Sonntag, 29. März 2009
Die apostolisch- prophetische Lehre, Teil 6
Laut Eph. 2,19-20 leben wir als Gläubige in dem geistlichen Haus Gottes, das auf der Grundlage der Apostel und Propheten mit dem Grundstein Jesus Christus aufgebaut ist. Wir sind Gottes Hausgenossen und als Mitbewohner betraut mit der Verwaltung aller Güter, die es in diesem Hause gibt. Gott erwartet von uns eine treue Haushalterschaft über das, was er uns anvertraut hat. Folgende Bibelstellen führen uns tiefer in diese Zusammenhänge.

"So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien abreiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen Weisung erteilen solltest, nichts anderes zu lehren noch mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern sich abzugeben, die mehr Streitfragen hervorbringen, als sie den Verwalterdienst Gottes fördern, der im Glauben geschieht. Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben." (1.Tim.1, 4-5)

Nicht lange nach der Gündung der Gemeinde in Ephesus, vielleicht 3- 5 Jahre später, gab es durch uneinsichtige Leute immer wieder nutzlosen Streit über Lehrfragen. Die Ältesten waren nicht in der Lage, diese Streitigkeiten zu schlichten, deshalb sollte Timotheus bleiben und dafür sorgen, dass durch apostolisch- prophetische Lehre die geistlichen Güter der Gemeinde richtig verwaltetet werden. Dabei ging es darum, das Wichtige von dem Nutzlosen zu trennen und sich auf das zu konzentrieren, was die Gemeinde weiterbringt. Das Endziel der "Weisung" sollte die reine Liebe und der ungeheuchelte Glaube sein. Hier steht das griechische Wort parangelia, es bedeutet "eine Anweisung, ein Gebot, das man von einem Herrn empfangen hat, an andere weitergeben". Der Verwalterdienst des Timotheus bestand also darin, durch die richtige Lehre praktische Anweisungen zu geben, damit die ganze Gemeinde in die von Gott gezeigte Richtung gehen kann, eine wahrhaft apostolisch- prophetische Aufgabe.

1. In der Gemeinde haben wir alle einen Verwalterdienst von Gott bekommen. Unser Dienst soll auf die "reine Liebe"und auf den "ungeheuchelten Glauben" ausgerichtet sein. In 1.Petr. 4,10 lesen wir:
"Wie jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dient damit einander als gute Verwalter der verschiedenartigen Gnade Gottes."
Unsere Verantwortung besteht darin, mit unseren natürlichen und geistlichen Gaben gut hauszuhalten und zwar so, dass wir dem anderen damit dienen und zur Auferbauung der ganzen Gemeinde beitragen. Zum Nutzen aller sollen die Gaben eingesetzt werden, sagt Paulus in 1.Kor.12.7. Dadurch wird das Haus Gottes gebaut.

2. Daneben gibt es Einzelne in unserer Mitte, die Gott mit einer zusätzlichen Verwaltung beauftragt hat, es sind die "Ältesten, Aufseher" oder "Hirten" der lokalen Gemeinde. Ihre größere Verantwortung schliesst die Versorgung der Gemeindeglieder mit ein. Von ihnen erwartet Gott eine besonders Integrität und einen vorbildlichen Verwalterdienst, der zur Nachahmung reizt. In den Anweisungen an Titus (Tit.1,7-9) beschreibt Paulus den Charakter und die Aufgaben dieser Verwaltung:
"Denn der Aufseher muß untadelig sein als Gottes Verwalter, nicht eigen- mächtig, nicht jähzornig, nicht dem Wein ergeben, nicht ein Schläger, nicht schändlichem Gewinn nachgehend sondern gastfrei, das Gute liebend, besonnen, gerecht, heilig, enthaltsam, der an dem der Lehre gemäßen zuverlässigen Wort festhält, damit er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu überführen."

3. Schließlich beschäftigt sich die Schrift auch mit speziellen Dienern und Haushaltern der Gemeinde, die von Gott mit der Verwaltung von Geheimnissen beauftragt sind. So heißt es in 1.Kor.4,1:
"Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes. Übrigens sucht man hier an den Verwaltern, daß einer treu befunden werde."
Diese Geheimnisse, griech. "mysterion" sind keine myteriösen Kulte oder geheime Lehren und Offenbarungen, sondern beinhalten das "Geheimnis Christi" und seiner Gemeinde, die sein Leib ist. Die Vorsilbe myo kommt von Auge und Lippe - sie haben geöffnete Augen wie ein Prophet um die Geheimnisse zu sehen und einen geöffneten Mund wie ein Apostel, um das zu verkündigen, was Gott ihnen anvertraut hat.
In der Überregionalen Gemeinde, also in dem ihnen von Gott anvertrauten Wirkungskreisen (Netzwerke), unter mehreren Gemeinden, hat Gott ihnen die Verwaltung anvertraut, ihre empfangene Einsicht und Weisung für den Aufbau der Gemeinde in Vollmacht und Verantwortung einzusetzen, sie geben die apostolisch- prophetische Lehre weiter.

Ric

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