Samstag, 7. September 2013
Apostolische Tradition, Teil 2
Wenn wir Jesus nachfolgen, dann richten wir unser persönliches Leben an dem Vorbild Jesu aus. Er ist der neue Mensch, der Adam abgelöst hat, er ist der lebendigmachende Geist in uns, der uns es ermöglicht komplett neu zu beginnen und ein Leben entsprechend des Willens Gottes zu führen. Was wir aus dem Gesetz niemals hätten schaffen können, den alten Adam zu verändern, daß schafft Jesus in uns, eine neue Schöpfung, einen erneuerten Menschen, dem es möglich ist, wie Jesus zu leben. Diese Basis unseres Glaubenslebens dürfen wir nicht verlassen, sie ist das Fundament für den Bau unseres Lebens.

In seiner kurzen Wirksamkeit auf Erden hat uns Jesus dieses Fundament gegeben, wir brauchen es nicht selbst kreieren und bauen, wir können es einfach als Geschenk annehmen. Das ist großartig. Die ersten Jünger Jesu erwarteten Seine Wiederkunft noch in ihrem Leben und sahen keine Veranlassung etwas aufzubauen, was wir heute Gemeinde nennen. Sie waren einfach der Leib Jesu und jeder der zum lebendigen Glauben kam wurde in übernatürlicher Weise zu dieser, in Organisationsstrukturen nicht sichtbaren Gemeinde hinzugetan, so lesen wir es im 2. Kapitel der Apostelgeschichte. Niemand kam auf die Idee eine spezielle Organisation zu gründen oder spezielle Räume für eine große Mega- Gemeinde anzuschaffen. Sie gaben ihren Besitz füreinander und lebten in Frieden, Liebe und Eintracht zusammen.
In der Apostelgeschichte lesen wir, daß sie sich hin und her in den Häusern der Gläubigen trafen und auch im „Tempel“. Genauer gesagt, war es das offene Gelände der Säulenhalle Salomons, vor dem eigentlichen Tempelgebäude, der Vorhof der Heiden, zu dem jeder freien Zugang hatte, auch die Heiden. Im Prinzip führten die Jünger die Gewohnheiten Jesu fort, der sich einerseits immer wieder im privaten Bereich hier und da in den Häusern mit Menschen und Nachfolgern traf, um zu essen und sich zu untererden und andererseits auch unter freiem Himmel die Menge zu seinen Predigten versammelte oder im Tempelgelände zu den Menschen sprach. Man könnte sagen, daß das eine ursprüngliche „Tradition“ war, die von den Jüngern übernommen wurde und zur einer ersten „Basis - Gemeindestruktur“ wurde. Was den Inhalt ihrer Treffen und der gemeinschaftlichen Handlungen betrifft, lehnten sie sich traditionell an das an, was Jesus ihnen gesagt hatte: Das Brechen des Brotes als ständige Erinnerung, die sie in den Häusern fortführten und die Taufe, auf den Namen Jesu, die sie als weitere Tradition einführten, angelehnt an dem Beispiel der Johannestaufe.

Tatsache ist, daß das Neue Testament nur zwei Beispiele zeigt, wo Jesus über die Gemeinde als solche redete. Demgegenüber sprach er aber mehr als hundert Mal über das Reich Gottes und auch viele Male über Jüngerschaft. Es war ihm wichtiger, diese beiden Dinge intensiv zu lehren, weil es hier mehr um die Grundhaltung der Jünger für die Zukunft ging.
Nichtsdestotrotz waren diese beiden Erwähnungen wegweisend für die Apostelgeschichte. So heißt es in Mt. 16, 18: „Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.“
Jeder fundierte Bibellehrer und Linguist weiß, daß mit „auf dieseM Felsen“ nicht Petrus gemeint ist, sondern Jesus selbst, den wir als Fels aus dem AT (5.Mose 32,15) und als Fels aus dem NT (Mt.7,24-25) kennen. Der Fels ist das Fundament, von dem ich Eingangs sprach. Dieses Fundament kann nur dann in einem Menschen gelegt werden, wenn dieser eine Offenbarung Gottes darüber hat, daß Jesus der Christus ist. Damit endet die Geschichte nicht, denn Jesus sagt, daß er auf diesem Fundament der Jesusoffenbarung seine Gemeinde bauen will. Damit weist er auf die Zukunft hin, wo er sich als Baumeister und Handelnder ausgibt, was die Gemeinde und deren Strukturen betrifft. Nicht der Mensch baut diese Gemeinde, sondern Jesus selbst: „und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen“.
Damit gibt Jesus klar den Hinweis, daß er nach seinem Fortgehen etwas bauen will, was er Gemeinde nennt. Und weil es von ihm gebaut wird, hat keine Macht der Finsternis die Möglichkeit das zu zerstören. Für mich bedeutet das, daß es ein zweites Entwicklungskapitel geben muss, was die Existenz der Gemeinde betrifft.

In der zweiten Bibelstelle erwähnt Jesus den Charakter dieser seiner Gemeinde. Es wird eine Gemeinschaft von Gläubigen sein, die die Autorität Gottes in dieser Welt repräsentieren werden: Was sie binden und lösen auf Erden, daß wird auch im Himmel gebunden und gelöst sein und um was sie in Einheit bitten, das wird ihnen vom Vater im Himmel gegeben werden. (Mt.18,18-20)

Ich fasse zusammen. Jesus hat seinen Jüngern für die Zukunft drei Traditionen hinterlassen:
1. Eine grobe äußere Struktur von Versammlungen in den Häusern und in der Öffentlichkeit.
2. Das Brechen des Brotes zu Seinem Gedächtnis.
3. Die Taufe im Wasser als Bekenntnis des persönlichen Glaubens.

Dann hat Jesus an zwei Stellen einen Hinweis auf den Charakter der zukünftigen Gemeinde gegeben:
1. Sie ist auf dem Felsen echter Jesus Christus- Offenbarung aufgebaut und wird so stark sein, daß niemand sie überwältigen kann.
2. Sie repräsentiert in ihrer Versammlung die Autorität Gottes auf Erden und im Reich Gottes

Ich für meinen Teil fühle mich verpflichtet, diesen drei Traditionen die Jesus uns hinterlassen hat zu folgen und habe Respekt vor dem zweifachen Charakter der Gemeinde.

Ric

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