Mittwoch, 24. März 2010
Einfache Gemeinde - eine neue Phase beginnt
(nicht nur aus der Sicht der Rhein- Ruhr- Region)

Ab ca. 1999/2000 begann in Deutschland ein neues Erwachen in Bezug auf Gemeinde. Es war das, was man damals die "Hauskirchenbewegung" nannte. In Wirklichkeit war es weniger eine Bewegung, als mehr eine neue "Gemeindewelle". Ausgelöst wurde sie, unter anderem durch das Buch von Wolfgang Simson, "Häuser die die Welt verändern". Etwa bis 2004/5 hatte diese Entwicklung einen Höhepunkt erreicht und ebbte dann ab.
Gleichzeitig spürten viele, dass Gott etwas Neues machen will, indem er nach solchen Leuten suchte, die ernsthaft daran interessiert waren dranzubleiben, um auf eine neue und einfache Weise Gemeinde leben zu wollen, auch wenn es nötig wäre, einen hohen Preis dafür zu zahlen. Viele gute und ernstzunehmende einfache Gemeinden/ Hausgemeinden und Netzwerke sind in dieser Zeit entstanden.

Im Laufe dieser zweiten Phase wurden aber drei Dinge sichtbar, die eine positive Weiterentwicklung blockieren:
Erstens wurde deutlich, dass für viele die Aufarbeitung der institutionellen Gemeindevergangenheit ein langwieriger Prozess wurde, der die Entwicklung einfacher Gemeindestrukturen hemmte. Alte Muster, Prägungen und unbewältigte persönliche Krisen bestimmten das Gemeinschaftsleben sehr stark und verhinderten das Kreieren einer gesunden Gemeinschaft.
Zum zweiten war zu erkennen, dass das Zusammenleben in einem Netzwerk, das nicht aus einer Stammgemeinde entstanden war, schwer zu realisieren ist. Zwar hatten viele jetzt gelernt, die Priorität auf die kleine Gemeinde im Haus zu setzen, doch fehlte dann für die meisten das Verlangen, die Zugehörigkeit zu einer "geistlichen Sippe" im Größeren zu suchen. Netzwerktreffen über die eigene Stadt hinaus wurden von einem Großteil der Leute so nicht angenommen.
Drittens die Zusammenarbeit unter den verantwortlichen Leuten in der Region wurde immer schwieriger, bis dahin, dass manche Beziehungen sogar ganz abbrachen. Es entstanden auf Dauer keine gemeinsamen Werte und Strukturen welche die Zusammenarbeit unter den Verantwortlichen des größeren Netzwerkes in der Region hätten regeln können.

Ich glaube, dass jetzt eine dritte Phase beginnt, ein neuer Abschnitt für die Hauskirchen, Hausgemeinden oder einfachen Gemeinden in Deutschland. Gott wird ein neues "initiatives Element" hinzufügen, das notwendig ist, die gegenwärtigen Blockaden zu überwinden. In diesem neuen Abschnitt wird es eine neue Zusammenarbeit unter den Verantwortlichen und ein neues Zusammenleben unter den einfachen Gemeinden in einem größeren Netzwerk geben. Es werden Leute in Erscheinung treten, die ein gesundes Verständnis vom Reich Gottes haben. Denn letztlich hat Jesus seine Jünger beauftragt, das Reich Gottes zu verkündigen, das über die Grenzen der Gemeinde hinausgeht. Darüberhinaus wird es eine neue Zusammenarbeit der Dienste in "gabenorientierten Teams" geben. Sie können durch ihre Unterschiedlichkeit die einfachen Gemeinden optimal zurüsten und das größere Netzwerk zusammenhalten.
Deutlich wird dann die doppelte Struktur der einfachen Gemeinden im Netzwerk zum Vorschein kommen, wo es ein flexibles Zentrum geben wird und gleichzeitig die dezentrale Struktur der einfachen Gemeinden im Netzwerk beibehalten wird. Das Zentrum wird sein wie das "Zelt der Begnung", oder die "Hütte Davids", wo bei den Israeliten aus aus den verschiedenen Familien (Sippen) die Gläubigen zusammenkommen, um Gott zu feiern. Es wird aber auch sein wie die "Schule des Tyrannus", wo im ersten Jahrhundert in Ephesus die Gläubigen in Jüngerschaft trainiert wurden und einzelne zum Dienst nach Eph. 4,11 zugerüstet wurden.

... comment


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.