Dienstag, 1. Juli 2008
Was hat die Erbeerpflanze und die Grünlilie mit einfachen Gemeinden zu tun?
Eine Erbeerpflanze wächst bis zu einer bestimmten Größe und ist dann ein paar Jahre gut fruchtbar. Der Gärtner weiß, um eine gute Ernte zu haben, braucht immer wieder junge frische Pflanzen. Neben den Erdbeeren selbst, wachsen an der Erdbeerpflanze auch Ableger - lange Stengel, die weit hinausreichen und am Ende eine neue kleine Erbeerpflanze bilden. Je größer die kleine Erdbeerpflanze am Stengel wird, desto tiefer gelangt sie an den Erboden, ab einem bestimmten Gewicht und ab einer bestimmten Stengellänge neigt sie sich langsam zum Boden und setzt Wurzeln. Sie ist jetzt in der Lage, allmählich selbst aus dem Boden Kraft zu ziehen, je tiefer die Wurzeln hinuntergehen, desto mehr. Noch ist die kleine Erdbeerpflanze nicht selbständig, sie hängt an der Mutterpflanze und an deren Versorgung. Wenn sie so bleibt, gehen die Wurzeln nicht tiefer und sie bleibt abhängig.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Nach 2 -3 Jahren verliert die Mutterpflanze durch die vielen Ableger und durch das eigene Fruchtbringen mehr und mehr an Kraft, um zu sterben ab und überlässt damit den Ableger in die Selbständigkeit. Oder aber schon im ersten Jahr kommt der Gärtner und schneidet den langen Stengel, die Verbindung zwischen Mutter und Kind durch - die kleine neue Pflanze ist nun selbständig und mußt sich jetzt anstrengen, ihre Wurzeln tiefer zu setzen, damit sie mehr Nähstoffe bekommt und zum Selbstversorger wird.
Die Grünlilie ist ähnlich - in einem Jahr wachsen neben den Blättern viele Blütenstengel, an dessen Ende ganz kleine neue, vollständig ausgebildete Pflänzchen entstehen. Je älter die Mutterpflanze wird, desto mehr solcher Ableger wachsen. Ab einem bestimmten Alter nimmt die Grünlilie, wenn man sie sich selbst überlässt, nicht mehr an Gesamtvolumen der Blätter zu, sondern wächst jetzt mehr an der Zahl der Ableger und an den Ablegern selbst. Jeder neue Ableger ist eine eigenständige starke Pflanze, die größer wird. Die Grünlilie ist zu einer Mutter vieler Kinder geworden und verliert langsam an Kraft für sich selbst, sie übernimmt fast nur noch Versorgungsfunktion für die vielen Ableger. Wenn man eine neue Lilie vom Stengel abtrennt und sei einpflanzt schießt sie sofort in die Wurzeln und bildet einen prächtigen Blätterwuchs, dafür ist sie geschaffen. Manche Leute machen nun folgendes - sie trennen die Ableger ab und pflanzen sie mit der Mutterpflanze wieder zusammen, um diese zu stärken und im eine größere Pflanze zu haben aber es ist eben dann nur eine Pflanze, die dann aus vielen potentiellen, zusammengepferchten kleinen Pflanzen besteht. In der Regel entwicklet sich dies neue künstliche, dicke Pflanze nicht gut und verliert an Schönheit. Das ist nicht der eigentliche, organische Plan, der in der Grünlilie steckt, denn auch sie ist von Gott auf Reproduktion der eigenen Art ausgerichtet, wie auch die Gemeinde Jesu Christi.

ric

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Freitag, 27. Juni 2008
Redundante Offenbarungsquellen Gottes
In Diskussionen über Lehrfragen stößt man immer wieder auf die Frage, woher wir wissen können, ob eine theologische Lehre tatsächlich richtig und gottgegeben ist. Die einen argumentieren mit vielen Bibelstellen, andere berufen sich auf die Leitung durch den Hlg. Geist.
Letztlich kann man aber feststellen, dass beide Seiten dazu neigen, auf Irrlehren hereinzufallen. ........

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Samstag, 21. Juni 2008
Postmoderne Wanderprediger im (2)1. Jahrhundert
Wie in den ersten drei Jahrhunderten der Gemeinde, so werden auch in den kommenden Jahren wieder viele „Wanderprediger“ (Apostel, Propheten, Lehrer) unterwegs sein, um das Reich Gottes von Dorf zu Dorf, von Provinz zu Provinz, von Land zu Land, in die ganze Welt zu bringen.
Wir erleben im 21. Jahrhundert eine ähnliche infrastrukturelle Revolution wie damals im 1. Jhdt. nach Christus.

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Donnerstag, 12. Juni 2008
Netzwerk, neuer Begriff für Konfession?
Ich möchte das Thema Netzwerk, Vernetzung nochmal aufgreifen, weil ich denke, dass es noch nicht genügend erklärt und diskutiert wurde.

Sind Netzwerke die alten organisierten Daverbände mit neuem Namen? Sind die einfachen Gemeinden auf dem alten Weg, mit einem neuen Gewand eine neue Konfession zu errichten. Jemand sagte , dass die einfachen Gemeinden nicht auf einem Weg zu einer Denomination sind, weil sie verschieden und selbstständig sind. Gibt es aber eine überörtliche "Organisation", führt das nicht unweigerlich dazu, dass diese Selbstständigkeit und Individualität verloren geht, weil sie sich automatisch alle angleichen?

Ich denke die entscheidende Sache ist die Frage nach dem Chrakter von Beziehung. Als sich die ersten Gemeinden im 1. u. 2. Jahrhundert entwickelten, breiteten sie sich über die natürlichen Beziehungen von Mensch zu Mensch, von Familie zu Familie, von Haus zu Haus, von Ort zu Ort aus, entlang der Straßen des römischen Reiches, die zuerst von den Soldaten, später von den Kaufleuten und dann sogar von Touristen benutzt wurden. Die Ausbreitung der Gemeinde geschah zwar in vorbereiteten weltlichen Infrastrukturen, doch nicht bewußt organisiert - es geschah einfach. Und es geschah, so sagte es Kirchenvater Cyprian, wie eine "Genealogie von Gemeinden", also multiplikativ, wie Familien wachsen und sich vermehren, wie soziale Beziehungsgeflechte entstehen, wie sich Menschen zusammentun und immer wieder neue Leute "angesteckt" werden, wie ein Grippevirus, der sich unter einer bestimmten Gruppierung von Menschen ausbreitet. Um beim Beispiel der Vermehrung von Familien zu bleiben, wissen wir, dass jede neue Familie anders ist. Jede neue Familie wird zwar in vielen Dingen bestimmte Werte aus zwei Herkunftsfamilien mitnehmen, doch wird sie unweigerlich eine ganz neue Familienitdentität entwickeln, mit ähnlichen Werten, aber auch mit modifizierten und ganz neuen Werten. Trotzdem bleibt die Grundstruktur der "sozialen Organisation" und des "geistlichen Organismus", die DNS der einfachen Gemeinde erhalten.
Was durch diese Verbreitungsart entsteht, ist eine organisches Netzwerk von lebendigen Beziehungen der Gemeinden untereinander, wie in einer Sippe oder in einem Clan. Das kann man fördern, indem man bewußt auf andere zugeht oder es blockieren, indem man sich abwendet und nichts gemeinsam unternimmt. Vernetzung kann also auch mit Überlegung und Planung einhergehen. Die Beziehungen die dann entstehen, sind aber nur sinnvoll, wenn sie von Gott gestiftet, bzw. eingefädelt werden. Beides ist notwendig, göttliche Lenkung und Vorsehung, aber auch menschliche Initiative.

Leiter sind "Netzwerker" - nur wer ein Netzwerk von Beziehungen pflegt, kann Dinge bewegen. Reich Gottes heißt, dass wir als Christen etwas Positives in Bewegung setzen. Nicht nur Apostel, sondern alle 5 Dienste aus Eph. 4.11 müssen Netzwerker sein, um ihren Dienst tun zu können. Die Netzwerke sind nämlich die Infrastrukturen, in denen die mobilen Dienste sich von Gemeinde zu Gemeinde bewegen - sie sind der Blutkreislauf (das koranale Netzwerk) und die Nervenbahnen (das neuronale Netzwerk) des Leibes, in denen die Nahrung und die Impulse Gottes für seine Kinder fliessen.

Die Art von Beziehungen unter den Netzwerken einfacher Gemeinden basieren darauf, dass die einzelnen freiwillig, weil sie es wollen und brauchen, Beziehungen suchen und pflegen und nicht weil sie es müssen, weil sie kontrolliert und von anderen organisiert werden. Auf dieser Basis kann ein loser Zusammenschluß von Gemeinden in einem bzw. in mehreren Netzwerken entstehen, wodurch ein großer Ressourcenpool für alle nutzbar gemacht wird.
ric

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Mittwoch, 11. Juni 2008
Gedanken von Wayne Jcobson am 7.6.08 bei Gods Family in Bochum
1. Es gibt da einen großen Hunger unter Christen, Gemeinde so zu leben, wie es im 1. Jhdt. nach Christus war. Leider versuchen jetzt viele die Gemeinde nach diesem Vorbild selbst zu bauen. Aber Jesus sagte ausdrücklich „Ich will meine Gemeinde bauen.“



2. Viele Christen denken, dass sie in der Gemeinde die Ressourcen für ihr Leben finden – nein, in Jesus allein ist diese Kraft. Die Gemeinde (Kirche) ist nicht die Quelle des Königreiches Gottes, sie ist vielmehr die Frucht des Reiches. Deshalb muss unser Verlangen nach Ihm sein und nicht nach der Gemeinde.
3. Gott will nicht, dass wir Gemeinde bauen, sondern er will Sein Leben in uns bauen. Er will uns verändern und Sein Leben in uns wirken, für die Anderen, für die Welt. Niemand startete die erste Gemeinde, sie geschah einfach, sie ereignete sich.
4. Die Gemeinde als Braut konzentriert sich zu sehr auf sich selbst, anstatt sich mehr auf den Bräutigam zu konzentrieren. Über die Sorge um sich selbst vergisst sie den Herrn. Wir müssen den Herrn in uns selbst neu entdecken.
5. Gerechtigkeit ist die Frucht der Beziehung zu Gott. Die Gemeinde ist die direkte Frucht aus der Beziehung zu Gott und untereinander. Gott sucht nicht unsere Werke und Programme sondern unsere Beziehung zu Ihm als Vater.
6. Unser Job muss es sein, die Hungrigen zu speisen, die Satten und Zufriedenen können wir stehen lassen, die dürfen uns zuschauen und lernen, oder weitergehen.
7. Zuerst haben wir gedacht die Gemeinde ist ein Gebäude, dann dachten wir, die Gemeinde ist ein Treffen oder eine Versammlung, aber jetzt sehen wir, dass die Gemeinde in Wirklichkeit eine Beziehungsgefüge ist.
8. Die Dienste der Gemeinde sind nicht Positionen, Leiter, oder Organisatoren, sondern Mitglieder der Gemeinde, die unter den anderen als lebendige Ressourcen und Quellen von Gott leben.
9. Du brauchst niemanden, der dich lehrt, du wirst vom Haupt gelehrt. Niemand muss dich belehren, der Heilige Geist belehrt dich.
Rückfrage eines Teilnehmers:
„Was ist aber mit den vielen Christen, die nicht mündig und selbständig genug sind, um vom Haupt Lehre zu empfangen?“
Antwort von Wayne:
„Wir müssen diese in unser Leben, in unser Haus einladen, ihre Fragen beantworten und sie darin trainieren, wie sie Gott selbständig hören können.
Rückfrage:
„Was ist, wenn sie das nicht befolgen wollen, was wir ihnen sagen?“
Antwort Wayne:
„Dann lieben wir sie trotzdem und leben ihnen die lebendige Beziehung zu Gott vor.“

Erinnerungsprotokoll von Ric

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Sonntag, 8. Juni 2008
Auf einem Bein steht es sich schlecht
Der Mensch wird als Zweibeiner bezeichnet. Um sich fortbewegen zu können, um stehen zu können braucht er zwei Beine, das wissen wir. Die einfache Gemeinde braucht auch zwei Beine, sonst kann sie sich nicht fortbewegen und droht umzufallen. Mit zwei Beinen kann sie die Ballance halten und gehen, denn sie hat einen Weg vor sich.

Die Treffen in den kleinen überschaubaren und einfachen Gemeinden von zum Beispiel 3-12 Leuten sind absolut notwendig und bilden das Grundgebilde der Gemeinde. Sie vermitteln die Geborgenheit der Familie Gottes, die Nestwärme, die jeder Christ braucht (Eph.2,19). Durch die intensiven Beziehungen an der Basis wird der Einzelne gestärkt und in den Leib eingerenkt.

Aber auf die Dauer genügt das nicht, denn jeder gesunde Christ wächst heran und wird seinen Blick auch nach außen richten und feststellen, da gibt es noch eine Zugehörigkeit zu einem größeren Verband von Gläubigen, eine Verwandtschaft bzw. eine Sippe, zu der er gehört. Um den eigenen Horizont zu erweitern und um die Ressourcen eines größeren Verbandes nutzen zu können, ist es notwenig auch die Kontakte eines überschaubaren Netzwerkes von Familien einfacher Gemeinden zu pflegen.
Darüber hinaus hat Gott in seine Kinder nicht nur eine familiäre Identität, sondern auch eine völkische Identität hineingelegt. Wir gehören zum Volk Gottes und es ist normal, dass wir dieser Zugehörigkeit Ausdruck verleihen (1.Petr.2,9). Dazu gehören Ereignisse, Zusammentreffen im großen Stil, wo der einzelne Gläubige aus der Sicherheit seiner Familie heraustritt um den König des Reiches Gottes öffentlich zu preisen und die ungläubigen Nationen zur Umkehr zu rufen.

Als einfache Gemeinde sind wir Familie und Volk Gottes, wir stehen auf zwei Beinen.

ric

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Donnerstag, 5. Juni 2008
Repariert, verknüpft und gesäubert
Netze müssen, um brauchbar zu bleiben, nach jedem Fischzug ausgebessert (repariert, verknüpft) und gesäubert werden. In Markus 1,19 sieht Jesus Jakobus und Johannes am Strand des See Genezareths "die Netze ausbessern" (griechisch: kathartizo) - in Lukas 6,40 lesen wir, dass ein Jünger, wenn er "vollkommen (ausgrüstet) ist" (griechisch: kathartizo) er sein wird, wie sein Meister und in Eph.4.11 lesen wir, dass Jesus Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrern gegeben hat, um die ganze Gemeinde "zuzurüsten" (griechisch: kathartizo).

Und? Das Netzwerk einfacher Gemeinden - angefangen bei der einzelnen Gemeinde als Netz, muß gereinigt, ausgebessert und verknüpft sein. Jeder Einzelne ist wie ein Strang des Netzes, der mit einem "Knoten" mit dem Anderen verbunden sein soll. Un ein kleines Netz wird mit einem größeren vernetzt, damit mehr Fassungsvermögen da ist. Was bedeutet das für die Praxis?
Ich denke, wir brauchen Akzeptanz des Anderen, Versöhnung, Aufarbeitung der Vergangenheit, Reinigung von unserer Sünde und von unserem Egoismus, um zu einem intakten Netz zu werden. Im Obersaal waren die Jünger in Jerusalem zusammen und bereiteten ihr Netz im Gebet richtig vor, da geschah diese Aufarbeitung und Vergebung etc. und dann kam der große Pfingstfischzug.

Wir brauchen wiederhergestellte, gereinigte Jünger, die bereit sind sich zu einem geistlichen Haus aufbauen zu lassen (1.Petr. 2) und wir brauchen die Dienste aus Eph.4,11, die am Strand von Genezareth sich an die Kathartizo-arbeit machen.

ric

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Dienstag, 3. Juni 2008
Einfache Gemeinden sind gar nicht so einfach ...
das hab ich in den letzten Jahren so erfahren dürfen. Es klingt so einfach, aber in Wirklichkeit begenen wir bei den Merkmalen einfacher Gemeinden wesentlich komplexeren Vorgängen und Prinzipien als bei einer herkömmlichen Gemeinde, wie wir sie kennen.
Angefangen bei der From des Gemeindelebens fällt schon auf, dass einfache Gemeinden vor zwei großen Herausforderungen stehen.
1. Die große, andauernde Nähe in der kleinen Gruppe fordert die Bereitschaft des Einzelnen, sich mit seinen intimsten Problemen der Gruppe zu öffnen. Der durchschnittliche Christ des Westens mag das aber gar nicht. Er tendiert mehr dahin, sich in der Masse zu verstecken und lieber am Sonntag beim Predigthören unterzutauchen.
2. Die Unterschiedlichkeit des Einzelnen tritt in einfachen Gemeinden stärker zu Tage. Damit ist das Konfliktpotenzial wesentlich größer. Während "Gemeinden, wie wir sie kennen" darauf achten die ganze Gemeinde auf eine Gemeindevision und einen christlichen Verhaltensstil einzuüben, tritt bei der einfachen Gemeinde die Indiviadualität des Einzelnen stärker in den Mittelpunkt. Es geht dann mehr um die gegenseitige Ergänzung. In großen Gemeinden nimmt man eine leichte Lösung, nämlich die Einordnung und Anpassung an das Gemeindesystem und ihren Normen. Man neigt dazu Einheit durch Uniformität zu erzeugen, was der Mehrheit der Gottesdienstbesucher entgegenkommt, weil es leichter ist.
In einfachen Gemeinden möchte man hingegen zu einer gegenseitigen Ergänzung in den Unterschiedlichkeiten und Gegensätzen kommen, also eine Einheit in der Vielfalt schaffen, was viel, viel schwieriger ist und nicht ohne Konflikte geht.

Also, "einfach Gemeinde zu leben" ist gar nicht so einfach !!

ric, der Einfache

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Mittwoch, 28. Mai 2008
Gedanken am Sonntag von Peter Hahne
Bild am Sonntag 18. Mai 2008

Über den Dalai Lama und seine wohlfeile Wellness-Lehre

Dann doch lieber den Papst oder so ein Mannsbild wie Martin Luther, der mit der Waffe des Wortes die Welt aus den Angeln gehoben hat. So lautete die entschiedene Reaktion einer Bekannten, die den „Ozean der Weisheit" auf einer Veranstaltung besucht hatte, wie der Dalai Lama zu Deutsch heißt. „Plauder-Plattitüden auf Kalenderspruch-Niveau, " schimpfte die Bekannte nach Ende des Vortrages und sprach verächtlich von einer „Seid-nett-zueinander-Religion" „Das Glück muss von innen kommen", habe der Mann mit dem Dauerlächeln aus dem Meer seiner Weisheit geschöpft. Wie aus dem Poesiealbum zu Urgroßmutters Zeiten habe es geklungen, als er unter frenetischem Jubel meinte: „Der Zweck unserer Existenz ist Glücklich sein."

Was ist die Faszination des weltweit populärsten Buddhisten seit Buddha? Zum 33. Mal ist er jetzt in Deutschland und füllt mühelos Hallen und Plätze, während christliche Kirchen beim Sonntagsgottesdienst leere Bänke beklagen. Und die Anhänger sind genau jene jungen, gebildeten Zeitgenossen aller Schichten, die in den Kirchen durch Abwesenheit glänzen.

Diesen charismatischen Dalai Lama umgibt eine Aura von Güte und Wärme, die seine Botschaft der Gewaltlosigkeit so glaubwürdig macht. Er ist religiöser Guru und weltlicher PR-Mann Tibets in einer Person, bietet einen Mix aus Politik und Mission. Sein Credo klingt simpel, wirkt für uns gestressten Westler jedoch wie Offenbarung pur: „Meine Religion ist Güte." Ein Bekenntnis, mit dem man nichts falsch machen kann.

Doch wie friedlich ist der Buddhismus wirklich? Stimmen die werbewirksamen Klischees einer zwanglosen Spiritualität? Der Münchner Religionswissenschaftler Brück, selber Buddhist, spricht vom „Coca-Cola-Buddhismus": Kaum einer kennt die Zusammensetzung genau, aber es schmeckt irgendwie gut. Hauptsache, die gestresste Seele wird wieder fit.

Der Gott ohne Kirchensteuer vertritt eine Wellness-Religion, die nichts fordert und keinem weh tut, die weder Himmel noch Hölle, weder Sünde noch Dogmen kennt. Ethik, Meditation und Weisheit sind die drei Säulen seiner Lehre zwischen Räucherstäbchen und Sinnsuche. Da wandeln sich selbst Plattitüden in profunde Erkenntnisse von globalem Wert, da wird selbst Geschirrspülen zur Quelle der Lebensfreude, wie die FAZ schrieb.

Unreflektierter Patchwork-Glaube light kommt dem allgemeinen Trend zur Unverbindlichkeit entgegen, wo man sich am religiösen Buffet sein individuelles Menü zusammenstellt und Nirwana, Karma oder Mantra plötzlich ganz toll findet.

Als Christ erstaunt es mich einfach, wie kritiklos dieselben Leute von der Botschaft des Dalai Lama schwärmen, die Jesus Christus in das Reich der Mythen verweisen. Selbst Gegner überschüttet der „Gott zum Anfassen" in Liebe mit seinen Beliebigkeiten und fasziniert mit entwaffnender Freundlichkeit. Da bleibt der sonst so geschärfte Verstand des trendigen Sinnsuchers schon mal auf der Strecke…

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Neu in England: Kirche im Café
Seit geraumer Zeit habe ich den Wunsch in einer Kneipe ein regelmäßiges Treffen für Christen zu starten. In der Hoffnung, dass dort ein reger Kontakt zu Nichtchristen entsteht und wir Menschen für Christus erreichen. Damit stehe ich sozusagen in den Startlöchern, ich warte darauf, dass auch bei uns in NRW endlich das Rauchen auch in den Kneipen verboten ist.

Jetzt lese ich in der idea, dass Baptisten in England sowas schon auf ihre Art umsetzen:
Neu in England: Kirche im Café

Anders ist dort, dass sich da eine große Menge von Christen in einem Café versammelt und auch wieder ein Programm durchgeführt wird. (Komisch dass Christen anscheinend immer ein Programm suchen, wenn sie zusammenkommen) Ich stelle mir das eher so vor, dass wir uns als kleine Gruppe treffen und kein Programm haben, außer mit dem Menschen dort in Kontakt zu kommen. Ich traue uns Christen und auch Gott zu, dass Gott auch so zum Zentralthema in unseren Gesprächen wird.

Eventuell lässt sich ja auch so mancher von euch Lesern dazu motivieren so etwas umzusetzen. Wenn ja, würde ich mich über Erfahrungsberichte von euch freuen.

Charly

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Freitag, 23. Mai 2008
Florida Revival - oder wie leicht es doch ist
Ich muss sagen, ich kann es kaum glauben. Ich beschäftige mich nun schon seit geraumer Zeit mit der "Florida Healing Revival" mit Todd Bentley in Lakeland, Florida.
Es ist überhaupt nicht schwer - aufgrund der Masse an Veröffentlichungen von ihm - sich ein Bild von Todd Bentley zu machen und über das, was er lehrt. Da diese "Erweckung" auch täglich über God-Tv und per Lifestream im Internet ausgestrahlt wird, ist es eigentlich auch nicht schwer sich ein Bild von dem zu machen, was dort abläuft.

Eigentlich - aber anscheinend nur eigentlich - ist es offensichtlich, das dort lediglich ähnliches zelebriert wird, wie wir es in dem "gelobten Land" Amerika nun schon so oft hatten, dass es nun wahrlich nicht mehr überraschen sollte.
Offensichtlich ist auch, dass in der ganzen "Erweckung" nicht nur nicht über das Kreuz Jesu gesprochen wird, geschweige denn über sowas unbequemes wie Sünde, Buße, Lebensveränderung oder sowas. (*) Nein es ist auch dermaßen offensichtlich dass dort absolut bibelfremde Lehren über Engel und ähnliches verbreitet werden. Offensichtlich werden dort Irrlehren verbreitet - nur..... es scheint kaum Jemand zu stören!?

Überall - auch auf einzelnen deutschen Hauskirchenblogs - Jubel und fröhliches Erstaunen über die ach so tolle "Erweckung". Klar, es gibt auch mahnende Stimmen. Diese "Erweckung" eint die Christen mal wieder nicht, sie zieht einen tiefen Graben zwischen Befürworter und Kritikern. Solche, die nicht nur scharf auf das nächste "Salbungshochgefühl" sind, sondern sich den Luxus erlauben all dies am Wort Gottes zu prüfen, sind natürlich mit einem "Kritikgeist" beseelt etc. und werden natürlich an dem "großen Werk", das dort in Lakeland nun begonnen habe, keinen Anteil haben - wenn sie denn überhaupt tatsächlich Christen sein können, wo sie doch "Gottes Werk" so kritisch ablehnen.

Ja Richtig, ich bin frustriert. Frustriert darüber wie leicht es doch ist, auch solche Christen wieder ins System einzufangen die sich dem einmal ernüchtert abgewandt haben, nur weil irgendwo "Salbung, Salbung" gerufen wird. Nichts übrig geblieben von den aufwendigen Studien darüber warum dieses übliche Gemeindessytem enttäuschen muss? Gestern noch Begeisterung über Bücher die aufschlüsseln wie über die Jahrhunderte hinweg sich ein Irrtum nach dem anderen unter die Christen geschlichen hat und Heute kritikloser Jubel über eine Erweckung, die einfach keine ist? Gestern noch zutiefst frustriert über den Hipe um die ganzen "Salbungsgottesdienste" und den dahinter steckenden oft missbrauchenden Geschichten in den Gemeinden und Heute schon jubeln wir dem wieder zu?

Ganz sicher werden jetzt auch einzelne Leser meiner Gedanken hier denken, dass man sich doch nicht erlauben sollte eine so klare Stellung zu dem dort zu beziehen. Wer weiß? Eventuell ist ja doch Gott dahinter und dann haben wir uns versündigt, weil wir eine klare Meinung dazu hatten.

Zum einen bin ich absolut sicher, dass Gott mir nicht nur bereit ist zu vergeben, wenn es denn doch tatsächlich Gott sein sollte, der hinter dem allen steckt - Nein, Er wird mich dann sogar davon überzeugen, dass dem so ist. Ganz sicher wird eine echte Erweckung alleine aus dem souveränen Entschluss Gottes geschehen und nicht weil irgendwelche Christen nun ganz besonders dafür oder dagegen sind. Dass heißt: eine echte Erweckung wird auf jeden Fall geschehen, ganz gleich wie der einzelne Christ dazu stehen mag. Denn dieser wird dann ja erweckt - deshalb heißt es ja auch Erweckung ;-)

Ich bin mir aber auch sicher, dass Gott nicht so ganz zufällig in seinem Wort vor den Verführungen, falschen Propheten und verfälschten Evangelien warnt, die sogar - gepaart mit Zeichen und Wundern - geeignet sind die Auserwählten zu verführen.
Können wir es uns angesichts dieser ernsten Warnungen des NT wirklich leisten, etwas zuzujubeln, was offensichtlich durchzogen ist mit dem Sauerteig falscher Lehren und Versprechungen?

Nein, ich für meinen Teil bin nicht bereit die Augen vor dem Offensichtlichen zu schließen und mitzujubeln, weil es doch einfach so toll ist.
Wenn wir es dann mit Erweckungen zu tun haben, die wieder das Kreuz, die Buße und die radikale Lebensveränderung predigen, wenn dort Christen neu dazu begeistert werden sich in das Wort Gottes zu vertiefen und ihr Leben tatsächlich die Frucht des Geistes wiederspiegelt, wenn eine echte tiefe Ehrfurcht vor Gott sich von dort aus verbreitet, bin ich schon eher wieder dabei. Aber für nur noch eine Welle "manifestierender" Christen bin ich nicht zu haben.

Charly

(*) David Wilkerson hat darüber schon 1996 gepredigt: Sie haben das Kreuz abgeschafft

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