Donnerstag, 11. Dezember 2008
Besteht nicht auch in Hauskirchen durch den fünffältigen Dienst die Gefahr, Konsumchristen zu züchten?
risced, 20:43h
Die Dienste aus Eph.4.11, ich denke, dass die gemeint sind, sind nicht da, um die Gläubigen der Gemeinde zu unterhalten, geschweige denn um eine Show abzuziehen. Vielmehr ist ihre Aufgabe die Gläubigen auszubilden und sie für die Praxis reif zu machen. Wörtlich heißt das in dem Bibeltext so:
"Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi."
Die Dienste sind also keine Entertainer, Comediens oder Schauspieler, sondern hart arbeitende Trainer, Coaches bzw. Ausbilder. Ihr Ziel ist, dass die "einfachen Christen" nicht Zuschauer und Gäste in der Gemeinde bleiben, sondern fähig werden, Teil des gesamten Leibes zu werden und den Dienst selbst zu tun. Die Dienste dürfen nicht die Arbeit und die Verantwortung der Gläubigen übernehmen - sie lehren und geben ihr Vorbild zuerst und führen dann die Jünger der Gemeinde zur Selbständigkeit und gehen weiter.
In Eph.1,19-20 heißt es:
"So seid ihr nun nicht mehr Fremde (Gäste) und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist."
Als "Mitbürger und Gottes Hausgenossen" haben alle Gläubige Mitverantwortung an der Gemeinde, mit Rechten und Pflichten, sich zu beteiligen und die verschiedenen Bereiche aktiv mitzugestalten. Gerade die kleine und überschaubare Gruppe einer einfachen Gemeinde bietet ein ideales Umfeld, alle können sich hier am Leben und am Dienst beteiligen. Die Dienste helfen den Einzelnen, ihren Platz entsprechend der Gaben und Fähigkeiten einzunehmen, um aktiv mitwirken zu können. Jeder hat seine spezifische Aufgabe, das ist der kooperative Leib Christi.
Nicht zu verwecheseln mit einer "Veranstaltung" bei denen es Akteure und Zuschauer gibt, wie im Theater.
Ric
"Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi."
Die Dienste sind also keine Entertainer, Comediens oder Schauspieler, sondern hart arbeitende Trainer, Coaches bzw. Ausbilder. Ihr Ziel ist, dass die "einfachen Christen" nicht Zuschauer und Gäste in der Gemeinde bleiben, sondern fähig werden, Teil des gesamten Leibes zu werden und den Dienst selbst zu tun. Die Dienste dürfen nicht die Arbeit und die Verantwortung der Gläubigen übernehmen - sie lehren und geben ihr Vorbild zuerst und führen dann die Jünger der Gemeinde zur Selbständigkeit und gehen weiter.
In Eph.1,19-20 heißt es:
"So seid ihr nun nicht mehr Fremde (Gäste) und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist."
Als "Mitbürger und Gottes Hausgenossen" haben alle Gläubige Mitverantwortung an der Gemeinde, mit Rechten und Pflichten, sich zu beteiligen und die verschiedenen Bereiche aktiv mitzugestalten. Gerade die kleine und überschaubare Gruppe einer einfachen Gemeinde bietet ein ideales Umfeld, alle können sich hier am Leben und am Dienst beteiligen. Die Dienste helfen den Einzelnen, ihren Platz entsprechend der Gaben und Fähigkeiten einzunehmen, um aktiv mitwirken zu können. Jeder hat seine spezifische Aufgabe, das ist der kooperative Leib Christi.
Nicht zu verwecheseln mit einer "Veranstaltung" bei denen es Akteure und Zuschauer gibt, wie im Theater.
Ric
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simon t.,
Freitag, 12. Dezember 2008, 19:02
klingt interessant das hauskirchenmodell. gibt ja auch einiges zu lesen zu dem thema.
habt ihr schon ganz praktische erfahrungen mit der ganzen sache gemacht?
außerdem: gibt's nen hk-netzwerk in sachsen-anhalt?
habt ihr schon ganz praktische erfahrungen mit der ganzen sache gemacht?
außerdem: gibt's nen hk-netzwerk in sachsen-anhalt?
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risced,
Freitag, 12. Dezember 2008, 23:27
Hallo Simon,
klingt nicht nur so, ist auch interessant, wenn ich`s mal so sagen darf. Ich bin selbst seit 2002 dabei, könnte mir es nicht mehr anders vorstellen.
Mit dem lesen fängt es oft an - die Frage ist dann, wie komme ich zur Praxis? Aber zunächst ist es wirklich eine Frage der "nneren Schau" (manche sagen Pradigma dazu) Wärend unserer ersten praktischen Jahre als Hausgemeinde hat Gott uns nach und nach von bestimmten Vorstellungen freimachen müssen, bzw. man hat es mit ihm getan, je nach dem, was einem klar geworden ist. Z.B. mit dem üblichen Programm, wenn man zusammenkommt, dass das nicht notwendig ist. So gab es viele Dinge, wo wir gemerkt haben, dass wir die nach und nach überdenken und neu leben müssen.
Ich habe bisher von keinem Netzwerk in Sachsen- Anhalt gehört. Auch eine einzelne Hausgemeinde ist mir nicht bekannt.
Ric
klingt nicht nur so, ist auch interessant, wenn ich`s mal so sagen darf. Ich bin selbst seit 2002 dabei, könnte mir es nicht mehr anders vorstellen.
Mit dem lesen fängt es oft an - die Frage ist dann, wie komme ich zur Praxis? Aber zunächst ist es wirklich eine Frage der "nneren Schau" (manche sagen Pradigma dazu) Wärend unserer ersten praktischen Jahre als Hausgemeinde hat Gott uns nach und nach von bestimmten Vorstellungen freimachen müssen, bzw. man hat es mit ihm getan, je nach dem, was einem klar geworden ist. Z.B. mit dem üblichen Programm, wenn man zusammenkommt, dass das nicht notwendig ist. So gab es viele Dinge, wo wir gemerkt haben, dass wir die nach und nach überdenken und neu leben müssen.
Ich habe bisher von keinem Netzwerk in Sachsen- Anhalt gehört. Auch eine einzelne Hausgemeinde ist mir nicht bekannt.
Ric
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simon t.,
Sonntag, 14. Dezember 2008, 18:07
sehr gut, mal leute aus der praxis kennenzulernen...
hätte noch tausend fragen. hier ein paar davon:
1. was macht ist in einer hk, wie oft trefft ihr euch?
2. ist es nicht möglich auch innerhalb der bestehenden kirchen hauskirchliche strukturen zu schaffen (und die Prinzipien von hk einfließen zu lassen)?
3. was macht den unterschied zw. hauskirche und hauskreis?
4. ist hk nicht vielleicht eine zeitliche, emotionale überforderung für den nicht-vollzeitler, der seinen normalen job, ne ehe und und und hat?
5. tipps, wenn man ne hk starten will?
bin selbst grad seit einigen monaten in einer landeskirche, mit interessanten leuten, die für fast alles offen sind. mit den jugendlichen heißt das programm aktuell sehr viel "leben teilen" (wie in einer hk). "nebenbei" studier ich noch maschinenbau in magdeburg.
gottes segen euch, simon
hätte noch tausend fragen. hier ein paar davon:
1. was macht ist in einer hk, wie oft trefft ihr euch?
2. ist es nicht möglich auch innerhalb der bestehenden kirchen hauskirchliche strukturen zu schaffen (und die Prinzipien von hk einfließen zu lassen)?
3. was macht den unterschied zw. hauskirche und hauskreis?
4. ist hk nicht vielleicht eine zeitliche, emotionale überforderung für den nicht-vollzeitler, der seinen normalen job, ne ehe und und und hat?
5. tipps, wenn man ne hk starten will?
bin selbst grad seit einigen monaten in einer landeskirche, mit interessanten leuten, die für fast alles offen sind. mit den jugendlichen heißt das programm aktuell sehr viel "leben teilen" (wie in einer hk). "nebenbei" studier ich noch maschinenbau in magdeburg.
gottes segen euch, simon
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risced,
Montag, 15. Dezember 2008, 17:10
Hallo Simon,
ich beantworte mal deine Fragen eine nach der anderen.
Zu 2)
Natürlich ist es möglich einfache Gemeindestrukturen innerhalb bestehender Volkskirchen zu leben. Ich kenne ein Netzwerk einfacher Gemeinden in ländlicher Gegend, das zu 50 % aus Gläubigen besteht, die sich immer noch der katholischen Kirche zugehörig wissen. Der katholische Pfarrer der Diözese hält guten Kontakt zu den Netzwerkleitern und macht mit ihnen zusammen Alphakurse.
Auch in Österreich gibt es eine Hauskirchenwegung, die sich noch ganz zur katholischen Kirche hält. In den Landeskirchen gibt es hier und da ähnliche Situationen. Immer hängt es davon ab, wie gut die Beziehungen zu den Kirchenleitern sind, und ob es Konflikte gibt, wegen der Selbständigkeit der Hauskirchen.
Manchmal ist es aber nötig, sich ganz zu trennen. Eine Hausgemeinde in unserem Netzwerk hatte diesbezüglich in der Vergangenheit auch negative Erfahrungen machen müssen. Nicht selten kann es zum kompletten Bruch kommen, wenn die Kirchenleitung sich daran stößt, wenn ihre Kirchenmitglieder in Hauskirchen selbständig taufen und Abendmahl feiern.
Es gibt da aber die unterschiedlichsten Erfahrungen. Man kann es nicht verallgemeinern.
Ric
ich beantworte mal deine Fragen eine nach der anderen.
Zu 2)
Natürlich ist es möglich einfache Gemeindestrukturen innerhalb bestehender Volkskirchen zu leben. Ich kenne ein Netzwerk einfacher Gemeinden in ländlicher Gegend, das zu 50 % aus Gläubigen besteht, die sich immer noch der katholischen Kirche zugehörig wissen. Der katholische Pfarrer der Diözese hält guten Kontakt zu den Netzwerkleitern und macht mit ihnen zusammen Alphakurse.
Auch in Österreich gibt es eine Hauskirchenwegung, die sich noch ganz zur katholischen Kirche hält. In den Landeskirchen gibt es hier und da ähnliche Situationen. Immer hängt es davon ab, wie gut die Beziehungen zu den Kirchenleitern sind, und ob es Konflikte gibt, wegen der Selbständigkeit der Hauskirchen.
Manchmal ist es aber nötig, sich ganz zu trennen. Eine Hausgemeinde in unserem Netzwerk hatte diesbezüglich in der Vergangenheit auch negative Erfahrungen machen müssen. Nicht selten kann es zum kompletten Bruch kommen, wenn die Kirchenleitung sich daran stößt, wenn ihre Kirchenmitglieder in Hauskirchen selbständig taufen und Abendmahl feiern.
Es gibt da aber die unterschiedlichsten Erfahrungen. Man kann es nicht verallgemeinern.
Ric
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risced,
Mittwoch, 17. Dezember 2008, 00:39
Hallo Simon,
hier meine antwort auf die Frage 3: Unterschied zwischen Hauskirche und Hauskreis.
Eine Hauskirche in unserem/meinem Sinne ist eine selbständige Gemeinde für sich. Zwar tut sie gut daran Kontakte zu anderen Hausgemeinden zu haben, um eine Bereicherung zu erleben, z.B. in einem Netzewerk, doch vom Wesen her ist sie "autonom" und hat den Anspruch das, was zu einer "ganzen" vollständigen Gemeinde gehört, zu leben. Die Hausgemeinde ist keiner übergeordneten Leitung oder Organisation verpflichtet, sondern regelt ihr Gemeindeleben selbst und wenn sie eine reife Gemeinde ist, dann nimmt sie Dienste von außerhalb und die Gemeinschaft mit anderen Hausgemeinden freiwillig in Anspruch.
Ein Hauskreis ist Teil einer größeren Gemeinde u. beansprucht keine Selbständigkeit. In der Regel werden in einem Hauskreis Teilbereiche der Gemeinde ausgelebt, oder Schwerpunkte des Gemeindelebens vertieft. So gibt es Hauskreise, bei denen z.B. mehr Gemeinschaft im Mittelpunkt steht, oder das Bibelstudium (Bibelkreis), oder das Gebet (Gebetskreis) oder gemeinsame Arbeiten (Arbeitskreis). Selbst Hauskreise, die sich bemühen möglichst viele oder alle Aspekte des Gemeindelebens zu haben, bleibt eine Hauskreis und ist keine hauskirche, wenn sie sich dem größeren Verband einer herkömmlichen Gemeinde mit anderen Hauskreisen und Arbeitsbereichen verpflichtet fühlt. Das heißt, wenn sie weiterhin innerhalb einer größeren Organisation beeinflusst und gesteuert wird.
hier meine antwort auf die Frage 3: Unterschied zwischen Hauskirche und Hauskreis.
Eine Hauskirche in unserem/meinem Sinne ist eine selbständige Gemeinde für sich. Zwar tut sie gut daran Kontakte zu anderen Hausgemeinden zu haben, um eine Bereicherung zu erleben, z.B. in einem Netzewerk, doch vom Wesen her ist sie "autonom" und hat den Anspruch das, was zu einer "ganzen" vollständigen Gemeinde gehört, zu leben. Die Hausgemeinde ist keiner übergeordneten Leitung oder Organisation verpflichtet, sondern regelt ihr Gemeindeleben selbst und wenn sie eine reife Gemeinde ist, dann nimmt sie Dienste von außerhalb und die Gemeinschaft mit anderen Hausgemeinden freiwillig in Anspruch.
Ein Hauskreis ist Teil einer größeren Gemeinde u. beansprucht keine Selbständigkeit. In der Regel werden in einem Hauskreis Teilbereiche der Gemeinde ausgelebt, oder Schwerpunkte des Gemeindelebens vertieft. So gibt es Hauskreise, bei denen z.B. mehr Gemeinschaft im Mittelpunkt steht, oder das Bibelstudium (Bibelkreis), oder das Gebet (Gebetskreis) oder gemeinsame Arbeiten (Arbeitskreis). Selbst Hauskreise, die sich bemühen möglichst viele oder alle Aspekte des Gemeindelebens zu haben, bleibt eine Hauskreis und ist keine hauskirche, wenn sie sich dem größeren Verband einer herkömmlichen Gemeinde mit anderen Hauskreisen und Arbeitsbereichen verpflichtet fühlt. Das heißt, wenn sie weiterhin innerhalb einer größeren Organisation beeinflusst und gesteuert wird.
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