Samstag, 21. Februar 2009
Sind Gottesdienste, wie wir sie kennen, out und haben keine Bedeutung mehr für einfache Gemeinden?
Habe gerade auf einem Blog einen Artikel gelesen, der mich zum Nachdenken und Kontern brachte, so entstanden die Gedanken, die ich hier niederschreibe:
Der Artikel ist eine Kritik an der Art und Weise, wie die Gottesdienste, wie wir sie kennen, üblicherweise in den meisten Gemeinden und Kirchen Sonntag für Sonntag durchgeführt werden. Die Schreiberin bezeichnete die ermüdenden immer gleich ablaufenden gottesdienstlichen Handlungen, als religiöse Rituale und Zeremonien, die wenig Raum für Kreativität und Beteiligung ließen, egal ob es Gottesdienste in großen Kirchen oder auch in freien Gemeinden sind. Dann beklagt sie dass es in den Gottesdienst keine Möglichkeit für echte Gemeinschaft und auch keine Gelegenheit für Jüngerschaft und Beteiligung mit seinen Gaben gibt.
Zuerst, wo es um die Rituale und Zeremonien ging, konnte ich den Gedanken beipflichten, fand sie richtig und dachte schon daran, den Artikel hier zu veröffentlichen, doch dann geschah eine Wende und ich empfand, dass dann meiner Meinung nach ein entscheidender Denkfehler vorliegt. Die Schreiberin beklagt dass der Gottesdienst, wie er durchgeführt wird, zu wenig Raum für Gemeinschaft, gemeinsame Beteiligung, Gaben einbringen, Jüngerschaft etc. bietet. - Oh, ich bin jedoch der Meinung, dass das gar nicht die Aufgabe und der Fokus einer solchen Veranstaltung ist. In einer gottesdienstlichen Veranstaltung kommt normalerweise das Volk Gottes in seiner größeren Gesamtheit bzw. Einheit zusammen, dort ist der Fokus mehr auf das "Größen- oder Massenerlebnis" mit Gott und in der Zusammengehörigkeit mit Vielen ausgerichtet. Gemeinschaft, Jüngerschaft, Gaben praktizieren etc. dagegen gehört in die kleine Gruppe, bzw. in die Hausgemeinde oder einfache Gemeinde. Da wo die Familie Gottes im Kleinen zusammenkommt gehören diese Dinge.

Ich denke, man sollte das eine nicht gegen das andere ausspielen, d.h., wir sollten das eine tun, ohne das andere zu unterlassen.
Das Problem des Gottesdienstes liegt weniger in seiner Form oder Art der Durchführung, sondern mehr in dem Stellenwert, den diese "Tempelversammlung" allmählich bekommen hat. Und da sieht es leider so aus, dass der Gottesdienst schon früh, wahrscheinlich seit dem Bau der Kirchen, also ab dem 3. Jhdt., zum Mittelpunkt des Gemeindelebens avancierte und die kleinen Gemeinschafts- und Jüngerschaftsgruppen in den Häusern bald ganz verdrängte. Deshalb plädiere ich weiterhin für diese Art der Gottesdienste, am besten in einem Netzwerk einfacher Gemeinden, aber auch mit Angehörigen anderer Gemeinden, unter der Berücksichtigung, dass es sich um Großveranstaltungen handelt, die sowohl in ihrer Menge als auch in ihrer Bedeutung hinter den Treffen in der eínzelnen kleinen (Basis-)Gemeinde rangieren.
(Wen der Artikel, den ich gelesen habe interessiert, kann von mir den Link bekommen.)

Ric

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Hallo,

das Problem ist nicht der Ablauf oder das Programm der GoDis, sondern die Hingabe der Heiligen mit einem inneren Feuer an Gott und das Bewußtsein, dass Beziehung in der Woche gelebt werden muss. Dazu die Erkenntnis, gehe ich zum Programm oder bin ich das Programm. Mit dieser Einstellung blüht der Tempelgottesdienst. Der Geist der Religösität lähmt aber viele Kirchen ud Heilige.

Kochy

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Hallo Kochy,
klar, ohne die richtige Haltung der Betiligten is es ein lahme Sache und wird zum Routineprogramm, zum frommen Ritual und das nütz niemand - das zum Tempelgottesdienst.
Meine Kritik betraf mehr die Erwartung der Autorin, dass eine solche Großveranstaltung auch Raum für viel Gemeinschaft und Jüngerschaft haben sollte - da bin ich eben der Meinung, dass das in anderen Treffen geschehen soll, in den kleinen, einfachen Gemeinden.

ric

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