Dienstag, 12. Mai 2009
7. Was ist sonderbar an der Formulierung "Hauskirchenkonzept"?
risced, 14:14h
Ich habe mich seit einigen Jahren von dem Begriff "Hauskirche" und auch von dem Begriff Konzept getrennt, leider kann man das Wort aber nicht immer vermeiden, weil es sich bei vielen Leuten eingebürgert hat. Doch Gott sei Dank verbreitet sich langsam der Terminus "Einfache Gemeinde" immer mehr in Deutschland.
Für mich ist das Wort "Hauskirche" aus folgenden Gründen problematisch:
1.Das Wort Kirche impliziert immer noch unsere alte Vorstellung von einem Raum, einem Gebäude, in dem ein Gottesdienst stattfindet. In der Praxis der Hauskirchen sah das oft so aus, dass man die bekannte und verinnerlichte Form des Kirchen- bzw. Gemeindegottesdienstes beibehielt und es in ein Privathaus, bzw. Wohnzimmer brachte, in der Meinung, dass jetzt alles anders wird. Man zelebrierte dann weiterhin eine Art liturgischen Ablauf, oder, wie es mehr bei freien Gemeinden üblich ist, ein gottesdienstliches Programm mit dem üblichen Ablauf. Geändert hatte sich im Prinzip nur der äußere Rahmen des Hauses und die Anzahl der Teilnehmer. Viele sogenannte Hauskirchen haben in der Vergangenheit dann so existiert. Was sie zusammenhielt, waren oft nur die Verletztungen, die sie in den institutionellen Gemeinden und Kirchen erhielten und ihre gemeinsame Ablehnung der institutionellen Kirche/ Gemeinde. Äußerlich hatten sie sich getrennt, aber innerlich lebte das alte Gemeindesystem weiter und bahnte sich einen neuen Weg, jetzt eben im kleinen Stil in Hauskirchen. Seit etwa 2002 verfolge ich die Entwicklung und ich muss sagen, viele dieser Hauskrichen gibt es nicht mehr.
2. Hauskirchen wurden dann auch oft als ein neues Modell bezeichnet, Modell im Sinne von Äußerlichkeit und neuer Formgebung. Worum es aber bei einfachen Gemeinden geht, ist mehr inhaltlich und bestimmt durch ein komplett neues Verständnis von Gemeinde. Schon das Wort Gemeinde ist hier wichtig, denn Kirche, griechisch kyriakos, bedeutet wörtlich "das dem Herrn geweihte Haus", während Gemeinde, griechisch ekklesia übersetzt die "Herausgerufene (Versammlung)" bedeutet. Es geht also mehr um die einzelnen Gläubigen, die der Herr selbst ruft und versammelt, wie er will und wo er will. Eine einfache Gemeinde kann sich deshalb auch in einem Pub, einem Cafe, in der Uni oder im Freien versammeln, oder eben auch in einem Haus bzw. in einer Privatwohnung. Wenn ich von Hauskirche rede, schränke ich den Begriff der Gemeinde stark ein und lege ihn auf bestimmt Dinge fest, wie es sich in unseren Köpfen fest eingeprägt hat.
3. Es geht also mehr um das, was sich beziehungsmäßig unter Gläubigen und Suchenden ereignet, weil der Heilige Geist es so führt und nicht um das, was wir als Gemeinde organisieren und als Programm umsetzen. Das ist ein langer Lernprozess, denn in uns steckt aus der Vergangenheit die feste Vorstellung von einem richtigen "Konzept", das wir brauchen. Es ist desahlb keine Lösung, das Konzept der institutionellen Kirche/ Gemeinde durch ein neues Konzept zur ersetzen, das wir "Hauskrichenkonzept" nennen.
Ganz im Gegenteil, Gott fordert uns auf, unsere Konzepte abzugeben und es durch Seinen Plan und durch die Führung des Heiligen Geistes in unserem Leben und in Bezug auf Gemeinde ersetzen zu lassen. Das institutionelle Konzept von Gemeinde ist nicht von Gott, sondern von Menschen gemacht -aber auch das "Hauskrichenkonzept" ist nicht von Gott, sondern von Menschen gemacht.
Viele Vertreter einfacher Gemeinden waren in einer Art Vorstadium damit beschäftigt, eine neues Hauskrichenkonzept umsetzen. Wenn man heute mit ihnen spricht, hört man fast immer die gleichen Töne: "Es klappt nicht, es ist zu schwer, ich kann es nicht." Oder: "Ich habe endlich aufgehört, meine Ideen von Gemeinde umsetzen zu wollen und Gott alles übergeben, jetzt beginnt das, was Gott geplant hat.
4. Einfache Gemeinden sind eben organische Gemeinden. Sie haben eine von Gott gegebene Genetik. Das heißt, dass wir Gottes innewohnenden Plan im Laufe der Zeit herausfinden müssen, um dann entsprechend seiner Weisung reagieren zu können. Wir können es dann wachsen lassen, ohne es zu organisieren. Wir blicken dabei nicht in die Zukunft mit einem Plan und einem neuen Konzept vor Augen, sondern wir sehen deutlich in der Vergangenheit, wie Gottes Idee von Seiner Gemeinde unter uns sich entwickelt hat und gewachsen ist, wie Gott es wollte.
Das hört sich vielleicht schwer an, aber wenn wir unsere Konzepte von Kirche und Gemeinde loslassen, dann ist es ganz einfach, weil sich dann die Gemeinde organisch entwickeln kann - das wird individuell und einmalig sein und sich in die größere, weitere Gemeinde wie ein Puzzlestück einfügen.
Ric
Für mich ist das Wort "Hauskirche" aus folgenden Gründen problematisch:
1.Das Wort Kirche impliziert immer noch unsere alte Vorstellung von einem Raum, einem Gebäude, in dem ein Gottesdienst stattfindet. In der Praxis der Hauskirchen sah das oft so aus, dass man die bekannte und verinnerlichte Form des Kirchen- bzw. Gemeindegottesdienstes beibehielt und es in ein Privathaus, bzw. Wohnzimmer brachte, in der Meinung, dass jetzt alles anders wird. Man zelebrierte dann weiterhin eine Art liturgischen Ablauf, oder, wie es mehr bei freien Gemeinden üblich ist, ein gottesdienstliches Programm mit dem üblichen Ablauf. Geändert hatte sich im Prinzip nur der äußere Rahmen des Hauses und die Anzahl der Teilnehmer. Viele sogenannte Hauskirchen haben in der Vergangenheit dann so existiert. Was sie zusammenhielt, waren oft nur die Verletztungen, die sie in den institutionellen Gemeinden und Kirchen erhielten und ihre gemeinsame Ablehnung der institutionellen Kirche/ Gemeinde. Äußerlich hatten sie sich getrennt, aber innerlich lebte das alte Gemeindesystem weiter und bahnte sich einen neuen Weg, jetzt eben im kleinen Stil in Hauskirchen. Seit etwa 2002 verfolge ich die Entwicklung und ich muss sagen, viele dieser Hauskrichen gibt es nicht mehr.
2. Hauskirchen wurden dann auch oft als ein neues Modell bezeichnet, Modell im Sinne von Äußerlichkeit und neuer Formgebung. Worum es aber bei einfachen Gemeinden geht, ist mehr inhaltlich und bestimmt durch ein komplett neues Verständnis von Gemeinde. Schon das Wort Gemeinde ist hier wichtig, denn Kirche, griechisch kyriakos, bedeutet wörtlich "das dem Herrn geweihte Haus", während Gemeinde, griechisch ekklesia übersetzt die "Herausgerufene (Versammlung)" bedeutet. Es geht also mehr um die einzelnen Gläubigen, die der Herr selbst ruft und versammelt, wie er will und wo er will. Eine einfache Gemeinde kann sich deshalb auch in einem Pub, einem Cafe, in der Uni oder im Freien versammeln, oder eben auch in einem Haus bzw. in einer Privatwohnung. Wenn ich von Hauskirche rede, schränke ich den Begriff der Gemeinde stark ein und lege ihn auf bestimmt Dinge fest, wie es sich in unseren Köpfen fest eingeprägt hat.
3. Es geht also mehr um das, was sich beziehungsmäßig unter Gläubigen und Suchenden ereignet, weil der Heilige Geist es so führt und nicht um das, was wir als Gemeinde organisieren und als Programm umsetzen. Das ist ein langer Lernprozess, denn in uns steckt aus der Vergangenheit die feste Vorstellung von einem richtigen "Konzept", das wir brauchen. Es ist desahlb keine Lösung, das Konzept der institutionellen Kirche/ Gemeinde durch ein neues Konzept zur ersetzen, das wir "Hauskrichenkonzept" nennen.
Ganz im Gegenteil, Gott fordert uns auf, unsere Konzepte abzugeben und es durch Seinen Plan und durch die Führung des Heiligen Geistes in unserem Leben und in Bezug auf Gemeinde ersetzen zu lassen. Das institutionelle Konzept von Gemeinde ist nicht von Gott, sondern von Menschen gemacht -aber auch das "Hauskrichenkonzept" ist nicht von Gott, sondern von Menschen gemacht.
Viele Vertreter einfacher Gemeinden waren in einer Art Vorstadium damit beschäftigt, eine neues Hauskrichenkonzept umsetzen. Wenn man heute mit ihnen spricht, hört man fast immer die gleichen Töne: "Es klappt nicht, es ist zu schwer, ich kann es nicht." Oder: "Ich habe endlich aufgehört, meine Ideen von Gemeinde umsetzen zu wollen und Gott alles übergeben, jetzt beginnt das, was Gott geplant hat.
4. Einfache Gemeinden sind eben organische Gemeinden. Sie haben eine von Gott gegebene Genetik. Das heißt, dass wir Gottes innewohnenden Plan im Laufe der Zeit herausfinden müssen, um dann entsprechend seiner Weisung reagieren zu können. Wir können es dann wachsen lassen, ohne es zu organisieren. Wir blicken dabei nicht in die Zukunft mit einem Plan und einem neuen Konzept vor Augen, sondern wir sehen deutlich in der Vergangenheit, wie Gottes Idee von Seiner Gemeinde unter uns sich entwickelt hat und gewachsen ist, wie Gott es wollte.
Das hört sich vielleicht schwer an, aber wenn wir unsere Konzepte von Kirche und Gemeinde loslassen, dann ist es ganz einfach, weil sich dann die Gemeinde organisch entwickeln kann - das wird individuell und einmalig sein und sich in die größere, weitere Gemeinde wie ein Puzzlestück einfügen.
Ric
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