Freitag, 27. November 2009
Ich bin kein Christ, ich bin ...
ein Nachfolger Jesu.
Immer mehr wird es notwendig, dass wir nicht einfach Christen sind, sondern echte Nachfolger Jesu. Die ersten Jünger Jesu waren solche, die dort waren, wo Jesus war. Sie waren mit Jesus unterwegs, sie liefen ihm sprichwörtlich hinterher und folgten dem Weg, den er voraus ging. Sie wurden auch "die des Weges sind" genannt (Apg 9,2.7; 19,23), weil sie mit Jesus unterwegs waren und auch, weil sie dem inneren Weg des Herzens folgten, den Jesus ihnen deutlich vorlebte. Sie traten in die Fußstapfen ihres Meisters und folgten genau seinen Schritten.



Als Christen folgen wir oft anderen Wegen in unserem Leben, nicht dem Weg Jesu. Wir bezeichnen uns als "gläubig" oder "christlich", leben aber nicht nach den Prinzipien des Weges Jesu. Wir kennen uns im Christlichen Glauben gut aus, doch wissen wir nichts über den Wandel im Glauben. Wir lassen uns hin- und herreißen, in verschiedene Richtungen und setzen die Prioritäten für unser Leben falsch. Dann bedauern wir uns, dass wir keine Zeit für die Dinge des Reiches Gottes haben. Jesus ganz nachzufolgen bedeutet, es so zu machen, wie er es gemacht hat. Jesus lebte nicht für sich, sondern für seinen Vater und für die anderen Menschen. Er stellte nicht sich und seine Bedürfnisse in den Vordergrund, sondern die der anderen. Er war ausgerichtet auf die Rettung von Menschen, sie zum Vater zu führen, das war seine oberste Priorität nach der Beziehung zum Vater. Er lebte von Gott und aus Gott, seine Sicherheit lag nicht in seiner Zugehörigkeit zum Staat, nicht in der Arbeit, in Versicherungen und nicht in seiner Familie, sondern allein in seiner Beziehung zum Vater im Himmel. Er war himmlisch gesinnt und nicht irdisch gesinnt. Er war viel stärker im Unsichtbaren und Ewigen verankert, als im Sichtbaren und Zeitlichen.



Er wollte dem Vater im Himmel gefallen und nicht den Menschen. Er gab sein Leben und hielt es nicht fest. Er vertraute der Versorgung durch Gott. Und so weiter und so fort, man könnte jetzt ein lange Liste machen, welchen Weg Jesus gegangen ist, dem wir folgen sollen. Er ging den Weg zuerst, damit wir ihn dann auch gehen können - den selben Weg! Leider verbringen wir aber mehr Zeit mit den irdischen und weltlichen Dingen und vergeuden unsere Zeit mit dem was nicht das Wichtigste ist.

Unser christlicher Glaube darf nicht länger ein Christsein bleiben, das sich statisch innerhalb der Wände einer Gemeinde, Kirche oder eines Hauses abspielt und nur auf Organisation, Veranstaltungen, Besprechungen, Feiern und Gemeinschaft ausgerichtet ist. Wir werden früher oder später auf den Prüfstand gestellt, ob wir wirkliche Nachfolger Jesu sind, ob wir wahre Jünger Jesu sind, die mit Ihm unterwegs sind.

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Freitag, 20. November 2009
Wie Gemeinde geschieht, wenn der Heilige Geist wirkt
„Wir hatten keinen Papst und keine Hierarchie. Wir waren alle Brüder. Wir hatten kein menschliches Programm. Gott selber leitete uns. Wir hatten keine Priesterklasse und keine priesterlichen Dienste. Diese Dinge kamen später, mit dem Abfall der Bewegung. Anfangs hatten wir nicht einmal eine Bühne oder Kanzel. Alle befanden sich auf derselben Höhe. Die Diener Gottes waren Diener im wahrsten Sinne des Wortes…
Die Themen der Predigten oder Beiträge wurden nicht zum voraus angekündigt, auch nicht die Namen derer, die predigten. Niemand wusste jeweils, was geschehen würde und was Gott tun würde. Alles war spontan, geordnet vom Geist. Wir wollten hören, was Gott für uns bereit hätte, wen auch immer er auswählen würde, um durch ihn zu sprechen. Es gab kein Ansehen der Person…
Es konnte vorkommen, während jemand sprach, dass plötzlich der Heilige Geist auf die Versammlung fiel. Gott selber machte den ‘Aufruf’. Die Leute fielen überall zu Boden, wie Verletzte in einer Schlacht, oder rannten gemeinsam nach vorne, um Gott zu suchen… Nie sah ich in jener Zeit, dass ein evangelistischer Aufruf gemacht worden wäre. Gott selber rief die Menschen. Und wer predigte, wusste, wann er zu gehen hatte…“

(Aus Frank Bartleman, „Azusa Street“. – Man beachte, dass Bartleman das Aufkommen eines Pastorentums – einer „Priesterklasse“ – wörtlich als „Abfall“ bezeichnet!!)

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Montag, 2. November 2009
Die Rebe am Weinstock, die Traube an der Rebe und die Beere an der Traube
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“

In allem, was wir als Jünger oder als Gemeinde tun, muss es um Jesus gehen. Er ist der Mittelpunkt, um den wir uns versammeln, nicht die Gemeinde selbst, der Gemeindeaufbau oder die Mission. Wie Jesus es in dem Vers sagt, können wir ohne ihn nichts tun - damit meint er, dass wir ohne ihn nichts im Reich Gottes bewegen können. Nur das, was wir aus ihm heraus getan haben, wird bestehen bleiben, alles was wir ohne ihn tun, wird vergehen. Unser Bestreben soll deshalb in erster Linie darauf ausgerichtet sein, in ihm zu bleiben. Wie die Rebe, die nur Frucht bringen kann, wenn sie total mit dem Weinstock verbunden ist und aus ihm die ganze Kraft zieht.
Was heißt das konkret für uns als Gemeinde und wie können wir das praktisch umsetzen?

Zunächst fällt auf, dass Jesus nicht sagt, du bist die Weinbeere, sondern er spricht gleich von der ganzen Rebe. Wenn er also sagt „Ihr seid …“, dann meint er uns alle, seine Jünger, seine Gemeinde, wir sind die Reben. Er spricht im Plural, er bezeichnet also nicht den Einzelnen als Rebe sondern alle seine Jünger. Das klingt auch logisch, wenn wir den Aufbau des Weines näher betrachten. Ich möchte dieses Bild einmal anders als gewohnt auslegen und es auf die Struktur der einfachen Gemeinde anwenden:

1. Weinstock = Jesus - die gesamte Pflanze, der tragende Teil oder „Baum“
2. Weinrebe = die Gemeinde (ein Weinstock hat mehrere Reben/ "Äste")
3. Weintraube = die lokale Gemeinde, bestehend aus vielen Gemeinden
4. Weinbeere = der einzelne Jünger


Darin sehe ich das Muster der einfachen Gemeinden. Ohne den Stamm, dem Weinstock ist alles vergebens, er muss das Zentrum bleiben, bei allen guten Ideen und neuen Vorstellungen, wie Gemeinde besser gelebt werden kann, dürfen wir Jesus nicht aus den Augen verlieren. Die Gefahr ist, dass wir den gleichen Fehler machen, wie viele Denominationen vor uns und unsere neuen Einsichten und Offenbarungen über Gemeinde in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen, anstatt Jesus allein.
Ein Weinstock hat mehrere Reben, sie symbolisieren die Gemeinden, die es weltweit gibt, bzw. die universelle Gemeinde Jesu. Sie können nur lebendig und frisch sein, wenn sie mit dem Weinstock immer in Verbindung bleiben und untereinander die Einheit in Christus wahren. Jede Rebe hält mehrere Trauben an starken Zweigen, die schwer nach unten hängen. Zu einer Rebe gehört eine bestimmte Anzahl von Gemeinden, sie sind miteinander verbunden und bilden ein großes Netzwerk. Durch die Rebe sind die Trauben fest mit dem Weinstock verbunden.
Die volle Traube ist ein schöner erhebender Anblick und zeigt die Fülle der Frucht in seiner Schönheit, so wie es eine starke lokale Gemeinde auch tun soll. Als Kaleb und Josua von ihrer Erkundung des verheißenen Landes zurückkamen, brachten sie eine riesiggroße Traube mit, als Zeichen der Fruchtbarkeit und des Segens im verheißenen Land. Wenn die Gemeinden fest mit Christus verbunden sind, werden sie reich gesegnet und ihre Feinde überwinden können.
Durch Verästelungen am Hauptzweig der Traube bilden sich normalerweise Büschel, die jeweils 5 bis 10 oder mehr Beeren halten. Eine große Traube besteht aus mehreren solcher Traubenbüschel, die sich geschlossen leicht von der Traube abtrennen lassen. Einfache Gemeinden sind wie solche Traubenbüschel, die ihre Ergänzung mit den anderen Büscheln brauchen, um eine lokale Gemeindetraube zu bilden. Sie bilden die Basisgemeinde, die Ekklesia Oikos.
Die Traubenbüschel haben in sich meist wieder mehrere Verästelungen und bilden oft Zweier- oder Dreiergruppen, also noch kleinere Einheiten bestehend aus zwei oder drei Weinbeeren. Man könnte sie mit den Jüngerschaftsgruppen vergleichen, den kleinsten Gemeinschaftseinheiten der Gemeinde, so wie Jesus sagte: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“

Ric

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Sonntag, 1. November 2009
Wir brauchen NUR Jesus


All I need is you, Kim Walker

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Donnerstag, 29. Oktober 2009
Der Dienst außerhalb der Gemeindenmauer (der institutionellen Gemeinde)
„Christus Spricht: Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“ (Joh.12,26)

In unserer Zeit wächst eine neue Generation von christlichen Dienern und Dienerinnen heran, die sich "außerhalb der Gemeindebox" befinden. Sie können die Absichten Gottes für diese Zeit viel besser erreichen, als es die uns bekannten Dienste innerhalb der christlichen Institutionen (Bibelschul- Missionar, Pastoraler Gemeindedienst etc.) tun können.

Viele Christen denken immer noch, dass der vollzeitliche Dienst für Gott nur innerhalb des christlich- kirchlichen Rahmens für Gemeinde und Mission möglich ist. Doch dieses Konzept hat ausgedient, es bringt nicht mehr die Frucht, die Gott sucht.
Die neuen Dienste konzentrieren sich auf das Leben außerhalb der Gemeindemauern, um Gottes Plan und Vision in dieser Zeit zu erfüllen und die Verlorenen zu erreichen. Dazu passt ein prophetischer Hinweis aus Sacharja 2,8-9:
„Und er sprach zu ihm: Lauf, rede zu diesem jungen Mann: Eine offene Stadt wird Jerusalem bleiben wegen der Menge an Menschen und Vieh in seiner Mitte, (ein offenes Land; d.h. ohne Befestigungsmauer). Und ich selbst werde ihm ringsherum eine feurige Mauer sein, spricht der HERR, und ich werde zur Herrlichkeit in seiner Mitte sein.“


Eine tiefgreifende Transformation ist nötig und einige sind schon davon erfasst, weg von der „Komm- in- unsere- Gemeinde- Struktur“ hin zur „Geh- hinaus- zur Welt- Struktur“. Die neuen Diener sind wie die 70, die Jesus in die umliegenden Orte und Häuser sandte, um den Menschen das Reich Gottes zu bringen und in ihren Häusern zu bleiben.
Innerhalb der Gemeindemauern sind die meisten Christen zu Konsumenten eines christlichen Unterhaltungsprogramms geworden oder sie gehören zu den wenigen, die die christliche Show am Laufen halten. Erst außerhalb der Mauern beginnt der wahre Dienst für Gott, als Gesandte in einer vollzeitlichen Arbeit für das Reich Gottes, das sich ausbreitet wie ein Sauerteig.
Während der Dienst innerhalb der Mauer auf bestimmte Bereiche des innergemeindlichen Lebens zugeschnitten ist, wie Pastor, Sonntagsschulmitarbeiter, Seelsorger, Diakon, Ordner, Begrüßer, Putzer, Lobpreiser etc. ist der Dienst außerhalb auf keine Rolle beschränkt. Da ist es nicht entscheidend, um welche Aufgabe es gerade geht, viel wichtiger ist dass darauf geachtet wird, wie der Herr in den verschiedenen Situationen führt. Da ist es auch nicht entscheidend, wo ich bin, ob am Arbeitsplatz, im Privatleben oder in der Nachbarschaft, der Dienst, die Sendung bleibt gleich, die Aufgaben variieren.

Immer mehr Christen verlassen die Gemeindemauern und gehen hinaus in die Welt, weil sie spüren, dass Jesus das kirchliche Gebäude verlassen hat. Es ist kein Wunder, dass sich in unseren Tagen die Hauskirchenbewegung, bzw. die einfachen Gemeindeformen immer mehr ausbreiten, denn sie schaffen den nötigen Raum für die Zurüstung und Stärkung dieser neuen Dienste. Hier werden sie motiviert, sich an dem Missionsauftrag von Mk.16,15 beteiligen.
Jeder gläubige Jünger Jesu ist von Gott beauftragt, den „Dienst außerhalb der Kirchenmauern“ zu tun. "Viele, nämlich alle Gläubigen, sind dazu berufen" (Mt. 22,14) und werden von Gott befähigt. Ihr Teil ist die Bereitschaft, sich senden zu lassen, für alles andere wird Gott sorgen. Jesus sagt: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch gesetzt, daß ihr geht und Frucht bringt, und dass eure Frucht bleibt“ (Joh.15,16).

Ric

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Donnerstag, 22. Oktober 2009
Mitteilenswertes aus einem e-mail an Freunde
Kein Widerspruch zum vorhergehenden Artikel, sondern eine Ergänzung!

Hallo Ihr Lieben,

im Anhang übersende ich Euch nochmal die aktuelle Teilnehmerliste - jetzt aber in Microsoft excel
Die letzte Version war in Open Office calc - O O ist frei im Internet zu downloaden und kostet nichts, man braucht keine Lizenz im Gegensatz zu dem teueren Office von Microsoft. Das schöne ist, man kann die Open Office Dateien dann auch in Office von Microsoft abspeichern, damit die "Nur Office Nutzer" es auch lesen können.
Hier zwei Links, wenn es euch interessiert: http://www.openoffice.org/
(Wikipedialink: http://de.wikipedia.org/wiki/OpenOffice.org)

Übrigens, unsere Internetseiten (Portal, Forum und Community, Blog) sind auch Freeware, also Software, die nichts kostet und frei im Internet zu downloaden ist. Diese Entwicklung im Internet (Web 2.0) finde ich sehr gut, da auch die, die kein Geld haben es nutzen können und nicht verführt werden, die teuren Microsoftprodukte illegal zu benutzen. Davon können wir für die einfachen Gemeinden viel lernen: Die Güter des Reiches Gottes sind kostenfrei und für jeden frei zu nutzen, aber nur wenn man rechtmäßig ind den Himmel eingeloggt ist, wie wir es als Kind Gottes sind.
Wiedereinmal ist uns die Welt in der sinnvollen Nutzung der Schöpfung weit voraus. Das zeigt uns die Starfish- Vision in einem anderen Bereich: grundlegend lehrt uns das Web 2.0, dass die vernünftigere, menschlichere und effizientere Nutzung unserer Ressourcen nur gelingt, wenn wir flache breite Strukturen in einem weltweiten Netzwerk haben, woran jeder teilnehmen kann. Das heutige Internet ist demensprechend nicht mehr zentralisiert und hierarschisch sondern dezentral und alle mobilisierend, so wie uns 1.Kor.12 lehrt: "Ein Leib und viele Gaben".
Zur Lektüre empfehle ich euch ein Broschüre von Wolfgang Simson: http://starfishportal.net/
konkreter:http://de.starfishportal.net/wp-content/uploads/de/2008/04/0410_die_starfish_vision_10.pdf

Hier noch ein Nachtrag: Gratis download von Büchern: http://www.hknw.de/audios-videos-buecher-/40-buecher.html

ric

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Dienstag, 20. Oktober 2009
Die Unterweisung im Wort und die Bezahlung
„Wer im Wort unterwiesen wird, gebe aber dem Unterweisenden an allen Gütern Anteil!“ (1Kor 9,11.14; Phil 4,16)

Was hier mit Unterweisung angesprochen wird, bezeichnet weniger die Art und Form der Predigt oder der Lehre, sondern meint mehr die Aufgabe bzw. den Dienst für die Gemeinde selbst. Schon in den ersten Jahrhunderten der Gemeinde entwickelte sich der spezielle Aufgabenbereich des „Katecheten“, als ein Lehrer in Glaubensdingen.
Das griech. Wort „katecheo“ bedeutet mitteilen, berichten, unterrichten, Unterweisung erteilen. Es bezeichnet eine Aufgabe, eine spezielle Berufung, die es offensichtlich innerhalb der Gemeinde Jesu damals gab. Ich gehe davon aus, dass es sich bei diesen Dienern der Gemeinde ausschließlich um berufene Lehrer im Sinne von Eph.4,11 gehandelt hat, sonst würde das Ganze keinen Sinn machen.
Heute kennen wir diesen Wortzusammenhang nur noch in stark abgeschwächten Sinn in dem Wort „Katechismus“, dem Lehrbuch über den Glauben und aus der seltsamen Bezeichnung „katechetischer Unterricht“.



Wenn Lukas und Paulus das Wort Unterweisung gebrauchen, und das ist nicht selten, dann ausschließlich im Sinne von „Unterricht über den Glaubensinhalt geben“. Das gab es in diesem Sinne auch schon im vorchristlichen Judentum, bekannt durch die Pharisäer und Schriftgelehrten, danach wurde es, auch wie das Wort „Ältester“, für den christlichen Bereich adaptiert.
In 1.Tim.5,17 sagt Paulus auch:
„Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre gewürdigt werden, besonders die in Wort und Lehre arbeiten.“
Bei meiner Recherche des griechischen Texts, kam ich zu dem Schluss, dass auch bei dieser Aussage, so wie in dem Text aus Gal.6,6, der materielle Wert im Vordergrund steht - gemeint ist also die Bezahlung für eine gute Arbeit.
Offensichtlich gab es zwei Arten von Ältesten, solche, die mit praktisch- verwaltender und organisatorischer Aufsicht beschäftigt waren, also mehr im diakonischen Sinne und andere, deren Aufsicht und Hirtendienst stärker auf die geistliche Versorgung durch die Unterweisung im Wort und im Gebet lag. Beide ergänzten sich und ich glaube, dass ein Teil der Katecheten in der Gemeinde solche Älteste waren und andere von Gemeinde zu Gemeinde unterwegs waren. Die Apostel Johannes und Petrus zählten z.b. zu den Ältesten und waren doch in ihrem Dienst auch unterwegs, um die Gemeinden im wort zu unterweisen (siehe ihre Briefe).
Katecheten waren Diener der Gemeinde, die nicht nur ein „Aufseheramt“ inne hatten, sondern auch zum Dienst gemäß Eph.4,11 berufen waren. Wenn Paulus empfiehlt, diese mit doppelter Ehre zu bedenken, also ihnen auch materielle Güter zukommen zu lassen, dann nicht, weil er dem Dienst der Lehre mehr Ansehen und Wert geben will, sondern deshalb, weil der Dienst am Wort viel umfassender ist, eine ungeteilte volle Hingabe für die Versorgung der Gemeinde erfordert und damit wesentlich intensiver und aufreibender ist. Denken wir daran, wie Paulus selbst von sich sagt, dass er „Tag und Nacht mit Bitten vor Gott für die Auserwählten“ Zeit verbringt und „mit vielen Tränen und Schmerzen ermahnt“. In 1.Kor.14,19 sagt er auch, dass er „lieber mit fünf Worten die Gemeinde und andere unterweisen will (katecheo), als zehntausend Worte in Zungen zu reden, wodurch er die Bedeutung der Unterweisung unterstreicht.

Man kann also davon ausgehen, dass Gal.6.6 ein Hinweis auf ein berufsmäßiges Lehrertum in der Gemeinde war, dessen Anspruch auf Lebensunterhalt von Paulus stark vertreten wurde, denn dies sind nicht die einzigen Bibelstellen, die Bezug darauf nehmen.
Leider aber hat sich dieser Bereich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert und erscheint uns heute, wenn wir Verfechter einfacher Gemeindestrukturen sind, in einem sehr schlechten Image. Zum einen entwickelte sich daraus der professionelle und bezahlte Lehrunterricht an Bibelschulen und theologischen Fakultäten und zum anderen wurde schon früh daraus die Legitimation des bezahlten Priesters oder des Pastors der Gemeinde abgeleitet. Klar, dass damit das klerikale System unterstützt wurde und die hierarchische Struktur der institutionellen Kirche erst richtig Auftrieb erhielt. Davon haben wir uns ja bewusst abgewandt, wir wollen nicht länger hinter einem System von bezahlten Klerikern stehen, durch welche die Gemeinde entmündigt wird und die neutestamentlichen Dienste in einem verzerrten und abartigen Bild erscheinen, oder sogar ganz weg rationalisiert wurden.

Halten wir aber fest, dass diejenigen, die den Dienst der Unterweisung damals ausübten, in erster Linie berufene Diener, Apostel, Propheten und Lehrer waren. Es waren keine ordinierten Priester und auch keine professionellen Theologen mit akademischen Grad. Es waren geisterfüllte und begabte Personen, die zuerst von Gott selbst berufen waren und von der Gemeinde anerkannt wurden, weil sie das Zeugnis ihrer Vollmacht selbst erlebt hatten. Diese Dienste gibt es auch heute noch und sie sind für die einfachen Gemeinden sehr wichtig. Ich denke, es ist eine Notwendigkeit, sie zu erkennen und zu akzeptieren, dass sie von Gott berufen wurden, die Gläubigen im Wort zu unterweisen. Es ist ihre vornehmliche Aufgabe dies zu tun und wenn wir in den Genuss guter Belehrung und Unterweisung kommen wollen, müssen wir als Gemeinden dafür sorgen, dass sie ihren Dienst frei, ungezwungen und unbesorgt tun können. Das geht nur, wenn wir sie dafür freisetzen, das wiederum geschieht auch durch finanzielle Entlastung.
In der Vergangenheit wurde in den Hauskirchen immer wieder hervorgehoben, dass durch die einfachen Strukturen Geld freigesetzt wird, dass wir in andere Bereiche investieren können. Nun, einer dieser Bereiche ist die Unterweisung im Wort, und damit die Dienste, die von Gemeinde zu Gemeinde gehen und die Gläubigen mit apostolischer Lehre und prophetischer Weisung versorgen.


Ric

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Montag, 12. Oktober 2009
Einfache Gemeinden weltweit
Diese Nachrichten sind zwar schon vom Juli diesen Jahres, doch trotzdem noch wert jetzt zu lesen:

JEMEN: Hauskirchengründungen durchs Radio

Die FEBC Far East Broadcasting Company berichtet, dass die Anzahl der Christen in Jemen wachse. Dies sei auf das Radioprogramm «Gemeinde zuhause» (Church in the house) zurückzuführen, das seit Dezember 2008 gesendet wird. Das Land hat 23 Millionen Bewohner, vorwiegend Muslime, und es gibt keine Kirchen, die die Leute besuchen können. Mitarbeiter der FEBA, einer Schwesterorganisation der FEBC, haben mit Radiomachern aus Ägypten, Syrien und dem Libanon einen 36-teiligen Radiokurs mit den biblischen Grundlagen für Hausgemeinden entwickelt. Die Macher hoffen, dass die Zuhörer ermutigt werden, während und nach der Ausstrahlung der Sendungen Jüngerschaftsgruppen in ihren Häusern zu gründen.
Bereits im Jahr 2004 hatte die FEBA Sendungen in einem jemenitischen Dialekt ausgestrahlt. Die Reaktionen darauf waren enorm. Die Jemeniten konnten es fast nicht glauben, dass es Leute gab, die ihnen in ihrer Sprache von Christus erzählten.

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Quelle: FEBC


LIBANON: 18 Hausgemeinden in einem Beduinenstamm

Im Libanon hat Gott eine Tür zur Gründung von Hausgemeinden in einem Beduinenstamm geöffnet. Der Scheich des Stammes ist der Enkel eines Mannes, der vor vielen Jahren einen Traum hatte, der dazu führte, dass er eine Bibel bekam und zum Glauben an Christus fand. Nun sind es rund 200 Christen dieses muslimischen Stammes, die sich in 18 Hausgemeinden treffen. Ein Team von Christen dient dem ganzen Stamm, sie helfen in der Schule mit und begleiten und schulen die Christen, um die gute Nachricht im Libanon zu verbreiten.

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Quelle: Floyd McClung

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Donnerstag, 1. Oktober 2009
Forum Einfache Gemeinde 2009 in Fulda
Veranstaltungsort: Gemeinschaft Geist und Sendung in 36041 Fulda, Steubenalle 4 / Fr. 16. Okt. 18:00 - So. 18. Okt. 14:00

An alle Freunde, Bekannte und Interessierte von Hauskirchen, Hausgemeinden, bzw. einfachen Gemeinden!

Auch in diesem Jahr wollen wir wieder ein Forum veranstalten. Neben vielen spontanen und vorbereiteten Beiträgen wird Alex van Nes, von Evangelium- Explosiv Benelux, zu uns sprechen, über das Thema "Wie können wir als Einfache Gemeinden effektiver evangelistisch wirken?"

Für alle, die einfache Gemeinde leben, oder leben wollen, sind persönliche Begegnungen besonders wichtig. Wir brauchen gegenseitige Ermutigung und Unterstützung, da wir noch nicht viele sind und der Weg, den wir gehen außergewöhnlich und für unsere Zeit neu ist.
Bei den vergangenen Foren sind bereits gute und dauerhafte persönliche Beziehungen entstanden, das wird auch in diesem Jahr wieder so sein.

Dieses Mal wird es wieder neue Begegnungen mit interessanten Vertretern einfacher Gemeinden geben. Zum Beipiel mit Alex van Nes, dem Koordinator von Evangelium Explosiv Benelux, der in Genk/ Belgien zwei Hausgemeinden begonnen hat und eine große Vision für einfache Gemeinde und Evangelisation hat - oder Georg Bayer, ein Ungar, der in der Nähe von Budapest wohnt und neben seinem Missionswerk begonnen hat einfache Gemeinden in seinem Umfeld und unter Zigeunern aufzubauen. Nicht zu vergessen David Poysty, der in Regensburg eine Hausgemeindegründungsarbeit unter dem Dach der FEG angefangen hat und Arthur Hoss der ganz neu in Hessen ein Training für Jüngerschaft und einfache Gemeinden begonnen hat. Es verspricht interessant zu werden, das solltet ihr nicht versäumen.

Auf ein Zusammentreffen mit euch freuen wir uns sehr, wir glauben, dass der Herr für uns etwas Gutes vorbereitet hat.

Kosten des Forum:
110 Euro im DZ / 130 Euro im EZ (Bettwäsche mitbringen!)
Die Preise sind pro Person und enthalten zwei Übernachtungen mit Vollpension.
Anmeldung unter info@taube-lebensdienst.de

Gottes Segen Euch allen,

Richard Schutty

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Samstag, 12. September 2009
Ist die Hausgemeindeversammlung wirklich biblisch
Röm 16:3 Grüßt Priscilla und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus,
Röm 16:4 die für mein Leben ihren eigenen Hals hingehalten haben, denen nicht allein ich dankbar bin, sondern auch alle Gemeinden der Heiden;
Röm 16:5 grüßt auch die Gemeinde in ihrem Haus! Grüßt meinen geliebten Epänetus, der ein Erstling von Achaja für Christus ist.
Röm 16:11 Grüßt Herodion, meinen Verwandten; grüßt die vom Haus des Narcissus, die im Herrn sind.
Kol 4:15 Grüßt die Brüder in Laodizea und den Nymphas und die Gemeinde in seinem Haus.
Phlm 1:1 Paulus, ein Gefangener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, an Philemon, unseren geliebten Mitarbeiter
Phlm 1:2 und an die geliebte Apphia, und Archippus, unseren Mitstreiter, und an die Gemeinde in deinem Haus

Kommentar:
Die Christen in Rom versammelten sich offensichtlich in zahlreichen Häusern, darunter auch im Haus von Pricilla und Aquila. Zu einer solchen Hausgemeinde gehörten wahrscheinlich sowohl Familienmitglieder als auch Knechte und Sklaven. In den Anfängen des Christentums, bevor es eigens für kirchliche Zwecke bestimmte Gebäude gab, pflegten sich die Gemeinden in den Privathäusern zu versammeln. Der Brauch, die Gemeindeversammlung in Privathäusern abzuhalten, bestand bis etwa 200 n. Chr. Erst ab dem 3. Jahrhundert kamen die Christen dann in eigens zu diesem Zweck bestimmten Gebäuden zusammen.


Quelle: Das Neue Testament erklärt und ausgelegt / herausgegeben von John F. Walvoord und Roy B. Zuck (Band 4 Seite 635, 636 / Band 5 Seite 242, 357)

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