Freitag, 1. Juni 2007
Knochengerüste
Beim Nachdenken über das, was wohl Gott als normales Gemeindeleben versteht, beschäftigte ich mich nochmals mit Gemeindestrukturen. Darunter verstehe ich hier besonders äußere Formen, in denen versucht wird Gemeinde zu bauen.

Das Problem beginnt schon damit, dass wir alles mögliche Gemeinde nennen. Vor allem aber nennen wir ein Gebäude, und / oder Programmstrukturen Gemeinde oder das was Gemeinde ausmacht. Nicht nur in Kirchengebäuden, auch in unseren Treffen in Privatwohnungen kann es leicht geschehen, dass wir erst dann ein Treffen als geistlich gelungen betrachten, wenn bestimmte Programmpunkte abgespult wurden. Wir werten geistliches dann an äußeren Formen und nicht am geäußerten oder offenbarten Leben.

Gemeinde ist aber nicht gleich Versammlung! Die Versammlung an einem Ort ist lediglich der Ausdruck des lebendigen Leibes Christi - der wirklichen Gemeinde. Denn nur der Gesamtleib Christi wird in der Bibel Gemeinde genannt. Das was wir als "Gemeinde in X" in der Bibel finden meint entweder die Ekklesia - die Herausgerufene/Gemeinde, die sich zu einem Teil an dem Ort X in einer Versammlung zusammenfindet oder einfach nur die Versammlung in X.

Strukturen sind in einem Körper / Leib aber sowas wie das Knochengerüst. Notwendig schon, aber das Knochengerüst ist nicht das worum es geht, wenn wir Leben definieren. Das eigentliche organische Leben - um das es bei Gemeinde ja geht - wird lediglich durch das Knochengerüst gestützt. Das organische Leben findet also um die Struktur herum statt. Organisches Leben kann sich auch an allen möglichen Stützgerüsten aufbauen - Strukturen können also durchaus auch sehr unterschiedlich aussehen.

Strukturen werden wir also immer brauchen, aber seit etlichen Jahrhunderten haben wir Christen uns angewöhnt die Struktur Gemeinde zu nennen und nicht das organische Leben, dass durch die Struktur lediglich gestützt wird und Form bekommt.

Es wird meiner Meinung nach Zeit, dass wir uns neu darauf besinnen, was Gemeinde und Gemeindeleben wirklich ist: ein organisches Geschehen das Strukturen lediglich braucht um sich auszudrücken.
Gemeinde versammelt sich überall dort, wo Christen sich versammeln. Nicht das durchlaufene Programm macht eine einzelne Versammlung zur Gemeinde, sondern das Leben, das durch den Geist Gottes in seinem Leib fließt, macht Gemeinde aus.

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Interessanterweise haben wir heute morgen etwas von den Totengebeinen aus Hesekiel 37 gelesen, wie Gott sie durch seinen Odem wieder lebendig macht. Die Totengebeine allein zeigen nur, was einmal war. Und bei vielen ist das so, sie leben aus der Vergangenheit.
Das eigentliche Leben kommt erst durch den Geist und durch das organische Wachstum, beides ist notwendig. Wir können das Wachsen nicht machen.
Aber wir können, wenn Gott uns den Auftrag, gibt über die toten Strukturen weissagen, dass Gemeinden entstehen. Viele kleine (Körper) Hausgemeinden. Das erinnert mich an eine Vision, die ich vor etwas mehr als einem Jahr hatte. "Viele kleine zweiblättrige Pflanzen spriessen im ganzen Land auf. Ein Gärtner steht bereit, um sie vor dem Abgefressen werden zu schützen". Ich denke, dass war prophetisch und hat schon angefangen sich zu ereignen - und wir stehen mitten drin.

ric

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