falschen Dienern wurde schon im dritten Jahrhundert eine Hierarchie von Klerikern aufgebaut und um 200 n. Chr. gab es schon ein ausgeklügeltes Kirchenrecht, um die Interessen einer institutionalisierten Kirche und hierarchischen Organisation zu schützen.

Doch die Gemeinde Jesu braucht keinen Schutz durch Gebäude und Mauern, keine menschliche Institution und, keine durchdachte Organisationstruktur, sie braucht den Schutz Gottes. Sie braucht den Plan Gottes für ihr geistliches Leben, die von Gott entwickelte DNS für die Gemeinde. Seine unsichtbare Schutzmauer und seine Herrlichkeit in ihrer Mitte, genügt. Es soll eine Gemeinde mit einer geistlichen Struktur, einer Strukur, die aus dem Himmel kommt, die wir nicht kennen. Gott baut sie alleine, kein Mensch kann sie bauen. Der Leib Jesu, ein neuer Leib, ein auferstandener, geistlicher Leib, nicht die „Körperschaft einer öffentlich rechtlichen Eionrichtung oder Vereins“.
In unserem Fall ist es ein himmlischer Bote, der die Nachricht bringt. Ein besonderer Engel, ein Botschafterengel. Der andere Engel in dem Gesicht war ein „Erklärer und Ausleger“ für den Traum. Aber der zweite Engel brachte die göttliche Offenbarung über die Absichten und Pläne Gottes. Wir brauchen auch eine solche göttliche Botschaft, eine Offenbarung über die Gemeinde, sonst verstehen wir Gottes Absichten und Pläne nicht.
„Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ sagte Petrus zu Jesus, und Jesus antwortete ihm, „Glückselig bist du Simon Bar Jona, denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen.“
Petrus hat durch die Offenbarung des Vaters den Christus als den wahren Sohn Gottes erkannt und wird dadurch ein Teil im Plan Gottes, der beinhaltet, dass Jesus selbst seine Gemeinde baut. Und er baut sie mit denen, die diese Offenbarung vom Vater erhalten. Eine doppelte Offenbarung, einmal über die Identität des Christus und zum anderen über die eigene Identität. Jesus spricht seinem Jünger die zweite Offenbarung zu: „du bist Petrus“(nicht mehr Simon). Jesus baut seine Gemeinde mit Menschen, die den Sohn Gottes wirklich „erkannt“ haben und er führt sie zur Erkenntnis der eigenen Identität. Diese eigene Identität ist der Platz, die Rolle, die wir in Gottes Plan mit und in seiner Gemeinde einnehmen sollen. Mögen wir diese Identität doch bald in unserem Leben von Jesus zugesprochen bekommen, damit wir uns an seinem Gemeindebau richtig beteiligen können. Aus Offenbarung folgt auch das Maß, sich selbst, die eigene Natur, richtig einschätzen zu können (Röm.12,3), und auf der anderen Seite die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi annehmen zu können (Eph.4,7).
Es geht eben nicht so, dass schlaue Theologen und Lehrer interssante Ideen und Pläne über die Gemeinde verbreiten die nachzuahmen sind, sondern wir brauchen diese Offenbarung über die Gemeinde.
Der Engel brachte die Botschaft, der Heilige Geist wird uns die Offenbarung bringen. Gott selbst wird die Mauer sein und seine Herrlichkeit in ihrer Mitte. Keine Mauer, kein Haus, keine Grenze, keine menschliche Struktur, keine Organisation, sondern ein geistliches Haus, ein Organismus, der Leib Jesu.

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Montag, 24. April 2006
Wer lässt sich senden?
Zum letzten Artikel von Biggy, "...geboren für eine Zeit wie jetzt"

Ja, es ist das Entscheidende, dass wir bereit sind, zu den Menschen hinzugehen. Dass wir uns nicht hinter den Mauern unserer Gemeinde, Kirche oder gar Hausgemeinde verstecken um dort mit den anderen Christen zu kuscheln.
1. Jesus sandte seine Jünger aus - zuerst die Zwölf (Mt.10,1-15) und dann die Siebzig (Luk.10,1-12). Der griechische Urtext benutzt hier das Wort "apostello", was an "Apostel" erinnert. Ein Apostel ist ein (Aus-)Gesandter, ein Botschafter, ein Beauftragter. Diese Sendung gilt auch uns und wer sich von Jesus senden lässt, steht in diesem apostolischen Auftrag.
2. Jesus schickte sie zu Zweien los und nicht alleine. Wir erinnern uns an Jesu Worte: "Wo zwei oder drei in meinem Namen ...". Besondere Vollmacht liegt auf der Zweier- oder Dreierschaft - eine Vollmacht, sogar Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen (...was sie binden in meinem Namen, wird gebunden sein, was sie lösen, wird gelöst sein ...). Jesus will Teamarbeit an der Basis und nicht einsame Stars auf der Bühne.
3. Die Ausgesandten sind Arbeiter in der Ernte, sie scheuen die Mühe nicht. Sie bearbeiten den Boden, säen aus, warten auf das Wachstum und warten wieder auf die Ernte, dann muss es ganz schnell gehen, damit die Frucht nicht verdirbt. Hingegebene Reich- Gottes Arbeiter dieser Art gibt es nicht viele, deshalb sagte Jesus eingangs: „Bittet den Herrn, dass er Arbeiter in seine Ernte sende“. Es sollten solche sein, die ganz klar den Auftrag Gottes hören und folgen.
4. Jesus sandte sie wie Schafe, mitten unter die Wölfe. Er selbst ging für uns wie ein Schaf zur Schlachtbank. Wer dem Auftrag Gottes so folgt und der Sendung gerecht wird, wird Ablehnung erleben. Wie Paulus, der viele Schläge zu erdulden hatte.
5. Ohne große Sicherheiten und doppelten Boden sollten sie gehen, und sich nicht aufhalten lassen. Sie sollten sich nicht sorgen, was sie reden sollten, der Heilige Geist würde ihnen alles eingeben. Sie sollten sich auch nicht um existenzielle Dinge sorgen, da dies belastend wirkt.
6. Er beauftragte seine Jünger das Reich Gottes zu verkünden. Den Frieden Gottes sollten sie bringen, Kranke heilen und Dämonen austreiben. Auch für uns gilt es, denn die Not ist groß und die Weitergabe der frohen Botschaft soll verbunden sein mit der Hilfe an Geist, Seele und Leib.
7. Er sandte sie in die Städte, in die Dörfer, in die Häuser. Sie sollten an die Türen der Häuser klopfen – wo immer ihnen eine Person des Friedens das Haus öffnete, dort sollten sie hineingehen und bleiben, verweilen und das essen, was man ihnen geben würde. Wir haben oft die Tendenz, das Evangelium breit zu streuen und schnell von einem zum anderen zu gehen. Jesus sagte jedoch, dass wir bei denen verweilen sollen, die den Frieden Gottes annehmen. Das gemeinsame Essen ist ein Zeichen wirklicher Gemeinschaft und Liebe, wir nehmen uns dabei Zeit für den anderen. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, sagte Jesus, dort bin ich in ihrer Mitte, dort ist Gemeinde.
"Häuser des Friedens" sind Herbergen der Gemeinde.

Mancher wird sagen: Das passt nicht mehr in unsere Zeit. Jeder lebt für sich, hat sein Privatleben, grenzt sich ab und geht lieber nach draußen, um Menschen zu treffen.
Dazu nur soviel: "Häuser" (oikos) sind die Menschen, das soziale Gefüge der Menschen, zu denen sie sich zugehörig fühlen. Jeder Mensch braucht das und sucht das. Überall gibt es sie, die Familien, die Freundeskreise, die Interessensgruppen, die Kneipenszene, sogenannte soziologische Gruppen.
Zu ihnen sendet uns Jesus.
Lassen wir uns senden?

Richard

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