Mittwoch, 9. Januar 2008
Artikel über einfache Gemeinden in Deutschland
risced, 00:29h
von Richard Schutty, erschienen am 4.11.07 im Forum von Türkische Christen Berlin
“Seit einigen Jahren gibt es eine neue „Strömung“ in der christlichen Gemeindelandschaft in Deutschland – die Hauskirchen, Hausgemeinden, oder wie sie jetzt auch oft genannt werden, die “Einfachen Gemeinden”. Was hat es eigentlich damit auf sich, ist das wieder nur eine neue Moderscheinung aus Amerika innerhalb der christlichen Welt, oder handelt es sich um eine ernst zu nehmende Bewegung, die auch uns jetzt erreicht hat?
Manch einer hat es vernommen, dass die Mehrzahl der Christen in China zu nichtregistrierten und verbotenen Hausgemeinden gehört und auch in Kuba gibt es eine solche Bewegung unter den verfolgten Christen im Kommunismus. Ebenso hören wir von Bangladesh und auch von Indien dass sich dort die Hausgemeinden rasch ausbreiten. Sogar in der westlichen Welt in Amerika und Europa gibt es immer häufiger diese Erscheinungen.
Dabei sind Hauskirchen/Hausgemeinden keine neue Sache und stellen auch kein neues Gemeindemodell einer postmodernen Gesellschaft dar. Im Gegenteil, die klassische Form, diese Art von Gemeinde im Alltag zu leben, geht bis auf die Zeit der ersten Christen im 1. und 2. Jahrhundert zurück. Mehr als dreißig Mal finden wir allein im Neuen Testament den Hinweis auf “die Gemeinde im Hause des/der…”. Auch in außerbiblischen Schriften dieser Zeit ist immer die Rede von der Gemeinde als eine Gemeinde im Privathaus. Damals war es gar nicht anders möglich seinen Glauben in der Gemeinschaft zu leben, als nur in der intimen Atmosphäre des eigenen Hauses, bzw. der eigenen Wohnung. Das änderte sich stark nach der konstantinschen Wende (313 n.Chr.) wo den Christen öffentliche Anerkennung zugesprochen wurde und der Kaiser selbst den Bau großer Kirchenhäuser förderte. Und mit der Aufwertung des Christentums als Staatsreligion wenig später geschah dann der umfassende Wandel der Gemeinde – aus einer starken Bewegung von Hausgemeinden, die sich epedimieartig über das ganze Römische Reich im Untergrund ausbreitete, wurde die uns bekannte Institutionelle Kirche, wie wir sie auch heute noch kennen.
Trotzdem gab es im Laufe der Jahrhunderte in erwecklichen Zeiten immer wieder solche Neuaufbrüche und es entstanden neue Haukirchenbewegungen, wie z.B. die Nestorianer, die Waldenser oder auch die Täufer. Immer war ein Kennzeichen, dass diese Bewegungen auch unter Verfolgung litten, was letztlich zu ihrer starken Ausbreitung über viele Länder führte.
Natürlich sollten wir uns auch die Frage stellen, welchen Stellenwert eine solche Bewegung in unserer Zeit bzw. im Westen haben kann, wo Religionsfreiheit und Wohlstand herrscht. Dazu meine ich erstens, dass wir als aufmerksame Christen die Zeichen der Zeit richtig deuten müssen um zu erkennen, dass auch in unserem Land der Druck auf bekennende Christen zugenommen hat. Die Medien und auch die Politik geht nicht mehr zimperlich mit den so genannten “christlichen Fundamentalisten” um, wie bekennende Christen of genannt werden. Also meine ich, ist es gut, durch eine passende Gemeindestruktur besser auf die Zukunft vorbereitet zu sein.
Zweitens bietet uns die familiäre Atmosphäre der Hausgemeinde die Möglichkeit genau das auszuleben, auch im Alltag, was das Kennzeichen der ersten Christen war, die Liebe untereinander. In großen Gemeinden, selbst wenn sie mit vielen Zellen durchstrukturiert sind, kann das in dieser Intensität nicht geschehen – ich spreche aus langjähriger Erfahrung.
Eine dritte Sache, die für die Gründung von Hausgemeinden in unserer Zeit und in unserem Land spricht, ist die große Möglichkeit, dass in dem überschaubaren Rahmen der kleinen Gemeinde und der dazugehörenden Netzwerke jeder zum Dienst optimal zugerüstet werden kann. In großen Gemeinden geht der einzelne oft unter und in den Zellgruppen kann niemals diese Breite und Tiefe des Dienstes erreicht werden, wie in selbständigen Hausgemeinden.
Abschließend meine ich, dass die Hausgemeinden in unserer Zeit die besondere Chance haben, eine größere Tiefe und Stärke zu erreichen als viele andere Hauskirchenbewegungen vor ihr, da sie aus den vergangenen Jahrhunderten viel lernen konnte. Wir brauchen heute in den Hausgemeinden nicht mehr mit den Lehrmängeln und Reifedefiziten zu leben, wie es zum Beispiel bei den Täufern oder bei den Waldensern war.
Neben den vielen anderen Kirchen- und Gemeindestrukturen, die in unserer Zeit auch wichtig sind, sehe ich die besondere Berufung der einfachen Gemeinden zu einer der stärksten Kräfte innerhalb der Gemeindelandschaft zu werden.
Richard Schutty
“Seit einigen Jahren gibt es eine neue „Strömung“ in der christlichen Gemeindelandschaft in Deutschland – die Hauskirchen, Hausgemeinden, oder wie sie jetzt auch oft genannt werden, die “Einfachen Gemeinden”. Was hat es eigentlich damit auf sich, ist das wieder nur eine neue Moderscheinung aus Amerika innerhalb der christlichen Welt, oder handelt es sich um eine ernst zu nehmende Bewegung, die auch uns jetzt erreicht hat?
Manch einer hat es vernommen, dass die Mehrzahl der Christen in China zu nichtregistrierten und verbotenen Hausgemeinden gehört und auch in Kuba gibt es eine solche Bewegung unter den verfolgten Christen im Kommunismus. Ebenso hören wir von Bangladesh und auch von Indien dass sich dort die Hausgemeinden rasch ausbreiten. Sogar in der westlichen Welt in Amerika und Europa gibt es immer häufiger diese Erscheinungen.
Dabei sind Hauskirchen/Hausgemeinden keine neue Sache und stellen auch kein neues Gemeindemodell einer postmodernen Gesellschaft dar. Im Gegenteil, die klassische Form, diese Art von Gemeinde im Alltag zu leben, geht bis auf die Zeit der ersten Christen im 1. und 2. Jahrhundert zurück. Mehr als dreißig Mal finden wir allein im Neuen Testament den Hinweis auf “die Gemeinde im Hause des/der…”. Auch in außerbiblischen Schriften dieser Zeit ist immer die Rede von der Gemeinde als eine Gemeinde im Privathaus. Damals war es gar nicht anders möglich seinen Glauben in der Gemeinschaft zu leben, als nur in der intimen Atmosphäre des eigenen Hauses, bzw. der eigenen Wohnung. Das änderte sich stark nach der konstantinschen Wende (313 n.Chr.) wo den Christen öffentliche Anerkennung zugesprochen wurde und der Kaiser selbst den Bau großer Kirchenhäuser förderte. Und mit der Aufwertung des Christentums als Staatsreligion wenig später geschah dann der umfassende Wandel der Gemeinde – aus einer starken Bewegung von Hausgemeinden, die sich epedimieartig über das ganze Römische Reich im Untergrund ausbreitete, wurde die uns bekannte Institutionelle Kirche, wie wir sie auch heute noch kennen.
Trotzdem gab es im Laufe der Jahrhunderte in erwecklichen Zeiten immer wieder solche Neuaufbrüche und es entstanden neue Haukirchenbewegungen, wie z.B. die Nestorianer, die Waldenser oder auch die Täufer. Immer war ein Kennzeichen, dass diese Bewegungen auch unter Verfolgung litten, was letztlich zu ihrer starken Ausbreitung über viele Länder führte.
Natürlich sollten wir uns auch die Frage stellen, welchen Stellenwert eine solche Bewegung in unserer Zeit bzw. im Westen haben kann, wo Religionsfreiheit und Wohlstand herrscht. Dazu meine ich erstens, dass wir als aufmerksame Christen die Zeichen der Zeit richtig deuten müssen um zu erkennen, dass auch in unserem Land der Druck auf bekennende Christen zugenommen hat. Die Medien und auch die Politik geht nicht mehr zimperlich mit den so genannten “christlichen Fundamentalisten” um, wie bekennende Christen of genannt werden. Also meine ich, ist es gut, durch eine passende Gemeindestruktur besser auf die Zukunft vorbereitet zu sein.
Zweitens bietet uns die familiäre Atmosphäre der Hausgemeinde die Möglichkeit genau das auszuleben, auch im Alltag, was das Kennzeichen der ersten Christen war, die Liebe untereinander. In großen Gemeinden, selbst wenn sie mit vielen Zellen durchstrukturiert sind, kann das in dieser Intensität nicht geschehen – ich spreche aus langjähriger Erfahrung.
Eine dritte Sache, die für die Gründung von Hausgemeinden in unserer Zeit und in unserem Land spricht, ist die große Möglichkeit, dass in dem überschaubaren Rahmen der kleinen Gemeinde und der dazugehörenden Netzwerke jeder zum Dienst optimal zugerüstet werden kann. In großen Gemeinden geht der einzelne oft unter und in den Zellgruppen kann niemals diese Breite und Tiefe des Dienstes erreicht werden, wie in selbständigen Hausgemeinden.
Abschließend meine ich, dass die Hausgemeinden in unserer Zeit die besondere Chance haben, eine größere Tiefe und Stärke zu erreichen als viele andere Hauskirchenbewegungen vor ihr, da sie aus den vergangenen Jahrhunderten viel lernen konnte. Wir brauchen heute in den Hausgemeinden nicht mehr mit den Lehrmängeln und Reifedefiziten zu leben, wie es zum Beispiel bei den Täufern oder bei den Waldensern war.
Neben den vielen anderen Kirchen- und Gemeindestrukturen, die in unserer Zeit auch wichtig sind, sehe ich die besondere Berufung der einfachen Gemeinden zu einer der stärksten Kräfte innerhalb der Gemeindelandschaft zu werden.
Richard Schutty
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cafe-inmeinerstrasse.de,
Donnerstag, 24. Januar 2008, 11:40
Hallo
gerade diesen Blog gefunden und wollte einfahc Hallo sagen. Bin auch aus Berlin
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