Mittwoch, 9. Juni 2010
Der Internetmissionar
Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es, Begriffe, Worte und Aussagen zu definieren. Warum – weil ich erlebt habe, dass durch saubere Definitionen Missverständnisse ausgeräumt werden und gemeinsame Grundlagen geschaffen werden. Das erst schafft meines Erachtens die Basis für ein erfolgreiches gemeinsames Vorangehen, was die meisten von uns doch wollen, wenn es um Internet, Vernetzung und Mission geht. Zu oft habe ich erlebt, dass verschiedene Parteien einen Begriff und die Bedeutung die dahinter ist verschieden verstanden haben – eine Einheit kam deshalb nicht zustande. Da gäbe es viele Beispiele aus dem christlichen Bereich, die ich jetzt aufführen könnte.

Bei dem Begriff Mission, bzw. Missionar ist das meiner Meinung nach auch der Fall.
Das Internet als solches haben wir genug definiert und beschreiben, deshalb sollten wir uns mehr auf den Missionar konzentrieren.
Es handelt sich hier um einen schillernden Begriff, der von christlichen Zeitgenossen sehr unterschiedlich mit Inhalt gefüllt wird.
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Ich finde es immer wieder gut, dass du allgemeinen Begrifflichkeiten "auf den Zahn" fühlst. Zu oft bewegen wir uns auch in allzu schwammigen Deutungen von Aufgaben und Titeln. Da tut es gut, wenn eine klare Linie gezogen wird.

Allerdings stellen sich für mich bei diesen neuen Titeln eine ganz andere Frage: Was bewegt diese Person, sich einen derart hochtrabenden Titel selbst zu verleihen?
Denn eins ist zunächst einmal festzuhalten: solche Titel wie Internetmissionar, Internetpastor, Internetevangelist oder gar Internetlehrer und Internetprophet werden von Niemanden seriös verliehen. Solche Titel sind samt und sonders Eigenkreationen.
Also was bewegt solche Leute und was findet man, wenn man sich die "Arbeit" dieser selbsternannten "Internet....." ansieht?

Bei Internetevangelisten und -missionaren scheint es sich oft um Leute zu handeln, die entweder Webseiten betreiben, die nur von einer recht eigenen - eh schon christlichen - Klientel verfolgt wird. Oder schlimmer sind gar diese "Internetevangelisten" solche, die sich in Foren und Blogs an passender und leider viel zu oft unpassender Stelle mit frommen Floskeln aufdrängen und selten als Bereicherung wahrgenommen werden.

Internetlehrer glänzen gar mit Seiten voller (wenn es gut kommt) mittelmäßiger christlicher Lehre, die oft starke Mängel an Hintergrundwissen, Struktur und Rhetorik aufzeigen. "Billige Massenware" die man quasi in jedem halbwegs ordentlichen Glaubensgrundkurs findet. Oder man findet dort schlicht eine Anhäufung derart skurriler Lehrauffassungen, deren Verbreitung diesen Leuten in den normalen Gemeinden völlig zurecht verweigert wird.

Unter den Internetpastoren finden sich dann im positiven Fall zumeist solche, die auch außerhalb des Internet den Beruf des Pastors ausüben. Diese sind oft Anlaufpunkt für viele Menschen in Problemen, die einen aufmerksamen Zuhörer suchen oder Trost, etc.

Sind solche Titel notwendig und gar Produktiv? Nein! Sie sind überflüssig - die braucht Niemand. Auch hier ist es wie sonst mit den Titeln: entweder Jemand ist in seinem Auftreten und Handeln als das überzeugend, was hinter solchen Titeln stecken soll - dann braucht er keinen derartigen Titel, weil er eh schon überzeugt - oder er heftet sich lediglich ein Schildchen an die Brust, um sich selbst aufzuwerten.

Also mein Fazit: Nein Danke! zu solch neuen Titeln.

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