Mittwoch, 16. Dezember 2009
Team und Teamarbeit im Netzwerk einfacher Gemeinden
Teil 2 Teamarbeit und Gemeinde

Das "Gaben- und berufungsorientierte Team" beschreibt die vorherrschende Arbeitsweise für christliche Gruppen, Teams und Gemeinden. Die neutestamentlichen Schriften zeigen uns, dass im Reich Gottes und in der Gemeinde Teamarbeit im Vordergrund steht. Der gesamte Leib Jesu wird beschrieben als ein systemischer Organismus, in dem die Teamarbeit angelegt ist.

1. Römer 12, 4 beschreibt die Gemeinde als Leib mit verschiedenen Gliedern, die entsprechend ihrer natürlichen Gaben zusammenarbeiten. Der Aufgabenbereich, den der einzelne ausfüllen soll, unterscheidet sich von dem des anderen. Ein Teil der 7 „Gaben“, die in den Versen aufgeführt werden, bleibt lieber im Hintergrund und arbeitet mehr unterstützend. Andere zwei oder drei Gaben sind dazu prädestiniert, im Vordergrund zu stehen, um zu leiten und Verantwortung auszuüben.

2. Auch in 1.Kor.12, 7-12 ist die Rede vom Leib mit unterschiedlichen Gaben. Hier sind es die Gaben des Heiligen Geistes, die zur Erbauung des ganzen Leibes beitragen sollen. Sie sollen in einer gegenseitigen Ergänzung die Einheit des Leibes zeigen und nicht gegenseitig in Konkurrenz stehen. Aber durch jede der neun Gaben kann situativ Leitungsautorität ausgeübt werden. Jemand der z.B. eine Offenbarung in Form eines Wortes der Erkenntnis mitteilt, leitet richtungweisend.

3. In 1. Petrus 2,10 ermahnt Petrus die Gemeindeglieder, dass sie einander dienen sollen, jeweils in der Gabe, die sie von Gott erhalten haben. Die einen da, wo es um Reden und Mitteilen des Wortes geht und die anderen mehr im Hintergrund beim praktischen Dienen.

4. In Epheser 4, 11 schließlich hebt Paulus besonders die fünf Dienstgaben für den Leib hervor. Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer haben als ein Team einen speziellen Auftrag für den ganzen Leib, sie sollen die Gläubigen zum Dienst fähig machen. Ihre Arbeitsweise ist auf gegenseitige Ergänzung angelegt, genauso wie es bei den natürlichen und bei den geistlichen Gaben der Fall ist. Paulus erwähnt an einer anderen Stelle die Ordnung, die für dieses Team gilt.
Die fünf Dienste sind nämlich sehr unterschiedlich in ihrem Charakter und in ihrer Verantwortung. Während Apostel und Propheten in ihrer Teamrolle mehr Visionäre Initiatoren und Pioniere sind, die mit ihrer tiefen Einsicht in die Pläne und Absichten Gottes wissen, wie die Gemeinde nach Gottes Plan gebaut, bzw. gepflanzt werden soll, sind die Lehrer und Hirten mehr darauf ausgerichtet das qualitative Wachstum der Gläubigen zu sichern und ihre Berufung zu fördern (1.Kor.3,6/ Eph.2,20). Ganz anders als die vier erwähnten legt der Evangelist sein Schwergewicht auf die Evangelisierung der Nichtgläubigen.
Auch in 1.Kor.12,28 spricht Paulus die Ordnung für die Teamarbeit der Dienste an:
„Und die einen hat Gott in der Gemeinde eingesetzt erstens als Apostel, zweitens andere als Propheten, drittens als Lehrer, sodann … Hilfeleistungen, Leitungen…“ Das hört sich an wie eine Rangordnung, es beschreibt aber in Wirklichkeit nur eine Reihenfolge oder Abfolge, in der die verschiedenen Dienste Einfluss nehmen. Im Griechischen werden hier reine Zahlworte, ohne Wertung benutzt. Zuerst sind des die Apostel und dann die Propheten, die das Fundament für die Gemeinde, das ist Christus selbst, gemeinsam legen. Auf eine unterschiedliche Art helfen sie den Gläubigen tief in Christus verwurzelt zu sein. Ihr Einfluss bringt den Start der Gemeinschaft und den Beginn des organischen Wachstums. Danach folgen die Lehrer und auch die Hirten, die durch ihren Dienst sicher stellen, dass der Gemeindeorganismus genug Nahrung und Pflege bekommt.
Apostel und Propheten müssen innerhalb des Teams die Gelegenheit haben, ihre visionäre und initiative Leiterschaft ausüben zu können. Ebenso brauchen die Lehrer und Hirten in bestimmten Situationen den Freiraum, um pastoral und lehrmäßig die Leitung übernehmen zu können, das geschieht in der Regel nach den ersten Jahren des Gemeindewachstums.

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