Freitag, 26. Juni 2009
Silogemeinde oder Saatgemeinde 2
Die Saatgemeinde passt überhaupt nicht in das Bild der klassischen Gemeinden, wie wir sie kennen. Ihr Hauptziel ist es nicht, viele Mitglieder für die Gemeinde zu sammeln, es geht ihr mehr um das intensive Gemeindeleben und um das Training in Jüngerschaft.
Im Vordergrund steht das geistliche Wachstum Einzelner bis zur Reife und zur Reproduktion. Die Saatgemeinde ist bereit, ihre Mitglieder nach der Reife loszulassen, sie in die Welt als "Missionare" auszusenden. Sie gibt ihre Mitglieder frei, damit aus ihnen neue Jünger und neue Gemeinden hervorgehen können. Sie sendet ihre Leute aus, wie Jesus seine 12 Jünger ausgesandt hat.
Dabei ist sie keine missionarische Untergruppe einer herkömmlichen Gemeinde, sondern eine selbständige Gemeinde - eine einfache Gemeinde, die aus wenigen Mitgliedern besteht, von denen die meisten konsequente Jüngerschaft leben. Sie ist nicht nur eine missionarische Gemeinde, sondern sie selbst ist Mission.

Die Mitglieder der Saatgemeinde sehen sich selbst als Aussaat in das Leben anderer Menschen, symbolisiert durch den Sämann, der auf unterschiedlichen Boden aussät. Ihre erste Priorität ist es, ihr eigenes Leben in das Reich Gottes bzw. in andere Menschen zu investieren, nach dem Wort Jesu "wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bringt es keine Frucht".
Das christliche Leben der Saatgemeinde spielt sich nicht an der Oberfläche ab, wo es um Programme und Veranstaltungen mit vielen Teilnehmern geht. Das Gemeindeleben pulsiert durch das geistliche Wachstum der Mehrzahl der Gläubigen, die sich in Eins- zu- Eins- Beziehungen investieren. Es enstehen sogenannte Jüngerschaftsketten, durch welche die einfache Gemeinde eine große geistliche Qualität entwickelt.
Das quantitative Wachstum der Gemeinde besteht dann im Endeffekt nicht in der Zunahme von Mitgliedern, sondern in der Veremehrung von Jüngern und Gemeinden.

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