Sonntag, 14. Juni 2009
Wachstumskrisen in Einfachen Gemeinden 4
3. Das Kreis- lauf- syndrom

Die meisten einfachen Gemeinden werden früher oder später an diese entscheidende Blockade kommen. Nur wenn sie überwunden wird, kann die Gemeinde in der organischen Entwicklung bleiben und Frucht bringen.
Bei vielen Hauskirchen und Hausgemeinden der vergangenen Jahre stand die Gemeinschaft im Mittelpunkt des Interesses, was ja zunächst nicht schlecht ist. Das gemeinsame Essen, der persönliche Austausch, verschiedene gemeinsame Aktionen, Abendmahl, Gebete, Innere Heilung und vieles andere, was dem Einzelnen hilft und die Gemeinschaft fördert wurde sehr wichtig genommen, es bestimmte das Gemeindeleben. In unserer Hausgemeinde kamen wir nach etwa zwei Jahren intensiven Gemeinschaftsleben an einen Punkt, wo ich das Gefühl hatte, dass es nicht weiter geht. Wir drehten uns im Kreis, um uns selbst und um unsere Bedürfinisse und Beziehungen. Jeder ahnte, dass etwas nicht stimmt, dass wir eine Lösung für die Zukunft brauchen. Heute weiß ich, dass es bei organischen, einfachen Gemeinden normal ist, dass sie schon bald an eine Grenze stossen werden, der nächste Wachstumsschritt davon abhängen wird, ob dieses "Umsichselbstdrehen" durchbrochen werden kann.

Bei allen guten Erfahrungen des gegenseitigen Annehmens, Umsorgens und Helfens brauchen wir doch noch ein gemeinsames Ziel, auf das wir zugehen. Jesus hat uns dieses Ziel gezeigt: "Geht hin in alle Welt und machet zu Jünger ..." Schon im alten Testament sagte Gott zu Adam und Eva "Seid fruchtbar und mehret euch". Deshalb gehört zur Genetik einer einfachen Gemeinde die Vermehrung oder "Reproduktion der eigenen Art". Ein Jünger bringt einen neuen Jünger hervor und eine Gemeinde bringt eine neu Gemeinde hervor, das ist organisches Wachstum auf einem zweiten Level.
Doch es ist sehr schwer, wenn man sich aneinander gewöhnt hat, die gemeinsame Zeit genießt und sich selbst genügt, dann spürt man keine Veranlassung hinauszugehen, zu Evangelisieren und andere zu Jünger zu machen. Man erwartet unbewußt, dass die neuen Leute ganz von alleine zur Gemeinde kommen. Doch diese Rechnung geht nicht auf - nur wenn die Gemeinde zu den neuen Leuten geht, wird sich etwas tun. Die Mission als gemeinsamer Auftrag muss im Fokus der Teilnehmer einfacher Gemeinden sein, sonst wird es kein Wachstum auf Dauer geben.

Übrigens hatte die erste Gemeinde in Jersualem das selbe Problem. Sie genossen die Gemeinschaft in den Häusern und waren dankbar für die Apostel und die Evangelisten, die ständig dafür sorgten, dass missioniert wurde. Aber sie selbst nahmen daran nicht teil, sondern genügten sich an ihren Versammlungen in den Häusern. Gottes Absicht war es aber, alle Gemeindemitglieder herauszufordern missiononarisch zu werden, ihr Licht leuchten zu lassen.
Da kam plötzlich die Steinigung des Stefanus und eine daraus resultierende Verfolgung der hellenistischen Christen. Die Gemeinde kam wieder in Bewegung, die Hellenisten wurden "zerstreut" und flohen aus Jerusalem. Wo sie auch hinkamen verkündeten sie das Evangelium und gründeten in den Häusern, wo sie waren neue Gemeinden.

Was muss in unseren einfachen Gemeinden geschehen, damit wir in Bewegung kommen und hinausgehen?

Ric

... comment

 
Daran wird die Welt....
Hallo Ric!
Du hast viele gut Aspekte angesprochen.
Es hat mal jemand folgendes gesagt:
'"Entweder evangelisiert eine Gemeinde oder sie hat Probleme."

Ich meine, dass der Kern dieses Satzes sowohl für Hks und auch für uns als Einzelne gilt.
Wie du schon richtig zitiert hast aus Math 28,18-20 besteht
unser Auftrag hinaus zu gehen.

"Sie genossen die Gemeinschaft in den Häusern und waren dankbar für die Apostel und die Evangelisten, die ständig dafür sorgten, dass missioniert wurde. Aber sie selbst nahmen daran nicht teil, sondern genügten sich an ihren Versammlungen in den Häusern."

Woher bist du dir so sicher, dass die Hks der ersten Gemeinde,
ihre Nachfolge im Alltag nicht gelebt haben?
Woher weißt du, dass sie keine Aussenwirkung hatten.
Die Gemeinde in Jerusalem ist ja auch nach den Anfangskapiteln der Apg. stark gewachsen und hat sich innerhalb von Jerusalem multipliziert, sodass dann nach einigen Jahren ca. die Hälfte der Einwohner messianische Juden waren. gar nicht so schlecht

"Daran wird die Welt erkennen, dass ihr meine Jünger seid, weil ihr Liebe untereinander habt"

... link  

 
Hallo Martin,
danke für deinen Kommentar.
Dein Einwand ist berechtigt. Natürlich weiß ich nicht, ob die ersten Christen in Jerusalem ihre Nachfolge wirklich in dieser Weise vernachlässigt haben, wie ich es geschrieben habe.
Es ist ein hypothetische Annahme. Es gehört manchmal mit zum Charakter schriftstellerischer Arbeit auch spekulativ zu argumentieren.
Wir haben zwar kaum oder keine historischen Quellen aus dieser Zeit, die das bestätigen könnten und doch, so meine ich, gibt es einige Anhaltspunkte, die wir aus der Bibel entnehmen können:

1. Jesus sagte kurz vor seiner Himmelfahrt zu den versammelten 120 oder mehr Jüngern (es waren die selben, die im Obersaal veersammelt waren) wartet in Jerusalem bis ihr die Kraft aus der Höhe bekommt und dann werdet ihr meine Zeugen sein, in Jerusalem, in Jüdäa in Samaria und in der ganzen Welt. Sicher werden sie in Jerusalem Zeugnis gegeben haben, doch die Vision galt allen für die ganze Welt, sie sollten hinausgehen, nicht nur in Jersusalem bleiben. Einige der Apostel und Evangelisten waren wohl über Jerusalem hinaus aktiv, aber nicht die Gemeinde selbst.

2. Es ist eine menschliche Sache, dass man von alleine nicht auf die Idee kommt, jetzt sogennante Laien-missions-teams zusammenzustellen und rauszugehen. Die Geschichte beweist es immer wieder, dass Gott bestimmte Mittel benutzt, um uns in Bewegung zu setzen - manchmal ist es eben auch die Verfolgung, manchmal ist es sogar die Spaltung, was auch eine Art Verfolgung ist durch dämonische Aktivitäten. Gott ist souverän, er kann diese Dinge benutzen, damit der Missionsbefehl ausgeführt wird, damit wir als Gemeinden in Bewegung kommen. Ich denke einen gewissen Druck brauchen wir und da sind meiner Meinung nach die Christen in Jerusalem von damals nicht anders als wir heute. Entscheidend ist doch, was wir daraus machen, ob wir in diesen un jenen Dingen die Handschrift Gottes erkennen. Damals die Christen hätten sich ja auch fürchten können und aus Angst vor weiterer Verfolgung schweigen können, haben sie aber nicht getan.
Es geht ja um Reproduktion der Gemeinde - nicht um Evangelisation allein. sicher werden die christen in Jerusalem auch evangelisiert haben. Aber Jerusalem hatte schon EINE Stadtgemeinde, es sollten aber in den anderen Städten auch Gemeinden entstehen.

ric

... link  

 
Reaktivierung des Missionsbefehls
Wie können wir den Missionsbefehl für uns persönlich wieder lebendig werden lassen?
Vielleicht benötigen wir wieder ein neues persönliches Pfingsten, eine echte Ausgiessung des Heiligen Geistes.

... link  

 
Missionsbefehl
Meine Orientierung innerhalb einfacher Gemeinden geht dahin, dass ich bestrebt bin, die drei grundlegenden Werte der Gemeinde umzusetzen. Einer davon ist "Gemeinschschaft" - die zwei anderen sind "Jüngerschaft" und "Apostolische Leidenschaft". In Mk. 16,15 und in Mt. 28,18-20 werden wir von Jesus aufgefordert in die ganze Welt zu gehen, um zu 1) Evangelisieren und 2) zu Jünger zu machen.
Das kommuniziere ich stark, um andere herauszuforderen und persönlich mache ich seit mehr als 10 Jahren intensive, gezielte Jüngerschulung. In diesem Jahr sehe ich die große Herausforderung der Evangelisation noch deutlicher für die einfachen Gemeinden. Wir hatten vor kurzem ein Seminar Evangelium Explosiv und wollen in unserem Umfeld stretegisch evangelisieren. Meine Vision ist ein für die einfachen Gemeinden zugeschnittenes Vorhaben "einfache Gemeinde Explosiv", das in den ganzen Jüngerschaftsprozess eingebunden ist.

ric

... link  


... comment


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.