Freitag, 26. Dezember 2008
Wie finden Christen und Neubekehrte zusammen? Sind die Bedürfnisse nicht zu unterschiedlich für eine Gruppe?
Natürlich sind die Bedürfnisse von Nichtgläubigen und Gläubigen unterschiedlich. Ich denke, dem müssen wir auch Rechnung tragen, wenn es um die Gestaltung unserer Treffen geht.
In Ausnahmefällen kann es gelingen, in einem gleich bleibenden Gemeindetreffen beiden Bedürfnissen gut entgegenzukommen. Gott ist souverän, er kann für jeden das richtige parat haben, doch wenn wir darüber wissen, ist es vernünftig, sich auch Gedanken zu machen, wie beiden Ansprüchen genügend entgegengekommen werden kann.

Es kann gut sein, dass eine Gemeinschaft von Gläubigen eine Zeit braucht, wo sie „unter sich sein kann, ohne sich mit den Fragen Suchender auseinandersetzten zu müssen. Wir hatten das in unserer Hausgemeinde eine längere Zeit, von etwa 2 Jahren, wo kein „Neuer“, der noch nicht gläubig war, dazu kam. In dieser Zeit konnten wir viel tun, um unsere Gemeinschaft zu stärken, um Konflikte zu bewältigen und um geistlich mehr zu wachsen. Wir beteten viel und beschäftigten uns mit lehrmäßigen Dingen, die nicht zu den Grundlehren des Glaubens gehörten. Wir brauchten diese Konzentration auf uns selbst, um gemeinsam mit dem Herrn tiefer in Seine Pläne mit uns hineinzuwachsen. Nichtgläubige wären mit dem ganzen Ablauf in dieser Zeit überfordert gewesen – es war gut, dass sie nicht dabei waren.

Dann kam eine Zeit, wo immer wieder Nichtgläubige zu unseren Treffen dazukamen. Die Folge davon war, dass wir eine stärkere Ausrichtung auf evangelistische Gespräche hatten, um den „Neuen“ zu helfen. Es war auch eine wichtige Zeit, da Einzelne unter uns mehr lernten auf die Bedürfnisse von Suchenden einzugehen.
Parallel dazu entstanden auch zwei Initiativen, wo sich zwei bis drei Leute von uns nur mit Nichtgläubigen außerhalb der Hausgemeinde in Gruppen trafen, um diese von Jesus zu erzählen. Auch diese Treffen hatten äußerlich den Charakter von Hausgemeindetreffen, doch waren sie von der Zielrichtung ausschließlich auf die Erreichung von Nichtgläubigen ausgerichtet. Unser Ziel war, mit den zum Glaubenkommenden der evangelistischen Gruppen eine neue Hausgemeinde zu formieren, was uns aber nicht gelang. Stattdessen konnten Einzelne, die da zum Glauben kamen ohne Probleme in unsere Gemeinschaft integriert werden und wurden so ein Teil der Gemeinde.

Ich denke, wir müssen in den Hausgemeinden offen sein für beide Bedürfnisse. Der Heilige Geist wird uns zur richtigen Zeit zeigen, wie wir evangelistisch wirken können, ohne die Bedürfnisse der Gläubigen zu vernachlässigen. Ebenso wird er uns auch zeigen, wie wir uns um die Anliegen der Gläubigen in entsprechenden Treffen kümmern, ohne zu vergessen Nichtgläubige mit entsprechenden Angeboten zu erreichen. Da sollten wir flexibel sein.

Ric

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