Sonntag, 14. Oktober 2007
Geht es in einfachen Gemeinden ohne Rituale?
risced, 02:10h
Im Gespräch mit einem Freund entstand die Frage, „Sind wirklich alle christlichen Rituale schlecht, oder können wir auch in ein einfachen Gemeindestrukturen Rituale pflegen? Das hat mich motiviert, mal tiefer nachzugraben:
Wikipedia sagt:
„Ein Ritual ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, feierlich-festliche Handlung mit hohem Symbolgehalt. Sie wird häufig von bestimmten Wortformeln und festgelegten Gesten begleitet …Ein festgelegtes Zeremoniell (Ordnung) von Ritualen oder rituellen Handlungen bezeichnet man als Ritus….
Indem Rituale auf vorgefertigte Handlungsabläufe und bekannte Symbole zurückgreifen, vereinfachen sie die Bewältigung komplexer lebensweltlicher Aufgaben und vermitteln Halt und Orientierung, sie erleichtern die Kommunikation, den Umgang mit der Welt und das Treffen von Entscheidungen.
Als religiöse Riten lassen sich alle in einer Religionsgemeinschaft üblichen oder geregelten Praktiken oder Rituale bezeichnen, die der religiösen Lebensführung oder dem Kult dienen (Gottesdienste, liturgische und kultische Handlungen aller Art, die Feier religiöser Feste, Anbetungsgesten und Verehrungspraktiken, die Rezitation von Gebeten oder Mantras, religiöse Tänze und Gesänge, Orakelbefragungen, Beschwörungen, magische Rituale, Heilungsrituale, rituelle Waschungen von Menschen oder Gegenständen, der Vollzug der Beschneidung, der Taufe oder sakramentaler Handlungen, Opfer-, Reinigungs-, Segnungs- oder Weihehandlungen u.v.m.). Häufig sind besonders qualifizierte Vorsteher, Amtsträger, Priester, Schamanen, Heiler oder Kultdiener mit der Ausführung oder Leitung dieser Handlungen oder Zeremonien betraut.“
Ich denke, man muß bei Ritualen unterscheiden, ob sie einen rein gemeinschaftsfördernden, einen religiös-verbindlichen oder sogar einen magischen Zweck erfüllen sollen. Viele religiösen Rituale und magischen Kulte sollen dem Gläubigen vermitteln, dass deren Einhaltung unbedingt notwendig zur Erlangung des Heils bzw. der Heilung ist. Deshalb ist diese Art von Rituale für einen Nachfolger Christi nicht akzeptabel, denn das Heil kommt nur aus dem lebendigen Glauben an den Retter Jesus Christus und nicht aus der Ausübung bestimmter religiöser Zeremonien und Riten.
Rituelle Handlungen waren und sind auch immer ein Ausdruck von Kultur und Gemeinschaft. Sie erfüllen den Zweck, der jeweiligen Gruppierung Zusammenhalt und Unterstützung zu geben und werden von Gemeinschaft zu Gemeinschaft und von Kultur zu Kultur wechseln. Sie können auch das Leben einer der christlichen Gemeinschaft prägen, sind aber variabel und nicht heilsnotwendig.
Der ursprüngliche Sinn christlicher Rituale war es, den persönlichen Glauben der Christen durch Symbole und Zeichen zu stärken und die Zughörigkeit zum Volk Gottes auch über die Grenzen von Kultur und sozialer Gemeinschaft auszudrücken. Damit haben sie auch Sinn und Berechtigung. Leider wurden diese Rituale immer wieder zum Ersatz für den eigentlichen christlichen Glauben, der sich vorrangig an den dreieinigen Gott orientiert. Jesus Christus hat seiner Gemeinde zwei feststehende Rituale, wenn man sie so nennen mag, hinterlassen. Die Taufe und das Abendmahl. Aus beiden wurden schon bald religiöse Rituale mit magischem Charakter und führten zum Ersatz für den lebendigen Glauben. Ursprünglich war die Taufe durch Untertauchen ein Symbol für die Errettung und für das neue Leben, das der Gläubige allein durch den Tod Jesu Christi erhält. Die Kirche des 4. Jahrhunderts machte sie jedoch zur heilsnotwendigen religiösen Kulthandlung, ohne die ein sterbender Säugling verloren geht. Ebenso veränderte sich das Abendmahl von einem religiösen Symbol für das Opfer Jesu zu einem magischen Kult, der ewiges Leben vermittelt.
Rituale tragen die Gefahr der „Verselbständigung“ in sich, da der Mensch die Tendenz hat, die unsichtbaren Dinge durch die sichtbaren zu ersetzen. Wenn die Christen, in der Verangenheit mit den zwei belegten „Anordnungen“ Jesu, der Taufe und dem Abendmahl schon diese Schwierigkeiten hatten, sollten wir nicht auch noch menschliche Überlieferungen, von denen es jede Menge gibt, hinzunehmen.
ric
Wikipedia sagt:
„Ein Ritual ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, feierlich-festliche Handlung mit hohem Symbolgehalt. Sie wird häufig von bestimmten Wortformeln und festgelegten Gesten begleitet …Ein festgelegtes Zeremoniell (Ordnung) von Ritualen oder rituellen Handlungen bezeichnet man als Ritus….
Indem Rituale auf vorgefertigte Handlungsabläufe und bekannte Symbole zurückgreifen, vereinfachen sie die Bewältigung komplexer lebensweltlicher Aufgaben und vermitteln Halt und Orientierung, sie erleichtern die Kommunikation, den Umgang mit der Welt und das Treffen von Entscheidungen.
Als religiöse Riten lassen sich alle in einer Religionsgemeinschaft üblichen oder geregelten Praktiken oder Rituale bezeichnen, die der religiösen Lebensführung oder dem Kult dienen (Gottesdienste, liturgische und kultische Handlungen aller Art, die Feier religiöser Feste, Anbetungsgesten und Verehrungspraktiken, die Rezitation von Gebeten oder Mantras, religiöse Tänze und Gesänge, Orakelbefragungen, Beschwörungen, magische Rituale, Heilungsrituale, rituelle Waschungen von Menschen oder Gegenständen, der Vollzug der Beschneidung, der Taufe oder sakramentaler Handlungen, Opfer-, Reinigungs-, Segnungs- oder Weihehandlungen u.v.m.). Häufig sind besonders qualifizierte Vorsteher, Amtsträger, Priester, Schamanen, Heiler oder Kultdiener mit der Ausführung oder Leitung dieser Handlungen oder Zeremonien betraut.“
Ich denke, man muß bei Ritualen unterscheiden, ob sie einen rein gemeinschaftsfördernden, einen religiös-verbindlichen oder sogar einen magischen Zweck erfüllen sollen. Viele religiösen Rituale und magischen Kulte sollen dem Gläubigen vermitteln, dass deren Einhaltung unbedingt notwendig zur Erlangung des Heils bzw. der Heilung ist. Deshalb ist diese Art von Rituale für einen Nachfolger Christi nicht akzeptabel, denn das Heil kommt nur aus dem lebendigen Glauben an den Retter Jesus Christus und nicht aus der Ausübung bestimmter religiöser Zeremonien und Riten.
Rituelle Handlungen waren und sind auch immer ein Ausdruck von Kultur und Gemeinschaft. Sie erfüllen den Zweck, der jeweiligen Gruppierung Zusammenhalt und Unterstützung zu geben und werden von Gemeinschaft zu Gemeinschaft und von Kultur zu Kultur wechseln. Sie können auch das Leben einer der christlichen Gemeinschaft prägen, sind aber variabel und nicht heilsnotwendig.
Der ursprüngliche Sinn christlicher Rituale war es, den persönlichen Glauben der Christen durch Symbole und Zeichen zu stärken und die Zughörigkeit zum Volk Gottes auch über die Grenzen von Kultur und sozialer Gemeinschaft auszudrücken. Damit haben sie auch Sinn und Berechtigung. Leider wurden diese Rituale immer wieder zum Ersatz für den eigentlichen christlichen Glauben, der sich vorrangig an den dreieinigen Gott orientiert. Jesus Christus hat seiner Gemeinde zwei feststehende Rituale, wenn man sie so nennen mag, hinterlassen. Die Taufe und das Abendmahl. Aus beiden wurden schon bald religiöse Rituale mit magischem Charakter und führten zum Ersatz für den lebendigen Glauben. Ursprünglich war die Taufe durch Untertauchen ein Symbol für die Errettung und für das neue Leben, das der Gläubige allein durch den Tod Jesu Christi erhält. Die Kirche des 4. Jahrhunderts machte sie jedoch zur heilsnotwendigen religiösen Kulthandlung, ohne die ein sterbender Säugling verloren geht. Ebenso veränderte sich das Abendmahl von einem religiösen Symbol für das Opfer Jesu zu einem magischen Kult, der ewiges Leben vermittelt.
Rituale tragen die Gefahr der „Verselbständigung“ in sich, da der Mensch die Tendenz hat, die unsichtbaren Dinge durch die sichtbaren zu ersetzen. Wenn die Christen, in der Verangenheit mit den zwei belegten „Anordnungen“ Jesu, der Taufe und dem Abendmahl schon diese Schwierigkeiten hatten, sollten wir nicht auch noch menschliche Überlieferungen, von denen es jede Menge gibt, hinzunehmen.
ric
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guido.unterwegs,
Sonntag, 14. Oktober 2007, 22:58
Bezug zum Leben!
In unserer Familie gibt es auch Rituale! z.B. lese ich abends meinem ältesten behinderten Sohn oft etwas vor ... das ist mal irgendetwas aus einem seiner Lieblingsbücher ... oder auch aus der Kinderbibel ... oder beides zusammen ... abhängig von der fotgeschrittenen Zeit kann es sein, dass es auch ganz ausfällt. Aber grundsätzlich ist es ein ganz wichtiger Teil des Zu-Bett-Gehens für ihn und für mich. Das kann sich natürlich wieder ändern, wenn er älter wird und er/ich in eine andere Lebensphase kommt/komme.
Ich würde das für mich als eine Art Ritual bezeichnen. ABER wenn ich die Definition von Wikipedia lese, bin ich mir da nicht mehr so sicher! Es gibt da keine vorgegebenen Regeln, es ist eher eine gewachsene Gewohnheit! Es ist keine feierlich-festliche Handlung, sondern eher ein füreinander Zeit haben und miteinander etwas erleben. Und einen hohen Symbolgehalt finde ich darin auch nicht wieder.
Ein weiteres Beispiel, das ich als Ritual bezeichnen würde: Eine Freundin kommt ca. alle zwei Wochen zu uns, um uns im Haushalt zu helfen. Wir haben Sie dazu mittels Haushaltsscheck bei der Minijob-Zentrale angemeldet. Meistens jedoch wird an diesem Vormittag nicht nur geputzt, sondern gemeinsam Kaffee getrunken, miteinander geredet und gebetet. Dieses "Ritual" ist Ausdruck einer lebendigen Beziehung zwischen uns und natürlich auch zu Gott.
Sobald jedoch ein Ritual diesen Bezug verliert, wird das Ritual zu einem Beziehungsersatz ... und ist tot! Rituale erwachsen für mich aus dem Leben und aus den Beziehungen.
Alle Gewohnheiten, die das Leben und die Beziehungen (zu Gott und zu Mitmenschen) fördern bzw. das Leben widerspiegeln, sind für mich in Ordnung. Dieselben Gewohnheiten/Rituale, wenn sie zum Ersatz für das Leben und die Beziehungen werden, stoßen mich eher ab!
D.h. identische Gewohnheiten können für eine Gruppe von Menschen hilfreich, förderlich und voller Leben sein ... für eine andere Gruppe von Menschen haben sie nichts mehr mit dem Leben und den Beziehungen zu tun ... und können sogar zum Götzendienst werden.
guido
Ich würde das für mich als eine Art Ritual bezeichnen. ABER wenn ich die Definition von Wikipedia lese, bin ich mir da nicht mehr so sicher! Es gibt da keine vorgegebenen Regeln, es ist eher eine gewachsene Gewohnheit! Es ist keine feierlich-festliche Handlung, sondern eher ein füreinander Zeit haben und miteinander etwas erleben. Und einen hohen Symbolgehalt finde ich darin auch nicht wieder.
Ein weiteres Beispiel, das ich als Ritual bezeichnen würde: Eine Freundin kommt ca. alle zwei Wochen zu uns, um uns im Haushalt zu helfen. Wir haben Sie dazu mittels Haushaltsscheck bei der Minijob-Zentrale angemeldet. Meistens jedoch wird an diesem Vormittag nicht nur geputzt, sondern gemeinsam Kaffee getrunken, miteinander geredet und gebetet. Dieses "Ritual" ist Ausdruck einer lebendigen Beziehung zwischen uns und natürlich auch zu Gott.
Sobald jedoch ein Ritual diesen Bezug verliert, wird das Ritual zu einem Beziehungsersatz ... und ist tot! Rituale erwachsen für mich aus dem Leben und aus den Beziehungen.
Alle Gewohnheiten, die das Leben und die Beziehungen (zu Gott und zu Mitmenschen) fördern bzw. das Leben widerspiegeln, sind für mich in Ordnung. Dieselben Gewohnheiten/Rituale, wenn sie zum Ersatz für das Leben und die Beziehungen werden, stoßen mich eher ab!
D.h. identische Gewohnheiten können für eine Gruppe von Menschen hilfreich, förderlich und voller Leben sein ... für eine andere Gruppe von Menschen haben sie nichts mehr mit dem Leben und den Beziehungen zu tun ... und können sogar zum Götzendienst werden.
guido
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charly-l,
Montag, 15. Oktober 2007, 00:09
Meyers Lexikon online sagt zu Ritual:
allgemein: (soziales) Verhalten, das mit Regelmäßigkeit zu bestimmten Anlässen in immer gleicher Form abläuft; meist traditionsbestimmt.
Das zeigt auf, dass es eben mehr Bedeutungen für "Ritual" gibt, als allein nur religiöse Rituale.
In der Psychologie ist es bekannt, dass Rituale, wie du sie beschreibst, Guido, sehr wichtig für uns Menschen sind.
Charly
allgemein: (soziales) Verhalten, das mit Regelmäßigkeit zu bestimmten Anlässen in immer gleicher Form abläuft; meist traditionsbestimmt.
Das zeigt auf, dass es eben mehr Bedeutungen für "Ritual" gibt, als allein nur religiöse Rituale.
In der Psychologie ist es bekannt, dass Rituale, wie du sie beschreibst, Guido, sehr wichtig für uns Menschen sind.
Charly
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risced,
Montag, 15. Oktober 2007, 02:31
Ja, ich sehe das auch so, wie beschrieben - Rituale haben immer einen Teil und eine Berechtigiung, wo Menschen in Beziehung zueinander stehen - psychologisch, sozial etc.
In meinem Artikel gings mir aber darum, das Besondere beim religiösen Ideal herauszustellen und da sieht es schon wieder etwas anders aus. Religiöse Rituale im Christentum haben nämlich eine Tendenz, das echte Glaubensleben zu ersetzen - es ist eben einfacher, einem einfachen Ritual zu folgen, anstatt sich mit Jesus selbst und zum Beispiel mit der Fühung im Heiligen Geist auseinanderzusetzen.
Vielmehr wünschte ich mir darüber einen Komemntar von euch.
ric
In meinem Artikel gings mir aber darum, das Besondere beim religiösen Ideal herauszustellen und da sieht es schon wieder etwas anders aus. Religiöse Rituale im Christentum haben nämlich eine Tendenz, das echte Glaubensleben zu ersetzen - es ist eben einfacher, einem einfachen Ritual zu folgen, anstatt sich mit Jesus selbst und zum Beispiel mit der Fühung im Heiligen Geist auseinanderzusetzen.
Vielmehr wünschte ich mir darüber einen Komemntar von euch.
ric
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guido.unterwegs,
Montag, 15. Oktober 2007, 11:07
Unterschiedlicher Ansatz ???
Hi ric,
Habe ich Dich mal wieder nicht so verstanden, wie Du es eigentlich gemeint hast? ;-) ... mein Kommentar entsprach also nicht Deinen Erwartungen! Ich habe Dein Statement gelesen und habe mich dann gefragt: "Was hat das mit meinem Leben zu tun?" ... und darüber habe ich dann nachgedacht und entsprechend war auch meine Antwort!
Eine Rückfrage: Warum hast Du Dir lieber einen anderen Kommentar gewünscht?
Ich habe zwei Beispiele von "Ritualen" aus meinem Leben gegeben ... und diese Rituale durchlebe ich mit Jesus und mit meinen Geschwistern! Sie sind Ausdruck meines Lebens mit Jesus und Ausdruck meines Lebens mit meinen Geschwistern (mein Sohn ist nicht nur Sohn sondern auch "Bruder", weil er zu Jesus gehört!).
Ich will gar nicht über ein religiöses Ideal sprechen, weil es das meiner Ansicht gar nicht gibt! Wenn ich über Rituale spreche, dann spreche ich über das, was mein Leben aus macht! Wenn ich über Rituale spreche, dann über das wo ich hin will und nicht über das wo ich nicht hin will.
Ich will auch beim Abendmahl nicht von einem "religiösen Ritual" sprechen. Das gemeinsame Erinnern an Jesus (sein Leben, sein Sterben, seine Auferstehung, sein Wiederkommen, die Vergebund durch ihn), das geschieht bei uns sehr oft in der Familie am Sonntag-Vormittag beim Brunch. Meistens sind wir als Familie unter uns ... oder auch mal unter der Woche beim Abendessen, wenn wir Besuch von Geschwistern haben.
An diesem Punkt stehe ich, und von da aus kann ich antworten, aus dem Leben heraus ... und aus dem heraus, wo wir denken, dass Jesus uns hinführt.
guido
Habe ich Dich mal wieder nicht so verstanden, wie Du es eigentlich gemeint hast? ;-) ... mein Kommentar entsprach also nicht Deinen Erwartungen! Ich habe Dein Statement gelesen und habe mich dann gefragt: "Was hat das mit meinem Leben zu tun?" ... und darüber habe ich dann nachgedacht und entsprechend war auch meine Antwort!
Eine Rückfrage: Warum hast Du Dir lieber einen anderen Kommentar gewünscht?
Ich habe zwei Beispiele von "Ritualen" aus meinem Leben gegeben ... und diese Rituale durchlebe ich mit Jesus und mit meinen Geschwistern! Sie sind Ausdruck meines Lebens mit Jesus und Ausdruck meines Lebens mit meinen Geschwistern (mein Sohn ist nicht nur Sohn sondern auch "Bruder", weil er zu Jesus gehört!).
Ich will gar nicht über ein religiöses Ideal sprechen, weil es das meiner Ansicht gar nicht gibt! Wenn ich über Rituale spreche, dann spreche ich über das, was mein Leben aus macht! Wenn ich über Rituale spreche, dann über das wo ich hin will und nicht über das wo ich nicht hin will.
Ich will auch beim Abendmahl nicht von einem "religiösen Ritual" sprechen. Das gemeinsame Erinnern an Jesus (sein Leben, sein Sterben, seine Auferstehung, sein Wiederkommen, die Vergebund durch ihn), das geschieht bei uns sehr oft in der Familie am Sonntag-Vormittag beim Brunch. Meistens sind wir als Familie unter uns ... oder auch mal unter der Woche beim Abendessen, wenn wir Besuch von Geschwistern haben.
An diesem Punkt stehe ich, und von da aus kann ich antworten, aus dem Leben heraus ... und aus dem heraus, wo wir denken, dass Jesus uns hinführt.
guido
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kochy,
Montag, 15. Oktober 2007, 15:16
Ritualchaos
Wie viele Rituale gibt es denn in der Christenheit?
Muss man auch unterscheiden zwischen den christlichen Konfessionen?
Tatsache ist doch dass eigentlich alle bekannten christlichen Feste, die Rituale beinhalten, verseucht sind von heidnischen Brauchtum. Dazu die Strukturen in der Gemeinden und Kirchen.
Schluck!! Vielleicht haben wir als Hausgemeinde auch ein Ritual wenn wir die Wortgemeinschaft mit einem Lied beginnen?
Eine interessante Frage von RIC! Doch eine schnelle Antwort gibt es da wohl nicht.
Christian aka Kochy - Rangsdorf
Muss man auch unterscheiden zwischen den christlichen Konfessionen?
Tatsache ist doch dass eigentlich alle bekannten christlichen Feste, die Rituale beinhalten, verseucht sind von heidnischen Brauchtum. Dazu die Strukturen in der Gemeinden und Kirchen.
Schluck!! Vielleicht haben wir als Hausgemeinde auch ein Ritual wenn wir die Wortgemeinschaft mit einem Lied beginnen?
Eine interessante Frage von RIC! Doch eine schnelle Antwort gibt es da wohl nicht.
Christian aka Kochy - Rangsdorf
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risced,
Montag, 15. Oktober 2007, 15:23
Hallo Guido,
wie Charly auch betonte, gibt es unterschiedliche Rituale im Zusammenleben der Menschen, die ihren Sinn und Wert haben. Dazu gehören auch die Rituale, die du beschreiben hast. Natürlich gehören die auch zu deinem Glaubensleben.
Aber ich denke religiöse Ritaule sind noch was anderes. Als Christ möchte ich nicht religös sein, sondern eine echte Bezeihung zu meinem Schöpfer haben. Religösität beinhaltet für mich immer die besondere Wertschätzung religiöser Rituale (Zeremonien, kultische Handlungen, magische Formen etc.). Die Einhaltung der Riuale drücken den Glauben des Religionsanhängers aus. Jedes Ritual ist für sie heilbedeutend. Nehmen wir mal z.b. das Gebet des Moslems gen Mekka. Jemand der sich Moslem nennt und das nicht tut und meint er könne einfach so, wie er es will in seinem Zimmer beten, der hat schlechte Karten. Oder innerhalb der Kath. Kirche, ein Baby das nicht getauft ist und stirbt, geht in ihren Augen verloren. Da gibt es jede Menge Beispiele, aus dem der Sinn und die Bedueutung reliöser Rituale hervorgeht.
Und um diese Rituale geht es mir.
ric
wie Charly auch betonte, gibt es unterschiedliche Rituale im Zusammenleben der Menschen, die ihren Sinn und Wert haben. Dazu gehören auch die Rituale, die du beschreiben hast. Natürlich gehören die auch zu deinem Glaubensleben.
Aber ich denke religiöse Ritaule sind noch was anderes. Als Christ möchte ich nicht religös sein, sondern eine echte Bezeihung zu meinem Schöpfer haben. Religösität beinhaltet für mich immer die besondere Wertschätzung religiöser Rituale (Zeremonien, kultische Handlungen, magische Formen etc.). Die Einhaltung der Riuale drücken den Glauben des Religionsanhängers aus. Jedes Ritual ist für sie heilbedeutend. Nehmen wir mal z.b. das Gebet des Moslems gen Mekka. Jemand der sich Moslem nennt und das nicht tut und meint er könne einfach so, wie er es will in seinem Zimmer beten, der hat schlechte Karten. Oder innerhalb der Kath. Kirche, ein Baby das nicht getauft ist und stirbt, geht in ihren Augen verloren. Da gibt es jede Menge Beispiele, aus dem der Sinn und die Bedueutung reliöser Rituale hervorgeht.
Und um diese Rituale geht es mir.
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risced,
Montag, 15. Oktober 2007, 15:27
Hallo Kochy,
ich denke es gibt jede Menge Rituale unter Christen. Die Frage ist nur welchen Stellenwert diese einhemen. Wenn sie den Charakter eines Muss bekommen, dann wird es problematisch. Wenn man auch ohne sie seinen Glauben ausdrücken kann, dann ist es gut.
(Frage nebenbei: Hast du keine Möglichkeit noch zum Forum zu kommen?)
ric
ich denke es gibt jede Menge Rituale unter Christen. Die Frage ist nur welchen Stellenwert diese einhemen. Wenn sie den Charakter eines Muss bekommen, dann wird es problematisch. Wenn man auch ohne sie seinen Glauben ausdrücken kann, dann ist es gut.
(Frage nebenbei: Hast du keine Möglichkeit noch zum Forum zu kommen?)
ric
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guido.unterwegs,
Montag, 15. Oktober 2007, 16:25
Von religiösen Ritualen lernen, wie es nicht gemeint ist?
Richard, Du schreibst: Da gibt es jede Menge Beispiele, aus dem der Sinn und die Bedueutung reliöser Rituale hervorgeht.
Und um diese Rituale geht es mir.
Geht es Dir also darum, von religiösen Ritualen zu lernen, wie Jesus es nicht gemeint hat? ... und in der Folge evt. darum, die Religiosität in unserem eigenen Leben zu entdecken, die noch vorhanden ist?
Und um diese Rituale geht es mir.
Geht es Dir also darum, von religiösen Ritualen zu lernen, wie Jesus es nicht gemeint hat? ... und in der Folge evt. darum, die Religiosität in unserem eigenen Leben zu entdecken, die noch vorhanden ist?
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risced,
Montag, 15. Oktober 2007, 23:09
So ungefähr, richtig - andererseits denke ich, es ist gut mal intensiver darüber nachzudenken (recherchieren). Bei mir fing das an, als ich über das Wort "Gottesdienst" nachdachte.
Viele Dinge tun bzw. sagen wir so selbstverständlich und merken oft gar nicht, dass es leere Hülsen sind und machmal noch viel Schlimmer Formen die zum Ersatz für das wahre Leben geworden sind.
ric
Viele Dinge tun bzw. sagen wir so selbstverständlich und merken oft gar nicht, dass es leere Hülsen sind und machmal noch viel Schlimmer Formen die zum Ersatz für das wahre Leben geworden sind.
ric
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guido.unterwegs,
Dienstag, 16. Oktober 2007, 01:02
OK! Jetzt nähern wir uns allmählich an ;-) ... und ich beginne zu verstehen.
Ja! Gottesdienst ... ich muss mal nachdenken. Es ist wohl über 6 Jahre her, dass wir als Familie das letzte Mal eine Veranstaltung (die man Gottesdienst nannte) besuchten.
Im Frühjahr 2001 hatten wir uns dazu entschieden, weiterhin keine "Gemeinde-wie-wir-sie-bis-dahin-kannten" besuchen zu wollen, sondern zusammen lernen wollen Gott als Familie anzubeten, dort wo wir leben ... im Alltag ... ohne spezielle Versanstaltungen, die so genannt werden. Deshalb ist das Vokabel "Gottesdienst" als "Bezeichnung für ein bestimmtes Treffen" aus unserem Wortschatz verschwunden. Was blieb, ist Gottesdienst als Bezeichnung für das Leben mit und für Gott.
Ich habe im Urlaub nach vielen Jahren solch eine Veranstaltung besucht, aber ich ging nicht dort hin, wegen der Musik oder wegen der Predigt ... ich wollte einfach ein paar Freunde unserer Freunde kennen lernen ... und das geschah dann eben nach dem "offiziellen Teil".
Ich glaube, dass wir viele Rituale bereits hinter uns gelassen haben. Ich kann mich noch an unsere Anfänge nach unserem "Auszug" erinnern ... da haben wir gemerkt, wie sehr das religiöse System noch in unserem Denken verankert war, obwohl wir physisch nicht mehr daran teilnahmen. Wir hatten in der ersten Zeit Sonntags ein schlechtes Gewissen, weil wir keine "Gottesdienst-Veranstaltungen" besuchten, sondern zusammen die Zeit miteinander und mit Jesus genossen.
Am Anfang hatten wir beim Abendmahl oft ein besonderes Glas verwendet ... irgendwann war es kaputt ... und beim nächsten Mal wollte ich genau dieses wieder in die Mitte stellen! Da habe ich erst gemerkt, dass es ja gar nicht so wichtig ist, welches Glas da verwendet wird! Jetzt steht immer einfach ein Glas mehr auf dem Tisch ;-) ... kein besonderes, sieht genauso aus, wie die anderen auf dem Tisch ... aber der Tisch ist "festlicher" gedeckt als unter der Woche ... und wir machen es uns einfach etwas schöner ...
Solange wir an Jesus dran bleiben und mit ihm unterwegs sind, wird er uns sicher immer wieder darauf aufmerksam machen, wenn irgendetwas zum Ersatz wird, für die Beziehung zu ihm oder Ersatz für das Leben, das er uns schenkt.
Auf bald, Guido
Ja! Gottesdienst ... ich muss mal nachdenken. Es ist wohl über 6 Jahre her, dass wir als Familie das letzte Mal eine Veranstaltung (die man Gottesdienst nannte) besuchten.
Im Frühjahr 2001 hatten wir uns dazu entschieden, weiterhin keine "Gemeinde-wie-wir-sie-bis-dahin-kannten" besuchen zu wollen, sondern zusammen lernen wollen Gott als Familie anzubeten, dort wo wir leben ... im Alltag ... ohne spezielle Versanstaltungen, die so genannt werden. Deshalb ist das Vokabel "Gottesdienst" als "Bezeichnung für ein bestimmtes Treffen" aus unserem Wortschatz verschwunden. Was blieb, ist Gottesdienst als Bezeichnung für das Leben mit und für Gott.
Ich habe im Urlaub nach vielen Jahren solch eine Veranstaltung besucht, aber ich ging nicht dort hin, wegen der Musik oder wegen der Predigt ... ich wollte einfach ein paar Freunde unserer Freunde kennen lernen ... und das geschah dann eben nach dem "offiziellen Teil".
Ich glaube, dass wir viele Rituale bereits hinter uns gelassen haben. Ich kann mich noch an unsere Anfänge nach unserem "Auszug" erinnern ... da haben wir gemerkt, wie sehr das religiöse System noch in unserem Denken verankert war, obwohl wir physisch nicht mehr daran teilnahmen. Wir hatten in der ersten Zeit Sonntags ein schlechtes Gewissen, weil wir keine "Gottesdienst-Veranstaltungen" besuchten, sondern zusammen die Zeit miteinander und mit Jesus genossen.
Am Anfang hatten wir beim Abendmahl oft ein besonderes Glas verwendet ... irgendwann war es kaputt ... und beim nächsten Mal wollte ich genau dieses wieder in die Mitte stellen! Da habe ich erst gemerkt, dass es ja gar nicht so wichtig ist, welches Glas da verwendet wird! Jetzt steht immer einfach ein Glas mehr auf dem Tisch ;-) ... kein besonderes, sieht genauso aus, wie die anderen auf dem Tisch ... aber der Tisch ist "festlicher" gedeckt als unter der Woche ... und wir machen es uns einfach etwas schöner ...
Solange wir an Jesus dran bleiben und mit ihm unterwegs sind, wird er uns sicher immer wieder darauf aufmerksam machen, wenn irgendetwas zum Ersatz wird, für die Beziehung zu ihm oder Ersatz für das Leben, das er uns schenkt.
Auf bald, Guido
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risced,
Dienstag, 16. Oktober 2007, 01:13
Danke Guido,
du hast es durch deine eigene Erfahrung sehr deutlich ausgedrückt, womit ich mich da beschäftige und zum Thema gemacht habe. Wahrscheinlich ist es bei uns noch etwas schwieriger, weil wir regelmäßige Treffen mit vielen Gläubigen im Netzwerk haben und wir immer wieder damit konfrontiert werden, wenn wir gemeinsam Abendmahl feiern, "Lobpreis"- zeiten haben, Predigen etc.
Beim Forum im Fulda werden wir gute Möglichkeiten haben solche Dinge auch noch zu vertiefen. Ich freue mich.
ric
du hast es durch deine eigene Erfahrung sehr deutlich ausgedrückt, womit ich mich da beschäftige und zum Thema gemacht habe. Wahrscheinlich ist es bei uns noch etwas schwieriger, weil wir regelmäßige Treffen mit vielen Gläubigen im Netzwerk haben und wir immer wieder damit konfrontiert werden, wenn wir gemeinsam Abendmahl feiern, "Lobpreis"- zeiten haben, Predigen etc.
Beim Forum im Fulda werden wir gute Möglichkeiten haben solche Dinge auch noch zu vertiefen. Ich freue mich.
ric
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