Dienstag, 20. März 2007
Antiochien die erste heidenchristliche Gemeinde in Syrien (1)
„Es waren aber unter ihnen einige Männer von Zypern und Kyrene, die, als sie nach Antiochia kamen, auch zu den Griechen redeten, indem sie das Evangelium von dem Herrn Jesus verkündigten. Und des Herrn Hand war mit ihnen, und eine große Zahl glaubte und bekehrte sich zum Herrn….
Es geschah ihnen (Paulus und Barnabas) aber, dass sie ein ganzes Jahr in der Gemeinde zusammenkamen und eine zahlreiche Menge lehrten und daß die Jünger zuerst in Antiochia Christen genannt wurden.“ (Apg.11,20.21.26)

Die Stadt Antiochien in Syrien, etwa 500 km nördlich von Jerusalem gelegen, war im ersten nachchristlichen Jahrhundert ein Zentrum griechisch- römischer Kultur. Sie war vom Hellenismus geprägt und beherbergte verschiedene philosophische und wissenschaftliche Schulen, die Einfluss im ganzen römischen Reich hatten. Als Hafenstadt war sie wichtigster Handelsplatz der Region und zog Reichtum und Menschen an. Neben Rom und Alexandria war Antiochien die drittgrößte Stadt im Reich und bildete eine bedeutende Brücke zwischen Ost und West. Zur Zeit des Paulus mag es dort bis zu 200 000 Einwohner gegeben haben.

Die Entstehung der christlichen Gemeinde in Antiochien ist zurückzuführen auf einige aus Jerusalem, nach der Steinigung des Stefanus, vertriebene hellenistische Christen um (40 n.Chr.). Sie erkündeten dort den Heiden das Evangelium, was auf sehr fruchtbaren Boden fiel. Die Jerusalemer Gemeinde sah sich verantwortlich für die jungen Christen und entsandte etwa 45 n.Chr. Barnabas als Hilfe (Apg.11,22). Dieser holte bald Paulus, der inzwischen in Tarsus lebte und war mit ihm etwa ein Jahr in der Gemeinde tätig. Mit großem Eifer lehrten sie die Jünger im Glauben und legten ein gutes Fundament.
Mit der Festigung der Gemeinde in Antiochien begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Christenheit. Hier wurden die Gläubigen zum ersten Mal Christen genannt. Die Jerusalemer Gemeinde konnte bis zu ihrer Vertreibung niemals das Stigma loswerden, eine jüdische Sekte zu sein. Hier im heidnischen Syrien war die jüdische Frömmigkeit nur eine von vielen religiösen Richtungen, sodass die Gemeinde von Anfang an eine eigenständige Identität entwickeln konnte. Sie wurde zum neuen Zentrum der Christen im Osten und entwickelte sich zu einer Art Missionsbasis für die damalige Welt.

In der Bibel wird nicht erwähnt, ob es in der Gemeinde Älteste gab, die Gemeindestruktur schien dem Schreiber offensichtlich nicht wichtig gewesen zu sein. In Apg.13,1-2 werden Propheten und Lehrern erwähnt, ob sie die verantwortlichen Leiter der Gemeinde waren ist nicht klar. Vielleicht gehörten Barnabas und Paulus zum Leitungskreis der Gemeinde, jedoch wurden sie schon etwa 46 n.Chr. vom Heiligen Geist als Apostel zum Missionsdienst ausgesandt und verließen die Gemeinde.
Fortsetzung folgt.

Ric

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