Mittwoch, 28. Februar 2007
Haushalter der verschiedenartigen Gnade Gottes
"Wie jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dient damit einander als gute Verwalter der verschiedenartigen Gnade Gottes." 1. Ptr. 2,14

Petrus spricht die Gemeinde an. Er sieht ihre Ressourcen, die geistlichen Gaben, die natürlichen Gaben, und Fähigkeiten der Einzelnen und fordert zum Dienst aneinander auf. Drei Punkte leuchten aus diesem Vers heraus:

1. Die mannigfaltige Gnade Gottes

Das ist die sogenannte charis Gottes, die Schönheit, Lieblichkeit und Fülle seiner Schöpfung, alles, was zu ihr gehört, alle Segnungen, Dienste, und Gefälligkeiten, die wir von ihm erhalten. Diese Welt ist voll von Ressourcen aller Art. Unerschöpfliche Reichtümer nicht nur Bodenschätze sondern auch die Naturgesetze, die Gott in seine Schöpfung hieneingegeben. Der Mensch ist seit Jahrtausenden damit beschäftigt, auszuschöpfen, was er in dieser Welt findet und es ist kein Ende abzusehen. Eine gewaltige Fülle hat Gott den Menschen zur Verfügung gestellt und sein Auftrag gilt noch immer, dass wir uns dies alles dienstbar machen sollen. Die Menschen in dieser Welt sind eifrig daran, genau das zu tun. Erfindungen aller Art, fortschreitende Elektronisierung und immer mehr Erfolge in Forschung und Technik bringen uns zum Staunen.
Neben all dem hat Gott in seine Gemeinde auch noch viele andere geistliche Reichtümer hineingelgt. So heißt es in 1.Kor.2,9: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Und in Eph.1,3 steht: "Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus"
Diese von von Gott zur Verfügung gestellte Gnade ist sehr verschiedenartig - griech. poikilos, das heißt "verschiedenartig, bunt, wie ein Mosaik oder Puzzle". Eine Fülle an Farben, Formen, Einheiten und Kombinationsmöglichkeiten

2. Jeder hat eine Gnadengabe empfangen

Aus dem nachfolgenden Vers lässt sich ableiten, dass mit der Gnadengabe, die jeder empfangen hat, nicht eine bestimmte Geistesgabe gemeint ist, sondern ein definierter Anteil an der gesamten charis Gottes, das charsimata, das uns von Gott individuell zugeteilt wurde. Das hat auch mit den bekannten Fähigkeiten wie Reden, praktisches Handeln, Konzeptionieren, Planen und Konstruieren zu tun. Jeder Mensch gehört mit seiner Begabung in einen dieser Bereiche hinein, wo er die Gnade Gottes ausschöpfen kann. Da hat uns Gott die große Lebensaufgabe gegeben, unsere von ihm anvertrauten Pfunde in dem großen Reich einzusetzen und damit zu wirtschaften. Wer das akzeptieren kann und es auch so tut, der setzt in seiner Person einen gewaltigen Motivationsschub frei. Weil nichts besser zu uns passt und uns nichts mehr befriedigt, als das Wirken in unserem von Gott gegebenen Potezial. Oft macht uns die Welt das in aussergewöhnlicher Wiese vor und wir sollten uns ein Beispiel daran nehmen. Gott braucht zur Erfüllung seines Planes mit seiner Gemeinde in dieser Welt genau deinen und meinen Anteil an dieser Gnade. ER hat es gegeben, damit wir es ihm zur Gestaltung seiner Schönheit zurückgeben. Damit bezieht uns in sein gewaltiges Kunstwerk ein.

3. Gute Haushalterschaft

Wir sollen gute Haushalter (griech. oikonomos) sein. In diesem Wort spiegelt sich unser Sprachgebrauch wieder, wenn wir von Ökonomie oder von Ökologie reden. Da geht es um gutes Wirtschaften, um sinnvolles investieren um kalkulierbare Risiken und um pfleglichen Umgang mit der Schöpfung. Nicht die Vergeudung von Ressourcen und nicht das Zerstören der Schöpfung, sondern das sinnvolle Nutzen ohne auszubeuten. So, dass es dem Menschen hilft und die ökologischen und ökonomischen System nicht zerstört werden, den letztlich ist es unser Schaden. Wir sollen alles was möglich ist einsetzen und nutzen, aber nicht ausbeuten, dominieren und unsere eigenen Vorteile suchen.
Petrus hat das zur Gemeinde gesprochen und hatte dabei in erster Linie den Haushalt der Gemeinde im Sinne, den oikos, das "Haus Gottes", die Gemeinde und das Reich Gottes. Da fängt es für uns an, da sollen wir in Treue dienen und Gott wird unsere Anteile vermehren und uns Vollmacht über ganze Städte (größere menschliche Systeme) geben. Alles soll nach dem Prinzip des Dienens folgen, wie Jesus Christus als Knecht gedient hat, bis zum Tod am Kreuz, darum sitzt er jetzt neben dem Vater auf dem Thron Gottes, von dort aus wird er den ganzen Erdenkreis richten. Es findet am Ende ein großer "Kassensturz" satt die Einnahmen- und Ausgabenrechnung in diesem Haushalt. Deshalb ist es wichtig, dass wir gut wirtschaften, dass wir unsere Anteile genau kennen, dass wir sie zum Wohl anderer einsetzen, dass wir investieren und nicht festhalten, davon lebt die Gemeinde und dadurch wird diese Welt am Leben erhalten.

Ric

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Nicht "mehr" geben, als man empfangen hat!
Ich habe in den Phasen intensiver Mitarbeit in der Gemeinde oft den Fehler gemacht, "mehr" beizutragen, als Gott mir eigentlich anvertraut hatte. Das habe ich auch bei vielen Anderen beobachtet, die Dienste und Ämter übernommen haben, für die sie eigentlich gar keine Gabe, kein "Charisma" hatten. Das hat viel zerstört und eher kaputtgemacht, als aufgebaut. Andere, die Gaben hatten, wurden vielfach dagegen ignoriert oder beiseite geschoben. Man sollte sehr vorsichtig damit sein, nur einfach "Lücken" im Dienst auszufüllen, weil eben sonst niemand da ist, der die Arbeit tut. Das kann vielleicht vorübergehend mal richtig sein, ist aber niemals eine gute Dauerlösung! Es gehört auch Weisheit dazu, seine Charismen einzubringen und auf jeden Fall die Einstellung des "Dienens", die Du richtigerweise forderst.
Das, was man aber wirklich von Gott empfangen hat, sollte man auch von ganzem Herzen geben.
Gruß
Ralf

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Bei meinem Artikel bin ich davon ausgegangen, dass diese Verhältnisse - Überschätzung, Unterschätzung, Fehleinschätzung, falsche Identität, etc. überwunden sind. Ich weiß, dass dies bei manchen (oder vielen) nicht der Fall ist - das gehört dann meiner Meinung nach in die Seelsorge.
Das ist aber kein Seelsorgeblog.
Ich gehe immer zuerst von den Motivationsgaben aus (siehe Motivationsgaben, das hilft zur richtigen Einschätzung.

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