Montag, 26. März 2012
„Wenn ihr an jenem Tage wegen eures Königs um Hilfe schreien werdet, den ihr euch erwählt habt, dann wird euch der HERR an jenem Tag nicht antworten.“
In 1. Samuel finden wir eine interessante Geschichte, die auch heute noch Aktualität hat und ein prophetischer Hinweis für die Gemeinde ist. Damals, vor etwa 3000 Jahren, war Eli Hohepriester in Israel. Er hatte zwei missratene Söhne, denen er nicht Herr wurde. Sie kannten Gott nicht, hurten und nahmen ungerechten Gewinn.
Das Reden Gottes war in dieser Zeit sehr selten geworden war, das ganze Volk befand sich in einem gottlosen Zustand.
Durch Hanna kam Samuel als Vierjähriger in den Tempel und wuchs dort heran, um später dem Volk Israel zu dienen. Das Gericht an Eli und seinen Söhnen war längst beschlossen und sie starben nachdem die Philister Israel vernichtend schlugen und die Bundeslade raubten. Samuel wurde zum Richter für Israel gewählt und wirkte darin bis an sein Lebensende.
Auch Samuel hatte zwei Söhne, die sollten nach seinem Willen das Richteramt für Israel übernehmen. Doch auch diese waren verdorben und wandelten nicht mit dem Herrn. Es scheint so, dass Eli nicht nur seine Gotteserfahrung an Samuel weitergab, sondern auch seinen Mangel an Vaterschaft.
Daraufhin wollte das Volk Israel einen König, der über sie regiert. Samuel war damit gar nicht einverstanden und wollte sie davon überzeugen, dass es Gottes Wille sei, dass Er selbst König über sie sein will. Doch sie wollten nicht und Gott willigte ein und beauftragte Samuel einen ersten König für Israel einzusetzen. In vielen Worten klärte Samuel sie dann über die Folgen auf, die sie dann zu tragen hätten. Es gipfelte in folgendem Vers: „Wenn ihr an jenem Tage wegen eures Königs um Hilfe schreien werdet, den ihr euch erwählt habt, dann wird euch der HERR an jenem Tag nicht antworten.“

In dieser Geschichte sehe ich eine Parallele zur christlichen Gemeinde unserer Zeit.
1. In der Gemeinde Jesu gab es in der Vergangenheit sehr viel Missbrauch des priesterlichen Amtes. Diener Gottes bereicherten sich mit ungerechtem Gewinn und lebten in sexueller Ausschweifung.
2. Heute erleben wir wenig Hunger nach Gott unter den Menschen unserer Gesellschaft. Das Land scheint sich in einer geistlichen Dürre zu befinden, es gibt kaum Gemeindewachstum und wenig Bekehrungen. Zwar gibt es Gemeindeneugründungen, diese entstehen aber meist durch Spaltungen. Als Gemeinde sind wir mitverantwortlich für den gesellschaftlichen Zustand.
3. Es gab zu wenig echte Vaterschaft und zu wenig geistliche Disziplin in den Gemeinden. Man konzentrierte sich auf Gemeindewachstum und Attraktivität nach außen und widmete sich nicht dem eigentlichen Auftrag den Jesus uns gegeben hatte, andere zu Jünger zu machen.
4. Eine neue Samuel- Generation startete, vor etwa 30 Jahren, ausgerüstet mit geistlichen Gaben und prophetischem Geist, doch auch sie sind heute kaum in der Lage echte Vaterschaft auszuüben und geistliche Kinder zu erziehen.
5. Als Folge davon ist das Gros des Volkes der neutestamentlichen Gemeinde immer noch in Unreife und nicht in der Lage mit ihrem Gott als König ein selbständiges geistliches Leben in der Abhängigkeit von Gott allein zu leben.
Sie schreien nach einem König, nach dem „monarchischen Episkopat“ (= königlicher Bischof und Priester), nach einem gesalbten Pastor. Sie wollen nach wie vor hierarchische Strukturen und suchen nach Pastoren und Leitern, die ihnen die Verantwortung für ihr geistliches Leben abnehmen.

Gott wird ihnen diesen Wunsch nicht verwehren, doch müssen sie auch die Konsequenzen dafür tragen. "Er wird über sie herrschen, er wird von ihnen Steuern (Zehnten) verlangen, um seine Kirche zu bauen, ihr Männer müssen geistliche Frondienste leisten und die Frauen müssen im Königshaus der Gemeinde schwer arbeiten ......Wenn sie Gott wegen ihrer Gemeindeleitung um Hilfe bitten wird, wird Er sie nicht erhören" (s. 1.Sam.8,11-18).

Ric

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