Sonntag, 9. Mai 2010
250er Todestag von Nikolaus Graf von Zinzendorf
Er verband Christen: Nikolaus von Zinzendorf

Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf mit den Losungen von 1761.

Als die Mauern zwischen den Kirchen noch sehr hoch waren, übersprang sie Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf. Der gläubige Graf, Gründer und genialer Förderer der Herrnhuter Brüdergemeine, starb am 9. Mai 1760. 250 Jahre später sind seine Visionen unvermindert aktuell.
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, 1700 in Dresden geboren, wuchs bei seiner Grossmutter in Grosshennersdorf in der sächsischen Oberlausitz auf. Die fromme Frau lebte ihm ihren einfachen und direkten Glauben vor. Später prägte ihn die Schule des berühmten pietistischen Pädagogen August Hermann Francke in Halle. Nach seiner Heirat mit Erdmuth Dorothea von Reuss 1722 arbeitete der Graf zuerst als Jurist am Dresdner Hof. Doch er wollte der Ausbreitung des Evangeliums mehr Zeit widmen. Wie andere Zeitgenossen sammelte Zinzendorf in seinem Haus Gäste zu Bibellektüre, Gesang und Gebet.

1722 hatte sich eine Gruppe von Protestanten aus Mähren auf dem Gut Berthelsdorf unweit von Grosshennersdorf, das der Graf erworben hatte, angesiedelt. Sie gaben dem neuen Ort den Namen Herrnhut. Bewusst wollten sie unter der Hut ihres himmlischen Herrn und Gottes leben. 1727 zog Zinzendorf mit seiner Frau nach Berthelsdorf, um sich ganz der neuen Gemeinschaft zu widmen.

Durchbruch zur Einheit
In einem handfesten Streit ereignete sich ein Durchbruch, als die Gemeinschaft am 13. August wieder zusammenkam, um das Abendmahl zu feiern: Menschen, die sich vorher ganz gegeneinander verhärtet hatten, öffneten sich voreinander und vor Gott und gestanden einander Fehler ein. In der Folge entwickelte sich eine dynamische Gemeinschaft. 1728 zog eine Gruppe unverheirateter Brüder im «Brüderhaus» zusammen, mit dem Verlangen, der Berufung von Jesus verbindlicher zu folgen. Im selben Jahr wurden die Losungen zum erstenmal gezogen - sie werden bis heute weltweit gelesen.

Mission der Herzen
1731 lernte Zinzendorf den schwarzen Sklaven Anton von der dänischen Karibik-Insel St. Thomas kennen. Die Gemeinde in Herrnhut wurde berührt vom Schicksal der Sklaven. Zwei Herrnhuter brachen nach St. Thomas auf, um mit ihnen zu leben. In den folgenden Jahren verliessen viele junge Männer und Frauen ihre Heimat, um von Grönland und Labrador bis nach Südafrika und Südamerika das Evangelium zu verbreiten. Das Ziel der Mission war dabei nie die Christianisierung ganzer Landstriche, sondern man ging den einzelnen Menschen nach, um ihnen Gottes Liebe nahezubringen.

Bei Wilden und Sklaven
Als souveräner Organisator, origineller Theologe und unermüdlicher Prediger und Seelsorger gab Zinzendorf der Brüdergemeine das Gepräge. Er besuchte die Missionare, weilte bei Indianern in Nordamerika, bei Sklaven in der Karibik, bei Leibeigenen in Estland und Lettland. In Europa knüpfte er zahlreiche Kontakte zu frommen Persönlichkeiten - Vorreiter einer Ökumene brüderlicher Beziehungen.

International erfolgreich
In England bemühte sich Zinzendorf um die Anerkennung der Herrnhuter durch die anglikanische Staatskirche. In Deutschland legte er eine theologische Prüfung ab, um als rechtgläubiger Lutheraner anerkannt zu werden. Zinzendorf schwebte das Zusammenführen der unterschiedlichen christlichen Konfessionen vor - ohne dass er sie auflösen wollte. Entscheidend war für ihn die persönliche Beziehung zu Jesus Christus.
Am 9. Mai 1760 starb Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf in Herrnhut.

Webseite der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine: http://www.ebu.de/

Quelle: Livenet / Evangelische Brüder-Unität
Autor: Peter Schmid
Datum: 08.05.2010

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