Freitag, 10. November 2006
Rastvoll und ruhelos
Je älter ich werde, desto bewusster nehme ich die Natur wahr. Jeder Spazierergang ist ein Erlebnis. Jedes Jahr wiederholen sich die Naturschauspiele, an denen ich in früheren Zeiten achtlos vorüberging.
Was in der Pflanzenwelt automatisch und routinemäßig nach Gesetzen geschieht, ereignet sich bei Menschen, die ja auch zum organischen Leben gehören, eher dramatisch.
Nach ausgiebigen „Extaversionen“ ziehen sich manche in sich zurück und sammeln ihre Säfte für kommende Zeiten. Dann sind sie nicht ansprechbar und werden depressiv und wollen lieber schlafen. Andere kennen keine Ruhe, sie rackern von früh bis spät und überziehen maßlos, ohne Ruhezeiten, bis sie auf dramatische Art in einem Burn Out implodieren
Wieder welche kommen aus ihren Ruhezeiten nicht mehr raus. Alles ist trägflüssig, trüb und schwer geworden, bis der Lebenmotor einen Kolbenfresser bekommt.

Sie alle täten gut daran, sich wie die Natur an die altbewährte Schöpfungsordnung zu halten, es soll ein Buch geben, in der sie aufgeschrieben steht.

ric

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