Mittwoch, 9. November 2011
Willst du ein apostolischer Mensch sein, dann beachte folgende Dinge
Impuls aus 2.Tim.2,1-7

„Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist; und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Menschen an, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren!
Nimm teil an den Leiden als ein guter Streiter Christi Jesu!
Niemand, der Kriegsdienste leistet, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat.
Wenn aber auch jemand am Wettkampf teilnimmt, so erhält er nicht den Siegeskranz, er habe denn gesetzmäßig gekämpft.
Der Ackerbauer, der sich müht, muss als Erster an den Früchten Anteil haben.
Bedenke, was ich sage! Denn der Herr wird dir Verständnis geben in allen Dingen.“


1. Jesus gab seinen Jüngern den Auftrag andere zu Jünger zu machen, und dieser Auftrag gilt auch uns heute. Wenn sich eine Jüngerschaftskette bis in die 4. Generation entwickelt, dann ist daraus auch eine Jüngerschafts- und Gemeindebewegung entstanden. Solche Bewegungen sollen die ganze Erde erfüllen, das ist die Absicht Gottes. Viele geistliche Familien sollen in alle Lebensbereiche vordringen. Das basiert auf dem großen Missionsbefehl Jesu in Mt. 28,19, wo Jesus seine Jünger in die ganze Welt sendet, ganze Völker zu Jünger zu machen.

2. Erfolderlich ist darin die Bereitschaft zum Durchhalten und zum Leiden. Jesus sagte bei der Aussendung der 70 : „Siehe, ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe“. Im Kapitel davor spricht er über sein eigenes Leid bei der Erfüllung seiner Sendung.

3. Dieser Dienst andere zu Jünger zu machen ist vergleichbar mit einem Kriegsdienst, zu dem einzelne einberufen werden, der dann zur ersten Prorität im Leben wird. Die Belange des normalen und alltäglichen Lebens werden zurücktreten, da sie sonst von der eigentlichen Aufgabe ablenken. Der Dienst erfordert ganze Konzentration auf den göttlichen Auftrag und volle Aufmerksamkeit, das erwartet Gott von denen, die gerufen wurden. Sie sind Botschafter des Reiches Gottes, die nicht von dieser Welt sind und sie bilden andere aus, den selben Dienst in dieser Welt zu tun.

4. Die Teilnahme an diesem Dienst gleicht der Teilnahme an einem Wettkampf, bei dem wir gewinnen sollen. Wenn wir uns an die Wettkampfregeln halten, weerden wir gewinnen, das hat Gott uns garantiert. Jeder wird es nach seinem Vermögen schaffen, da gibt es keinen Vergleich untereinander, wer seinen Lauf vollendet, hat gewonnen.
Die Spielregeln haben zu tun mit unserem Lebensstil, unserem Charakter und unserem Verhalten in vier wesentlichen Bereichen, die den Rahmen bilden:
a) Gott – Du sollst Ihm allein dienen und keine anderen Götter daneben haben
b) Macht – Es muss dir darum gehen, den Menschen zu dienen, nicht zu herrschen
c) Geld – Unser Dienst soll uneigennüzig sein und kein Geschäft
d) Sex – Habe deine Lust am Herrn und er wird dir geben, was du brauchst
(nach Wolfgang Simson)

5. Du sollst wissen, wenn du dich so um die Erfüllung des Auftrages Gottes kümmerst, dann wird Gott sich um deinen Lohn kümmern. Da du beständig dein Feld bestellst, wird die Ernte auch für deine materielle Versorgung ausreichen. Du kümmerst dich um die Bedürfnisse des Reiches Gottes und Gott kümmert sich um deine Bdeürfnisse.

6. Halte diese einfachen Punkte in deinem Gedächtnis, was du jetzt nicht verstehst, wird Gott dir später offenbaren.

Ric

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Donnerstag, 10. März 2011
Christ vs. Jünger „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern“ (Mt. 28,19)
Schon vor der Zeit Konstantins wurden die Christus- Gläubigen als Christen bezeichnet. In der Apostelgeschichte nannte man sie „die des Weges sind“ und der Herr selbst bezeichnete die wahren Gläubigen als „Jünger“.
Meistens sind Leute, die sich heute als Christen bezeichnen, zunächst nur Bekehrte die nicht die Absicht haben viel zu lernen! Andererseits sind Jünger „ belehrbar“ und ganz anders in ihrer Haltung. Das heißt, Jünger nehmen Lehre an, aber Bekehrte hören Predigten.
So waren die 12 Jünger bereit, von Jesus zu lernen und wurden fähig, das Gelernte in der Praxis auch anzuwenden, während die Masse von Jesus nur bedient werden konnte. Das ist ein Unterschied. Jesus sprach privat auch anders zu seinen Jüngern, nachdem er die Massen entlassen hatte. Er vertraute ihnen Geheimnisse an, was er bei der Masse niemals tat.
In der Tat wächst im Allgemeinen eine Gemeinde, weil sie mit Christen angefüllt wird und nicht mit Jüngern. Was ist nun ein Jünger? Das Wort Jünger wird in den Evangelien und in der Apostelgeschichte 269-mal erwähnt. Ein Jünger ist jemand, der bereit ist durch den Prozess der „Heiligung“ zu gehen. Das bedeutet, dass er bereit ist, belehrt und für Jesus ausgesondert zu werden und zwar für sein ganzes Leben und nicht nur für besondere Ereignisse und Gelegenheiten.

Der Prozess der Heiligung und Gnade wird in 1. Thes. 4,3-7 erwähnt: “Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung … daß jeder von euch sich sein eigenes Gefäß in Heiligung und Ehrbarkeit zu gewinnen wisse … Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung. Deshalb nun, wer dies verwirft, verwirft nicht einen Menschen, sondern Gott, der auch seinen Heiligen Geist in euch gibt.“

Nur weil du gerettet bist, bedeutet das nicht, dass du auch durch den Heiligen Geist geleitet wirst. Und es ist wichtig, zu wissen, „dass wir lernen sollen und wie wir lernen sollen“. Wenn eine Person gerettet wird, dann hat sie immer noch durch den Heiligen Geist die Selbstkontrolle in Bezug auf Geist, Seele und Körper zu lernen.
In Lukas 9,23 sagt Jesus: „Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach!“ Bekehrte konzentrieren sich nur darauf, gesegnet zu werden. Sie möchten die Kontrolle über ihr Leben behalten, während Jünger bereit sind die Kotrolle aufzugeben. Das Ergebnis davon ist, dass die meisten Gemeinden sich damit beschäftigen müssen, „die Show in Gang zu halten“, damit die Bekehrten gut unterhalten werden und nicht woanders hingehen. Generell schauen diese nämlich nach der Gemeinde, wo sie das bekommen können, was sie wollen, nämlich Segnungen, anstatt nach dem zu suchen, was sie wirklich brauchen, Lehre und Jüngerschaft.
Die Schrift sagt uns, dass wir die Gemeinschaft mit den Geschwistern nicht versäumen sollen. Die Heiligung hilft dem Jünger, dass er für Gott zur Verfügung stehen kann. Im wörtlichen Sinne wird er für Gott „ausgesondert“. Das Kreuz täglich auf sich zu nehmen gehört zu einem Lebensstil des Ausgesondertseins und nicht der Versorgung und der Gefühle. Jeder von uns, der wirklich ein Jünger Jesu sein will, muss bereit sein, sein Leben als ausgesondert für Gott zu führen, das bedeutet, ein „auferstandenes Leben“ zu führen. Das hat Christus für uns möglich gemacht. Du kannst solch ein Leben nicht führen, ohne zuerst zum Kreuz zu kommen. Jeder der im Reich Gottes dienen will, ohne diesen „realen Tod und die reale Auferstehung“ in Christus erlebt zu haben, wird getrieben von seiner eigenen Kraft und Inspiration, aber nicht vom Heiligen Geist. Wir müssen Jünger sein, wenn wir von Gott gebraucht werden wollen.

Jünger sitzen nicht jeden Tag zu Hause beim Bibellesen und bei Übungen für das Geistliche Leben außerhalb des realen Lebens. Gewiss, es gibt Zeiten des Gebets und der Absonderung - für manche kann diese Zeit sogar ein paar Jahre dauern. Paulus war 2 Jahre „abgesondert“, als er in Rom unter Hausarrest stand, dabei verbrachte er die Zeit im Gebet und mit der Predigt für diejenigen, die ihn dort besuchten. Absonderung entbindet nicht vor Verantwortung im realen Leben. Christus starb nicht in der Öffentlichkeit, damit wir im Privaten als Jünger leben.

Tatsächlich umfasst das Leben eines Jüngers sein ganzes Leben und den ganzen Tag, es gibt keinen freien Tag. Es ist der Wandel im Heiligen Geist, „das Bleiben in Ihm“, das den Jünger kennzeichnet. Da der Jünger ganz Gott gehört, braucht er nicht ständig versuchen „zu Gott oder in Gott zu kommen“, denn er ruht schon in Gott mit seinem Leben. Nur Religiosität versucht die Leute dazu zu bringen, immer wieder in die Gegenwart Gottes zu kommen. Die Partnerschaft mit dem Heiligen Geist ist für einen Jünger zum Lebensstil geworden.
Unser Lebensstil offenbart alles für unseren Feind und auch für andere. Tatsächlich sind die meisten Probleme, die wir haben, ein Ausdruck unseres Lebensstils und unseres Charakters….

Main Stream Christians vs. Disciples, Alan Pateman
Übersetztung aus dem Englischen von Richard Schutty

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Dienstag, 2. März 2010
C02
CO2 heißt „Church of Two“ und dahinter steht folgende Idee, die in Amerika unter anderem von John White, einem Coach für Hausgemeindegründer angewandt wird: 2 Personen treffen sich möglichst jeden Tag zu 2 Disziplinen.

Zwei Personen:

Das Zweierkonzept begegnet uns sehr häufig im Neuen Testament. Zum Beispiel bevollmächtige Jesus 12 Jünger das Reich Gottes zu verkündigen und teilte sie in 6 Zweiergruppen ein. So lesen wir in Mt.10, 1-4,
„Und als er seine zwölf Jünger herangerufen hatte, gab er ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: der erste Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, sein Bruder; und Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus; Simon, der Kananäer, und Judas, der Iskariot, der ihn auch überlieferte.“
Ein anderes Beispiel ist die Beauftragung der 70 (Luk.10), wo Jesus diese zu je zwei aussandte. Danach waren Petrus und Johannes in der ersten Zeit der Jerusalemer Gemeinde immer zu zweit unterwegs. Auch Paulus und Barnabas brachen zu zweit als Apostel zur Missionsreise auf. Später setzte Barnabas das mit Johannes Markus fort und Paulus wählte sich Silas ….
Finde eine motivierte Person, mit der du dich regelmäßig treffen kannst. Meist ist es einer, der die Initiative ergreift, damit es zustande kommt. Es muss vorher geklärt sein, worum es geht. Man kann sich überall treffen, wo man genug Ruhe findet, um zu reden und zu beten.

Zwei Disziplinen:

1. Eng zusammen
Gemeinschaft von Herz zu Herz, offen, transparent, verbindlich. Es gibt gegenseitige Ermutigung zum Sieg über Sünden, Motivation und Schwung um im Glauben vorwärts zu gehen. Durch die enge Gemeinschaft mit Jesus in der Mitte wird eine Transformation geschehen. Jesus hatte selbst viele gute Zweierbeziehungen, er wusste was im Menschen ist, durch die Begegnung mit ihm geschah Befreiung, Heilung, Veränderung und Sendung.

2. Täglich treffen
Je intensiver die Zweiergemeinschaft, desto stärker und schneller der Veränderungs-prozess, desto beständiger die Entwicklung. Deshalb möglichst jeden Tag. Es kann auch kurz und komprimiert sein.
Jesus war 3 Jahre lang täglich mit seinen Jüngern zusammen. Die erste Gemeinde traf sich täglich im Tempel und in den Häusern. In Hebr. 3,13 lesen wir: „sondern ermuntert einander jeden Tag, solange es "heute" heißt, damit niemand von euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde!“

Für die gemeinsame Zeit gibt es 4 Schlüssel:
1) Still werden 2) auf Jesus sehen/ hören 3) auf spontane Gedanken achten 4) Gedanken aussprechen und aufschreiben

CO2 ist ein wirkungsvolles Werkzeug für das Reich Gottes. Es fördert enorm die Bildung von Jüngerschaftsgruppen und die Gründung von Gemeinden.

Ric

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Freitag, 12. Februar 2010
Paulus wo ist dein Timotheus, Timotheus, wo ist dein Paulus?
"Und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Menschen an, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren! "(2.Tim.2,2)

Wenn wir nach der Effektivität unserer Nachfolge fragen, dann kommen wir nicht an dem vorbei, was Jesus uns dazu gesagt hat. Natürlich steht das Gebot der Liebe zu Gott und zu den Menschen hier an erster Stelle. Das ist die Basis, wie wir als Nachfolger Jesu in dieser Welt leben sollen, gelebte Liebesbeziehung zu Gott und zu den Menschen.

Die letzten Worte Jesu, wie wir sie in Mt. 28,19 lesen, beinhalten aber noch einen anderen Aspekt, den wir als wichtigen Auftrag für uns nehmen sollten: "Gehet hin in alle Welt und macht zu Jüngern alle Nationen". Jesus spricht hier seine Jünger an, dennoch meine ich, dass es legitim ist diese Worte auf alle Nachfolger Jesu anzuwenden.

Jesus sendet uns aus, er sagt "gehet hin" und wiederholt damit dieselbe "apostolische Sendung", die er schon bei der Aussendung der 12 und der 70 in einer "Art Workshop" im Lehrstil mit den Jüngern eingeübt hatte. Jetzt wurde es ernst und er konkretisierte diese Sendung noch mit dem spezifischen Auftrag des "Jüngermachens". Wir sollen hingehen und alle "Völker" (ethnies) zu Jünger machen. Damit bezeichnet er die Zielgruppen, die wir erreichen sollen - es sind die verschiedenen soziologischen Gruppen dieser Welt. Dazu gehören nicht nur die Völker draußen in der weiten Welt, sondern es gehören auch die vielen unterschiedlichen, nach Deutschland eingewanderten Gruppierungen aus anderen Ländern dazu und ebenso die verschiedenen deutschen Subkulturen unter Jugendlichen oder anderen.

Ein Volk zu Jünger zu machen fängt bei dem einzelnen Vertreter der Gruppierung an. So könnte es aussehen: Ein Kontakt zu einer Person wird zu einer Bekanntschaft, die Bekanntschaft wird zu einer Freundschaft, die Freundschaft wird zu einer Übereinstimmung, was den Glauben an Jesus betrifft. Du wirst zum geistlichen Vater (Mutter) der andere wird zum geistlichen Sohn (Tochter). Eine zweite Person aus dem Freundeskreis des Kindes kommt dazu, das selbe wiederholt sich. Bald wird ein Sohn, eine Tochter selbständig und ahmt dieses Verhalten nach - nun ist eine Familie mit 4 Personen entstanden.

Während der Jüngerschaft lernen sie sich kennen, sie teilen ihre Schmerzen, ihre Gefühle ihre Ängste und Sorgen miteinander. Aber auch die Sünden bekennen sie und bitten den Herrn gemeinsam um Vergebung. Erst geschieht das einseitig, dann wird es gemeinschaftlich. Aber auch das Bibelgespräch ist dabei, Ermutigung, Korrektur haben ihren Platz. Sie teilen ihre Zeit miteinander beim Gespräch aber auch in der Freizeit. Das Privatleben ist mit eingebunden und das Berufsleben und öffentliche Interessen haben Raum in der Gemeinschaft untereinander. So wachsen alle in die Reife, die Gott für sie vorbereitet hat - sie werden Jesu Jünger und sind dem Auftrag Jesu gehorsam. Sie bleiben wie die Reben am Weinstock und bringen Frucht in einer öden Welt. (Joh.15,1-8). Das macht Spass und bringt Erfüllung.


Ric

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Mittwoch, 20. Januar 2010
Zum Thema Berufung

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Dienstag, 29. Dezember 2009
Die Schule des Tyrannus
Wenn es um Jüngerschaftsschulung geht, so gibt es verschiedene gute Ansätze, die in unserer Zeit praktiziert werden. Ich will hier nicht die Art und Weise, wie ich Schulung betreibe als die beste darstellen, sondern sie nur als eine Möglichkeit sehen, bei der ich allerdings die Ausgewogenheit besonders beachte. Ich berücksichtige vier Aspekte der Schulung, wie ich sie auch in dem Schaubild dargestellt habe:


Ich glaube, dass wenn nur einer dieser Aspekte vernachlässigt wird, kommt es zu keinem guten Training in Jüngerschaft. Wobei man aber bedenken muss, dass Gott souverän ist und auch in defizitären Umgebungen einen Jünger hervorbringen kann.
Das beste Beispiel für Jüngerschaftsschulung in der Bibel bietet uns mal wieder der Apostel Paulus. Da gibt es z.B. die Stellen in der Bibel, wo er Bezug nimmt auf die Beziehung zu Timotheus oder zu Titus. Er bezeichnet sich als Vater und diese Beiden als seine Kinder oder Söhne, um die er sich kümmert. In all seinen Aktivitäten hatte Paulus immer diesen Beziehungen den Vorrang gegeben. Auch im Umgang mit den Gemeinden benutzte er oft die Vergleiche mit starken Familienbeziehungen. Im Grunde bediente er sich des Musters, das Gott uns vorgegeben hat. Denn in jeder gesunden Familie gibt es normalerweise väterliche und mütterliche Fürsorge und auch die engen geschwisterlichen Beziehungen, die dazu beitragen, dass das Individuum Mensch wachsen und gedeihen kann. Ich denke, dass die geistliche Eltern- Kind- Beziehung der Hauptfokus in der Jüngerschaftsschulung ist , denn wenn diese Art von Beziehung nicht da ist, dann fehlt der gesunde Nährboden für das Training und die Investitionen bringen kein gutes Ergebnis.

Flankierend von beiden Seiten nutzte Paulus die Dynamik seines Dienstes, um die Jünger, mit denen er unterwegs war, für ihre Berufung zuzurüsten. Auf seinen Reisen hatte er meist mehrere Jünger, die dabei waren und von ihm lernten. Die praktischen Einsätze in Mission und Gemeinde brachten den nötigen Lernstoff hervor. "Learning by doing" könnte man das bezeichnen. Aus der Beziehung heraus nahm Paulus Einfluss, indem er selbst vorlebte, ermutigte, korrigierte und das Schwache stärkte. Diese Zeiten mussten sehr intensiv gewesen sein, wenn wir bedenken, dass Paulus monatelang mit seinen Jüngern unterwegs war und nicht nur angenehme, sondern oft krisenhafte Situationen durchlebte. Sie erlebten am Beispiel des Paulus, was es heißt, in allen Lagen und im praktischen Alltag ein hingegebener Jünger zu bleiben.

Einen Höhepunkt des Jüngerschaftstraining stellte die zweijährige Tätigkeit des Paulus in der Schule des Tyrannus in Ephesus dar. Diese "Schule" war eine Art Vorlesesaal, den er von einem Philosophen zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Es heißt, dass er dort nahezu täglich mit den Jüngern zusammenkam und sie alles lehrte, was er vom Heiligen Geist selbst mitgeteilt bekommen hatte. Auch in dieser Zeit hatte er Jünger (Timotheus und Erastus) an seiner Seite, die ihn ganz praktisch unterstützten und dabei "on the job" lernten. In dieser Situation sehen wir aber noch mehr, nämlich den den vierten wichtigen Aspekt, die Lehre und die Schulung. Sie gehört auch zum Jüngerschaftstraining und sollte nicht vernachlässigt werden. Egal in welcher Form es stattfindet, immer gehört dazu das Lernen der geistlichen Zusammenhänge, die Erweiterung des biblischen Wissens und die Anwendung der Lerninhalte, um nur einiges zu nennen.

Aus dieser Schule sind viele Jünger hervorgegangen, die in die Römischen Provinzen hinein gegangen sind um Menschen für Jesus zu gewinnen, Gemeinden zu gründen und die Gläubigen zu stärken. Dazu gehörten zum Beispiel Timotheus, der später die Gemeinde in Ephesus apostolisch betreute, Titus, der sich um die Gemeinden in Kreta kümmerte und Epaphras, ein Apostel, der hauptsächlich unter den galatisichen Gemeinden tätig war.

Ric

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Freitag, 27. November 2009
Ich bin kein Christ, ich bin ...
ein Nachfolger Jesu.
Immer mehr wird es notwendig, dass wir nicht einfach Christen sind, sondern echte Nachfolger Jesu. Die ersten Jünger Jesu waren solche, die dort waren, wo Jesus war. Sie waren mit Jesus unterwegs, sie liefen ihm sprichwörtlich hinterher und folgten dem Weg, den er voraus ging. Sie wurden auch "die des Weges sind" genannt (Apg 9,2.7; 19,23), weil sie mit Jesus unterwegs waren und auch, weil sie dem inneren Weg des Herzens folgten, den Jesus ihnen deutlich vorlebte. Sie traten in die Fußstapfen ihres Meisters und folgten genau seinen Schritten.



Als Christen folgen wir oft anderen Wegen in unserem Leben, nicht dem Weg Jesu. Wir bezeichnen uns als "gläubig" oder "christlich", leben aber nicht nach den Prinzipien des Weges Jesu. Wir kennen uns im Christlichen Glauben gut aus, doch wissen wir nichts über den Wandel im Glauben. Wir lassen uns hin- und herreißen, in verschiedene Richtungen und setzen die Prioritäten für unser Leben falsch. Dann bedauern wir uns, dass wir keine Zeit für die Dinge des Reiches Gottes haben. Jesus ganz nachzufolgen bedeutet, es so zu machen, wie er es gemacht hat. Jesus lebte nicht für sich, sondern für seinen Vater und für die anderen Menschen. Er stellte nicht sich und seine Bedürfnisse in den Vordergrund, sondern die der anderen. Er war ausgerichtet auf die Rettung von Menschen, sie zum Vater zu führen, das war seine oberste Priorität nach der Beziehung zum Vater. Er lebte von Gott und aus Gott, seine Sicherheit lag nicht in seiner Zugehörigkeit zum Staat, nicht in der Arbeit, in Versicherungen und nicht in seiner Familie, sondern allein in seiner Beziehung zum Vater im Himmel. Er war himmlisch gesinnt und nicht irdisch gesinnt. Er war viel stärker im Unsichtbaren und Ewigen verankert, als im Sichtbaren und Zeitlichen.



Er wollte dem Vater im Himmel gefallen und nicht den Menschen. Er gab sein Leben und hielt es nicht fest. Er vertraute der Versorgung durch Gott. Und so weiter und so fort, man könnte jetzt ein lange Liste machen, welchen Weg Jesus gegangen ist, dem wir folgen sollen. Er ging den Weg zuerst, damit wir ihn dann auch gehen können - den selben Weg! Leider verbringen wir aber mehr Zeit mit den irdischen und weltlichen Dingen und vergeuden unsere Zeit mit dem was nicht das Wichtigste ist.

Unser christlicher Glaube darf nicht länger ein Christsein bleiben, das sich statisch innerhalb der Wände einer Gemeinde, Kirche oder eines Hauses abspielt und nur auf Organisation, Veranstaltungen, Besprechungen, Feiern und Gemeinschaft ausgerichtet ist. Wir werden früher oder später auf den Prüfstand gestellt, ob wir wirkliche Nachfolger Jesu sind, ob wir wahre Jünger Jesu sind, die mit Ihm unterwegs sind.

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Donnerstag, 14. Mai 2009
Ich höre auf einfache Gemeinden zu starten !
Ansteckende Jüngerschaft

Ich konzentriere mich nicht mehr auf den Aufbau, bzw. die Gründung einfacher Gemeinden oder Hauskirchen. Natürlich, nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass einfache Gemeinden großartig sind und ich möchte sie in meinem Leben nicht mehr missen. Ich glaube, dass sie uns die Gelegenheit geben intensive Gemeinschaft zu erleben und dass sie ideal sind, um am Leben Anderer aktiv teilhaben zu können. Sie bieten Raum für Einzelne, in dem Heilung und Wiederherstellung erfahren werden kann, in einer solchen Atmosphäre können alle ihre Gaben optimal einsetzen.

Trotzdem sind die Hausgemeinden nicht das Endziel meines Dienstes. Was ich vielmehr ganz neu als Favorit entdeckt habe, betrifft das gesamte geistlich- organische Leben des Reiches Gottes. Jesus lädt uns nämlich zu sich selbst ein, zur Reproduktion seines geistlichen Lebens. Seine Gemeinde ist umfassend, lebendig, organisch, blühend und reproduzierend. Durch den Heiligen Geist wird dieses Leben von Jünger zu Jünger weitergegeben. Seine Gemeinde ist wie lebendige Saat, sie bringt 30, 60, oder 100-fache Vervielfältigung (siehe Mt.13,1-23). Das Leben des Reiches Gottes, das Leben Jesu ist in mir und will sich vermehren. Ich gebe es an die Nächsten weiter, die reichen es anderen weiter, welche es wiederum weiter geben, usw. Auf diese Art und Weise multipliziert sich das geistliche Leben organisch, wie die Verbreitung eines Virus, das ist das Prinzip, nach denen sich das Reich Gottes ausbreitet und nachdem die Gemeinde wächst. Letztlich ist es das, wozu Jesus uns eingeladen hat, wir sollen teilhaben an seinem Leben und ein Teil einer Multiplikationskette echter Jünger werden.

Das Leben im Königreich Gottes ist organisch, reproduktiv und von Natur aus eine Bewegung.
Wenn wir die Gründung und den Aufbau von Hausgemeinden zum Endziel unserer Arbeit für das Reich Gottes machen, dann wird es keine Reproduktion geben und es wird auch keine Bewegung entstehen. Es ist richtig, Hausgemeinden können eine gewisse Beständigkeit haben. Sie können für eine bestimmte Zeit einen guten Zweck erfüllen, aber wenn das Ziel erreicht ist, dann ist ihre "Bewegung" auch schon zu Ende. Ihr Einfluss war dann nur vorübergehend.

Das ist der Grund, warum Jesus uns nicht beauftragt hat, Versammlungen abzuhalten, oder Gemeinden aufzubauen. Niemals hat er gesagt „Geht und gründet Gemeinden oder Kirchen“. Vielmehr sagte er: "Gehet hin und machet zu Jüngern." Das ist der zentrale Auftrag, um den es uns gehen muss, andere zu Jünger zu machen. Damit treffen wir das Zentrum reproduktiven Lebens innerhalb des Reiches Gottes, eine Bewegung durch Jünger. Wir setzen Jünger frei, die während ihres ganzen Lebens die Welt beeinflussen und die darüber hinaus selbst Jünger freisetzen, die dasselbe tun werden.

Sicher, wenn Jünger auf diese Weise andere zu Jünger machen, dann ist es normal, wenn sie auch als Gruppe zusammenkommen, das sieht dann wie eine einfache Gemeinde aus. Trotzdem gibt es noch einen Unterschied, denn erst wenn eine zugrunde liegende DNA weitergegeben wird, handelt es sich wirklich um eine einfache Gemeinde. Diese entsteht, wenn die Jünger ermutigt werden noch mehr solcher Versammlungen ins Leben zu rufen, mit dem Ziel einander zu stärken und aufzuerbauen, und als Jünger zu wachsen um selbst wieder Jünger zu machen. Auf diesem Wege werden neue Hausgemeinden gegründet, die aber nicht das Ende der Anstrengungen sind, sondern, mehr als Ort der Unterstützung des Lebens verstanden werden, damit sich das Leben ungehindert von Jünger zu Jünger ausbreiten kann. Die einfachen Gemeinden selbst werden sich dann immer wieder verändern, weiter wachsen, sich entwickeln und neu formieren, aber die Bewegung der Jünger, die sich selbst reproduzieren, wird anhalten.
Dauerhaftes Reich- Gottes- Leben findet nicht statt wenn wir uns nur versammeln, sondern es ereignet sich dann, wenn wir in den Plan Jesu einsteigen und andere zu Jünger machen, die wissen, wie man Jünger macht.

Wie bereits gesagt, Hausgemeinden zu gründen und ansteckende Jünger zu trainieren, die sich auch in Hausgemeinden treffen kann von außen gesehen gleich aussehen, aber in inneren Prozess ist es doch sehr unterschiedlich. Wenn wir Hauskirchen beginnen, ist der Fokus auf die Versammlung als solches ausgerichtet – was machen wir, wie machen wir es, wer kommt, etc. Wir sagen uns selbst, dass wir lernen wollen Gemeinde zu sein und das jeden Tag. Vielleicht werden wir sogar missionarisch, aber der Schwerpunkt bleibt in allem, dass wir nur Strukturen formen wollen, in denen wir uns als Hausgemeinde versammeln. Wenn wir jedoch Jesus darin folgen andere einzuladen, damit sie ihm als Jünger folgen, dann ändern wir unsere Ausrichtung und wenden uns von der Versammlungsmentalität hin zu einem andauernden Lebensstil der Jüngerschaft. Diese Veränderung wird alles Bisherige in unserem Leben umdrehen und wir veränderen uns von einem Gemeindestarter zu einem Bewegungsstarter.

Es gäbe noch viel mehr zu sagen, über den Prozess der ansteckenden Jüngerschaft, wichtig wäre noch darauf hinzuweisen, dass wir zunächst unsere eigene Nachfolge einmal unter eine kritische Prüfung stellen sollten. Jesus lädt uns ein, ihm täglich dorthin zu folgen, wo er am Wirken ist. Er will uns zeigen, wie wir starten sollen andere mit der Jüngerschaft zu infizieren, damit sie selbst zu ansteckenden Jüngern werden und eine Bewegung ausgelöst wird.

Ric

Dieser Artikel ist eine freie Übersetzung eines Artikels von Roger Thoman aus:
http://www.simplechurchjournal.com/2009/05/discipling-viral-disciplers.html

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Samstag, 4. Oktober 2008
Bedürfnis nach Strukturen ist eine Ursache für Aberglauben
Wie es Heute in div. Zeitungen zu lesen ist, haben Forscher von der Northwestern University in Evanston und der University of Texas in Austin im Fachmagazin «Science» (Bd. 322, S. 115) geschrieben, dass Kontrollverlust Menschen stark dazu neigen lässt Aberglauben und Verschwörungstheorien zu entwickeln. Menschen, die eine Situation nicht unter Kontrolle haben, tendieren dazu, überall Muster und Verbindungen zu sehen - selbst dort, wo es gar keine gibt.
Dahinter steckt ein grundlegendes psychologisches Bedürfnis nach klaren Strukturen im persönlichen Umfeld, das so stark ist, dass das Gehirn lieber eine eingebildete Struktur schafft, als sich mit der fehlenden Ordnung abzufinden.
Allerdings gibt es einen Weg, diese verzerrte Wahrnehmung auch unter schwierigen Bedingungen wieder zu korrigieren: Man müsse sich lediglich auf grundlegende persönliche Werte konzentrieren, um das Gefühl des Kontrollverlusts einzudämmen

Falsche Strukturwahrnehmung und Verschwörungstheorien unter Christen
Wer sich unter uns Christen umschaut, findet eine enorme Anzahl solcher verzerrten Sichtweisen. Seien es die Verschwörungstheoretiker, die überall geheime Mächte am Werk sehen, seien es schlicht solche Lehren, die Gesetze und Gesetzmäßigkeiten suchen, wo Gott ganz bewusst keine gegeben hat.

Über die vielen Seiten im Internet, wo wir die abenteuerlichsten Behauptungen finden, wo der Feind unter uns Christen tätig sei oder gar Christen aufgrund zufälliger Handzeichen als Satanisten gekennzeichnet seien, etc., will ich garnicht reden. Das ist einfach zu abstrus, zu kurios. Aber immerhin kann uns diese Erkenntnis der Forscher eine Ahnung geben, was Christen dazu verleitet Mitchristen gar als dem Satan Anheimgefallene zu bezeichnen. Evtl. liegt das garnicht an diesen "bösen Christen" sondern schlicht an der starken Unsicherheit derer, die solche Theorien vertreten, gegenüber denen, die freier zu leben scheinen wie sie.

Vielmehr möchte ich darüber nachdenken, was uns dazu bewegt, aus dem Leben mit Gott ein Leben unter Gesetzen und straffen Strukturen zu machen. Auch hier gibt es grob gesagt zwei Gruppen:
- die einen leben ein Glaubensleben, dass mit tausenden Verboten befrachtet ist und unter der beständigen Angst in Sünde zu fallen
- die anderen suchen zB in der Frage der körperlichen Heilung nach solchen Gesetzen und Gesetzmäßigkeiten. Auch in der Frage was zB unbedingt dazugehören muss, damit ein Treffen von Christen zu einem Gottesdienst wird. etc.

Gott gibt uns an vielen Punkten keine Strukturen
In der Beschäftigung mit unserem Gott habe ich mehr und mehr festgestellt, dass Gott selbst garnicht so strukturorientiert ist, wie wir Christen es allgemein annehmen. Ganz das Gegenteil scheint oft der Fall zu sein. So ist zB der Glaube nichts, was sich in Regeln und Strukturen packen lässt, denn biblischer Glaube ist schlichtes Vertrauen zu Gott - nicht mehr und nicht weniger. Glaube ist keine fromme Fähigkeit, durch deren Erlangen wir in die Lage kommen div. Glaubenserfahrungen zu machen. Man kann keine Heilung "herbeiglauben", auch kein Wunder oder sonstiges, was wir gerne von Gott haben wollen. Denn Gott präsentiert sich uns hier als der Gott, der ER ist und fordert uns auf, IHM zu vertrauen. Mit nichts lässt ER sich manipulieren und sein souveränes Handeln ist nichts, was uns als selbst zu verwaltender "Schatz" zur Verfügung steht. Auch wenn Vertrauen in sich selbst erkennbar und beschreibbar ist, bleibt Vertrauen individuell und muss erlebt, erfahren werden. Vertrauen kann man nur bedingt trainieren - wenn, dann auch nur zwischen dem der Vertrauen lernen will und dem, dem das Vertrauen gelten soll. (Den Bereich des Urvertrauens und dem Vertrauen auf sich selbst, etc. klammer ich hier i.M. bewusst aus, weil es mir hier um unser Verhältnis zu Gott und dem Leben daraus geht)

Gott gibt uns in vielem nichts, was wir durch eigene Leistung aktivieren könnten, auch eigentlich nichts, was wir durch unseren Lebensstil selbst erwerben könnten. Das ist eben das Wesen von Gnade: es kann darin nichts verdient werden. Hier ist auch unser grundsätzliches Verständnis von den Verheißungen Gottes hinterfragt. Verheißungen Gottes sind keine Automatismen, sondern Ergebnisse, die aus dem erfahren Gottes kommen - aus Seiner Persönlichkeit und nicht losgelöst von IHM.

Gott ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.
Auch wenn Gott uns wenig solcher Strukturvorgaben vorgibt, ist ER doch in sich, in Seinem Wesen, Charakter und Seiner Haltung unwandelbar. ER ist wer ER ist - Gestern, Heute und in alle Ewigkeiten. Das bedeutet, dass wir unsere Hoffnung auf IHN selbst richten können / sollten und nicht auf seine Gaben oder etwas Anderem. ER ist in Seiner Haltung uns gegenüber die Sicherheit, nach der wir suchen. ER lädt uns nicht ein unser Leben unter unserer Kontrolle zu haben, sondern ER lädt uns ein unser Leben unter Seine Kontrolle zu stellen. Das bedeutet im konkreten Fall einer Lebenssituation, die uns verunsichert, dass wir unseren Halt in Gott suchen sollen und nicht in auch noch so fromm wirkenden eigenen Haltungen und Handlungen.

Wenn wir nun unsere Beziehung zu Gott aus diesem Aspekt betrachten, wirkt es geradezu kindlich naiv wenn wir uns durch Proklamationen und selbstsuggestiven Wiederholungen von "Glaubenssätzen" damit beruhigen wollen, dass wir so etwas zu erlangen vermögen, was uns ansonsten unerreichbar erscheint. Stellen wir uns doch die einzelnen oder auch Gruppen von Christen vor, die "Glaubenssätze" proklamierend und Schilder hochhaltend vor Gott hin und her marschieren, weil sie so meinen etwas von Gott zu bekommen. Vor unserem Gott, dessen Liebe und Zuwendung zu uns nicht zu übertreffen ist. Ist unser Gott ein Gott, der uns etwas vorenthält oder nur sehr schwer erreichbar machen will? Ist ER nicht vielmehr der Gott, der sein Liebstes - seinen eigenen Sohn - gegeben hat, damit wir wieder in Gemeinschaft mit IHM treten können?
Paulus hat es wunderbar in Worte gefasst:
Römer 8:31 Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? 32 Welcher sogar seines eigenen Sohnes nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? 33 Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott, der sie rechtfertigt?
34 Wer will verdammen? Christus, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der uns auch vertritt? 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht: «Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wir sind geachtet wie Schlachtschafe!» 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat! 38 Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unsrem Herrn!

(Schlachterübersetzung)

Worauf wir fokussiert sein sollten
Warum gibt uns Gott nicht solche Lebensmuster in Strukturen und Gesetzen vor? Warum legt ER uns nicht Handlungsanweisungen vor, wie wir in ein paar einfachen Schritten selber das erwirken können, was wir uns so wünschen?
Es geht um unseren Fokus - das worauf wir uns konzentrieren und ausrichten. Es geht um die Frage worum wir uns in unserem Leben drehen: um das Vergängliche oder um das Ewige / um diese Welt oder Gott.

Wenn wir die Heilung körperlicher Krankheiten als Beispiel nehmen: unser Körper, indem wir jetzt noch leben, gehört zu dem Vergänglichen dieser Welt. Wiewohl wir bereits an Geist und Seele erneuert wurden ist unser Körper noch nicht von Gott erneuert worden. Im 2.Kor. 5 spricht Paulus über den himmlischen, unvergänglichen, ewigen Leib, den wir dereinst bekommen werden, wenn wir diese Welt verlassen um bei Gott zu sein. Diese Zusage ist die Zusage der absoluten Heilung aller körperlichen Gebrechen und Krankheiten - dereinst dann, wenn wir bei IHM sind. Und so sind auch alle Heilungszusagen im Wort zu verstehen: alle Heilungen von körperlichen Krankheiten, die wir hier bereits erleben, sind nur ein Angeld, eine Vorschau auf das, was uns erwartet. Es gibt keine 100%ige Heilungszusage Gottes bei körperlichen Krankheiten für Christen, für die Zeit in der wir in dieser Welt leben. Erst durch den Übergang in Gottes ewige Welt werden wir diese absolute Heilung erhalten. (Beachten wir, dass nicht einmal alle Bibelstellen, in denen uns Heilung verheißen wird, tatsächlich die körperliche Heilung meinen. Nicht selten wird Heilung hier als Heilung/Erlösung von der Sünde verstanden.)

Aber warum nicht? Sollte es Gott ein Problem sein unsere Körper zu heilen und uns anhaltende Gesundheit zu schenken? Nein, sicherlich nicht. Es geht um unseren Fokus, um unsere Ausrichtung.
Es gibt wenig, was Christen so dazu verleitet den Blick von Gottes Ewigkeit auf die Vergänglichkeit zu lenken, wie körperliche Krankheiten und der drohende Tod. Gerade deshalb wirft uns Gott hier auf den Glauben (welcher ein Vertrauen ist und kein geistliches Gesetz), auf das Vertrauen zu IHM. Letztlich darf der Zustand dieses vergänglichen Körpers nicht weiter ausschlaggebend für unseren Glauben sein.
Trotzdem können und werden wir in vielen Fällen durch unsere vertraute Zuwendung zu Gott Besserung oder auch partielle Heilung erleben - weil es dem Wesen Gottes entspricht uns Gutes zu tun. Nicht weil wir irgendeinen Anspruch darauf hätten oder uns Heilung "im Glauben erkämpfen" müssten - sondern schlicht weil ER uns liebt. So liegt es auch alleine in Seiner souveränen Entscheidung ob und wann ER uns Heilung unserer Körper schenkt oder nicht. Heilung unserer vergänglichen Körper hat lange nicht denselben Stellenwert wie es zB die Erlösung von den Sünden hat. Die Erlösung von den Sünden gilt uns, wenn wir sie annehmen, hier und jetzt im vollen Umfang. Diese Erfahrung dessen ist kein Angeld auf Kommendes, sondern die Grundlage unseres Lebens mit Gott. Heilung bei körperlichen Krankheiten hingegen ist etwas, was uns auch ausreichend dereinst in der Ewigkeit geschenkt werden kann. Ein Kranker erlöster Mensch ererbt das Heil und ewiges Leben genauso wie ein gesunder erlöster Mensch - da gibt es keinen Unterschied. Ist der Mensch aber nicht von der Sünde erlöst ist es für die Ewigkeit schlichtweg völlig egal, ob er am Körper krank oder gesund ist.

An diesem Beispiel können wir sehen, dass die Konzentration auf das Vergängliche uns unsere gute Sicht des Ewigen berauben kann. Das ist bei fast allen Strukturen, Gesetzen und selbst Erarbeitbaren so. Das Erlangen dieser Dinge selbst, wird zum Zentrum unseres Streben und Denken - nicht länger Gott, der dahinter mehr und mehr als reiner Ausrüster aus dem Fokus verschwindet. Als Jünger Jesu zu leben bedeutet mehr und mehr zu lernen unseren Blick auf Gott als der Ewige zu richten, auf IHN zu schauen und aus IHM alle Hoffnung zu schöpfen und in IHM allen Halt zu finden, wenn unser Leben unseren Händen entgleitet. Erleben wir Kontrollverlust sollte unser Blick zu Gott gehen, unsere Erwartung auf IHN gerichtet sein und nicht länger auf unseren, wenn auch noch so frommen, Fähigkeiten. Das bedeutet nicht dass wir einen Fatalismus verfallen, das wäre wieder nur völlig falsch verstanden. Wer auf Gott so zu schauen gelernt hat, wird nicht untätig bleiben und wird mehr und mehr sein Leben zu gestalten wissen.

Ein reifer Jünger zu sein bedeutet nicht alle möglichen Strategien zu kennen, wie man sich etwas fromm erarbeiten kann, sondern wie es Johannes im 1.Joh. 2:13+14 schreibt: Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist.... (Rev. Elberfelder)

Ein letzter Gedanke: Jünger zu trainieren bedeutet demzufolge auch nicht in erster Priorität jede Menge Wissen zu vermitteln, sondern den Jüngern die Liebe und das Wesen Gottes zu vermitteln, ihnen dabei zu helfen Gott selbst zu erfahren. Die Liebe, die solche Jünger dann treibt, treibt sie ganz von selbst dazu, mehr über den zu erfahren, dem ihre Liebe gilt.

Charly Lücker 10/08

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Dienstag, 23. September 2008
Begriffsklärung - Christ oder Jünger?
Das Wort Christ sollte meiner Meinung nach mal richtig durchdacht werden.
Es ist zu einem abgenutzten Wort geworden und gibt nicht mehr das wieder, wozu es mal gebraucht wurde. Im ersten Jahrhundert war es ein Schimpfwort,
abgeleitet von Christus, der von vielen verspottet wurden, wurden seine Jünger als Abbilder von ihm, als kleine Christusse benannt, die genauso verspottet wurden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde ein anerkanntes, positives Wort daraus, bald stand es für Standhaftigkeit, Treue und Moral. Besonders nach der konstantinischen Wende war es für viele eine positive Sache, Christ genannt zu werden. Die nachfolgenden Jahrhunderte, besonders die des Mittelalters, das wissen wir, legten sehr viel Schmutz auf den Namen. In den letzten Jahrzehnten wurde das neu hervorgeholt und belasteten den Namen Christ sehr schwer.
Für viele aufgeklärte, Rationalisten, Humanisten und andere wurde der Name Christ mittlerweile zu einem Negativwort. Für moslemische Leute und andere gar zu einem Schimpfwort.
Eine große Schande unserer Zeit ist, dass sich alle möglichen Leute als Christen bezeichnen und in keinster Weise an Jesus Christus als Erlöser glauben aber trotzdem auf diesem Namen bestehen.

Das alles bringt mich zu dem Ergebnis, mich zukünftig nicht mehr als Christ zu bezeichnen. Auc hdas Wort Jünger wird von vielen falsch verstanden und ist mehr was für Insider. Nein, um zu kennzeichnen, was hinter meinem Glauben eigentlich steht, gefällt mir am besten die Bezeichnung "Nachfolger Jesu", einer der auf dem Weg ist, Jesus nachzufolgen, einer der unterwegs ist mit Jesus. Das ist sogar biblisch, denn die erste Bezeichnung für die nachfolgenden Jünger Jesu war; "die des Weges sind".

Ric

NachfolgendeEine gute Kurzpredigt, bei der das allgegenwärtige und abgenutzte Wort "Christ" in Frage gestellt wird - ist Jünger das richtige Wort - oder gar Nachfolger Jesu, was meint ihr?

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