Montag, 21. März 2011
Entweder - oder, du musst dich entscheiden
„Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn“, hörte ich mal jemanden sagen. Das stimmt, eigentlich ist es gar nicht möglich, echten Glauben an Jesus nur teilweise zu leben. Jesus hat gesagt, „Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Mt. 6,24)
Meistens wird dieser Text mit Geld in Verbindung gebracht, aber ich denke, es bezieht sich auch auf alle anderen Dinge des Lebens, mit denen wir zu tun haben.
Und es geht darum, dass wir nicht beides tun können – wir können nicht Jesus nachfolgen und gleichzeitig anderen Dingen des Lebens dieselbe Priorität geben. Wir müssen uns entscheiden, beides können wir nicht tun, es schließt sich gegenseitig aus. Der Ruf in die Nachfolge ist ein Ruf zur Radikalität und Kompromisslosigkeit. Es ist der Ruf in die Jüngerschaft, dem wir nur folgen können, wenn wir unser eigenes Leben loslassen und verlieren. Das heißt, wir können nur dann, Jesus als Jünger nachfolgen, wenn wir allen anderen Ansprüchen und Verlockungen des Lebens sterben.

„Niemand, der Kriegsdienste leistet, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat.“ (2.Tim 2,4)
Ein Soldat, der an der Front kämpft, hat keine Wahl, er muss sich voll auf die Kampfhandlungen konzentrieren, wo er sein Leben riskiert. Lieblingsbeschäftigungen und andere Interessen haben dabei keine Bedeutung mehr, es geht um Leben und Tod.

Trotzdem versuchen viele Christen beides miteinander zu vereinen. Sie wollen Jesus nachfolgen, gehen zum Gottesdienst, lesen die Bibel und beten, gleichzeitig verfolgen sie ihre Lieblingsinteressen, Hobbies und andere Beschäftigungen, die viel Zeit und Energie brauchen. Das geht auf die Dauer nicht, Eines von beiden wird auf der Strecke bleiben.
Es ist ein Hinken auf beiden Seiten, wie es der Prophet Elia dem Volk Gottes einmal so zugerufen hat: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann folgt ihm nach; wenn aber der Baal, dann folgt ihm nach! Aber das Volk antwortete ihm kein Wort.“ (1.Kön.18,21)
In dem Bibeltext gibt das Volk keine Antwort, das ist auch heute so, sie nehmen keine Stellung zur Aufforderung der radikalen Nachfolge Jesu. Die meisten greifen zu einer Kompromisslösung, die so aussieht, dass sie rein äußerlich christlich leben, aber innerlich anders motiviert und ausgerichtet bleiben. Von solchen Christen sind die Gemeinden in Deutschland voll. Von einem Chinesen hab ich mal gehört, dass die Christen in China „Hautchristen (äußere Christen) von Herzchristen (innere Christen) unterscheiden. Herzchristen wären bereit, für ihren Glauben zu sterben, Hautchristen verleugnen im Ernstfall den Herrn und schlagen sich auf die andere Seite.

Gott führt uns immer wieder in Situationen, wo wir uns entscheiden müssen, wo es heißt Gott oder …. Gerade heute leben wir mehr denn je in einer Zeit, in der wir herausgefordert werden, eine klare Entscheidung zu treffen, wohin wir gehören. Wenn wir einmal dazu gezwungen werden, weil wir vor Gerichte und Unterdrückung gestellt werden, kann es zu spät sein. Ich meine, dass Gott heute durch Krisen und Katastrophen, die nacheinander kommen, deutlich zu uns spricht. In erster Linie sehe ich es als eine Botschaft an seine Gemeinde, dass wir aufwachen sollen und die Zeichen erkennen. Wo gehören wir hin? Zum Reich dieser Welt, oder zum Reich Gottes. Wenn wir wirklich zum Reich Gottes, zu Jesus ganz gehören, dann müssen unsere Reaktionen dementsprechend sein.
Noah hatte damals noch sein halbes Leben (hundert Jahre) Zeit, die Arche zu bauen, als Gott mit ihm über das Ende sprach und dann kam die große Flut. Wie viel Zeit haben wir noch? Wir sollten Gottes Reden hören und uns aufmachen. Noah hatte seine Priorität ganz auf Gott gesetzt, sein Hauptziel war es, Gott zu gehorchen und alle Vorbereitungen zu treffen. Er ließ sich von eigenen Gedanken und von dem Gelächter der Leute nicht abhalten und investierte das Beste, was er hatte in den Bau der Arche. So sollten wir auch unsere Zeit nutzen, den Bau des Reiches Gottes als erste und vorrangige Priorität wählen.

Für jeden kann das Setzen dieser wichtigsten Priorität anders sein. Entscheidend ist, dass wir uns die Mühe machen, unseren Lebensstil im Gebet zu hinterfragen. Wenn wir damit starten und uns genug Zeit zum Gespräch mit Gott zu nehmen, dann haben wir den Anfang gemacht. Er wird uns seinen Willen ganz klar mitteilen, sodass wir entsprechend handeln können. Das ist nicht schwer, denn die Grundlagen dafür können wir auch in der Bibel lesen. Zum Beispiel lesen wir da: „Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung (1.Thes. 4,3). Heilig sein bedeutet „abgesondert sein“. Wir sondern uns ab, mehr noch, wir lassen uns von Gott absondern, weg von den Dingen dieser Welt. Gott will uns für sich allein haben, ganz zu seiner Verwendung und er ist ein eifersüchtiger Gott (5.Mos. 4,24), der niemand anderen neben sich duldet.
Das ist eine Aussage, die leider zu wenig ernst genommen wird, denn es bedeutet, dass das Ziel und der Sinn unseres Lebens darin besteht, nur für Gott zur Verfügung zu stehen, das betrifft unser ganzes Leben. Es ist nicht damit getan, dass wir uns in der Woche 10 % für Gottes Anliegen Zeit nehmen und in der anderen Zeit den Dingen des weltlichen Lebens nachgehen. Nein, es beinhaltet, dass jede Minute, jede Sekunde unseres Lebens für Gott ist und nicht für andere Dinge und auch nicht für uns. Paulus sagt in Röm12,1- 2, dass wir „unser ganzes Leben für Gott einsetzen sollen und dass wir uns „nicht mehr am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt orientieren sollen“ (Neues Leben Übersetzung).
Wo finden wir eine solch radikale Nachfolge. Wenn wir tatsächlich solche Leute in unseren Gemeinden treffen, dann hält man sie für besondere Leute, potentielle Kandidaten für das Missionsfeld, für die Bibelschule, oder für ein pastorales Amt, auserwählt für einen vollzeitigen Dienst.
Ich sage euch aber, wir alle sind damit gemeint, du und ich, wir alle sollen einen solchen vollzeitigen Dienst für Gott, besser gesagt mit Gott zusammen, tun, wo wir auch sind und in welcher Situation wir uns auch befinden. Ein „ganzes Christsein“ sollen wir leben, nur dann machen wir einen Unterschied in dieser Welt. Wer das tut, der lebt mit Gottes Verheißung aus Mt. 6,33:
„Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht“.

Ric

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