Sonntag, 23. Mai 2010
Wie sich einfache Gemeinden in Norwegen ausbreiten
Entnommen aus JoelNews, Ausgabe 18 | 21. MAI 2010

Es begann Anfang der 1980er-Jahre mit einer Hausgemeinde in Bergen – inzwischen wurde daraus ein ganzes Netzwerk von Gruppen in 20 Städten und Ortschaften Norwegens. Ein zwölfköpfiges apostolisches Team trifft sich regelmäßig, um auf Gott zu hören, einander zu ermutigen und über Strategien zur Gründung neuer Hausgemeinden im Land zu beraten. Erling Thu ist einer der Pioniere von Kristent Nettverk. Hier ist seine Geschichte:

Wie begann Kristent Nettverk?
„Ich gehörte zu einer Pfingstgemeinde. Ab und zu bekehrte sich jemand und kam dann auch zu unseren Gottesdiensten. Aber um wirklich wachsen zu können und den Glauben auch im Alltag umzusetzen, hätten diese jungen Christen mehr gemeinsames Leben und enge Beziehungen innerhalb der Gemeinde gebraucht. Das konnten wir ihnen leider nicht bieten.
In dieser Zeit lernte ich einige Hauskirchenleute aus England kennen. Von ihnen erfuhr ich sehr viel über Dienstgaben und Hausgemeinden und beschloss, auch so etwas zu starten. 1981 begannen wir dann gemeinsam mit Noralv Askeland in ganz Norwegen neue Hauskirchen zu gründen. Neue Gruppen entstanden, weil wir Freunde gewannen und ihnen mitteilten, was uns am Herzen lag – so wurde Kristent Nettverk geboren. Inzwischen gibt es einfache Hausgemeinden (simple church) in über 20 Orten in Norwegen.“

Wie habt ihr das gemacht?
„Ganz unterschiedlich. Oft gab uns Gott ein prophetisches Wort. Zum Beispiel sagte er mir, ich solle in den Norden des Landes gehen: ‚Du wirst dort Freunde finden.‘ Gehorsam ging ich los und suchte nach einem ‚Menschen des Friedens‘, gerade so wie es Jesus in Lukas 10 seine Jünger gelehrt hatte. Und ich fand jemanden, den Gott bereits vorbereitet hatte – er nahm Jesus auf und so entstand dort die neue Arbeit.
Wir senden auch Leute aus. Eines Tages bekamen wir ein prophetisches Wort: ‚Geht nach Tromsö.‘ Wir gehorchten und sendeten vier Familien aus. Jetzt haben wir dort ein Netz kleiner Gemeinden mit 70 Erwachsenen und vielen Kindern.
Unser Netz wuchs auch durch unsere Konferenzen; die Teilnehmer kommen aus ganz Norwegen. Manche baten uns, zu ihnen zu kommen und ihnen bei der Gründung neuer Hauskirchen zu helfen. Unser apostolisches Team unterstützt sie und hilft ihnen zu wachsen.“

Apostolisches Team – was bedeutet das?
„Unser apostolisches Team – das sind zwölf Freunde, die den 'simple church'-Netzwerken im ganzen Land dienen. Wir treffen uns alle zwei Monate zum Gebet und Bibelstudium, wir tauschen uns darüber aus, was Gott getan hat, wir entwickeln Strategien für Gemeindegründungen in neuen Städten, wir trainieren neue Leiter und senden sie aus. Das alles geschieht in großer Einheit.
Wir wollen, dass überall in Norwegen Jünger Jesu andere Menschen zu Jüngern Jesu machen. Dabei achten wir darauf, dass wir bodenständig bleiben – nicht ein starker Leiter, sondern die Basis soll diese Bewegung in Gang halten.
Das apostolische Team entstand aus im Laufe der Jahre gewachsenen Beziehungen. Wir erkannten die Gnadengaben, die Gott den anderen gegeben hatte und begannen zusammenzuarbeiten. Der eine ist eher apostolisch, der andere eher prophetisch; wir haben Pastoren, Evangelisten und Lehrer. In unserem Team sind alle fünf Dienstgaben vertreten.“

Wie erreichen Sie Nichtchristen?
„Eine Zeitlang legten wir großen Wert auf gute Beziehungen zu Ungläubigen, aber so kamen nur wenige Menschen zu Jesus Christus. Eines Tages sprach Gott zu uns: ‚Beziehungen erretten nicht; Gott rettet durch die Kraft des Evangeliums.‘ Daraufhin entschieden wir uns, vorrangig das Evangelium zu verkündigen.
Zurzeit ermutigen wir die Leute, jede Woche jemand anderem das Evangelium weiterzusagen. Wir lehren sie, gleichzeitig im Geist und im Natürlichen zu sehen und zu hören. In dieser Sensibilität für den Heiligen Geist halten wir Ausschau, wo wir das Evangelium weitergeben können. Wir nennen das ‚geistgeleitete Evangelisation‘. Das ist entspanntes Evangelisieren – nicht Anstrengung oder gesetzliche Pflichterfüllung, sondern einfach hören und tun, was der Heilige Geist zeigt.
Einige unserer Leute gehen auf ‚Schatzsuche‘: Sie bitten Gott, ihnen Menschen zu zeigen, die sie dann auf der Straße treffen, zum Beispiel jemanden mit einem blauen Hemd, weißem Haar und einem Hund. Dabei geschieht großes. Sie beten auch für Kranke – und viele Menschen werden geheilt und kommen zum Glauben an Jesus.“

„Schatzsuche“ konkret – was kann man dabei erleben?
„Zu einem unserer Treffen kam eine Frau. Der Evangelist in unserem Team hatte eine Vision von einem halben Garderobenständer. Später sagte er zu der Besucherin: ‚Es ist sonderbar, aber ich sah einen halben Garderobenständer, und alles fiel herunter. Sie brauchen Jesus, Er macht den Ständer ganz.‘ Sie begann zu weinen. Gerade hatte sie zu ihrer Schwester gesagt: ‚Mein Leben ist wie ein halber Garderobenständer, alles bricht zusammen.‘ An Ort und Stelle übergab sie ihr Leben Jesus Christus.
Eine andere junge Frau arbeitete in der Cafeteria im Krankenhaus. Ihr fiel ein sehr trauriger Mann auf. Sie sprach ihn an und er erzählte ihr von seiner schwerkranken Enkeltochter. Er hatte Angst, sie könnte sterben. Die junge Frau erzählte ihm, wie sie selbst geheilt und errettet wurde und fragte ihn, ob sie für das Kind beten dürfe. Ja, sie durfte. Nur zehn Minuten nach dem Gebet kam die Benachrichtigung des Krankenhauses, dass es seiner Enkelin plötzlich viel besser gehe! Das Mädchen wurde sehr schnell gesund und der Mann übergab sein Leben Jesus Christus.“

Quelle: Erling Thu, Kristent Nettverk

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