Montag, 25. November 2013
Der christliche Gottesdienst, jeden Sonntag überall
risced, 17:21h
Kennt die Bibel, bzw. die Urgemeinde den Gottesdienst, so wie wir ihn in unserer Zeit als eine wichtige christliche Veranstaltung kennen? Gab es damals eine Zusammenkunft der Christen, die als Gottesdienst bezeichnet wurde, die immer zu einer bestimmten Zeit, mit einem bestimmten Ablauf, bzw. mit den selben Kernelementen stattfand?
Regelmäßige Zusammenkünfte der Christen mit Festcharakter gab es schon in der Urgemeinde. In den Paulusbriefen und in der Apostelgeschichte werden verschiedene Formen erwähnt. In 1.Kor. 14,26 heißt es: „Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprachenrede, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.“ An dieser Stelle und an anderen Stellen finden wir NICHT den Begriff „Gottesdienst“ (griechisch λειτουργία leitourgia). Wenn wir im NT das Wort Gottesdienst lesen, dann ist entweder der Tempelgottesdienst des Alten Testaments gemeint, oder es geht dabei um die Aufforderung, unser ganzes Leben als Gottesdienst zu verstehen (siehe Röm.12,1-2).
Das griechische Wort für Gottesdienst ist „latreia“ und bedeutet, religiöser Dienst, Dienst für Gott in Verbindung mit einer Opferhandlung, ein Dienst im Tempel oder im Heiligtum. Laut Wikipedia ist ein Gottesdienst eine „religiös motivierte Zusammenkunft von Menschen mit dem Zweck, mit ihrem Gott in Verbindung zu treten, mit ihm Gemeinschaft zu haben, Opfer zu bringen bzw. eine auferlegte religiöse Pflicht zu erfüllen. Er kann in einer eigens vorgesehenen Räumlichkeit (Gotteshaus, Kirche, Synagoge, Moschee, Pagode, Tempel, Königreichssaal etc.) stattfinden, wie auch im häuslichen Bereich oder in der Natur.“
Unser bekanntes Wort „Liturgie“ (leitourgeo) ist direkt davon abgeleitet, es bezeichnet "die Ordnung und Gesamtheit der religiösen Zeremonien und Riten eines Gottesdienstes". Schon im 2. Jahrhundert kam es zur liturgischen Aussbildung der gottesdienstlichen Zusammenkünfte der Christen. Die Liturgie regelte die Leseordnung, Predigt, Fürbittegebet, Eucharistiefeier und anderes. Daraus entwickelten sich bald besondere priesterliche Ämter, denn für die Opferhandlungen und zur Durchführung der Liturgie ware diese notwendig. Das führte bis zum 3. Jahrhundert endgültig zu einer Trennung der Gemeinde in „Geistliche“ (Priester), die allein berechtigt waren die kultischen Handlungen des Gottesdienstes auszuführen und in Laien, die als gewöhnliche Christen nur eine passive Rolle spielten. Die Aufteilung der Kirchen, die ab dem 3. Jahrhundert für die Gottesdienste gebaut wurden spiegelten diese Trennung wieder. Zutritt zum Altarraum hatten nur die Geistlichen, die normalen Gemeindemitglieder wurden nun zu Zuschauern und Zuhörern des gottesdienstlichen Geschehens.
Hier fällt mir eine Begebenheit ein, die sich in einer Reisegruppe ereignete, die aus überweigend Pastoren bestand. Wir waren in Izmir in einer evangelischen Gemeinde eingeladen zu dienen. Nach der Predigt unseres Reiseleiters gab es einen sogenanten „Altarruf“. Wir wurden eingeladen, nach vorne zu kommen und für Einzelne zu beten. Geschlossen kamen wir in den vorderen Gottesdienstraum (Altarraum), doch ich wurde vom Leiter abgewiesen und durfte nicht beten, weil ich kein ordinierter Pastor war.
Ich meine, wir müssen unser Gottesdienstverständnis kritisch hinterfragen. Das, was sich in vielen Kirchen und Gemeinden, egal ob volkskirchlich, evangelikal oder charismatisch, Sonntag für Sonntag abspielt, ist das Abbild eines alttestamentlichen, bzw. heidnischen Gottesdienstes. Die Urgemeinde der apostolischen Zeit zelebrierte keine rituellen Gottesdienste und Kulte dieser Art, vielmehr waren ihre Versammlungen offen, flexibel und bestimmt durch den Heiligen Geist und durch die verschiedenen Gaben des kooperativen Leibes Jesu.
Ric
Regelmäßige Zusammenkünfte der Christen mit Festcharakter gab es schon in der Urgemeinde. In den Paulusbriefen und in der Apostelgeschichte werden verschiedene Formen erwähnt. In 1.Kor. 14,26 heißt es: „Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprachenrede, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.“ An dieser Stelle und an anderen Stellen finden wir NICHT den Begriff „Gottesdienst“ (griechisch λειτουργία leitourgia). Wenn wir im NT das Wort Gottesdienst lesen, dann ist entweder der Tempelgottesdienst des Alten Testaments gemeint, oder es geht dabei um die Aufforderung, unser ganzes Leben als Gottesdienst zu verstehen (siehe Röm.12,1-2).
Das griechische Wort für Gottesdienst ist „latreia“ und bedeutet, religiöser Dienst, Dienst für Gott in Verbindung mit einer Opferhandlung, ein Dienst im Tempel oder im Heiligtum. Laut Wikipedia ist ein Gottesdienst eine „religiös motivierte Zusammenkunft von Menschen mit dem Zweck, mit ihrem Gott in Verbindung zu treten, mit ihm Gemeinschaft zu haben, Opfer zu bringen bzw. eine auferlegte religiöse Pflicht zu erfüllen. Er kann in einer eigens vorgesehenen Räumlichkeit (Gotteshaus, Kirche, Synagoge, Moschee, Pagode, Tempel, Königreichssaal etc.) stattfinden, wie auch im häuslichen Bereich oder in der Natur.“
Unser bekanntes Wort „Liturgie“ (leitourgeo) ist direkt davon abgeleitet, es bezeichnet "die Ordnung und Gesamtheit der religiösen Zeremonien und Riten eines Gottesdienstes". Schon im 2. Jahrhundert kam es zur liturgischen Aussbildung der gottesdienstlichen Zusammenkünfte der Christen. Die Liturgie regelte die Leseordnung, Predigt, Fürbittegebet, Eucharistiefeier und anderes. Daraus entwickelten sich bald besondere priesterliche Ämter, denn für die Opferhandlungen und zur Durchführung der Liturgie ware diese notwendig. Das führte bis zum 3. Jahrhundert endgültig zu einer Trennung der Gemeinde in „Geistliche“ (Priester), die allein berechtigt waren die kultischen Handlungen des Gottesdienstes auszuführen und in Laien, die als gewöhnliche Christen nur eine passive Rolle spielten. Die Aufteilung der Kirchen, die ab dem 3. Jahrhundert für die Gottesdienste gebaut wurden spiegelten diese Trennung wieder. Zutritt zum Altarraum hatten nur die Geistlichen, die normalen Gemeindemitglieder wurden nun zu Zuschauern und Zuhörern des gottesdienstlichen Geschehens.
Hier fällt mir eine Begebenheit ein, die sich in einer Reisegruppe ereignete, die aus überweigend Pastoren bestand. Wir waren in Izmir in einer evangelischen Gemeinde eingeladen zu dienen. Nach der Predigt unseres Reiseleiters gab es einen sogenanten „Altarruf“. Wir wurden eingeladen, nach vorne zu kommen und für Einzelne zu beten. Geschlossen kamen wir in den vorderen Gottesdienstraum (Altarraum), doch ich wurde vom Leiter abgewiesen und durfte nicht beten, weil ich kein ordinierter Pastor war.
Ich meine, wir müssen unser Gottesdienstverständnis kritisch hinterfragen. Das, was sich in vielen Kirchen und Gemeinden, egal ob volkskirchlich, evangelikal oder charismatisch, Sonntag für Sonntag abspielt, ist das Abbild eines alttestamentlichen, bzw. heidnischen Gottesdienstes. Die Urgemeinde der apostolischen Zeit zelebrierte keine rituellen Gottesdienste und Kulte dieser Art, vielmehr waren ihre Versammlungen offen, flexibel und bestimmt durch den Heiligen Geist und durch die verschiedenen Gaben des kooperativen Leibes Jesu.
Ric
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