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Donnerstag, 20. September 2007
Bilder Rumäniencamp im August 2007
risced, 20:59h
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Mittwoch, 19. September 2007
Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm …
risced, 15:17h
Was den Ablauf unserer Gemeindetreffen und Versammlungen betrifft möchte der Heilige Geist durch alle wirken und ein gemeinsames Ganzes schaffen. So heißt es in 1.Kor. 14,26:
„Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.“
Die Inspiration, die der Heilige Geist in die Gemeinde geben will ist sehr vielfältig und dient zur Gestaltung des Gottesdienstes und zur Auferbauung aller (1.Kor.12, 7). Die Gaben sind zum Nutzen für alle gegeben. Das Gemeindeleben darf nicht von einzelnen begabten oder ausgebildeten Klerikern bestimmt werden, denn alle anderen Mitglieder sind dann gezwungen eine passive „Zuschauerrolle“ zu übernehmen und das ist nicht das biblische Bild vom Leib Jesu. Nein, alle haben den gleichen Stand untereinander und sind von Gott als Begabte und Akteure eingesetzt, um einen priesterlichen Dienst tun. Das Zuschauen in der Gemeinde ist nur den Ungläubigen und der unsichtbaren Welt gestattet. In dem genannten Text der Bibel lesen wir nichts von einem Leiter, der den Ablauf der Zusammenkunft organisieren und bestimmen soll. Der einzige Maßstab, den Paulus hier aufstellt ist: „Alles geschehe zur gegenseitigen Auferbauung“. Einige Verse weiter sagt er: „Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen.“ Wieder lesen wir hier, dass viele an der Gottesdienstgestaltung beteiligt sind.
Wir sind in unseren Hausgemeindetreffen seit längerem dabei, zu entdecken, wie das praktisch aussehen kann, denn es ist auch ein Lernprozess und eine Frage des Umdenkens. Als verantwortliche Leute sind wir es doch gewohnt, unsere Treffen vorzubereiten, denn wir möchten nicht schlampig und rastlos umhergetrieben sein. Das ist nicht schlecht, doch kann ein Zuviel an Vorbereitung unsere Treffen geistlich ersticken und das wollen wir nicht. Die Frage ist deshalb, was und wie ist die richtige Vorbereitung. Es ist sicher gut, sich innerlich auf ein gemeinsames Treffen einzustimmen und mit anderen Dingen abgeschlossen zu haben, um frei zu sein, für die gemeinsame Zeit mit Gott und mit den Geschwistern. Aber bedeutet das auch, dass wir den gesamten Ablauf planen müssen, und ein Programm mit verschiedenen Punkten vorbereiten müssen? Ich meine nein.
Als charismatische Christen ist es unsere Gewohnheit, einen Lobpreisleiter zu haben, der die einzelnen Lieder zusammenbringt und alle zum Lobpreis animiert. Ein bestimmter Leiter soll für den Ablauf des gesamten Treffens verantwortlich und unter Umständen gibt es auch jemanden, der zu Hause in sorgfältiger Arbeit ein Thema, bzw. eine Bibelarbeit vorbereitet hat. Wenn die Gruppe kommunikativ und rege war, dann hatten sich die meisten auch am Singen, am Gespräch und am gemeinsamen Gebet beteiligt. Diese Art von programmorientierten Treffen haben uns so sehr geprägt, dass wir oft hilflos sind, wenn diese Punkte nicht mehr vorhanden sind.
Es gibt gute Nachricht, denn Gott will uns helfen, Schritt für Schritt frei zu werden von vorgefertigten Strukturen dieser Art. Wir müssen lernen, dass jedes Treffen soviel Offenheit haben muss, dass der Heilige Geist die Möglichkeit bekommt seine Inspiration in die Gruppe hineinzugeben und zwar nicht nur als Unterstützung für unser Programm, sondern vielmehr als alleiniger Initiator von Programm und Thema für das Treffen. Wir müssen verstehen, noch bevor wir zusammen kommen, ist Jesus bereits da und hat alles vorbereitet, was geschehen soll und was er uns mitteilen möchte. Unsere Aufgabe ist es, dass wir uns uns in den Plan Gottes ohne Widerstreben einordnen, dann wird das Treffen ein geistgeleitetes werden. Zugegeben, es erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität gegenüber dem Heiligen Geist, ein heiliges Abwarten, was und wie der Geist wirken will. Das betrifft das gemeinsame Singen von Liedern, die Anbetung, die Fürbitte, aber auch den thematischen Aspekt, bzw. die Bibelarbeit oder die Lehre. Wenn wir vor Ihm so stille werden können und ausruhen von unseren eigenen Werken, werden wir uns wundern, wie die einzelnen Dinge zusammenwirken und ein wunderschönes Bild formen. Das Problem ist oft, dass wir nicht abwarten können und uns die Minuten der Stille unangenehm werden, doch diese Zeit müssen wir im kindlichen Vertrauen aushalten, damit Jesus übernehmen kann, denn er ist ein Gentleman und drängt sich nicht auf. Wir haben in unseren Treffen diesbezüglich noch nie eine Enttäuschung erlebt. Immer brachte der Heilige Geist auf wunderbare Weise die einzelnen Teile unseres gemeinsamen Gottesdienstes zusammen. Manchmal geschah es schon kurz vor dem Treffen, dass jemand ein bestimmtes Lied oder einen Gedanken empfing, was dieser Person während des Treffens wieder in den Sinn kam, um es weiterzugeben. Bei anderen Treffen kamen Eindrücke und Impulse, Worte beim Beginn der Zusammenkunft, ein anderes Mal während war es während der Gebetszeit, oder beim Singen eines Liedes - es war immer anders.
Vor einigen Jahren stellte am Anfang einer unserer Versammlungen jemand die Frage an alle Beteiligten, wer denn ein Wort von Gott für unser Treffen habe. Es meldete sich unser schwächster Teilnehmer, der eine Behinderung hatte und zeigte uns ein Wort, das er von einem Plakat in der Straßenbahn abgeschrieben hatte. Es war genau das Wort, das Gott für unser Treffen vorbereitet hatte. Im Gespräch darüber entfaltete sich für uns die Weisheit Gottes.
In einer anderen Situation bekam eine junge Frau während des Gebets eine Bibelstelle, mit der sie nichts anfangen konnte. Da hatte noch jemand anders ein Bild empfangen, das genau dazu passte und im gemeinsamen Gespräch konnten wir die Auslegung finden – viele Male war es auch umgekehrt.
Wir haben festgestellt, dass durch diese Art von Gottesdienst die einzelnen Gemeindemitglieder sehr viel für ihr geistliches Leben profitieren.
ric
„Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.“
Die Inspiration, die der Heilige Geist in die Gemeinde geben will ist sehr vielfältig und dient zur Gestaltung des Gottesdienstes und zur Auferbauung aller (1.Kor.12, 7). Die Gaben sind zum Nutzen für alle gegeben. Das Gemeindeleben darf nicht von einzelnen begabten oder ausgebildeten Klerikern bestimmt werden, denn alle anderen Mitglieder sind dann gezwungen eine passive „Zuschauerrolle“ zu übernehmen und das ist nicht das biblische Bild vom Leib Jesu. Nein, alle haben den gleichen Stand untereinander und sind von Gott als Begabte und Akteure eingesetzt, um einen priesterlichen Dienst tun. Das Zuschauen in der Gemeinde ist nur den Ungläubigen und der unsichtbaren Welt gestattet. In dem genannten Text der Bibel lesen wir nichts von einem Leiter, der den Ablauf der Zusammenkunft organisieren und bestimmen soll. Der einzige Maßstab, den Paulus hier aufstellt ist: „Alles geschehe zur gegenseitigen Auferbauung“. Einige Verse weiter sagt er: „Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen.“ Wieder lesen wir hier, dass viele an der Gottesdienstgestaltung beteiligt sind.
Wir sind in unseren Hausgemeindetreffen seit längerem dabei, zu entdecken, wie das praktisch aussehen kann, denn es ist auch ein Lernprozess und eine Frage des Umdenkens. Als verantwortliche Leute sind wir es doch gewohnt, unsere Treffen vorzubereiten, denn wir möchten nicht schlampig und rastlos umhergetrieben sein. Das ist nicht schlecht, doch kann ein Zuviel an Vorbereitung unsere Treffen geistlich ersticken und das wollen wir nicht. Die Frage ist deshalb, was und wie ist die richtige Vorbereitung. Es ist sicher gut, sich innerlich auf ein gemeinsames Treffen einzustimmen und mit anderen Dingen abgeschlossen zu haben, um frei zu sein, für die gemeinsame Zeit mit Gott und mit den Geschwistern. Aber bedeutet das auch, dass wir den gesamten Ablauf planen müssen, und ein Programm mit verschiedenen Punkten vorbereiten müssen? Ich meine nein.
Als charismatische Christen ist es unsere Gewohnheit, einen Lobpreisleiter zu haben, der die einzelnen Lieder zusammenbringt und alle zum Lobpreis animiert. Ein bestimmter Leiter soll für den Ablauf des gesamten Treffens verantwortlich und unter Umständen gibt es auch jemanden, der zu Hause in sorgfältiger Arbeit ein Thema, bzw. eine Bibelarbeit vorbereitet hat. Wenn die Gruppe kommunikativ und rege war, dann hatten sich die meisten auch am Singen, am Gespräch und am gemeinsamen Gebet beteiligt. Diese Art von programmorientierten Treffen haben uns so sehr geprägt, dass wir oft hilflos sind, wenn diese Punkte nicht mehr vorhanden sind.
Es gibt gute Nachricht, denn Gott will uns helfen, Schritt für Schritt frei zu werden von vorgefertigten Strukturen dieser Art. Wir müssen lernen, dass jedes Treffen soviel Offenheit haben muss, dass der Heilige Geist die Möglichkeit bekommt seine Inspiration in die Gruppe hineinzugeben und zwar nicht nur als Unterstützung für unser Programm, sondern vielmehr als alleiniger Initiator von Programm und Thema für das Treffen. Wir müssen verstehen, noch bevor wir zusammen kommen, ist Jesus bereits da und hat alles vorbereitet, was geschehen soll und was er uns mitteilen möchte. Unsere Aufgabe ist es, dass wir uns uns in den Plan Gottes ohne Widerstreben einordnen, dann wird das Treffen ein geistgeleitetes werden. Zugegeben, es erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität gegenüber dem Heiligen Geist, ein heiliges Abwarten, was und wie der Geist wirken will. Das betrifft das gemeinsame Singen von Liedern, die Anbetung, die Fürbitte, aber auch den thematischen Aspekt, bzw. die Bibelarbeit oder die Lehre. Wenn wir vor Ihm so stille werden können und ausruhen von unseren eigenen Werken, werden wir uns wundern, wie die einzelnen Dinge zusammenwirken und ein wunderschönes Bild formen. Das Problem ist oft, dass wir nicht abwarten können und uns die Minuten der Stille unangenehm werden, doch diese Zeit müssen wir im kindlichen Vertrauen aushalten, damit Jesus übernehmen kann, denn er ist ein Gentleman und drängt sich nicht auf. Wir haben in unseren Treffen diesbezüglich noch nie eine Enttäuschung erlebt. Immer brachte der Heilige Geist auf wunderbare Weise die einzelnen Teile unseres gemeinsamen Gottesdienstes zusammen. Manchmal geschah es schon kurz vor dem Treffen, dass jemand ein bestimmtes Lied oder einen Gedanken empfing, was dieser Person während des Treffens wieder in den Sinn kam, um es weiterzugeben. Bei anderen Treffen kamen Eindrücke und Impulse, Worte beim Beginn der Zusammenkunft, ein anderes Mal während war es während der Gebetszeit, oder beim Singen eines Liedes - es war immer anders.
Vor einigen Jahren stellte am Anfang einer unserer Versammlungen jemand die Frage an alle Beteiligten, wer denn ein Wort von Gott für unser Treffen habe. Es meldete sich unser schwächster Teilnehmer, der eine Behinderung hatte und zeigte uns ein Wort, das er von einem Plakat in der Straßenbahn abgeschrieben hatte. Es war genau das Wort, das Gott für unser Treffen vorbereitet hatte. Im Gespräch darüber entfaltete sich für uns die Weisheit Gottes.
In einer anderen Situation bekam eine junge Frau während des Gebets eine Bibelstelle, mit der sie nichts anfangen konnte. Da hatte noch jemand anders ein Bild empfangen, das genau dazu passte und im gemeinsamen Gespräch konnten wir die Auslegung finden – viele Male war es auch umgekehrt.
Wir haben festgestellt, dass durch diese Art von Gottesdienst die einzelnen Gemeindemitglieder sehr viel für ihr geistliches Leben profitieren.
ric
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Mittwoch, 19. September 2007
When you come togehter - "wenn ihr zusammen kommt
risced, 00:27h
... so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung".
Das normale Leben in einer Hausgemeinde entsprechend 1.Kor.14,26 - Ein Video aus Amerika von house2house - leider in englisch - ich hoffe, dass wir hier bald ein Video aus einer deutschen Hausgemeinde sehen. Wer eins hat, der melde sich bitte bei mir.
ric
House2House Ministries
Das normale Leben in einer Hausgemeinde entsprechend 1.Kor.14,26 - Ein Video aus Amerika von house2house - leider in englisch - ich hoffe, dass wir hier bald ein Video aus einer deutschen Hausgemeinde sehen. Wer eins hat, der melde sich bitte bei mir.
ric
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Samstag, 15. September 2007
Verachtet, vertrieben, gefoltert, getötet - die Täufer
risced, 19:58h
Die Schweiz begeht das Täuferjahr 2007
Nur wenige kennen sie und bei vielen ist sie in Vergessenheit geraten - die Geschichte der Täufer in der Schweiz in Österreich und in Deutschland. Parallel zur Reformation in Europa geschah etwa ab 1525 eine andere Art von Erweckung, die Täuferbewegung - man könnte sie als "Hauskirchenbewegung der Taufgesinnten" bezeichnen. Das waren Christen der katholischen und reformierten Kirchen, die von ganzer Hingabe an Gott so stark ergriffen waren, dass sie die Tiefen des Evangeliums praktisch ausleben wollten. Deshalb trafen sie sich in Privathäusern zum Gebet, zur Wortbetrachtung, zum Abendmahl und zur intensiven Gemeinschaft, wie die ersten Christen. Sie hatten keine Pastoren, keine Kirchen, keine heiligen Gewänder und Gesänge, keine Zeremonien und keine Säuglingstaufe. Einfache Gläubige gingen von Dorf zu Dorf und verkündigten das Evangelium. Wer zum Glauben kam ließ sich an Ort und Stelle taufen. Das brachte die Obrigkeiten der Städte, der Katholischen Kirchen und auch der Refomierten Kirchen gegen sie auf, denn sie verlangten die bedingungslose Unterordnung unter die Gepflogenheiten der Volkskirchen.
Der Zweite Reichstag zu Speyer 1529 war einerseits ein Meilenstein auf dem Weg zu neuzeitlicher Gewissensfreiheit. Die 19 evangelischen Reichsstände konnten ihre religiöse Gewissensfreiheit politisch durchsetzen. Auf der anderen Seite aber wurde ein Mandat verabschiedet, das die Todesstrafe gegen die Täufer reichsrechtlich verfügte.
Überall in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Holland und Belgien gab es trotz massiver Verfolgung Täufergemeinden, die ihre Nachfolge Jesu durch die Glaubenstaufe und durch ihren radikalen Lebensstil bezeugten. Sie feierten das Abendmahl in den Häusern, trafen sich in Höhlen und abgelegenen Scheunen, um ihren Glauben zu praktizieren. Aus Überzeugung lehnten sie jede Form von Gewalt ab.
Zehntausende von ihnen starben für ihren Glauben als Märtyrer. Mehr als zweihundert Jahre lang wurden die Täufer verfolgt: Sie wurden enteignet, gefoltert, kamen ins Gefängnis, wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, ertränkt oder geköpft. Aber dennoch gelang es nicht, ihr inneres Feuer und ihren Glauben auszulöschen. Einige Täufergruppen überlebten in abgelegnen Ecken der Schweiz oder flüchteten nach Böhmen, viele emigrierten nach Amerika. Mehr zur Geschichte der Täufer unter Die Täufer
In der Schweiz wird 2007 das Täuferjahr begangen. Täufer brachen vor bald 500 Jahren aus den staatskirchlichen Strukturen auf. Diese Leute glaubten daran, dass die Kirche konkret sichtaber wird in der Gemeinschaft der Gläubigen in den Häusern und im allgemeinen Priestertum.
Könnte es sein, dass die kommende Hauskirchenbewegung in Europa sich die Täuferbewegung als Vorbild nehmen kann, Wie steht es da um unsere Radikalität und Kompromisslosigkeit?
(Buchempfehlung unten links "Die Feuertaufe")
ric
Nur wenige kennen sie und bei vielen ist sie in Vergessenheit geraten - die Geschichte der Täufer in der Schweiz in Österreich und in Deutschland. Parallel zur Reformation in Europa geschah etwa ab 1525 eine andere Art von Erweckung, die Täuferbewegung - man könnte sie als "Hauskirchenbewegung der Taufgesinnten" bezeichnen. Das waren Christen der katholischen und reformierten Kirchen, die von ganzer Hingabe an Gott so stark ergriffen waren, dass sie die Tiefen des Evangeliums praktisch ausleben wollten. Deshalb trafen sie sich in Privathäusern zum Gebet, zur Wortbetrachtung, zum Abendmahl und zur intensiven Gemeinschaft, wie die ersten Christen. Sie hatten keine Pastoren, keine Kirchen, keine heiligen Gewänder und Gesänge, keine Zeremonien und keine Säuglingstaufe. Einfache Gläubige gingen von Dorf zu Dorf und verkündigten das Evangelium. Wer zum Glauben kam ließ sich an Ort und Stelle taufen. Das brachte die Obrigkeiten der Städte, der Katholischen Kirchen und auch der Refomierten Kirchen gegen sie auf, denn sie verlangten die bedingungslose Unterordnung unter die Gepflogenheiten der Volkskirchen.
Der Zweite Reichstag zu Speyer 1529 war einerseits ein Meilenstein auf dem Weg zu neuzeitlicher Gewissensfreiheit. Die 19 evangelischen Reichsstände konnten ihre religiöse Gewissensfreiheit politisch durchsetzen. Auf der anderen Seite aber wurde ein Mandat verabschiedet, das die Todesstrafe gegen die Täufer reichsrechtlich verfügte.
Überall in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Holland und Belgien gab es trotz massiver Verfolgung Täufergemeinden, die ihre Nachfolge Jesu durch die Glaubenstaufe und durch ihren radikalen Lebensstil bezeugten. Sie feierten das Abendmahl in den Häusern, trafen sich in Höhlen und abgelegenen Scheunen, um ihren Glauben zu praktizieren. Aus Überzeugung lehnten sie jede Form von Gewalt ab.
Zehntausende von ihnen starben für ihren Glauben als Märtyrer. Mehr als zweihundert Jahre lang wurden die Täufer verfolgt: Sie wurden enteignet, gefoltert, kamen ins Gefängnis, wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, ertränkt oder geköpft. Aber dennoch gelang es nicht, ihr inneres Feuer und ihren Glauben auszulöschen. Einige Täufergruppen überlebten in abgelegnen Ecken der Schweiz oder flüchteten nach Böhmen, viele emigrierten nach Amerika. Mehr zur Geschichte der Täufer unter Die Täufer
In der Schweiz wird 2007 das Täuferjahr begangen. Täufer brachen vor bald 500 Jahren aus den staatskirchlichen Strukturen auf. Diese Leute glaubten daran, dass die Kirche konkret sichtaber wird in der Gemeinschaft der Gläubigen in den Häusern und im allgemeinen Priestertum.
Könnte es sein, dass die kommende Hauskirchenbewegung in Europa sich die Täuferbewegung als Vorbild nehmen kann, Wie steht es da um unsere Radikalität und Kompromisslosigkeit?
(Buchempfehlung unten links "Die Feuertaufe")
ric
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Donnerstag, 6. September 2007
Wo und wie fängt Gemeinde an?
risced, 12:53h
Meiner Meinung nach fängt da "einfache Gemeinde" an, wo wir beginnen, in dem bescheidenen Rahmen unseres Hauses, bzw. unserer Wohung und so wie es uns jetzt möglich ist, unser Leben mit anderen "Hausgenossen" (oikejos) zu teilen, in dem Bewußtsein, dass Jesus in unserer Mitte ist, wenn wir in seinem Namen zusammen kommen. Da brauch ich dann nicht in spezielle Kirchenräume zu gehen und auch nicht auf bestimmte Tage und Gepfolgenheiten Rücksicht nehmen. Zu Hause spielt sich dann der Gottesdienst ab, mit allem drum und dran, was zum normalen Leben einer Familie/ Gemeinde gehört.
Das kann ein Treffen ein Mal in der Woche sein, wo wir unser Haus öffnen (für viele ist das schon zu viel), wo drei vier und mehr Gläubige zusammenkommen, als bescheidener Anfang. Das kann aber auch ein offenes Haus sein, wo mehrere Tage die Woche sich Gläubige (und auch Suchende) treffen können und Gemeinschaft haben. Bis dahin, dass manche "oikejos" tatsächlich zusammen in einem Haus leben. Auch dieses Beipiel gibt es in Deutschland.
Wir haben uns dazu bereit erklärt, unsere Wohnung für die Gemeinde zur Verfügung zu stellen (nicht jeder kann das und muss das) immerhin kostet das auch eine gewisse Hingabe, weil die meiste Mühe bleibt bei einem selbst hängen. Da wir uns aber als Hauseltern (Älteste, bzw. Diakone) des Hauses sehen und auch anerkannt sind, ist das völlig normal. So steht es auch in der Bibel, dass die Ältesten sich für die Gemeinde "abmühen" - deshalb wird ihnen auch eine gewisse Achtung entgegen gebracht. Und Geben ist seliger als Nehmen, diesbezüglich haben wir erlebt, dass vieles, was wir in den letzten 6 Jahren investiert haben auf uns zurückkam. So wie bei Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern und später, was sie investiert haben, auf verschiedene Art zurückbekommen. Das ist Familie, das ist Gemeinde.
ric
Das kann ein Treffen ein Mal in der Woche sein, wo wir unser Haus öffnen (für viele ist das schon zu viel), wo drei vier und mehr Gläubige zusammenkommen, als bescheidener Anfang. Das kann aber auch ein offenes Haus sein, wo mehrere Tage die Woche sich Gläubige (und auch Suchende) treffen können und Gemeinschaft haben. Bis dahin, dass manche "oikejos" tatsächlich zusammen in einem Haus leben. Auch dieses Beipiel gibt es in Deutschland.
Wir haben uns dazu bereit erklärt, unsere Wohnung für die Gemeinde zur Verfügung zu stellen (nicht jeder kann das und muss das) immerhin kostet das auch eine gewisse Hingabe, weil die meiste Mühe bleibt bei einem selbst hängen. Da wir uns aber als Hauseltern (Älteste, bzw. Diakone) des Hauses sehen und auch anerkannt sind, ist das völlig normal. So steht es auch in der Bibel, dass die Ältesten sich für die Gemeinde "abmühen" - deshalb wird ihnen auch eine gewisse Achtung entgegen gebracht. Und Geben ist seliger als Nehmen, diesbezüglich haben wir erlebt, dass vieles, was wir in den letzten 6 Jahren investiert haben auf uns zurückkam. So wie bei Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern und später, was sie investiert haben, auf verschiedene Art zurückbekommen. Das ist Familie, das ist Gemeinde.
ric
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Freitag, 31. August 2007
passend zum Thema "Predigen", ein Wort von A.W. Tozer
risced, 14:10h
Durch Gottes Berufung wird ein Prediger zu etwas Besonderem
"Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes (1. Kor. 4,1).
Die christliche Kirche ist Gottes Zeuge an die jeweilige Generation, und die Prediger sind ihre Stimme. Durch sie wird sie hörbar. Durch sie hat sie zu aller Zeit zu der Welt gesprochen, und durch sie hat Gott zur Kirche selbst geredet.
... Durch Begabung und Berufung nimmt der Prediger eine Sonderstellung ein. Damit die Botschaft des Predigers etwas nützt, muss sie lebendig sein; sie muss aufwecken, erschüttern, herausfordern; sie muss die Stimme des gegenwärtigen Gottes in einer bestimmten Versammlung sein. Dann, und nur dann, ist sie prophetisches Wort und der Mann ein Prophet.
Um seiner Berufung zu entsprechen, muss der Mann beständig unter der Leitung des Heiligen Geistes stehen; außerdem hat er moralische und geistliche Zustände zu erkennen, vor allem bei sich selbst, damit sie dann auch das tägliche und private Leben der Hörer beeinflussen. Ohne persönlich zu werden, wird der wahre Prophet das Gewissen aller Zuhörer so durchdringen, als sei die Botschaft an jeden persönlich gerichtet.
Um die Wahrheit richtig darzustellen, ist es oft nötig, dass der Mann Gottes die Herzen der Menschen besser kennt als diese selbst! So ist der Prediger unbedingt auf die Weisheit Gottes angewiesen. Er muss das sagen, was Christus gesagt haben will und dazu braucht er unausweichlich die geistliche Kraft und den seelischen Durchblick des Heiligen Geistes, sonst kann er dieser Aufgabe nicht gerecht werden!"
A. W. Tozer
"Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes (1. Kor. 4,1).
Die christliche Kirche ist Gottes Zeuge an die jeweilige Generation, und die Prediger sind ihre Stimme. Durch sie wird sie hörbar. Durch sie hat sie zu aller Zeit zu der Welt gesprochen, und durch sie hat Gott zur Kirche selbst geredet.
... Durch Begabung und Berufung nimmt der Prediger eine Sonderstellung ein. Damit die Botschaft des Predigers etwas nützt, muss sie lebendig sein; sie muss aufwecken, erschüttern, herausfordern; sie muss die Stimme des gegenwärtigen Gottes in einer bestimmten Versammlung sein. Dann, und nur dann, ist sie prophetisches Wort und der Mann ein Prophet.
Um seiner Berufung zu entsprechen, muss der Mann beständig unter der Leitung des Heiligen Geistes stehen; außerdem hat er moralische und geistliche Zustände zu erkennen, vor allem bei sich selbst, damit sie dann auch das tägliche und private Leben der Hörer beeinflussen. Ohne persönlich zu werden, wird der wahre Prophet das Gewissen aller Zuhörer so durchdringen, als sei die Botschaft an jeden persönlich gerichtet.
Um die Wahrheit richtig darzustellen, ist es oft nötig, dass der Mann Gottes die Herzen der Menschen besser kennt als diese selbst! So ist der Prediger unbedingt auf die Weisheit Gottes angewiesen. Er muss das sagen, was Christus gesagt haben will und dazu braucht er unausweichlich die geistliche Kraft und den seelischen Durchblick des Heiligen Geistes, sonst kann er dieser Aufgabe nicht gerecht werden!"
A. W. Tozer
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Freitag, 31. August 2007
Ist unser Konzept des Predigens biblisch
risced, 01:29h
(Teile entnommen aus den Studien von Kevin Graig)
Viele Christen sagen, dass zu einem guten Gottesdienst eine gute Predigt gehört – woher kommt eigentlich dieses Denken? Können wir das im NT finden? Nein, denn es kommt direkt aus der griechischen- römischen Kultur der ersten Jahrhunderte nach Christus.
Wenn wir in unseren Bibelübersetzungen etwas über das „Predigen“ lesen, dann bezeichnet es das „Evangelisieren“ bzw. das „Aufrufen zur Buße“. Wenn Paulus vom Predigen sprach, dann meinte er „Herolden“ bzw. „Verkündigen“, bei dem es darum ging, den Herrschaftsanspruch Gottes auszurufen und die Zuhörer zur Umkehr aufzufordern. Es war die Verkündigung des Reiches Gottes, zu der auch Jesus seine Jünger aufforderte. Diese Art der Ansprache können wir nicht mit dem Predigen vergleichen, das wir aus unseren Gottesdiensten kennen. Die Verkündigung war an Heiden und an zurückgefallene Christen gerichtet, aber nicht an die Versammlung der Gläubigen. Zur Erbauung der Christen diente die Lehre (s. Röm. 15,4) und es war die Aufgabe aller Gläubigen, sich gegenseitig zu belehren. Darüber hinaus galt die Apostolische Lehre und die Prophetische Botschaft noch als eine besondere Sache, das war jedoch keine Verkündigung dem vorher beschriebenen Sinn, sondern eine „Predigt-lehre“, die der Zurüstung und Auferbauung der Gläubigen in der Gemeinde diente.
>
Das Konzept des Predigens, wie wir es kennen, wurde schon im 2. Jahrhundert von vielen Gemeinden übernommen. Leider trug es nicht zum Wachstum, sondern eher zur Stagnation der Gemeinden bei, weil der Gläubige dadurch entmündigt wurde. Es schuf die Idee, dass einfache Christen nicht in der Lage seien, die Tiefen des Wortes allein zu verstehen, geschweige denn, sie zu lehren. Parallel zu dieser Entwicklung wurde auch die Form der Gemeindeleitung langsam verändert. War es bisher üblich, dass eine Gruppe von Ältesten die Gemeindeleitung gemeinsam ausübte, so gab man jetzt der Ein- Mann- Leitung durch nur einen Bischof den Vorrang. Er trug nun die letzte Verantwortung in der Gemeinde und war den anderen Ältesten übergeordnet. Als alleiniger Stellvertreter Gottes in der Gemeinde war das Predigen seine Hauptaufgabe. Dadurch wurde ein neues Priesteramt für die Gemeinde des Neuen Testamentes geschaffen. Die Aufgabe der „Wanderprediger, der reisenden Apostel, Propheten und Lehrer, apostolisch- prophetische Lehre in die Gemeinde hineinzugeben, wurde allmählich durch das Bischofsamt und durch den Katecheten (ausgebildeter theologischer Lehrer) ersetzt.
Überall im Römischen Reich gab es damals Dichter, Poeten, Staatsmänner und Redner, die an Seminaren, Schulen und in öffentlichen Auditorien vor einem anspruchsvollen Publikum Vorträge hielten. Manche von ihnen reisten im ganzen Reich umher und hatten dadurch einen lukrativen Verdienst. Gute Reden waren sehr beliebt und überall verbreitet, in der Regel waren es abstrakte und theoretische Lehren und Spekulationen, die einem anspruchsvollen Publikum vorgetragen wurden. Die gute rhetorische Rede galt auch als Vorbild für die Predigt im Gottesdienst. Die Kirche übernahm damit nicht nur die Autoritäts- und Organisationsstruktur der Welt in der sie lebte, sondern auch die Art der Rede und den Vortragsstil der damals beliebt war. Das griechische Ideal von Weisheit, Bildung und schöne Rede wurde zum Vorbild für das Predigen in der Versammlung der Christen.
Die im 2.Jahrhundert aufblühenden Christlich- theologischen Schulen in Antiochia und Alexandria orientierten sich mehr und mehr am Ideal der vorherrschenden Philosophie des griechisch- romanischen Humanismus ihrer Zeit. Ihre Vorbilder waren Philosophen und Gelehrte, die in Vortrefflichkeit der Rede und mit großem Allgemeinwissen ihre Lehren über die Welt, über die Gesellschaft und über die vorherrschende Moral der damaligen Zeit verbreiteten. Viele unserer noch heute aktuellen christlichen Denkstrukturen haben dort ihre Wurzeln. Es entwickelten sich in der christlichen Welt nichtbiblische Denkmuster mit synkretischen Elementen, die bis in unsere Zeit hineinreichen. So z.B. die verschiedenen Lehrmeinungen über die Gottheit Jesu und vieles mehr.
Das Studium der Theologie entstand damals als eine neue wissenschaftliche Disziplin, zu der auch die Predigtvorbereitung, Grammatik und Rhetorik gehörte. Bekannte Kirchenväter wie Himerius, Basilius, Chrysostomos oder Ambrosius folgten dem griechischen Trend der Zeit. Ihre Predigten waren gut vorbereitete Reden auf hohem intellektuellem Niveau mit ausgefeilter Rhetorik im Stil der griechischen Philosophievorlesungen und ersetzten die direkte Wortbetrachtung. Viele der sophistisch- christlichen Prediger waren auch im Reisedienst, überall wo sie sprachen bekamen sie Applaus und Geld für ihren Unterhalt. Bei vielen dieser Prediger stand im Mittelpunkt nicht mehr Christus, sondern humanistisches und gnostisches Gedankengut. Der Einfluss auf die Christen war verheerend und die vom Heiligen Geist inspirierte und prophetische Botschaft wurde mehr und mehr verdrängt. (Kommt uns das irgendwie bekannt vor?)
ric
Viele Christen sagen, dass zu einem guten Gottesdienst eine gute Predigt gehört – woher kommt eigentlich dieses Denken? Können wir das im NT finden? Nein, denn es kommt direkt aus der griechischen- römischen Kultur der ersten Jahrhunderte nach Christus.
Wenn wir in unseren Bibelübersetzungen etwas über das „Predigen“ lesen, dann bezeichnet es das „Evangelisieren“ bzw. das „Aufrufen zur Buße“. Wenn Paulus vom Predigen sprach, dann meinte er „Herolden“ bzw. „Verkündigen“, bei dem es darum ging, den Herrschaftsanspruch Gottes auszurufen und die Zuhörer zur Umkehr aufzufordern. Es war die Verkündigung des Reiches Gottes, zu der auch Jesus seine Jünger aufforderte. Diese Art der Ansprache können wir nicht mit dem Predigen vergleichen, das wir aus unseren Gottesdiensten kennen. Die Verkündigung war an Heiden und an zurückgefallene Christen gerichtet, aber nicht an die Versammlung der Gläubigen. Zur Erbauung der Christen diente die Lehre (s. Röm. 15,4) und es war die Aufgabe aller Gläubigen, sich gegenseitig zu belehren. Darüber hinaus galt die Apostolische Lehre und die Prophetische Botschaft noch als eine besondere Sache, das war jedoch keine Verkündigung dem vorher beschriebenen Sinn, sondern eine „Predigt-lehre“, die der Zurüstung und Auferbauung der Gläubigen in der Gemeinde diente.
Das Konzept des Predigens, wie wir es kennen, wurde schon im 2. Jahrhundert von vielen Gemeinden übernommen. Leider trug es nicht zum Wachstum, sondern eher zur Stagnation der Gemeinden bei, weil der Gläubige dadurch entmündigt wurde. Es schuf die Idee, dass einfache Christen nicht in der Lage seien, die Tiefen des Wortes allein zu verstehen, geschweige denn, sie zu lehren. Parallel zu dieser Entwicklung wurde auch die Form der Gemeindeleitung langsam verändert. War es bisher üblich, dass eine Gruppe von Ältesten die Gemeindeleitung gemeinsam ausübte, so gab man jetzt der Ein- Mann- Leitung durch nur einen Bischof den Vorrang. Er trug nun die letzte Verantwortung in der Gemeinde und war den anderen Ältesten übergeordnet. Als alleiniger Stellvertreter Gottes in der Gemeinde war das Predigen seine Hauptaufgabe. Dadurch wurde ein neues Priesteramt für die Gemeinde des Neuen Testamentes geschaffen. Die Aufgabe der „Wanderprediger, der reisenden Apostel, Propheten und Lehrer, apostolisch- prophetische Lehre in die Gemeinde hineinzugeben, wurde allmählich durch das Bischofsamt und durch den Katecheten (ausgebildeter theologischer Lehrer) ersetzt.
Überall im Römischen Reich gab es damals Dichter, Poeten, Staatsmänner und Redner, die an Seminaren, Schulen und in öffentlichen Auditorien vor einem anspruchsvollen Publikum Vorträge hielten. Manche von ihnen reisten im ganzen Reich umher und hatten dadurch einen lukrativen Verdienst. Gute Reden waren sehr beliebt und überall verbreitet, in der Regel waren es abstrakte und theoretische Lehren und Spekulationen, die einem anspruchsvollen Publikum vorgetragen wurden. Die gute rhetorische Rede galt auch als Vorbild für die Predigt im Gottesdienst. Die Kirche übernahm damit nicht nur die Autoritäts- und Organisationsstruktur der Welt in der sie lebte, sondern auch die Art der Rede und den Vortragsstil der damals beliebt war. Das griechische Ideal von Weisheit, Bildung und schöne Rede wurde zum Vorbild für das Predigen in der Versammlung der Christen.
Die im 2.Jahrhundert aufblühenden Christlich- theologischen Schulen in Antiochia und Alexandria orientierten sich mehr und mehr am Ideal der vorherrschenden Philosophie des griechisch- romanischen Humanismus ihrer Zeit. Ihre Vorbilder waren Philosophen und Gelehrte, die in Vortrefflichkeit der Rede und mit großem Allgemeinwissen ihre Lehren über die Welt, über die Gesellschaft und über die vorherrschende Moral der damaligen Zeit verbreiteten. Viele unserer noch heute aktuellen christlichen Denkstrukturen haben dort ihre Wurzeln. Es entwickelten sich in der christlichen Welt nichtbiblische Denkmuster mit synkretischen Elementen, die bis in unsere Zeit hineinreichen. So z.B. die verschiedenen Lehrmeinungen über die Gottheit Jesu und vieles mehr.
Das Studium der Theologie entstand damals als eine neue wissenschaftliche Disziplin, zu der auch die Predigtvorbereitung, Grammatik und Rhetorik gehörte. Bekannte Kirchenväter wie Himerius, Basilius, Chrysostomos oder Ambrosius folgten dem griechischen Trend der Zeit. Ihre Predigten waren gut vorbereitete Reden auf hohem intellektuellem Niveau mit ausgefeilter Rhetorik im Stil der griechischen Philosophievorlesungen und ersetzten die direkte Wortbetrachtung. Viele der sophistisch- christlichen Prediger waren auch im Reisedienst, überall wo sie sprachen bekamen sie Applaus und Geld für ihren Unterhalt. Bei vielen dieser Prediger stand im Mittelpunkt nicht mehr Christus, sondern humanistisches und gnostisches Gedankengut. Der Einfluss auf die Christen war verheerend und die vom Heiligen Geist inspirierte und prophetische Botschaft wurde mehr und mehr verdrängt. (Kommt uns das irgendwie bekannt vor?)
ric
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Freitag, 17. August 2007
Zwei Arten von Leiterschaft, nicht nur in der Hausgemeinde
risced, 01:13h
1. Die statische Leiterschaft
Leiter dieser Ausprägung haben eine mehr mechanistische Sicht der Organisation. Sie bevorzugen gleichartige und überschaubare Strukturen, die erklärbar und voraussagbar sind. Sie üben eine funktionalistische Art der Leitung aus, bei der das „reibungslose Funktionieren“ der Organisation angestrebt wird. Nicht berechenbare Faktoren und Zusammenhänge empfinden sie als störend und wollen sie lieber ausblenden oder sie in ein Schema hineinbekommen.
Leiter, die so ausgerichtet sind, neigen dazu, möglichst alle Abläufe in der Organisation zu kontrollieren und optimal zu managen. Mit bestimmten Techniken wollen sie das Erreichen von Zielen sicherstellen und die Leistung optimieren. Dabei können sie sehr erfolgreich sein und das Wachstum der Organisation sicherstellen. Pläne, Regeln und Normen sind ihnen dabei wichtig, weil sie das ganze System erhalten. An bewährten und vorgegebenen Strukturen können sie formalistisch und streng festhalten. In der Regel wollen Sie eine starke Einheit durch die gemeinsame Ausrichtung auf eine Vision und auf ein Normensystem erreichen. Sie wollen den Status Quo der Organisation auf jeden Fall halten und fördern damit Istitutionalismus und Strukturabhängigkeit.
Statische Leiter sind meistens programmorientiert und leistungsorientiert, bzw. gemeindewachstumsorientiert. Sie sagen „kommt zu uns, wir haben die Antwort“ und sie investieren viel in die Attraktivität ihrer Organisation. Als Aufseher haben sie den Anspruch die Bedingungen für Stabilität, Sicherheit und Ruhe zu schaffen. Dabei sorgen sie sich darum, dass jeder Bereich der Organisation ausgefüllt und abgesichert ist. Die Leiter werden als der Kopf gesehen, die ganze Organisation mit ihren Mitgliedern als der Körper. Koordination und Leitung geht von den Leitern aus und soll alle Teile der Organisaiton erreichen.
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2. Die flexible Leiterschaft
Leiter dieser Art sind ideal für Organisationen, die den Charakter eines lebenden Organismus entwickelt haben (vergleichbar mit hochkomplexen lebenden Systemen wie das Ökosystem der Natur oder das heutige Internet Web 2.0). Sie suchen das Unbekannte und Fremde. Unterschiede und Spannungen fordern ihre Kreativität und Experimentierfreudigkeit heraus. Sie mögen freiwillige und informelle Treffen. Vor Veränderung und Chaos haben sie keine Angst, wenn die Dinge ihrer Meinung nach zu reibungslos laufen, dann versuchen sie zu provozieren. Für statische Organisationen werden sie dadurch meistens unbequem und anstrengend. Orientierung und Leitung geschieht für sie durch den ganzen Organismus – der Leiter passt sich der Entwickling des Organismus und den Bedingungen an und steuert hier und da, wo es notwendig erscheint. Flexible Leiter suchen die Einheit in der Vielfalt durch Ergänzung und Neukombination. Unterschiedliches vermischen sie miteinander, um es neu zu organisieren. Damit setzen sie synergetische Effekte frei und bilden neue Formen. Isolierte Bereiche und Einzelteile wollen sie miteinander vernetzen, um neue Verbindungen und Konstellationen zu kreieren. Dadurch schaffen sie immer wieder Unruhe und Instabilität und bringen die Organisation an den Rand des Chaos. In der Regel wird aber dadurch der Boden und die Umgebung für Erneuerung vorbereitet, damit sich das organische System weiterentwickeln kann. Wenn flexible Leiter nicht den nötigen Freirum zum Wirken bekommen, brechen sie aus. Sie sind dynamisch und fließend, flexibel und unberechenbar. Nach einer bestimmten Zeit wollen sie einen neuen Zustand und neue Umstände schaffen. Ihre visionäre Ausrichtung macht sie zu Pionieren, Eroberer und Gründer. Ihre Devise ist „geh zu ihnen, sie brauchen dich“ – deshalb scheuen sie auch keine Mühe und sind immer in Bewegung. Weil sie Neues gebären wollen und können, geben sie die Initialzündung für viele neue Arbeiten und kreative Entwicklungsprozesse und sind auch bereit in das Wachstum zu investieren.
Fazit:
Nun ist es wichtig, dass wir nicht den einen Leitertyp gegen den anderen ausspielen, sondern anerkennen, dass beide ihre Berechtigung haben und ihr Einsatz gleicherweise notwendig ist. Man weiß von wachsenden Organisationen, die für Innovation bekannt sind und bewiesen haben, dass sie in der Lage sind auf die sich ständig verändernden „Umweltbedingungen“ adäquat zu regieren, dass sie über beide Formen der Leiterschaft verfügen. Die statische Leiterschaft ist notwendig, wenn die Organisaiton durch eine Pionierphase hindurch eine Zeit der Stärkung und Stabilisierung notwendig hat und die Qualität verbessert und gesichert werden muss. Andererseits ist da die flexible Leiterschaft gefragt, wo es um Pionierarbeit und Neugründung geht und besonders dann, wenn die Organisation nicht zu einem institutionalisierten System verkommen soll, sondern durch wiederkehrende Innovationsprozesse regeneriert und vitalisiert werden muss, damit sie ein echtes organisches System bleibt oder wird. Denn tote Organisationen – besonderes im Bereich der Kirchen –gibt es genug. ric
Leiter dieser Ausprägung haben eine mehr mechanistische Sicht der Organisation. Sie bevorzugen gleichartige und überschaubare Strukturen, die erklärbar und voraussagbar sind. Sie üben eine funktionalistische Art der Leitung aus, bei der das „reibungslose Funktionieren“ der Organisation angestrebt wird. Nicht berechenbare Faktoren und Zusammenhänge empfinden sie als störend und wollen sie lieber ausblenden oder sie in ein Schema hineinbekommen.
Leiter, die so ausgerichtet sind, neigen dazu, möglichst alle Abläufe in der Organisation zu kontrollieren und optimal zu managen. Mit bestimmten Techniken wollen sie das Erreichen von Zielen sicherstellen und die Leistung optimieren. Dabei können sie sehr erfolgreich sein und das Wachstum der Organisation sicherstellen. Pläne, Regeln und Normen sind ihnen dabei wichtig, weil sie das ganze System erhalten. An bewährten und vorgegebenen Strukturen können sie formalistisch und streng festhalten. In der Regel wollen Sie eine starke Einheit durch die gemeinsame Ausrichtung auf eine Vision und auf ein Normensystem erreichen. Sie wollen den Status Quo der Organisation auf jeden Fall halten und fördern damit Istitutionalismus und Strukturabhängigkeit.
Statische Leiter sind meistens programmorientiert und leistungsorientiert, bzw. gemeindewachstumsorientiert. Sie sagen „kommt zu uns, wir haben die Antwort“ und sie investieren viel in die Attraktivität ihrer Organisation. Als Aufseher haben sie den Anspruch die Bedingungen für Stabilität, Sicherheit und Ruhe zu schaffen. Dabei sorgen sie sich darum, dass jeder Bereich der Organisation ausgefüllt und abgesichert ist. Die Leiter werden als der Kopf gesehen, die ganze Organisation mit ihren Mitgliedern als der Körper. Koordination und Leitung geht von den Leitern aus und soll alle Teile der Organisaiton erreichen.
2. Die flexible Leiterschaft
Leiter dieser Art sind ideal für Organisationen, die den Charakter eines lebenden Organismus entwickelt haben (vergleichbar mit hochkomplexen lebenden Systemen wie das Ökosystem der Natur oder das heutige Internet Web 2.0). Sie suchen das Unbekannte und Fremde. Unterschiede und Spannungen fordern ihre Kreativität und Experimentierfreudigkeit heraus. Sie mögen freiwillige und informelle Treffen. Vor Veränderung und Chaos haben sie keine Angst, wenn die Dinge ihrer Meinung nach zu reibungslos laufen, dann versuchen sie zu provozieren. Für statische Organisationen werden sie dadurch meistens unbequem und anstrengend. Orientierung und Leitung geschieht für sie durch den ganzen Organismus – der Leiter passt sich der Entwickling des Organismus und den Bedingungen an und steuert hier und da, wo es notwendig erscheint. Flexible Leiter suchen die Einheit in der Vielfalt durch Ergänzung und Neukombination. Unterschiedliches vermischen sie miteinander, um es neu zu organisieren. Damit setzen sie synergetische Effekte frei und bilden neue Formen. Isolierte Bereiche und Einzelteile wollen sie miteinander vernetzen, um neue Verbindungen und Konstellationen zu kreieren. Dadurch schaffen sie immer wieder Unruhe und Instabilität und bringen die Organisation an den Rand des Chaos. In der Regel wird aber dadurch der Boden und die Umgebung für Erneuerung vorbereitet, damit sich das organische System weiterentwickeln kann. Wenn flexible Leiter nicht den nötigen Freirum zum Wirken bekommen, brechen sie aus. Sie sind dynamisch und fließend, flexibel und unberechenbar. Nach einer bestimmten Zeit wollen sie einen neuen Zustand und neue Umstände schaffen. Ihre visionäre Ausrichtung macht sie zu Pionieren, Eroberer und Gründer. Ihre Devise ist „geh zu ihnen, sie brauchen dich“ – deshalb scheuen sie auch keine Mühe und sind immer in Bewegung. Weil sie Neues gebären wollen und können, geben sie die Initialzündung für viele neue Arbeiten und kreative Entwicklungsprozesse und sind auch bereit in das Wachstum zu investieren.
Fazit:
Nun ist es wichtig, dass wir nicht den einen Leitertyp gegen den anderen ausspielen, sondern anerkennen, dass beide ihre Berechtigung haben und ihr Einsatz gleicherweise notwendig ist. Man weiß von wachsenden Organisationen, die für Innovation bekannt sind und bewiesen haben, dass sie in der Lage sind auf die sich ständig verändernden „Umweltbedingungen“ adäquat zu regieren, dass sie über beide Formen der Leiterschaft verfügen. Die statische Leiterschaft ist notwendig, wenn die Organisaiton durch eine Pionierphase hindurch eine Zeit der Stärkung und Stabilisierung notwendig hat und die Qualität verbessert und gesichert werden muss. Andererseits ist da die flexible Leiterschaft gefragt, wo es um Pionierarbeit und Neugründung geht und besonders dann, wenn die Organisation nicht zu einem institutionalisierten System verkommen soll, sondern durch wiederkehrende Innovationsprozesse regeneriert und vitalisiert werden muss, damit sie ein echtes organisches System bleibt oder wird. Denn tote Organisationen – besonderes im Bereich der Kirchen –gibt es genug. ric
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Donnerstag, 16. August 2007
Eine Kirche ohne Mauern
risced, 00:55h
"Der Sturm, der die Kirchen hin und her schüttelt, ist wirklich sehr stark ... und so ernst, dass er das Ende des "business as usual" der Kirchen kennzeichnet und auf die Notwendigkeit hinweist, die Kirche von Grund auf wieder neu aufzubauen."
(Loren Mead in Transforming Congregations for the Future, Alban Institute, 1994.)
"Die Kirche, das sind Menschen mit Jesus in ihrer Mitte, die überall hingehen, wohin Jesus uns führt."
(A Church without Walls, Bericht an die Generalversammlung der Kirche von Schottland.)
"In der Jugendarbeit...versuche nicht sie dorthin zu rufen, wo sie vorher waren. Versuche aber auch nicht, sie dorthin einzuladen, wo du bist, egal, wie schön der Ort dir vorkommen mag. Du musst den Mut haben, mit ihnen zusammen an einen Ort zu gehen, wo weder du noch sie vorher gewesen sind."
(Vincent J Donovan, Christianity Rediscovered: An Epistle from the Masai, SCM, 1982.)
hier weiterlesen aus "Reformierter Weltbund"
ric
(Loren Mead in Transforming Congregations for the Future, Alban Institute, 1994.)
"Die Kirche, das sind Menschen mit Jesus in ihrer Mitte, die überall hingehen, wohin Jesus uns führt."
(A Church without Walls, Bericht an die Generalversammlung der Kirche von Schottland.)
"In der Jugendarbeit...versuche nicht sie dorthin zu rufen, wo sie vorher waren. Versuche aber auch nicht, sie dorthin einzuladen, wo du bist, egal, wie schön der Ort dir vorkommen mag. Du musst den Mut haben, mit ihnen zusammen an einen Ort zu gehen, wo weder du noch sie vorher gewesen sind."
(Vincent J Donovan, Christianity Rediscovered: An Epistle from the Masai, SCM, 1982.)
hier weiterlesen aus "Reformierter Weltbund"
ric
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Dienstag, 14. August 2007
Keine Zeit zum Ausruhen
risced, 15:30h
Jesus sagte: "Lasset uns wirken, so lange es Tag ist, denn bald kommt die Nacht, wo niemand wirken kann." (Joh.9,4)
Die Bank lädt zum Sitzen, zum Ausruhen ein, doch wir müssen weitergehen, denn ein Weg liegt vor uns. Wir meinen, dass wir noch viel Zeit haben, doch die Finsternis um uns wird stärker. Noch haben wir Freiheit in unserem Land zu wirken, noch werden wir nicht bedrängt und können uns frei entfalten. Wir haben viele Möglichkeiten, die wir nutzen können um Gutes zu tun, um das Evangelium weiterzusagen.
Wir sollen nicht müde werden - ausruhen können wir uns, wenn wir beim Herrn sind. Aber jetzt gilt es voranzugehen. Die beste Möglichkeit der Evangelistion ist immer noch die Gemeindegründung. Ich möchte mehr daran arbeiten, dass überall im Land neue kleine, einfache Gemeinden enstehen.
Wir müssen die Gelegenheiten nutzen, die sich uns bieten. Wir dürfen nicht bequem sein, sondern unsere Häuser öffnen, Personen des Friedens sein, bei denen man einkehren kann, wo das Reich Gottes sichtbar wird. Wo wir für Kranke und Dämonisierte beten, ihnen helfen und ihnen den Weg zu Jesus zeigen, damit sie zum Vater nach Hause kommen.
Frisch voran - würde ich sagen.
ric
Die Bank lädt zum Sitzen, zum Ausruhen ein, doch wir müssen weitergehen, denn ein Weg liegt vor uns. Wir meinen, dass wir noch viel Zeit haben, doch die Finsternis um uns wird stärker. Noch haben wir Freiheit in unserem Land zu wirken, noch werden wir nicht bedrängt und können uns frei entfalten. Wir haben viele Möglichkeiten, die wir nutzen können um Gutes zu tun, um das Evangelium weiterzusagen.
Wir sollen nicht müde werden - ausruhen können wir uns, wenn wir beim Herrn sind. Aber jetzt gilt es voranzugehen. Die beste Möglichkeit der Evangelistion ist immer noch die Gemeindegründung. Ich möchte mehr daran arbeiten, dass überall im Land neue kleine, einfache Gemeinden enstehen.
Wir müssen die Gelegenheiten nutzen, die sich uns bieten. Wir dürfen nicht bequem sein, sondern unsere Häuser öffnen, Personen des Friedens sein, bei denen man einkehren kann, wo das Reich Gottes sichtbar wird. Wo wir für Kranke und Dämonisierte beten, ihnen helfen und ihnen den Weg zu Jesus zeigen, damit sie zum Vater nach Hause kommen.
Frisch voran - würde ich sagen.
ric
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