Dienstag, 30. Januar 2007
Was ich sagen will ist ...
Aus dem Kommentar über "Hauskirchen - mein Unbehagen"
"siehe bei http://www.elia-gemeinschaft.de/wordpress/)

Der verschiedene "theologisch-kirchliche Hintergrund" macht die Auseinandersetzung nicht leicht. Ich habe keine Hauskirchentheorie, weil ich gar kein Vertreter der Hauskirche als Gemeindemodell bin. Wenn ich von "Hausgemeinde" rede, dann verstehe ich darunter vermutlich etwas anderes als viele meiner Leser. Es ist für mich ein "Hilfswort". Das Wort "Hauskirche" finde ich noch schlechter als "Hausgemeinde", weil es eben nicht um ein Kirchenhaus geht.
Der Terminus an sich ist ein Problem, er blockiert das gegenseitige Verstehen. Auch keine der anderen Bezeichnungen, wie "emerging church, missional church, organic church, usw., kann das ausbügeln, worum es eigentlich geht. Ich beobachte eine verkrampfte Suche nach neuen Begrifflichkeiten, die ein neues Modell bringen, und uns endlich die Lösung bringen soll . Deshalb meine Kritik an den "Modellen" überhaupt. Wenn schon ein Modell, dann Jesus - die Gemeinde ist der Leib Jesu. Und ich habe nicht gesagt, dass ich das richtige "Modell" habe, bzw. lebe.

Also, ich will kein Gemeindemodell vertreten und kann auch keins vertreten, weil ich eingestehen muß, dass ich auf dem Wege bin, mich in einem Prozeß befinde. Und ich weiß nicht, wo hin mich Jesus führen wird. Diese Art von Diskussionen und Auseinandersetzungen sind für mich wichtig. Sie sind Gespräche auf dem Wege.

Übrigens, das Wort "Modell" - aus dem Lateinischen = Muster, Vorbild, Muster, Prägung, ... . Es meint auch eine bestimmte Form oder das Design. Vergleichbar mit dem Wort "Typ" oder "Typus" , aus dem Griechischen. Im NT wird dieses Wort in 1.Petr.5, 3, benutzt, dort heißt es, dass die Ältesten "Vorbilder" (typos) der Herde sein sollen. Das Gleiche begegnet uns darin, dass Jesus uns ein Beispiel geben will.
An anderer Stelle sagt Jesus sinngemäß: "Wenn der Jünger vollendet ist, dann wird er sein, wie sein Meister“. Jesus ist das erste Vorbild, Modell für Jüngerschaft in das wir hineingeprägt werden. So wie es den Jünger als "Abbild" seines Lehrers gibt, gibt es die Braut Jesu, als Vorbild, Muster, Typos, nach dem die Gemeinde "gebildet" wird.

Aber natürlich, das sind keine "Kopien", jeder Jünger ist anders und spiegelt eine andere Seite des Meisters stärker wieder. So ist es mit den Gemeinden auch. Es gibt nur ein "Modell" der vollkommenen Braut Jesu und jede Gemeinde spiegelt (unvollkommen) ein andere Charakterseite verstärkt wieder. Alle zusammen kommen wir der vollkommenen Braut näher. Deshalb sehe ich auch die verschiedenen Ansätze und meine, dass alle ihre Berechtigung haben, aber sie sind keine Gemeindemodelle sonder verschiedene Seiten und Betonungen der Gemeinde. Wir brauchen uns gegenseitig.

Und doch können wir aus dem NT und aus unserer Kirchengeschichte ableiten, dass es Modellhafte Ausprägungen der einen Gemeinde gibt – und dazu gehört, dass die Gemeinde in drei Bereichen sichtbar, bzw existent ist.
1. Als kleine „sozialpsychologische“ Einheit (oikos) in der die „koinonia“ gelebt werden kann, das geht nicht in der Masse.
2. Als Volk Gottes in der Stadt, der lokalen Gemeinde.
3. Und als universale Gemeinde, zu der alle Christen weltweit gehören.

Wie 1. und 2 aussehen, ist natürlich verschieden, wo sie sich treffen auch, und welche Elemente sie in ihr Gemeindeleben integrieren, ist auch unterschiedlich.
So wie Gottes materielle Schöpfung sehr sehr vielfältig ist (poly pokilos) und verschwenderisch ist, so ist auch seine Gemeinde. Und jetzt habe ich noch gar nicht von den kulturellen Unterschieden gesprochen, die das Bild einer Gemeinde sehr anders gestalten können …..
Trotzdem sind das alles keine Modelle, sondern unterschiedliche Erscheinungsformen der Gemeinde Jesu.

ric

... comment


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.