Sonntag, 20. Juli 2008
Wenn der Heilige Geist wirkt ...
dann kann das sehr unterschiedlich sein und lässt sich nicht in Schablonen abhandeln.

Der Heilige Geist ist ein Quellbrunnen im Tal des Alltags und der Mühe. Dort, wo wir verzagen wollen gibt er uns neue Hoffnung und Kraft, wo wir uns in schwermütigen Gedanken und schlechten Gefühlen verfangen, kommt er wie eine scharfe Machete und befreit uns von lästigem Gestrüpp. Wenn wir durch Wüstenabschnitte gehen begegnet er uns im richtigen Moment als eine erfrischende Oase. Im Dunkeln lenkt er unseren Blick nach oben zum Himmel, wo helles Licht scheint und führt uns durch unwegsames Gelände.
Der Heilige Geist begleitet mich ständig, in jeder Lage und wenn sie noch so schwierig sein mag, ist er da und nimmt mich sanft an die Hand. Der Beistand, der zur Hilfe Herbeigerufene, der Tröster, der mir Recht schafft, der mich sättigt, der mir die richtigen Worte gibt, wenn ich nichts mehr weiß. Es ist wie das himmlische Manna, das wir jeden Morgen einsammeln, als Verzehr für den ganzen Tag.
Er ist ein Lehrer, der mich ständig erinnert an die Worte Jesu, die ich aus der Bibel kenne. Er erklärt mir das, was ich nicht verstehe, er hat viel Geduld mit mir und wartet auf mich, wenn ich mich mal von ihm distanziert habe. Wenn ich falschen Verlockungen nachgehe, dann geht er hinter mir her und ermahnt mich sanft und erinnert mich an das Richtige, aber er zwingt mich nicht. Werbend lenkt er meine Aufmerksamkeit immer wieder neu auf Jesus und auf den Vater, er will, dass wir Gemeinschaft haben. Er wartet, bis ich ihn nach dem richtigen Weg frage dann freut er sich, ihn mir zu zeigen. Er ist ein ständiger Partner, der mich sättigt mit all dem Guten das der Vater im Himmel für mich hat. In der Tiefe erlebe ich seine Stärke mächtig.
Als Jesus nach seiner Kreuzigung und Auferstehung inmitten der Jünger trat, hauchte er sie an und sprach: "Empfangt (nehmt hin) Heiligen Geist." (Joh.20,22)

Der Heilige Geist ist aber auch ein mächtiger Strom, der von der Höhe herabfließt und viel Wasser bringt. Er tränkt das ausgetrocknete Land und gibt Wasser genug zum Trinken. Wo er bewässert kann das, was wir ausgesät haben in Fülle spriessen. Ich erquicke mich und berausche mich an der Fülle, die er bringt und freue mich über den Überfluss. Er füllt mein Herz mit Lachen und mit überschäumender Freude. Er gibt mir Einblicke und Offenbarungen in die unsichtbare Welt, in das Geschehen, was Kommen wird und enthüllt mir Dinge aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart, damit ich richtig verstehe. Er ist wie ein Turbolader im Motor meiner Seele und hebt mich auf große Höhe empor, dass ich sehe wie ein Adler.
Er lenkt meinen Blick auf die Not der Welt und hilft mir mit Kraft, die richtigen Dinge zu tun. Er belebt mich mit neuer Frische, die manchmal zu einem Sturmwind wird und vertrocknete Äste wegfegt. Mit seinem Feuer brennt er meine Sünden und das Böse weg. Er ist wie ein Salböl, das Krankheiten heilt und Gebrechliche aufrichtet. Er gibt Kraft dem Schwachen, damit er die Taten Jesu tun kann. Er ist ein ständiger Fluss, er vom Thron Gottes fließt und das, was am Verdursten und vertrocknen ist mit neuem Leben versorgt.
Als Jesus kurz vor seiner Auferstehung nochmals mit den Jüngern redete, sprach er: Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist und ihr werdet meine Zeugen sein." (Apg.1,8)

So unterschiedlich begegnet uns der Heilige Geist, als ein sanfter Hauch, eine verborgene Quelle in uns, aber auch als ein mächtiger Strom, der von Oben kommt.
Wiedergeboren und versorgt durch den Geist als seine Kinder und erfüllt und versiegelt mit der Kraft aus der Höhe für den Dienst.
In Jesaja 41,18 spricht der Prophet über Gott:
"Ich werde Ströme öffnen auf den kahlen Höhen und Quellen mitten in den Talebenen. Ich werde die Wüste zum Wasserteich machen und das dürre Land zu Wasserquellen."

ric

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Freitag, 27. Juni 2008
Redundante Offenbarungsquellen Gottes
In Diskussionen über Lehrfragen stößt man immer wieder auf die Frage, woher wir wissen können, ob eine theologische Lehre tatsächlich richtig und gottgegeben ist. Die einen argumentieren mit vielen Bibelstellen, andere berufen sich auf die Leitung durch den Hlg. Geist.
Letztlich kann man aber feststellen, dass beide Seiten dazu neigen, auf Irrlehren hereinzufallen. Neuerdings tauchen auch wieder Gruppen auf, die für sich gar die „Offenbarungslehre“ beanspruchen und damit ganz sicher sein wollen, die „Geheimnisse Gottes“ zu erkennen. Wer genau hinsieht, findet bei ihnen lediglich ein Aufwärmen alter gnostischer Ansichten.

Nun gehen wir davon aus, dass Gott sich einem jeden seiner Kinder offenbart und sogar den persönlichen Kontakt und Dialog sucht. Da muss es doch auch eine Art Gewissheit über das geben, was Richtig und was falsch ist. Immerhin lesen wir im Wort Gottes:
Johannes 14:26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
1 Korinther 2:13 Davon reden wir auch, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, indem wir Geistliches durch Geistliches deuten.
1 Johannes 2:27 Und ihr! Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, daß euch jemand belehre, sondern wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge. Und wie sie euch belehrt hat, so bleibt in ihm!


Hier lesen wir, dass wir durch den Hlg. Geist belehrt werden. Wie geschieht das, ist nun die Frage. Zum einen sicherlich durch den direkten Dialog zwischen uns und Gott. Aber auch durch das Zeugnis des Wort Gottes.
Psalmen 1:2 sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! 3 Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was er tut, gelingt ihm.
2 Timotheus 3:16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet.


Ja wir lesen sogar, dass Gott sich mit seinem Wort mehr als nur identifiziert, ja Jesus selber das Wort Gottes ist:
Johannes 1:1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.2 Dieses war im Anfang bei Gott.3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. 4 In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfaßt.

Dies bedeutet nun nicht, dass das, was wir Heute zwischen zwei Buchdeckel finden und als Bibel bezeichnet wird, mit diesem Wort Gottes synonym ist. Dennoch ist die Bibel das offenbarte Wort Gottes, welches uns zunächst als „Logos“ - als reine Wortinformation zur Verfügung steht. Erst wenn uns der Hlg. Geist das Wort aufschließt, wird es zu dem offenbarten Wort Gottes.

Redundante Quellen
Aus meinem ursprünglichen Beruf kenne ich noch den Fachbegriff der Redundanz. Damit kam ich Berührung, als ich redundante Stromversorgungen gebaut habe. Hier schaltet man zwei gleiche Stromquellen zusammen, mit denen ein Gerät, eine Maschine versorgt wird, die auf keinen Fall stehen bleiben darf. ZB dürfen manche Webmaschinen nicht stehen bleiben, weil in dem Fall sofort ein Schaden in enormer Höhe entstehen würde. Fällt die eine Stromversorgung aus, wird die Maschine ohne jegliche Unterbrechung von der zweiten Stromversorgung betrieben. Diese beiden Stromversorgungen müssen natürlich gleich gepolt sein. Wären sie es nicht, würde zwischen den beiden Stromversorgungen ein sehr hoher Strom fließen, die Kabel glühen und die Stromversorgungen durchbrennen.

Wenn wir nun auch eine Redundanz in den Quellen, woraus wir Gottes Weisheit suchen, anwenden, kommen wir zu einer hohen Sicherheit, mit unserem Verständnis im Sinne Gottes zu liegen.
Die beiden Quellen, die uns zur Verfügung stehen sind das Reden Gottes durch den Hlg. Geist zu uns und das Wort Gottes, das uns ebenfalls vom Hlg. Geist aufgeschlossen wird. Beschäftigen wir uns mit der Frage, ob eine Lehre im Sinn Gottes ist, prüfen wir sie an diesen zwei Quellen. Finden wir in beiden Quellen eine Bestätigung dieser Lehre, können wir uns relativ sicher sein.
Haben wir aus einer dieser beiden Quellen aber nicht die Bestätigung, die wir suchen, so können wir uns sicher sein, dass wir weiter im Gebet und Lesen der Bibel suchen und studieren müssen, um die echte Aussage Gottes zu finden. Widersprechen sich unsere beiden Quellen, so können wir wissen, dass wir sprichwörtlich falsch gepolt sind. Hoffentlich glühen dann unsere geistlichen Sensoren und lassen uns aufmerksam werden.

Wir erkennen stückweise
Wir können trotz allem aber nur relativ sicher sein, weil wir ja in unserer Wahrnehmung immer beeinflusst sind.
1 Korinther 13:9 Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; 10 wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden.... 12 Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.

In allem, womit wir uns beschäftigen, unterliegen wir verschiedenen Filtern. Filter wie unsere kulturelle Prägung, vorgefasste Meinungen und Vorlieben, die wir haben – um nur einzelne zu nennen. Es ist gut, dass wir alle nur stückweise zu erkennen in der Lage sind. Das macht uns als Kinder Gottes voneinander abhängig, wenn wir die Tiefen der Weisheit Gottes erforschen wollen. Kein einzelner Mensch kann für sich beanspruchen, alle Weisheit zu haben und alleine die allein gültige Auslegung des Wort Gottes zu haben. Erst in der Gesamtheit seines Volkes, offenbart sich Gott umfassender – wiewohl Gottes Weisheit sich uns hier auf Erden weiterhin nicht vollständig offenbaren wird. Gott bleibt letztlich für uns unergründlich.
Somit sollten wir auch weiterhin unter dem Korrektiv der Gemeinschaft der Christen stehen. Sondern wir uns mit unserer Auffassung bestimmter Lehrmeinungen ab und entziehen uns dem Dialog mit unseren Geschwistern, stehen wir ebenfalls in der Gefahr unser Herz falschen Lehren zu öffnen. Dieser Dialog gestaltet sich oft nicht einfach und wir stoßen auf viele Meinungen und oft harte Herzen. Dennoch können wir uns dem nicht entziehen.

Ich möchte jeden ermutigen für sich die redundanten Offenbarungsquellen Gottes reichlich in Anspruch zu nehmen und aufmerksam zu bleiben, ob wir weiterhin auch „richtig gepolt“ sind.

Charly

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Dienstag, 22. April 2008
Gaben und Dienste für die Gemeinde
Ich bin noch nicht lange aus Rumänien wieder zurück. In den vergangenen 5 Jahren haben sich gute Beziehungen zu einem Netzwerk von freien Gemeinden unter der einer der ungarischen Minderheiten entwickelt. Seit letztem Jahr führe ich eine Jüngerschaftsschule unter den Leitern von kleinen (einfachen) Gemeinden durch, was mich besonders erfreut, weil ich meine, dass das Training in Jüngerschaft besonders notwenig ist. Diesmal ging es um Gaben und Dienste in der Gemeinde.


Nach dem wie Paulus sagte: "Wie ist es liebe Brüder, wenn ihr zusammenkommt, da hat er eine einen Psalm, der andere eine Lehre wieder einer eine Sprache, der andere die Auslegung ... Alles geschehe zur Erbauung."(1.Kor.14,26)
Wenn es um Gemeinde und Ausbildung geht, dann muss man sagen, alle sind gemeint, alle Gemeindeleute brauchen eine intensive Schulung, wie sie predigen, lehren, dienen, prophezeien, evangelisieren und Seelsorge machen können.

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Die Zeit der Pastoren- und Missionarsausbildung an Bibelschulen und theologischen Instituten halte ich für überholt - Schulung muß direkt in die Gemeinde, bzw. in das Netzwerk der Gemeinden hinein. In Rumänien erlebe ich, wie das funktioniert und wie die Leute das alles aufsaugen und dankbar sind für Intensivtrainung. Da sind sie bereit sogar mehrere Wochen im Jahr dafür zu geben.



ric

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Montag, 10. März 2008
Plädoyer für den Vater
Ein ganz anderer Mangel
Es wird immer wieder der Mangel an Vaterschaft (Mutterschaft) in Deutschland unter Christen beklagt. Ich möchte jetzt einmal den Spieß umdrehen. Als jemand, der Vaterschaft empfangen hat und seit Jahren selbst konkrete Schritte in Richtung Vaterschaft in seinem eigenen Leben geht, beklage ich, dem entgegen, dass es sehr wenige echte geistliche Kinder, Söhne und Töchter gibt, die wirklich Vaterschaft suchen, bzw. annehmen wollen. Ein großer Anteil der jungen Christen, mit denen ich im Laufe des letzten Jahrzehnts zu tun hatte, waren nicht bereit gutgemeinten väterlichen Rat anzunehmen und danach zu handeln. Zwar hörten sie sich das an, was ich zu sagen hatte, doch wenn es um die Umsetzung ging, folgten sie dann doch lieber ihrem eigenen Ratschluss. Häufig stand das Argument im Hintergrund: „Das ist seine Meinung“ zu der Sache, ich habe da eine andere Meinung und jemand anders hat dazu auch eine andere Meinung. Was mir in letzter Zeit auch häufig begegnete, war eine gutklingende „Pseudofrömmigkeit“ mit der Argumentation: „Ich will nur das tun, was mir der Heilige Geist, was mir Gott selbst zeigt.“ Völlig übersehen wird dabei, dass es ein bevorzugter Kanal des Heiligen Geistes ist, durch den Rat der Älteren zu jungen Christen zu reden. Im Petrusbrief heißt es: „Ebenso ihr jüngeren, ordnet euch den Älteren unter.“

Die Vaterschaft kommt von Gott selbst
Zurecht wird der Mangel an Vaterschaft genannt und die Forderung nach mehr Vaterschaft unter den Christen halte ich für berechtigt. Doch Gott ist letztlich nicht angewisen auf eine Menge an Vätern. Jede echte Vaterschaft kommt von Gott selbst steht in der Bibel (Eph.3,15) und jeder, der es mit seiner Nachfolge ernst nimmt, kommt in den Genuß dieser echten Vaterschaft durch Gott. Er ist der eigentliche Vater, der sich um seine Kinder kümmert, der Meister, der Oberhirte, die Autoriät, die wir brauchen. Menschen die uns mehr oder weniger mit ihrem Rat zur Seite stehen können, sind Assistenten Gottes, bzw. Werkzeuge in seiner Hand. Doch wir müssen anerkennen, dass der Vater im Himmel solche Werkzeuge braucht, um sein Werk an uns zu tun.
Durch das Studium der Schrift und durch meine eigenen Erfahrungen mit dem Herrn durfte ich erkennen, dass es offensichtlich auch ein Prinzip Gottes ist, selbst durch Menschen zu reden, die keine väterliche Art haben, sondern einfach nur eine Leitungsaufgabe in der Gemeinde haben. Gott gab auch durch Kaiphas, der eine fragwürdige Person war, weisen Rat, nur weil er Hohepriester in dieser Zeit war. (Joh.11,49-51). Gott stellte sich zu ihm, weil er diese Autoritätspostition innehatte. Gott will auch heute durch gesetzte Autoriäten in unser Leben hineinsprechen.
Natürlich, viel stärker kann der Rat eines Älteren sein, der es gut mit uns meint und der die Züge eines Vaters bzw. einer Mutter aufweist. Die jungen Schafe orientieren sich in der Herde nicht an dem Schäfer, sondern an die älteren Mutterschafe. Weil diese schon gelernt haben der Stimme des Schäfers zu folgen, folgen sie einfach ihnen und lernen auf diesem Wege selbst, die Stimme des Hirten von anderen Stimmen zu unterscheiden. Das gleiche funktioniert auch so unter den Christen, wenn jungen Christen sich an Älteren orientieren, weil diese bereits gelernt haben der Sitmme ihres Herrn zu folgen.
Leider sehen wir zu oft ein anderes Phänomen unter den Christen. Junge Gläubige meinen es besser zu wissen und handeln in wichtigen Dingen ihres Lebens nach eigenem Gutdünken, ohne den Rat Erfahrener zu suchen. In dem sie meinen, sie müssten ihre eigenen Erfahrungen machen, sind sie gezwungen, die gleichen schmerzhaften Prozesse durchzugehen, die sie sich ersparen könnten, wenn sie auf Ratschläge hören würden. Das widerspricht dem Charakter Gottes und dem was er in die soziale Struktur der Menschen hineingelegt hat. Gott spricht in unser Leben hinein, er möchte uns erziehen und zur Reife bringen durch andere Menschen. Durch Väter und Mütter durch Diener Gottes. Das was wir einer heilen christlichen Familie zusprechen, müssen wir auch von den Beziehungen einer intakten Gemeinde erwarten, nämlich dass es da eine Ordnung gibt, die Gott hineingelegt hat und die sieht so aus, dass die Kinder von ihren Eltern lernen, dass sie erzogen werden, dass es nicht nur um das verständnisvolle Zuhhören und Helfen geht, sondern dass es auch um Disziplin, um Korrektur, um Zurechtweisung und um Führung geht.

Es geht um Gehorsam, was niemand gerne hört
Wer Gott als Autorität und Vater erkannt hat, der versteht, dass der Gehorsam in erster Linie auf Gott ausgerichtet ist und nicht auf Menschen. Das Vorbild Jesu ist dabei wichtiger als das Vorbild des Menschen. Jesus lernte dem Vater total zu gehorchen, durch das, was Menschen in sein Leben brachten, deshalb konnte er uns auch erlösen. Menschen sind schwach, auch Väter, sie machen Fehler und können enttäuschen. Aber wir wissen, es geht in erster Linie um den Gehorsam Gott gegenüber und um das vollkommene Vorbild Jesu. Trotz der Erwartung Gottes auch Menschen zu gehorchen und ihrem Rat zu folgen, sind wir dadurch nicht davon frei gesprochen, selbst den Willen Gottes zu prüfen und das Gute zu behalten. Das muß parallel zueinander geschehen: Ratschläge von Menschen sollen wir annehmen und die Prüfung durch das Wort und durch den Heiligen Geist suchen und das Gute, das bestätigt wurde, behalten. Ich erinnere mich an die Redewendung eines älteren Bibellehrers, er sagte diesbezüglich: „Der Fisch wird gegessen, die Gräten werden wieder ausgespuckt.“
Mehrere Jahre meines Lebens lehnte ich mich als Jugendlicher gegen jede Art der Autorität auf, das ging sogar so weit, dass ich mich köperlich gegen meinen Vater zur Wehr setzte. Dafür schämte ich mich später sehr und bat um Vergebung - mein Vater konnte mir in dieser Zeit kein Vorbild sein und er verstand meine Probleme nicht, er war einfach überfodert, das habe ich erst später erkannt. Als 21-jähriger zog Gott mich zu sich und ich erkannte zum ersten Mal die uneingeschränkte Autorität Gottes. Das brachte eine entscheidende Wende in mein Leben, die sich stark auf menschliche Autoritäten auswirkte. Zum ersten Mal hatte ich ich das Gefühl, unter Autorität zu stehen, so fiel es mir nicht schwer, mich einem älteren Bruder unterzuordnen und seine Ratschläge zu befolgen, ja sogar gehorsam zu sein, wenn es mir „gegen den Strich ging“

Falsche Schuldzuweisungen
Statt Unterweisung in Jüngerschaft, wo der Glaubensgehorsam und die Disziplin wichtige Anteile sind, erlebe ich heute eine verstärkte Ausrichtung auf Innere Heilung und auf Aufarbeitung der Vergangenheit. Jesus hat uns aber nicht beauftragt die Christen zu therapieren, er hat uns beauftragt die Menschen zu Jünger zu machen. Schuldzuweisungen gegen Eltern, Lehrer und anderen Autoritäten, werden oft als Entschuldigung für den eigenen Ungehorsam genommen. Man kann nicht wachsen und vorwärtsgehen in der Nachfolge, weil die Belastungen aus der Vergangenheit zu stark sind. Die Verletzungen, die durch Eltern, Lehrer und durch Autoriäten aus der Welt und aus der Gemeinde geschehen sind, werden angeprangert und haben dann eine lähmende Wirkung. Dieses Denken blockiert das Zustandekommen echter Vaterschaft und Sohnschaft. Denn Anklagen und Schuldzuweisungen werden übertragen und das schwache menschliche Vorbild der vermeintlichen Väter bringt die alten Verletzungen wieder zum Vorschein und verführt erneut zum Urteil – ein Teufelskreislauf, ein Fluch, den Jesus aber getragen hat.
In Jeremia 31,29 heißt es:
„In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: Die Väter haben unreife Trauben gegessen, und die Zähne der Söhne sind stumpf geworden; sondern jeder wird wegen seiner Schuld sterben: Jeder Mensch, der unreife Trauben isst, dessen Zähne sollen stumpf werden.
Das ist Gottes Sicht heute, in diesen Tagen leben wir, denn Jesus hat unsere Schuld getragen, er hat den Fluch gebrochen und jeder ist für sich selbst verantwortlich und muß lernen, selbständig die Stimme Gottes zu hören und den Glaubensgehorsam zu lernen. Auf dieser Grundlage kann eine neue Beziehung zwischen Vater und Sohn entstehen, eine Beziehung wo auf der einen Seite väterliche Fürsorge, Erziehung und Beratung greift und auf der anderen Seite Geborgenheit, Gehorsam und Unterordnung folgt. Ich denke, dass an diese Stelle der prophetische Text aus Maleachi 3,23-24 gehört:
„Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern umkehren lassen, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage“.
Beide Seiten werden in diesem Text zur Umkehr aufgefordert.

ric

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Samstag, 19. Mai 2007
In den Häusern I
Am 1. und 2. Tag des Einsatzes besuchten wir in 2 Teams aufgeteilt, mit je 4 Personen, 20 Häuser mit Familien, oder einer Einzelperson, um ihnen Lebensmittelpakete im Wert von 600 Euro und einige Traktate zu überreichen. Übersetzer halfen beim Gespräch - mit Gebet und Segen schlossen wir jeden Besuch ab.
Am 3. Tag besuchten wir alle ein Kinderheim von ORA, dort leben etwa 30 Waisenkinder und von den Eltern verlassene Kinder, die zum Teil in einem Patenschaftsprogramm sind.
Wir brachten ihnen unsere Aufmerksamkeit und einge schöne Lieder.
Die Aktion wurde vom Hauskirchen Netzwerk Deutschland und der Hausgemeinde Landungsbrücke in Bochum gesponsert und geschah unter dem "Dach" des Missionswerkes ORA- RODE in Gheorghieni in Harghita.

ric

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Montag, 20. November 2006
Andere zu Jünger machen
Ein Artikel von Floyd McLung aus www.floydandsally.org

“Und er steigt auf den Berg und ruft zu sich, die er wollte. Und sie kamen zu ihm, und er berief zwölf, damit sie bei ihm seien und damit er sie aussende zu predigen …“ Mk.3, 13-14

Berufen, um mit Ihm zu sein – die Methode Jesu war persönliche Beziehung. Er berief die Jünger, damit sie bei ihm seien. Das Kennzeichen ihrer Jüngerschaft war: „Mit Jesus zu sein“. Sie waren mit ihm, auf seinen Reisen, beim Gebet, beim Lobpreis, beim Essen auf dem Schiff und beim Fische fangen. Sie waren zusammen in der Wüste, in den Städten, in der Synagoge in den Häusern, bei Hochzeiten und anderen Festen. Sie waren bei ihm, mehr als Gruppe denn alleine.

Wenige, um Viele zu erreichen – Jesus konzentrierte sich gleichzeitig auf Wenige, damit er einen größeren Einfluss auf ihr Leben nehmen konnte. Seine Hauptanliegen waren nicht Programme, sondern Menschen, Menschen die zu Vätern und Müttern der Massen werden sollten. Obwohl er eine Vision für die ganze Welt hatte, startete er damit, sein Leben in wenige Männer und Frauen zu investieren. Wir können den Auftrag Jesu unmöglich leben, wenn wir nicht seinem Beispiel folgen, einige wenige Menschen zu sammeln und sie zu Jüngern auszubilden.

Totale Hingabe – Jesus erwartete von seinen Jüngern Gehorsam. Sie sollten nicht gut ausgebildet, wohlhabend oder prominent sein, sondern sie sollten gehorsam sein. Sie wurden von ihm nicht wegen ihres Alters, wegen ihrer Bildung oder wegen ihrer Herkunft ausgesucht, sondern wegen ihrer Bereitschaft, sich ihm hinzugeben. Jesus hatte keine Zeit, sich mit solchen Leuten zu beschäftigen, die nach ihren eigenen Vorstellungen nachfolgen wollten.

Er gab sich selbst – Jesus gab von Herzen. Er teilte den Jüngern seine tiefsten persönlichen Herausforderungen und Versuchungen mit. Er zog sie in eine tiefe Freundschaft mit sich. Er bezeichnete sie nicht als seine Diener, sondern als seine Freunde. Paulus tat dasselbe. Er sagte den Thessalonichern, dass er ihnen nicht nur das Evangelium mitgeteilt hätte, sondern sein eigenes Herz. Programme können die Menschen nicht zu Jünger machen, nur Menschen können andere Menschen zu Jünger machen.

Ein Beispiel geben – Jesus zeigte seinen Jüngern, wie man lebt. Er lud sie ein, um aus seinem Leben zu lernen und nicht um ein theoretisches Studium zu machen. Alles was er persönlich lehrte geschah direkt im Zusammenhang mit der Praxis. Schulklassen treffen sich nur zu bestimmten Anlässen. Jüngerschaft aber ist ein gesamter Lebensstil. Jüdische Rabbinerschüler waren es gewohnt, ihren Rabbi im Leben zu beobachten. Sie lernten indem sie Fragen stellten und in dem sie das, was sie beobachtet hatten in ihrem eigenen Leben anwendeten. Die Menschen tun das was sie sehen und hören. Zuerst kommt die Herzensgesinnung, dann die Dienstgesinnung

Die Last teilen – Jesus nahm seine Jünger in seine Arbeit hinein. Er nahm die Gemeinde aus den Händen der Priester und gab sie seinen Jüngern zurück. Jesus vervollständigte das Werk, indem er jedem, der dazu bereit, auch die Gelegenheit und die Verantwortung zum mitarbeiten gab. Delegieren war für ihn nicht nur eine nette Geste sonder echte Übertragung des Werkes. Der große Auftrag zur Jüngerschaft ist Gottes Weg zur Erlösung. Wir sind Männer und Frauen, die Verantwortung übertragen bekommen haben. Die Frage ist: Wirst du deinen Teil erfüllen? Partiell beginnt es mit kleinen greifbaren Verantwortlichkeiten aber es wird immer größer.

Aufgabe und Feedback – Jesus überwachte seine Jünger. Er gab ihnen Verantwortung und erwartete, dass sie Rechenschaft ablegen sollten. Nicht die Erfahrung selbst ist der beste Lehrer, sondern die Auswertung der gemachten Erfahrung. Für Jesus gab es keine Fehler, nur Gelegenheiten zum Lernen. Er hörte sich ihre Berichte an, freute sich mit ihnen und ging mit ihnen nächste Lernschritte.

Reproduktion in allen Lebensbereichen – Jesus erwartete von seinen Jüngern, dass sie genau wie er, ihr Leben in andere reproduzieren sollten. Das betrifft Ehe, Familie, Arbeit und Freizeit. Von Person zu Person, von Familie zu Familie, von Zelle zu Zelle, von Hausgemeinde zu Hausgemeinde, von Gemeinschaft zu Gemeinschaft, von Geschäft zu Geschäft. Wir müssen unsere Treue zu Jesus daran messen, ob wir das was Gott uns gegeben hat im Leben anderer reproduzieren. Und das geschieht durch bewussten Beziehungsaufbau.

Fazit:Persönliche Jüngerschaft ist der Weg Jesu, Menschen zu beeinflussen, eine echte Bewegung zu starten, einen Dienst zu tun und die Kultur zu fördern. Niemand ist davon freigestellt, es auch so zu tun. Wir können den Dienst den Jesus getan hat nicht verbessern. Obwohl er kam, um die ganze Welt zu erreichen, hat er mit der einzelnen Person angefangen.

Übersetzt von Richard Schutty

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