Mittwoch, 19. September 2007
Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm …
risced, 15:17h
Was den Ablauf unserer Gemeindetreffen und Versammlungen betrifft möchte der Heilige Geist durch alle wirken und ein gemeinsames Ganzes schaffen. So heißt es in 1.Kor. 14,26:
„Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.“
Die Inspiration, die der Heilige Geist in die Gemeinde geben will ist sehr vielfältig und dient zur Gestaltung des Gottesdienstes und zur Auferbauung aller (1.Kor.12, 7). Die Gaben sind zum Nutzen für alle gegeben. Das Gemeindeleben darf nicht von einzelnen begabten oder ausgebildeten Klerikern bestimmt werden, denn alle anderen Mitglieder sind dann gezwungen eine passive „Zuschauerrolle“ zu übernehmen und das ist nicht das biblische Bild vom Leib Jesu. Nein, alle haben den gleichen Stand untereinander und sind von Gott als Begabte und Akteure eingesetzt, um einen priesterlichen Dienst tun. Das Zuschauen in der Gemeinde ist nur den Ungläubigen und der unsichtbaren Welt gestattet. In dem genannten Text der Bibel lesen wir nichts von einem Leiter, der den Ablauf der Zusammenkunft organisieren und bestimmen soll. Der einzige Maßstab, den Paulus hier aufstellt ist: „Alles geschehe zur gegenseitigen Auferbauung“. Einige Verse weiter sagt er: „Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen.“ Wieder lesen wir hier, dass viele an der Gottesdienstgestaltung beteiligt sind.
Wir sind in unseren Hausgemeindetreffen seit längerem dabei, zu entdecken, wie das praktisch aussehen kann, denn es ist auch ein Lernprozess und eine Frage des Umdenkens. Als verantwortliche Leute sind wir es doch gewohnt, unsere Treffen vorzubereiten, denn wir möchten nicht schlampig und rastlos umhergetrieben sein. Das ist nicht schlecht, doch kann ein Zuviel an Vorbereitung unsere Treffen geistlich ersticken und das wollen wir nicht. Die Frage ist deshalb, was und wie ist die richtige Vorbereitung. Es ist sicher gut, sich innerlich auf ein gemeinsames Treffen einzustimmen und mit anderen Dingen abgeschlossen zu haben, um frei zu sein, für die gemeinsame Zeit mit Gott und mit den Geschwistern. Aber bedeutet das auch, dass wir den gesamten Ablauf planen müssen, und ein Programm mit verschiedenen Punkten vorbereiten müssen? Ich meine nein.
Als charismatische Christen ist es unsere Gewohnheit, einen Lobpreisleiter zu haben, der die einzelnen Lieder zusammenbringt und alle zum Lobpreis animiert. Ein bestimmter Leiter soll für den Ablauf des gesamten Treffens verantwortlich und unter Umständen gibt es auch jemanden, der zu Hause in sorgfältiger Arbeit ein Thema, bzw. eine Bibelarbeit vorbereitet hat. Wenn die Gruppe kommunikativ und rege war, dann hatten sich die meisten auch am Singen, am Gespräch und am gemeinsamen Gebet beteiligt. Diese Art von programmorientierten Treffen haben uns so sehr geprägt, dass wir oft hilflos sind, wenn diese Punkte nicht mehr vorhanden sind.
Es gibt gute Nachricht, denn Gott will uns helfen, Schritt für Schritt frei zu werden von vorgefertigten Strukturen dieser Art. Wir müssen lernen, dass jedes Treffen soviel Offenheit haben muss, dass der Heilige Geist die Möglichkeit bekommt seine Inspiration in die Gruppe hineinzugeben und zwar nicht nur als Unterstützung für unser Programm, sondern vielmehr als alleiniger Initiator von Programm und Thema für das Treffen. Wir müssen verstehen, noch bevor wir zusammen kommen, ist Jesus bereits da und hat alles vorbereitet, was geschehen soll und was er uns mitteilen möchte. Unsere Aufgabe ist es, dass wir uns uns in den Plan Gottes ohne Widerstreben einordnen, dann wird das Treffen ein geistgeleitetes werden. Zugegeben, es erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität gegenüber dem Heiligen Geist, ein heiliges Abwarten, was und wie der Geist wirken will. Das betrifft das gemeinsame Singen von Liedern, die Anbetung, die Fürbitte, aber auch den thematischen Aspekt, bzw. die Bibelarbeit oder die Lehre. Wenn wir vor Ihm so stille werden können und ausruhen von unseren eigenen Werken, werden wir uns wundern, wie die einzelnen Dinge zusammenwirken und ein wunderschönes Bild formen. Das Problem ist oft, dass wir nicht abwarten können und uns die Minuten der Stille unangenehm werden, doch diese Zeit müssen wir im kindlichen Vertrauen aushalten, damit Jesus übernehmen kann, denn er ist ein Gentleman und drängt sich nicht auf. Wir haben in unseren Treffen diesbezüglich noch nie eine Enttäuschung erlebt. Immer brachte der Heilige Geist auf wunderbare Weise die einzelnen Teile unseres gemeinsamen Gottesdienstes zusammen. Manchmal geschah es schon kurz vor dem Treffen, dass jemand ein bestimmtes Lied oder einen Gedanken empfing, was dieser Person während des Treffens wieder in den Sinn kam, um es weiterzugeben. Bei anderen Treffen kamen Eindrücke und Impulse, Worte beim Beginn der Zusammenkunft, ein anderes Mal während war es während der Gebetszeit, oder beim Singen eines Liedes - es war immer anders.
Vor einigen Jahren stellte am Anfang einer unserer Versammlungen jemand die Frage an alle Beteiligten, wer denn ein Wort von Gott für unser Treffen habe. Es meldete sich unser schwächster Teilnehmer, der eine Behinderung hatte und zeigte uns ein Wort, das er von einem Plakat in der Straßenbahn abgeschrieben hatte. Es war genau das Wort, das Gott für unser Treffen vorbereitet hatte. Im Gespräch darüber entfaltete sich für uns die Weisheit Gottes.
In einer anderen Situation bekam eine junge Frau während des Gebets eine Bibelstelle, mit der sie nichts anfangen konnte. Da hatte noch jemand anders ein Bild empfangen, das genau dazu passte und im gemeinsamen Gespräch konnten wir die Auslegung finden – viele Male war es auch umgekehrt.
Wir haben festgestellt, dass durch diese Art von Gottesdienst die einzelnen Gemeindemitglieder sehr viel für ihr geistliches Leben profitieren.
ric
„Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.“
Die Inspiration, die der Heilige Geist in die Gemeinde geben will ist sehr vielfältig und dient zur Gestaltung des Gottesdienstes und zur Auferbauung aller (1.Kor.12, 7). Die Gaben sind zum Nutzen für alle gegeben. Das Gemeindeleben darf nicht von einzelnen begabten oder ausgebildeten Klerikern bestimmt werden, denn alle anderen Mitglieder sind dann gezwungen eine passive „Zuschauerrolle“ zu übernehmen und das ist nicht das biblische Bild vom Leib Jesu. Nein, alle haben den gleichen Stand untereinander und sind von Gott als Begabte und Akteure eingesetzt, um einen priesterlichen Dienst tun. Das Zuschauen in der Gemeinde ist nur den Ungläubigen und der unsichtbaren Welt gestattet. In dem genannten Text der Bibel lesen wir nichts von einem Leiter, der den Ablauf der Zusammenkunft organisieren und bestimmen soll. Der einzige Maßstab, den Paulus hier aufstellt ist: „Alles geschehe zur gegenseitigen Auferbauung“. Einige Verse weiter sagt er: „Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen.“ Wieder lesen wir hier, dass viele an der Gottesdienstgestaltung beteiligt sind.
Wir sind in unseren Hausgemeindetreffen seit längerem dabei, zu entdecken, wie das praktisch aussehen kann, denn es ist auch ein Lernprozess und eine Frage des Umdenkens. Als verantwortliche Leute sind wir es doch gewohnt, unsere Treffen vorzubereiten, denn wir möchten nicht schlampig und rastlos umhergetrieben sein. Das ist nicht schlecht, doch kann ein Zuviel an Vorbereitung unsere Treffen geistlich ersticken und das wollen wir nicht. Die Frage ist deshalb, was und wie ist die richtige Vorbereitung. Es ist sicher gut, sich innerlich auf ein gemeinsames Treffen einzustimmen und mit anderen Dingen abgeschlossen zu haben, um frei zu sein, für die gemeinsame Zeit mit Gott und mit den Geschwistern. Aber bedeutet das auch, dass wir den gesamten Ablauf planen müssen, und ein Programm mit verschiedenen Punkten vorbereiten müssen? Ich meine nein.
Als charismatische Christen ist es unsere Gewohnheit, einen Lobpreisleiter zu haben, der die einzelnen Lieder zusammenbringt und alle zum Lobpreis animiert. Ein bestimmter Leiter soll für den Ablauf des gesamten Treffens verantwortlich und unter Umständen gibt es auch jemanden, der zu Hause in sorgfältiger Arbeit ein Thema, bzw. eine Bibelarbeit vorbereitet hat. Wenn die Gruppe kommunikativ und rege war, dann hatten sich die meisten auch am Singen, am Gespräch und am gemeinsamen Gebet beteiligt. Diese Art von programmorientierten Treffen haben uns so sehr geprägt, dass wir oft hilflos sind, wenn diese Punkte nicht mehr vorhanden sind.
Es gibt gute Nachricht, denn Gott will uns helfen, Schritt für Schritt frei zu werden von vorgefertigten Strukturen dieser Art. Wir müssen lernen, dass jedes Treffen soviel Offenheit haben muss, dass der Heilige Geist die Möglichkeit bekommt seine Inspiration in die Gruppe hineinzugeben und zwar nicht nur als Unterstützung für unser Programm, sondern vielmehr als alleiniger Initiator von Programm und Thema für das Treffen. Wir müssen verstehen, noch bevor wir zusammen kommen, ist Jesus bereits da und hat alles vorbereitet, was geschehen soll und was er uns mitteilen möchte. Unsere Aufgabe ist es, dass wir uns uns in den Plan Gottes ohne Widerstreben einordnen, dann wird das Treffen ein geistgeleitetes werden. Zugegeben, es erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität gegenüber dem Heiligen Geist, ein heiliges Abwarten, was und wie der Geist wirken will. Das betrifft das gemeinsame Singen von Liedern, die Anbetung, die Fürbitte, aber auch den thematischen Aspekt, bzw. die Bibelarbeit oder die Lehre. Wenn wir vor Ihm so stille werden können und ausruhen von unseren eigenen Werken, werden wir uns wundern, wie die einzelnen Dinge zusammenwirken und ein wunderschönes Bild formen. Das Problem ist oft, dass wir nicht abwarten können und uns die Minuten der Stille unangenehm werden, doch diese Zeit müssen wir im kindlichen Vertrauen aushalten, damit Jesus übernehmen kann, denn er ist ein Gentleman und drängt sich nicht auf. Wir haben in unseren Treffen diesbezüglich noch nie eine Enttäuschung erlebt. Immer brachte der Heilige Geist auf wunderbare Weise die einzelnen Teile unseres gemeinsamen Gottesdienstes zusammen. Manchmal geschah es schon kurz vor dem Treffen, dass jemand ein bestimmtes Lied oder einen Gedanken empfing, was dieser Person während des Treffens wieder in den Sinn kam, um es weiterzugeben. Bei anderen Treffen kamen Eindrücke und Impulse, Worte beim Beginn der Zusammenkunft, ein anderes Mal während war es während der Gebetszeit, oder beim Singen eines Liedes - es war immer anders.
Vor einigen Jahren stellte am Anfang einer unserer Versammlungen jemand die Frage an alle Beteiligten, wer denn ein Wort von Gott für unser Treffen habe. Es meldete sich unser schwächster Teilnehmer, der eine Behinderung hatte und zeigte uns ein Wort, das er von einem Plakat in der Straßenbahn abgeschrieben hatte. Es war genau das Wort, das Gott für unser Treffen vorbereitet hatte. Im Gespräch darüber entfaltete sich für uns die Weisheit Gottes.
In einer anderen Situation bekam eine junge Frau während des Gebets eine Bibelstelle, mit der sie nichts anfangen konnte. Da hatte noch jemand anders ein Bild empfangen, das genau dazu passte und im gemeinsamen Gespräch konnten wir die Auslegung finden – viele Male war es auch umgekehrt.
Wir haben festgestellt, dass durch diese Art von Gottesdienst die einzelnen Gemeindemitglieder sehr viel für ihr geistliches Leben profitieren.
ric
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charly-l,
Mittwoch, 19. September 2007, 18:11
Ich finde prinzipiell gut, was du hier schreibst. Dennoch kann der Eindruck enstehen, dass du dem Hlg. Geist nicht zutraust schon im Vorfeld zB einem Lobpreisleiter so zu führen, dass die Lieder genau in den Abend passen können.
Ich denke wir sollten gut aufpassen, nicht auf der anderen Seite des Pferds herunterzufallen.
Charly
Ich denke wir sollten gut aufpassen, nicht auf der anderen Seite des Pferds herunterzufallen.
Charly
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bolli,
Mittwoch, 19. September 2007, 21:50
Hallo Charly
Der Heilige Geist kann sicher jemanden im Vorfeld etwas aufs Herz geben. Problematisch wird es meiner Meinung dann, wenn die anderen schon erwarten, dass ER dies einer bestimmte Person tut und daher selbst nicht mehr auf IHN hören.
Gruss
Jürg
Der Heilige Geist kann sicher jemanden im Vorfeld etwas aufs Herz geben. Problematisch wird es meiner Meinung dann, wenn die anderen schon erwarten, dass ER dies einer bestimmte Person tut und daher selbst nicht mehr auf IHN hören.
Gruss
Jürg
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risced,
Mittwoch, 19. September 2007, 23:33
Ich denke die Führung durch den Geist, die ein Lobpreisleiter schon beim Vorbereiten erleben kann ist eine gute Sache - für den Lobppreisleiter zuerst. Und die Leute, die mit ihm zusammen den "Lobpreis machen" steigen in diese Leitung ein. Das ist nicht schlecht.
Doch es ist noch mal eine andere Sache, die Inspiration während des Lobpreises zu erleben und vor allen Dingen, dann zu erleben, wie andere in der Runde auch geführt werden, Lieder selbst zu bekommen.
Übrigens, ganz nebenbei - auch bei einer Predigvorbereitung kann ich die Leitung des Heiligen Geistes erleben, super und dann später eine sehr inspirierte Predigt halten. Aber das ist noch mal was anderes, wenn ich mich nicht vorbereitet habe und dann vor den Leuten "die Worte in den Mund gelegt bekomme".
ric
Doch es ist noch mal eine andere Sache, die Inspiration während des Lobpreises zu erleben und vor allen Dingen, dann zu erleben, wie andere in der Runde auch geführt werden, Lieder selbst zu bekommen.
Übrigens, ganz nebenbei - auch bei einer Predigvorbereitung kann ich die Leitung des Heiligen Geistes erleben, super und dann später eine sehr inspirierte Predigt halten. Aber das ist noch mal was anderes, wenn ich mich nicht vorbereitet habe und dann vor den Leuten "die Worte in den Mund gelegt bekomme".
ric
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