Sonntag, 7. Juni 2009
Wachstumskrisen in Einfachen Gemeinden 3
risced, 02:16h
2. Die Reproduktionsbarriere
Eine einfache Gemeinde wird nach einer bestimmmten Zeit ihres Bestehens an eine entscheidende Wachstumsschwelle kommen, wo sich ihr weiteres Schicksal entscheiden wird. Es ist eine Art Weggabelung, wo sich allmählich herausstellen wird, welche geistliche Genetik in der Gemeinschaft der Gläubigen verborgen ist - eine einfache reproduzierbare Gemeindestruktur oder eine institutionelle Gemeindestruktur.
Diese Barriere wird von herkömmlichen Gemeinden, wie wir sie kennen oft die "20- oder die 30er Hürde" genannt. Damit soll jene Grenze gekennzeichnet werden, von der Vertreter institutioneller Gemeindformen sagen, dass sie überwunden werden muss, um zu einer "richtigen Gemeinde" zu werden. Bis zu dieser Grenze sei das frische Gemeinschaftsleben mehr pionierartig, spontan und informell, um Gemeinde zu sein, müsse es jedoch in eine strukturierte und organisierte Form münden.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit, als wir in den frühen 90ern in unserem Hauskreis die zwanziger Grenze erreichten und dann anfingen, über "Gemeindegründung" nachzudenken. Auf ganz natürliche Weise entstand aus dem einen Hauskreis sogar noch ein zweiter. Doch ich gehörte damals zu den Christen, die davon ausgehen, dass eine Gemeinde erst dann Gemeinde ist, wenn ihre quantitative Größe auf über 20 (bzw. 30) Personen angewachsen ist. Hat man diese Barriere erreicht, sollte man den häuslichen, privaten Rahmen des Hauskreises verlassen und sich über die Gründung eines Vereins, die Anmietung eines speziellen Gemeinderaumes und über die Einsetzung eines Pastors Gedanken machen.
Mit großem Enthusiasmus machten wir uns erfolgreich an die Umsetzung der genannten Punkte. Doch schon im ersten Jahr des Bestehens unserer "richtigen Gemeinde" stellten sich Konflikte ein, die später zum Zerbruch der ganzen Gemeinde führten. Hatten wir die 20/30er Hürde nicht erfolgreich meistern können? Aus dem Bickwinkel herkömmlicher Gemeinden muss darauf mit "ja" geantwortet werden. Wir, oder ich als Leiter, hatte die veränderten Anforderungen einer klassischen Gemeindeorganisation nicht bewältigt.
Aus heutiger Sicht, aus der Sicht einfacher Gemeinden sehe ich diese Situation jetzt aber ganz anders. Heute ist mir klar, dass sich bis zum Zeitpunkt der sogenannten "Gemeindegründung" unsere einfache Gemeindestruktur nach organischen Prinzipien entwickelt hatte. Die Gemeinschaft war frisch und natürlich, sie hatte eine eigene Dynamik, die von Gott selbst gesteuert wurde. Hätten wir es zugelassen, dass sich das Leben auf diese Weise, getrieben durch den Heiligen Geist, weiterentwickelt, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass es zu einer echten Reproduktion der Gemeinde gekommen wäre. Aus der einen einfachen Gemeinde hätte eine zweite und eine dritte hervorgehen können. Ohne große Schwierigkeiten hätten wir die "Reproduktionsbarriere" überwunden.
Ganz anders war die Entwicklung in der neu gegründeten klassischen Gemeinde. Statt organisches Wachstum folgte Organisation nach Managementrprinzipien. Das Gemeindeleben wurde geplant und nahm eine künstliche Form an. Statt dem pulsierendem Leben zu folgen, hatten wir uns selbst eine feste Struktur und ein menschliches Gemeindeprogramm gegeben.
Ric
Eine einfache Gemeinde wird nach einer bestimmmten Zeit ihres Bestehens an eine entscheidende Wachstumsschwelle kommen, wo sich ihr weiteres Schicksal entscheiden wird. Es ist eine Art Weggabelung, wo sich allmählich herausstellen wird, welche geistliche Genetik in der Gemeinschaft der Gläubigen verborgen ist - eine einfache reproduzierbare Gemeindestruktur oder eine institutionelle Gemeindestruktur.
Diese Barriere wird von herkömmlichen Gemeinden, wie wir sie kennen oft die "20- oder die 30er Hürde" genannt. Damit soll jene Grenze gekennzeichnet werden, von der Vertreter institutioneller Gemeindformen sagen, dass sie überwunden werden muss, um zu einer "richtigen Gemeinde" zu werden. Bis zu dieser Grenze sei das frische Gemeinschaftsleben mehr pionierartig, spontan und informell, um Gemeinde zu sein, müsse es jedoch in eine strukturierte und organisierte Form münden.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit, als wir in den frühen 90ern in unserem Hauskreis die zwanziger Grenze erreichten und dann anfingen, über "Gemeindegründung" nachzudenken. Auf ganz natürliche Weise entstand aus dem einen Hauskreis sogar noch ein zweiter. Doch ich gehörte damals zu den Christen, die davon ausgehen, dass eine Gemeinde erst dann Gemeinde ist, wenn ihre quantitative Größe auf über 20 (bzw. 30) Personen angewachsen ist. Hat man diese Barriere erreicht, sollte man den häuslichen, privaten Rahmen des Hauskreises verlassen und sich über die Gründung eines Vereins, die Anmietung eines speziellen Gemeinderaumes und über die Einsetzung eines Pastors Gedanken machen.
Mit großem Enthusiasmus machten wir uns erfolgreich an die Umsetzung der genannten Punkte. Doch schon im ersten Jahr des Bestehens unserer "richtigen Gemeinde" stellten sich Konflikte ein, die später zum Zerbruch der ganzen Gemeinde führten. Hatten wir die 20/30er Hürde nicht erfolgreich meistern können? Aus dem Bickwinkel herkömmlicher Gemeinden muss darauf mit "ja" geantwortet werden. Wir, oder ich als Leiter, hatte die veränderten Anforderungen einer klassischen Gemeindeorganisation nicht bewältigt.
Aus heutiger Sicht, aus der Sicht einfacher Gemeinden sehe ich diese Situation jetzt aber ganz anders. Heute ist mir klar, dass sich bis zum Zeitpunkt der sogenannten "Gemeindegründung" unsere einfache Gemeindestruktur nach organischen Prinzipien entwickelt hatte. Die Gemeinschaft war frisch und natürlich, sie hatte eine eigene Dynamik, die von Gott selbst gesteuert wurde. Hätten wir es zugelassen, dass sich das Leben auf diese Weise, getrieben durch den Heiligen Geist, weiterentwickelt, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass es zu einer echten Reproduktion der Gemeinde gekommen wäre. Aus der einen einfachen Gemeinde hätte eine zweite und eine dritte hervorgehen können. Ohne große Schwierigkeiten hätten wir die "Reproduktionsbarriere" überwunden.
Ganz anders war die Entwicklung in der neu gegründeten klassischen Gemeinde. Statt organisches Wachstum folgte Organisation nach Managementrprinzipien. Das Gemeindeleben wurde geplant und nahm eine künstliche Form an. Statt dem pulsierendem Leben zu folgen, hatten wir uns selbst eine feste Struktur und ein menschliches Gemeindeprogramm gegeben.
Ric
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