Samstag, 15. September 2007
Verachtet, vertrieben, gefoltert, getötet - die Täufer
risced, 19:58h
Die Schweiz begeht das Täuferjahr 2007
Nur wenige kennen sie und bei vielen ist sie in Vergessenheit geraten - die Geschichte der Täufer in der Schweiz in Österreich und in Deutschland. Parallel zur Reformation in Europa geschah etwa ab 1525 eine andere Art von Erweckung, die Täuferbewegung - man könnte sie als "Hauskirchenbewegung der Taufgesinnten" bezeichnen. Das waren Christen der katholischen und reformierten Kirchen, die von ganzer Hingabe an Gott so stark ergriffen waren, dass sie die Tiefen des Evangeliums praktisch ausleben wollten. Deshalb trafen sie sich in Privathäusern zum Gebet, zur Wortbetrachtung, zum Abendmahl und zur intensiven Gemeinschaft, wie die ersten Christen. Sie hatten keine Pastoren, keine Kirchen, keine heiligen Gewänder und Gesänge, keine Zeremonien und keine Säuglingstaufe. Einfache Gläubige gingen von Dorf zu Dorf und verkündigten das Evangelium. Wer zum Glauben kam ließ sich an Ort und Stelle taufen. Das brachte die Obrigkeiten der Städte, der Katholischen Kirchen und auch der Refomierten Kirchen gegen sie auf, denn sie verlangten die bedingungslose Unterordnung unter die Gepflogenheiten der Volkskirchen.
Der Zweite Reichstag zu Speyer 1529 war einerseits ein Meilenstein auf dem Weg zu neuzeitlicher Gewissensfreiheit. Die 19 evangelischen Reichsstände konnten ihre religiöse Gewissensfreiheit politisch durchsetzen. Auf der anderen Seite aber wurde ein Mandat verabschiedet, das die Todesstrafe gegen die Täufer reichsrechtlich verfügte.
Überall in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Holland und Belgien gab es trotz massiver Verfolgung Täufergemeinden, die ihre Nachfolge Jesu durch die Glaubenstaufe und durch ihren radikalen Lebensstil bezeugten. Sie feierten das Abendmahl in den Häusern, trafen sich in Höhlen und abgelegenen Scheunen, um ihren Glauben zu praktizieren. Aus Überzeugung lehnten sie jede Form von Gewalt ab.
Zehntausende von ihnen starben für ihren Glauben als Märtyrer. Mehr als zweihundert Jahre lang wurden die Täufer verfolgt: Sie wurden enteignet, gefoltert, kamen ins Gefängnis, wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, ertränkt oder geköpft. Aber dennoch gelang es nicht, ihr inneres Feuer und ihren Glauben auszulöschen. Einige Täufergruppen überlebten in abgelegnen Ecken der Schweiz oder flüchteten nach Böhmen, viele emigrierten nach Amerika. Mehr zur Geschichte der Täufer unter Die Täufer
In der Schweiz wird 2007 das Täuferjahr begangen. Täufer brachen vor bald 500 Jahren aus den staatskirchlichen Strukturen auf. Diese Leute glaubten daran, dass die Kirche konkret sichtaber wird in der Gemeinschaft der Gläubigen in den Häusern und im allgemeinen Priestertum.
Könnte es sein, dass die kommende Hauskirchenbewegung in Europa sich die Täuferbewegung als Vorbild nehmen kann, Wie steht es da um unsere Radikalität und Kompromisslosigkeit?
(Buchempfehlung unten links "Die Feuertaufe")
ric
Nur wenige kennen sie und bei vielen ist sie in Vergessenheit geraten - die Geschichte der Täufer in der Schweiz in Österreich und in Deutschland. Parallel zur Reformation in Europa geschah etwa ab 1525 eine andere Art von Erweckung, die Täuferbewegung - man könnte sie als "Hauskirchenbewegung der Taufgesinnten" bezeichnen. Das waren Christen der katholischen und reformierten Kirchen, die von ganzer Hingabe an Gott so stark ergriffen waren, dass sie die Tiefen des Evangeliums praktisch ausleben wollten. Deshalb trafen sie sich in Privathäusern zum Gebet, zur Wortbetrachtung, zum Abendmahl und zur intensiven Gemeinschaft, wie die ersten Christen. Sie hatten keine Pastoren, keine Kirchen, keine heiligen Gewänder und Gesänge, keine Zeremonien und keine Säuglingstaufe. Einfache Gläubige gingen von Dorf zu Dorf und verkündigten das Evangelium. Wer zum Glauben kam ließ sich an Ort und Stelle taufen. Das brachte die Obrigkeiten der Städte, der Katholischen Kirchen und auch der Refomierten Kirchen gegen sie auf, denn sie verlangten die bedingungslose Unterordnung unter die Gepflogenheiten der Volkskirchen.
Der Zweite Reichstag zu Speyer 1529 war einerseits ein Meilenstein auf dem Weg zu neuzeitlicher Gewissensfreiheit. Die 19 evangelischen Reichsstände konnten ihre religiöse Gewissensfreiheit politisch durchsetzen. Auf der anderen Seite aber wurde ein Mandat verabschiedet, das die Todesstrafe gegen die Täufer reichsrechtlich verfügte.
Überall in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Holland und Belgien gab es trotz massiver Verfolgung Täufergemeinden, die ihre Nachfolge Jesu durch die Glaubenstaufe und durch ihren radikalen Lebensstil bezeugten. Sie feierten das Abendmahl in den Häusern, trafen sich in Höhlen und abgelegenen Scheunen, um ihren Glauben zu praktizieren. Aus Überzeugung lehnten sie jede Form von Gewalt ab.
Zehntausende von ihnen starben für ihren Glauben als Märtyrer. Mehr als zweihundert Jahre lang wurden die Täufer verfolgt: Sie wurden enteignet, gefoltert, kamen ins Gefängnis, wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, ertränkt oder geköpft. Aber dennoch gelang es nicht, ihr inneres Feuer und ihren Glauben auszulöschen. Einige Täufergruppen überlebten in abgelegnen Ecken der Schweiz oder flüchteten nach Böhmen, viele emigrierten nach Amerika. Mehr zur Geschichte der Täufer unter Die Täufer
In der Schweiz wird 2007 das Täuferjahr begangen. Täufer brachen vor bald 500 Jahren aus den staatskirchlichen Strukturen auf. Diese Leute glaubten daran, dass die Kirche konkret sichtaber wird in der Gemeinschaft der Gläubigen in den Häusern und im allgemeinen Priestertum.
Könnte es sein, dass die kommende Hauskirchenbewegung in Europa sich die Täuferbewegung als Vorbild nehmen kann, Wie steht es da um unsere Radikalität und Kompromisslosigkeit?
(Buchempfehlung unten links "Die Feuertaufe")
ric
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guido.unterwegs,
Sonntag, 16. September 2007, 02:27
Herausfordernd!
Ja! Die Geschichte der Täufer ist enorm herausfordernd! Ich bin damit seit Beginn meines Christseins immer wieder konfrontiert worden ... ich gehörte auch für einige Jahre zu einer "Mennoniten Brüdergemeinde" und habe auch jetzt noch Freunde in diesen Gemeinden. Ich bin dankbar für das, was ich dort lernen durfte!
Das Buch "Die Feuertaufe" kenne ich nicht! Ich kann jedoch noch immer ein Buch über die Geschichte der Täufer empfehlen, dass ich schon vor einigen Jahren gelesen habe: Die Täuferbewegung (von J. C. Wenger)
Das Buch "Die Feuertaufe" kenne ich nicht! Ich kann jedoch noch immer ein Buch über die Geschichte der Täufer empfehlen, dass ich schon vor einigen Jahren gelesen habe: Die Täuferbewegung (von J. C. Wenger)
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